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Schmerzen im Zeigefinger

Verfasst: Di Feb 09, 2010 5:41 pm
von Gitarrenspieler
Hallo! Wenn ich mich entsinne habe ich das vor ein paar Jahren schon mal gehabt, weis aber nicht mehr wie lange ich das hatte und ob es so schlimm war wie es jetzt ist.
Ich verspüre nach kurzer Spielzeit, fast bei jedem aufsetzen des Zeigefingers der Greifhand auf eine Saite, ein stechen (fast wie ein kleiner Stromschlag) in der Fingerkuppe des Zeigefingers. Das ist so schmerzhaft, das schon eine Erwartungsangst vorhanden ist.
Ich bin keiner der besonders viel spielt, so 3-4 Tage in der Woche je eine Stunde am Tag. Ich spiele 12er Sätze, die Saitenlage ist gerade so hoch das es bei meinem nicht zu hartem Anschlag nicht auf den Bünden schnarrt.
Hatte von Euch schon mal einer so was? Was kann man da machen?

Verfasst: Di Feb 09, 2010 6:06 pm
von OldPicker
Hallo Nachbar,

ja klar! Das kenne ich nur zu gut. Diese Nervenreizung kann mal mehr, mahl weniger ausgeprägt sein, und ich habe schon Tage gehabt, an denen ich deswegen die Gitarre habe stehen lassen müßen.

Da es bei mir spätestens am nächsten Tag vorbei ist ( ein wenig Wechselbäder, ein wenig Fingertraining mit Luftklavier, Fingerkuppe massieren ), habe ich es bislang ignoriert. Dafür stellen sich bei mir aber in den letzten Monaten andere Probleme ein, die ziemlich dauerhaft und einschränkend sind und nicht so weg gehen :?

Also: ich kenne das auch.

Liebe Grüße,
Dieter

***

PS: Läuft da wieder was beim KuKuK? Ich hörte von einem Aufleben der Open Stage...?

Verfasst: Di Feb 09, 2010 6:17 pm
von Bushi
Oh ..
Ich dachte, ich wär der einzige mit diesem Phänomen.
Es fühlt sich an, als ob die Saite direkt auf den Knochen durchknallt und schmerzt wirklich höllisch, dann ist an Spielen bei mir auch nicht mehr zu denken.
Was es letztlich ist, hab ich noch nicht untersuchen lassen, meistens ist es auch am nächsten Tag weg.
Dumm ist nur, daß es oft auftritt, wenn ich am meisten Bock aufs Spielen habe ...

Verfasst: Di Feb 09, 2010 7:30 pm
von Gitarrenspieler
OldPicker hat geschrieben:Hallo Nachbar...

....PS: Läuft da wieder was beim KuKuK? Ich hörte von einem Aufleben der Open Stage...?
Hallo Dieter,
das „Kukuk“ gibt es ja nicht mehr… Jan hat den Laden ja nach dem Freitod (auch so ein blödes Wort, der Junge was 19) seines Sohnes aufgegeben. Der Raum in dem das „KuKuk“ einst war ist jetzt „Chinalestolang“
Den Verein, ich glaube der heißt Kulturverein KuKuk, gibt es aber meines Wissens noch, Veranstaltungen sind manchmal im Industriegebiet (Richtig Posthausen). So ist der Mensch an sich…, Moscheen und Kulturvereine kommen ins Industriegebiet und an den Lokalen Plätzen sind Fresslokale und Dönerbuden und Schleckerläden… Grüß mal den Wilfried Grygala, ich hab von meiner Frau gehört Ihr spielt hin u. wieder zusammen…
Achte auf Deine Finger…

@ Bushi
Ich hab vorhin mal versucht einen dünnen Streifen LeukoTape (Marathonläufer haben so was immer im Haus) auf den Finger zu kleben. Wenn das Stück nicht zu groß ist und dran bleibt geht das zur Not ganz gut.

Verfasst: Di Feb 09, 2010 10:07 pm
von wally
Hi,
ja, das kenne ich auch, von früher.
Da hab ich 0.12 mit mittlerer Saitenlage gespielt und
ab und zu hatte ich den von Dir beschriebenen Effekt am Start.
Aber nur auf Stahlsaiten, nie auf Nylonsaiten.
In den Fingerkuppen haben wir mit die feinstsen Nervenverästelungen
unseres Körpers.
Da muss man aufpassen, denn je "dünner" ein Nerv ist,
um so "eher" ist er beschädigt.
Das ist nicht lustig. Das kann traurig werden.

Es scheint aber nicht nur von den Saiten zu rühren.
Auch nicht ausschließlich vom Druck, den man auf die Saite ausübt.
Mir scheint auch die Beschaffenheit des Griffbretts eine Rolle zu spielen.
So darf man eine individuelle Prädisposition (Vorherbestimmung)
für solche Effekte auch nicht ausschließen.
Da kommt also einiges zusammen.

Ich hab mir meine heutigen Gitarren (in Sachen Bespielbarkeit)
danach ausgesucht, wie "weich" sich Hals und Griffbrett
für die Hand und die Fingerkuppen anfühlen.
Dabei gilt: Je "weicher", um so besser. :oops:
Ich weiß ja nicht, ob Du schon mal eine Gitarre mit Ebenholzgriffbrett
(Lakewood und Co) gespielt hast. Das fühlt sich "weicher" an als
die Palisandergriffbretter preisgünstiger Gitarren.

Vielleicht ist Dein Griffbrett auch zu schmal für Dich.
So wird das Greifen unbequem und die Nervenreizung wird gefördert,
da Du Deine Finger sehr senkrecht auf die Saiten bringen musst.
Auch blöd. So für die Nervenenden.
Dünnere (0.11) Saiten können Abhilfe schaffen,
müssen sie aber nicht.
Wenn Du sie bisher noch nicht gespielt hast,
versuch mal Elixier Saiten.
Die sind wirklich sehr geschmeidig. (Polyweb)
Schön weich fühlen sich auch Plektron Bronze Strings
von Thomastik Infeld aus dem schönen Österreich (Wien) an.
Die klingen aber nicht sehr brilliant, eher weich,
schön für Blues und ideal zum Slide spielen,
es gibt kaum Störgeräusche. Hat was.

Vielleicht probierst Du mal Konzertgitarre mit Nylonsaiten.
Es kann durchaus sein, dass Stahlsaiten "nichts für Dich" sind.
Kommt schon mal vor. Es gibt Schlimmeres. :)
Ansonsten:
Locker spielen!!!
Vergegenwärtige Dir, wieviel Druck tatsächlich nötig ist,
um die Saite, die Du greifst, sauber zum Klingen zu bringen.
Diesen Druck merkst Du Dir, und mehr Druck gibst Du nicht, basta. :)

Summa Sumarum:
- Locker spielen, locker spielen, locker spielen, locker spielen,
locker spielen, locker spielen, locker spielen..,
kann man gar nicht oft genug sagen
- Griffbrett: Breite und Material abchecken (weich)
- Halsform: Auch nicht unwichtig; flaches D-Profil, rundes D-Profil, V-Profil
vom D zum V oder umgekehrt, das hat alles Einfluss auf Dein Spiel,
bzw. darauf, wie Du die Gitarre beim Spielen "anfasst".
- Elixier (Polyweb) oder Thomastik Infeld Plectron Bronze Saiten aufziehen
- Konzertgitarre (Nylonsaiten) ausprobieren
Geschliffene Nylonsaiten waren die geschmeidigsten Saiten,
die ich je gespielt habe in fast 30 Jahren.
Wie Du siehst, gibt es Möglichkeilten, Deinem Problem zu Leibe zu rücken.
Du hast gute Chancen, Dein Problem los zu werden.
Oder es zu verschlimmern.

Ich würd auf Stahlsaiten einen Haufen lassen,
und auf den Klang unbeschichteter Saiten auf der Stelle gerne verzichten,
wenn ich sie nicht vertrüge.
Und wie auch immer unpassende Griffbretter und Hälse sind schon ziemlich unpassend, wennße mich frachst.

Na, und wenn die Dreadnought oder OM oder GA nichts für Dich ist,
spielste halt auf 'ner Konzertgitarre.
Da gibt es unterschiedliche. Brilianter oder wärmer klingende oder wie auch immer.
Ist meines Erachtens ungefähr Tausende von Millionen mal besser
als gar nicht mehr spielen zu können, oder?

Alles Gute

Wally

Verfasst: Mi Feb 10, 2010 12:48 am
von RB
Kennt wohl jeder und das ist sozusagen die Äquatortaufe des Stahlsaitenspielers. Ein bis zwei Tage Pause, dann sollte es wieder gehen.

Verfasst: Mi Feb 10, 2010 5:45 am
von jafko
wally hat geschrieben: - Locker spielen, locker spielen, locker spielen, locker spielen,
locker spielen, locker spielen, locker spielen..,
kann man gar nicht oft genug sagen
So isses :!: :!:

Verfasst: Mi Feb 10, 2010 8:41 am
von Gitarrenspieler
Hallo wally,
Du hast Dir ja richtig Mühe gemacht. Danke!
Vieles davon kann ich versuchen (einiges habe ich schon) und anders ist nichts für mich. Gitarren mit Nylonsaiten? Ganz unter uns, das sind gar keine richtigen Gitarren. Scherzt, Leute das war ein Scherzt!!! =;O). Nicht gleich alle aufschreien, das ist nur meine Meinung.
Das mit dem Griffbrett (weich, Holzart) kann ich nicht nachvollziehen, meine Fingerkuppen berühren das Griffbrett eigentlich gar nicht (nur leicht wenn überhaupt) der Fingerdruck geht auf die Saite bis sie frei klingt. Versuch mal die Saite aufs Griffbrett zu drücken…
Die Halsbreite: Bei meinen Hauptgitarren (Gibson J45, und Guild GAD-50E) ist wenn ich das richtig gemessen habe 43 mm. Komme eigentlich von E-Gitarren Spiel (Fender Strat u. Tele) und finde diese Hälse eigentlich sehr bequem. Nein, davon kommt es auch nicht, das mit den E-Gitarren liegt schon 25 Jahre zurück (ich hab die zwar noch, spiele aber wenig damit). Ja blieben da noch dünnere Saiten. Versucht hab ich das auch schon aber das Soundergebnis überzeugt mich irgendwie nicht. Elixier-Saiten hab ich auch schon versucht, die sind mir irgendwie zu „seifig“. Ich benutze z.Z. die Saiten die für die J 200 von Gibson vertrieben werden als 12er Sätze.
Danke noch mal für Deinen Einsatz zu dem Thema.
Ich bin denn mal weg zum Schneeschaufeln, Klimaerwärmung hab ich mir auch anders vorgestellt.