Fuhrmanns-F, auch Klammer-F genannt.

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

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badpicker
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Fuhrmanns-F, auch Klammer-F genannt.

Beitrag von badpicker »

Weniger interessant für mich, ob man den wirklich braucht, es geht um die "Greifbarkeit".

F-Dur, so wie es wohl viele Klampfer am Anfang gelernt haben, mit kleinem Barrée des Zeigegingers für F und C, der mittlere für das A und der Ringfinger für's F.
Zusätzlich soll nun mit dem Daumen das tiefe E zum F werden. Alle Saiten sollen pling und nicht plopp machen!

Wer von Euch fragt nun: "Wo ist das Problem"?
Wer sagt "geht, aber mit Anstrengung und Verbiegungen"?
Wer sagt "geht ja gar nicht, unmöglich"?

Danke und Grüße,

Ulli
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Manati
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Beitrag von Manati »

Es geht zwar (ich benutze eh oft den Daumen für Bassläufe auf der E-Saite), aber ich bevorzuge den guten alten Vollbarré-Griff fürs F.

Ist einfach bequemer.

Bei der von dir beschriebenen Variante fehlt übrigens der kleine Finger auf dem tiefen C. Es sei denn, es soll beim A bleiben.
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marcus
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Beitrag von marcus »

"Wo ist das Problem"? :wink:

Muss allerdings dazu sagen, das ich recht große Hände habe.
Aber ich finde es irgendwie sogar ziemlich komfortabel den F-Dur so zu greifen.
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twepro
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Beitrag von twepro »

Ich mag das "alternativ" gegriffene F.
Eigentlich spiel ich das nur noch so.
Leider sind breite Griffbretter, wie das meine, dafür nicht besonders gut geeignet...

Im Bereich Bluegrass seh ich das normal gegriffene F auch ziemlich selten (wenn überhaupt). Spielt sich im Stehen auch viel einfacher, das Fuhrmanns-F :wink:
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H-bone
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Beitrag von H-bone »

Was sonst ?

Gruss, Martin
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gahlenguitar
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Beitrag von gahlenguitar »

Das hängt ja wohl auch wesentlich davon ab, wie man die Gitarre hält! 8)

Beim Spielen im Stehen mit der Gitarre Springsteen-mäßig in Höhe der primären Geschlechtsmerkmale (ganz geschlechtsunspezifisch gemeint), ist der große Barré-Griff fast nicht durchführbar, bei klassischer Spielhaltung mit Fußbänkchen etc. kommt man hingegen mit dem Daumen kaum rum, so dass der Barré-Griff fast alternativlos ist.

Ich persönlich bevorzuge den großen Barré-Griff und benutze den Daumen nur, wenn der musikalische Kontext es erfordert, etwa wenn das tiefe F durchklingen soll, aber im Diskant etwas Neues an das F anschließt.

Markus
tbrenner
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"Fuhrmanns"-Griffe....

Beitrag von tbrenner »

...sauber zum klingen zu bringen, gerade wenn man nicht mit großen
"Pianisten"-Händen ausgestattet ist, bleibt eine Herausforderung.

Andererseits sind bestimmte Stilistiken/Stücke ohne Daumeneinsatz
auf der tiefen E-saite gar nicht (authentisch) spielbar.
Man gucke bei den Altvorderen wie Rev. Gary Davis, aber auch bei
heute profilierten Leuten wie Woody Mann, Eric Lugosch, Willie Salomon
(und unzählige mehr...)nach. Die spielen z.T. richtig happige Baßfiguren
mit dem Daumen + beziehen z.T. noch die A-Saite mit ein .... :?

(Der berühmteste exzessive Daumennutzer aus Elektrikerfraktion war der selige J.Hendrix + das klang ja dann oft auch nicht übel ...)

Grüssle,

tbrenner :wink:
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Pida
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Beitrag von Pida »

Ein ähnliches Thema gab's kürzlich schon.

Ich habe lange Zeit Vollbarrée gespielt; also den Basston mit dem Zeigefinger gegriffen. Irgendwann habe ich dafür den Daumen genommen und mache das heute fast immer. Gelegentlich gehe ich auch das Griffbrett hoch oder spiele einen Moll-Akkord auf diese Art und Weise. In höheren Lagen bleibt die hohe e-Saite dann aber stumm oder klingt offen - wenn ich das anders haben möchte, muss wieder der Vollbarrée ran.

Manche Sachen sind ja auch ohne Daumen nicht spielbar; die Akkorde F-G-a-h-C-D-E (Grundton 1. bis 10. Bund, beim E dann die leere Saite) kann man so z.B. schön mit frei klingender e-Saite spielen. Die Kuppe des Zeigefingers muss dann bei den Moll-Akkorden zwei Saiten abdecken.

Oder ganz schlicht: Fsus2, also F-Dur mit freier g-Saite.

Lustig wird's, wenn man mit dem Daumen bis zur A-Saite will. Tommy E. macht das.

Gruß
Pida
Harald H. Morton
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Beitrag von Harald H. Morton »

...und nicht zu vergessen, der lange Daumen von Richie Havens :lol:

siehe hier ab ca. 1,44 Minuten http://www.youtube.com/watch?v=r2st2E3K ... re=related
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Manati
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Beitrag von Manati »

Klar, Richie Havens - aber ein allzu virtuoser Gitarrist war/ist er, mit Verlaub, nicht wirklich.
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Harald H. Morton
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Beitrag von Harald H. Morton »

... da hast Du recht!
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RB
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Beitrag von RB »

Mache ich nie. Daumen für F meine ich. Je nach Kontext entweder volles Barrée, umgeklappten Zeigefinger für C und F oder die leichtfüßigste Variante (1123XX).

Kontext:
1. Volles Barre spiele ich fast nie
2. Zeigefinger für C und F, wenn schnelle Wechsel beispielsweise zum C-dur vorkommen
3. Leichtfuß dann, wenn F auf der D-Saite der tiefste Ton ist und von dort aus herumvariiert werden soll.

Den Daumen nehme ich nur für D/F#, aber auch nicht immer:

D/F# = 200232 = Daumen--Zeige-Ring-Klein

D/F# = 20023x = Zeige--Mittel-Ring

D9/F# = 200230 = Wie oben
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radlsonny
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Beitrag von radlsonny »

bin auch bekennender Daumenspieler, F, das f# in H7, D, usw..
Manchmal machst ploinnggg, aber das tut's beim Barrée auch.
Gruß Gerhard
- radlsonny -
http://www.youtube.com/user/musicsonny
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badpicker
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Re: Fuhrmanns-F, auch Klammer-F genannt.

Beitrag von badpicker »

Vielen Dank für Eure Antworten.
Natürlich nicht so ganz zufriedenstellend für mich: Die meisten können und benutzen diesen Griff.

Für mich ist das o.g. Fuhrmanns-F immer die Nagelprobe, ob ich mit einer Gitarre hinsichtlich Bespielbarkeit zurecht komme.
Zweiter Versuch ist dann E-Dur im 7-ten Bund, also A-DUr-Griff, mit pull off des Ringfingers zu E7.

Die Larri D-05, die ich gerade zum Auprobieren hier habe, die hat diesen Test nicht bestanden, oder besser, ich habe ihn mit ihr nicht bestanden.
Wir müssen uns wieder trennen. Schade. Sie gefällt mir vom Klang her so gut.

Und es ist (Vorsicht: bayrisch!) zum Verrecken:
3 Gitarren, die man mir kürzlich in die Hand gedrückt hat und bei denen alles stimmte, deren Preis eilt meinem Können um Lichtjahre uneinholbar voraus:

Die R. Taylor, die ich hier im Forum mal erwähnt habe.
Eine Collings.
Eine Stevens 00.

Ganz besonderen Dank für Eure Griff- und Spieltipps.

Beste Grüße,

Ulli
tbrenner
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Schade eigentlich...

Beitrag von tbrenner »

daß Du und die D-o5 keine Freunde werden könnt.
Ich finde sie mittlerweile - nachdem ich mich nach längerer Pause ihr wieder
angenähert habe- einen kaum verzichtbaren Bestandteil meines Haushalts.

Und ich stelle fest, daß ich mit jeweils etwas Umstellungszeit trotz meiner nur mittelgrossen Hände mit doch sehr unterschiedlichen Halsprofilen zw.
43 - 48 mm Sattelbreite gut zurecht komme.
Nur meine Les Paul spiele ich praktisch gar nicht mehr - das ist mittlerweile
fast schon zu sehr ein "fretless wonder".... :?

Grüssle,

tbrenner

P.S. Aber ne Collings hätte sicher auch sehr gute Argumente für sich ....
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