Hi,
ja, das kenne ich auch, von früher.
Da hab ich 0.12 mit mittlerer Saitenlage gespielt und
ab und zu hatte ich den von Dir beschriebenen Effekt am Start.
Aber nur auf Stahlsaiten, nie auf Nylonsaiten.
In den Fingerkuppen haben wir mit die feinstsen Nervenverästelungen
unseres Körpers.
Da muss man aufpassen, denn je "dünner" ein Nerv ist,
um so "eher" ist er beschädigt.
Das ist nicht lustig. Das kann traurig werden.
Es scheint aber nicht nur von den Saiten zu rühren.
Auch nicht ausschließlich vom Druck, den man auf die Saite ausübt.
Mir scheint auch die Beschaffenheit des Griffbretts eine Rolle zu spielen.
So darf man eine individuelle Prädisposition (Vorherbestimmung)
für solche Effekte auch nicht ausschließen.
Da kommt also einiges zusammen.
Ich hab mir meine heutigen Gitarren (in Sachen Bespielbarkeit)
danach ausgesucht, wie "weich" sich Hals und Griffbrett
für die Hand und die Fingerkuppen anfühlen.
Dabei gilt: Je "weicher", um so besser.
Ich weiß ja nicht, ob Du schon mal eine Gitarre mit Ebenholzgriffbrett
(Lakewood und Co) gespielt hast. Das fühlt sich "weicher" an als
die Palisandergriffbretter preisgünstiger Gitarren.
Vielleicht ist Dein Griffbrett auch zu schmal für Dich.
So wird das Greifen unbequem und die Nervenreizung wird gefördert,
da Du Deine Finger sehr senkrecht auf die Saiten bringen musst.
Auch blöd. So für die Nervenenden.
Dünnere (0.11) Saiten können Abhilfe schaffen,
müssen sie aber nicht.
Wenn Du sie bisher noch nicht gespielt hast,
versuch mal Elixier Saiten.
Die sind wirklich sehr geschmeidig. (Polyweb)
Schön weich fühlen sich auch Plektron Bronze Strings
von Thomastik Infeld aus dem schönen Österreich (Wien) an.
Die klingen aber nicht sehr brilliant, eher weich,
schön für Blues und ideal zum Slide spielen,
es gibt kaum Störgeräusche. Hat was.
Vielleicht probierst Du mal Konzertgitarre mit Nylonsaiten.
Es kann durchaus sein, dass Stahlsaiten "nichts für Dich" sind.
Kommt schon mal vor. Es gibt Schlimmeres.
Ansonsten:
Locker spielen!!!
Vergegenwärtige Dir, wieviel Druck tatsächlich nötig ist,
um die Saite, die Du greifst, sauber zum Klingen zu bringen.
Diesen Druck merkst Du Dir, und mehr Druck gibst Du nicht, basta.
Summa Sumarum:
- Locker spielen, locker spielen, locker spielen, locker spielen,
locker spielen, locker spielen, locker spielen..,
kann man gar nicht oft genug sagen
- Griffbrett: Breite und Material abchecken (weich)
- Halsform: Auch nicht unwichtig; flaches D-Profil, rundes D-Profil, V-Profil
vom D zum V oder umgekehrt, das hat alles Einfluss auf Dein Spiel,
bzw. darauf, wie Du die Gitarre beim Spielen "anfasst".
- Elixier (Polyweb) oder Thomastik Infeld Plectron Bronze Saiten aufziehen
- Konzertgitarre (Nylonsaiten) ausprobieren
Geschliffene Nylonsaiten waren die geschmeidigsten Saiten,
die ich je gespielt habe in fast 30 Jahren.
Wie Du siehst, gibt es Möglichkeilten, Deinem Problem zu Leibe zu rücken.
Du hast gute Chancen, Dein Problem los zu werden.
Oder es zu verschlimmern.
Ich würd auf Stahlsaiten einen Haufen lassen,
und auf den Klang unbeschichteter Saiten auf der Stelle gerne verzichten,
wenn ich sie nicht vertrüge.
Und wie auch immer unpassende Griffbretter und Hälse sind schon ziemlich unpassend, wennße mich frachst.
Na, und wenn die Dreadnought oder OM oder GA nichts für Dich ist,
spielste halt auf 'ner Konzertgitarre.
Da gibt es unterschiedliche. Brilianter oder wärmer klingende oder wie auch immer.
Ist meines Erachtens ungefähr Tausende von Millionen mal besser
als gar nicht mehr spielen zu können, oder?
Alles Gute
Wally