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Wie lernt ihr Sachen auswendig zu spielen?

Verfasst: Mi Jan 13, 2010 1:22 pm
von Finnes
Hallo zusammen,

die Frage klingt vielleicht ein bischen doof, und ich hab mir auch lange überlegt, ob man so einen Frage stellen kann, aber nun hab ich mich einfach mal getraut.

Der Hintergrund der Frage ist folgender:
Ich habe extreme Schwierigkeiten komplexere STücke oder auch Liedbegleitungen auswendig zu spielen, oder besser gesagt ich krieg das so gar nicht hin. Vom Tab abzuspielen, no Problem, da muss ich quasi nur mit halben Auge hinschauen. Aber ein Stück, das auch ein paar Läufe oder Melodiepassagen aufweist, bekomme ich irgendwie nicht in mein Schädel, auch nicht nach langen Üben.
Wer lernt ihr Stücke auswendig?

So long
Finnes

Verfasst: Mi Jan 13, 2010 1:28 pm
von Gast
tja da kann ich dir kaum was raten...bei mir iss nämlich umgekehrt...vom blatt spielen iss schwer für mich....nach langem aufwändigem Üben ist es dann aber quasi von alleine auswendig drin, passiert nebenbei automatisch....

Verfasst: Mi Jan 13, 2010 1:53 pm
von stephan
BassTrombone hat geschrieben:....nach langem aufwändigem Üben ist es dann aber quasi von alleine auswendig drin, passiert nebenbei automatisch....
Genau so isses!

Verfasst: Mi Jan 13, 2010 1:58 pm
von Johnny
ich brauche dafür meist nur zeit - lange zeit. und ich versuche es dann immer( auch wenn die transkription daneben liegt ) es auswendig zu spielen.
ich glaube, da ist die routine das grosse stichwort. jeden tag einmal gespielt und in vier wochen geht es von ganz alleine...

Verfasst: Mi Jan 13, 2010 1:59 pm
von tobias g.
da muss ich quasi nur mit halben Auge hinschauen
is ja eigentlich schon der richtige Weg.

und Stellen die gar nicht auswendig klappen wollen (Läufe und so) mal seperat und langsam spielen, immer und immer wieder...

Verfasst: Mi Jan 13, 2010 2:02 pm
von hbslowhand
Ich habe da auch extreme Schwierigkeiten (habe, glaub ich auch schon mal darüber gepostet). Probiert habe ich schon alles Mögliche: Taktweise von vorn nach hinten, von hinten nach vorn; abschnittsweise, erst schwere Teile, dann leichte....und lauter solche Tricks. Geholfen hat nichts. Das einzig hilfreiche ist für mich wirklich nur wiederholen, wiederholen, wiederholen........ Irgendwann, oft erst nach Monaten, ist es dann eingebrannt - oder auch nicht :?

Verfasst: Mi Jan 13, 2010 2:03 pm
von Harald H. Morton
Hallo Finnes,

zu Deinem Thema kann man sehr viel empfehlen. Hinzu kommt, dass jeder Mensch eine andere Auffassungsgabe hat. Was bei Spieler A gut wirkt, muss noch lange nicht bei Spieler B erfolgreich sein.

Ich habe mich auch schon oft mit dieser Sache beschäftigt. Interessant fand ich das Buch von Gerhard Mantel.

Eine hervorragende Abhandlung zum Thema "Üben" gibt es auch im Buch "Harmonielehre - einfach verstehen" von unserem Forummitglied Wolfgang Meffert (jafko).

In beiden Büchern wird grundsätzlich langsames und konzentriertes üben empfohlen. Auch Uli Bögershausen gibt bei seinen Workshops und in seinen Büchern diese Empfehlung.

Beste Grüße und noch einen schönen Tag.

Harald H. Morton


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Interessant fand ich [url=http://www.dingsbums.de]das Buch von Gerhard Mantel[/url]
Seid lieb und tut mir den Gefallen, oder macht die Schrift an der Stelle kleiner, dafür wäre ich herzlich verbunden.

Verfasst: Mi Jan 13, 2010 2:07 pm
von klaust
Johnny hat geschrieben:ich brauche dafür meist nur zeit - lange zeit. und ich versuche es dann immer( auch wenn die transkription daneben liegt ) es auswendig zu spielen.
me too... :oops:

Meine nur vom Blatt spielende Frau (Flöte) hat dafür komischerweise überhaupt kein Verständnis - "spiel' doch nicht immer dasselbe!"..."du machst ja gar keine Fortschritte!" :evil:

:wink: :lol:

Verfasst: Mi Jan 13, 2010 2:08 pm
von Johnny
klaust hat geschrieben:
Johnny hat geschrieben:ich brauche dafür meist nur zeit - lange zeit. und ich versuche es dann immer( auch wenn die transkription daneben liegt ) es auswendig zu spielen.
me too... :oops:

Meine nur vom Blatt spielende Frau (Flöte) hat dafür komischerweise überhaupt kein Verständnis - "spiel' doch nicht immer dasselbe!"..."du machst ja gar keine Fortschritte!" :evil:

:wink: :lol:
woher kenn ich das blos??? *grins*

Verfasst: Mi Jan 13, 2010 2:14 pm
von Finnes
Wow, so viele Antworten in so kurzer Zeit.

Also ich übe dann die Stücke auch mindestens einmal täglich, und wiederhole und wiederhole und wenn das Tab-Blatt weg ist, läuft nix mehr. Es geht mir auch nur so beim Fingerpicking so, also Otto-Normal Strumm Strummlied mit Akkorden, das bekomme ich schon noch hin.
Aber irgendwie hab ich ne Sperre, wenn das Tabblatt weg ist, und das ist schon jahrelang bei mir so, also kein Problem seit gestern.

Verfasst: Mi Jan 13, 2010 2:23 pm
von Johnny
baust du eine "beziehung" zu dem stück auf, dass du spielst? ich spiele das so oft ( teilweise ja tagelang ), dass es in meinem kopf herrumschwirrt....

Verfasst: Mi Jan 13, 2010 2:31 pm
von Finnes
Ja, tu ich, und ich höre es mir auch dann noch gern im Orginal an, aber beim SPielen ohne Blatt no chance

Verfasst: Mi Jan 13, 2010 2:39 pm
von Gast
vielleicht musst Du Dich auch einfach nur von der Forderung lösen, das man auswendig spielen können muss..

z.b. der Bassposaunist der Berliner Philharmoniker Stefan Schulz, der auch ein begandeter Solist ist, spielt bei solistischen Aufführungen immer mit Notenpult und Noten. Iss ja auch nicht schlimm. denn sein künstlicherisches Ergebnis ist endgeil......Gehirne arbeiten halt unterschiedlich und warum mit was quälen was einem die eigene Hardware im Kopf eigentlich nicht hergibt.... ??

http://www.youtube.com/watch?v=Mn8569oT ... re=related

Verfasst: Mi Jan 13, 2010 2:51 pm
von Harald H. Morton
... auch wenn es ein seriöses Thema ist, so doch ein Witz, der bei "Klassikgitarristen" oft erzählt wird.

Wie bringt man einen Gitarristen dazu, das er aufhört zu spielen? Man nimmt ihm das Notenblatt weg.

Nein, Finnes, ich habe aus eigener leidvoller Erfahrung volles Verständnis für Dein Problem.


Beste Grüße

Harald H. Morton

Verfasst: Mi Jan 13, 2010 2:52 pm
von Johnny
Harald H. Morton hat geschrieben:... auch wenn es ein seriöses Thema ist, so doch ein Witz, der bei "Klassikgitarristen" oft erzählt wird.

Wie bringt man einen Gitarristen dazu, das er aufhört zu spielen? Man nimmt ihm das Notenblatt weg.

Nein, Finnes, ich habe aus eigener leidvoller Erfahrung volles Verständnis für Dein Problem.


Beste Grüße

Harald H. Morton
:rotfl:
Life ain't easy for a boy named sue.. oder wie war das noch einmal....