Frustration Ent-T?uschung ?ber eigene F?higkeiten

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

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ralphus
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Frustration Ent-Täuschung über eigene Fähigkeiten

Beitrag von ralphus »

Hallo,

wie hier beschrieben bin ich an That'll never happen no more" seit 8 Monaten dran. Seit ca. Januar kann ich es auswendig und übe es mehrere male täglich.

Gestern dachte ich, ich versuche mal eine Aufnahme einfach mit der Web-Kamera und einem einfachen Mikro am Rechner angeschlossen.

Nach meiner "großkotzigen" Ankündigung, dass ich das Stück häufig fehlerfrei spielen kann, muss ich mir selbst jetzt eingestehen, dass ich Kilometer - nein, Meilen - nein, Lichjahre davon entfernt bin, es irgendwie präsentabel vortragen zu können.

Im nachhinein bin ich erstaunt wie tolerant meine Familienmitglieder mein Üben, nein mein Geklimper ertragen. Insbesondere weil sie alle zu sowas fähig sind.

Was mich erschreckt, ist meine eigene Fehleinschätzung meiner eigenen "Fähigkeiten" (Dieses Wort dürfte ich eigentlich nicht benutzen)

Allerdings kann ich jetzt auch verstehen, wie Menschen auf die Idee kommen bei Castingshows mitzumachen. Das sind wahrscheinlich alles Leute, die sich noch nie ein Video von sich selbst angesehen haben.

Tja und was sind die Probleme?

1. Ich bin nicht fähig, das Tempo zu halten, selbst wenn ich mit Metronom spiele kommen die Anschläge häufig nicht auf den Punkt (hat glaube ich nicht mit mangelnden Taktgefühl, sondern mit der Koordination der Muskeln im Finger zu tun)

2. Häufig bin ich nicht in der Lage, die Töne "sauber" zu spielen, meistens klirrt, schnarrt irgendwas, oder wird abgedämpft.

3. Dann verspiele ich mich brutal häufig. Es gibt glaube ich keine durchgehende 4 Takte die wirklich fehlerfrei sind.

4. Singen? Das geht eigentlich gar nicht.

Jetzt ist ja die Wahrnehmung auch abhängig vom Anspruch, den man an seine Musik hat. Also mein Anspruch ist es nicht öffentlich aufzutreten, aber vielleicht im Rahmen von Feiern im Verwandten-, oder Freundeskreis mal was vorzutragen. Da muss aus a.m. Sicht nicht unbedingt professionell sein, aber eininigermaßen vernüftiges Hausmusikniveau sollte es schon haben.

Und nun? Was tun?

Ich weiß auch nicht. Mehr oder noch länger an einem Stück üben? Klar kann ich machen, aber ich habe nicht das Gefühl, dass es mich wirklich voran bringt.

Gitarrenlehrer kaufen? Ich klimpere ja nur so für mich alleine vor mich hin!

Ist mein Anspruch an die Stücke zu hoch? Sollte ich doch mit "Alle meine Entchen" anfangen?

Geht es Euch ähnlich und Ihr übt dann einfach weiter und irgendwann kommt es? Oder muss man sich mit "seinem" Niveau an Fähigkeiten abfinden?

Grüße von einem ziemlich frustrierten Möchtegern-Fingerpicker.
Viele Grüße

ralphus
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Finnes
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Beitrag von Finnes »

Hallo ralphus,

ich kann dich sehr gut verstehen. In dem Theard http://www.fingerpicker.de/forum/viewto ... highlight= klingt das bei mir ja auch an, was du so erlebt hast.
Aber sieh das ganze mal positiv. Du schreibst durch das Aufnehmen und Anhören ganz viele Sachen, wo du ansetzen kannst, um das Stück zu verbessern.
Ich habe das auch mit genommen durch meinen Aufnahmen. So und dann hab ich gestern nochmal wieder so 4 Takes aufgenommen, und es ist wieder nicht perfekt, aber es zeigte mir wieder Anhaltspunkte, wo ich weitermachen kann.
Also Frust darf schon mal da sein, aber dann einfach die Hände hochkrempeln und weiter.

Mir kommt da gerade so eine Idee, die vielleicht mal etwas Neues hier im Forum dastellt, aber auch etwas Mut erfordert.
UNter der Rubrik Meine MP3 haben wir hier immer tolle Sachen, die klasse klingen und wo jeder drauf stolz sein kann.

Wieso gründen wir nicht eine Rubrik Brauche Hilfe - Mein Video.
Also ich stelle mir das so vor, wir eröffnen einen YT Account, der nur dazu da ist, Viedos hoch zu laden die eben nicht perfekt sind und wo wir Hilfe durch andere erhalten können, um so ein Stück zu verbessern.

Ich würde mich auch dazu bereit erklären den Account zu gründen, und wenn jemand ein PW braucht, das dann per PN zur Verfügung zu stellen.
Na wie wäre es?

Greetings
Finnes
http://finnes.blogspot.com/

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arokh
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Beitrag von arokh »

Hi ralphus,

oh ja, ich glaube das kennt jeder. Grundsätzlich ist es aber eine gute Idee, sich auch mal selber aufzunehmen um genau diesen objektiveren Blick aufs eigene Spiel zu bekommen. Viele Fehler merkt man tatsächlich erst wenn man sich mal selber zuhört ohne sich aufs Spielen konzentrieren zu müssen. Also so gesehen schon mal gut das du das gemacht hast und das ganze auch gleich kritisch analysiert hast - auch wenn es einen erst erschreckt.

Ok hier ein paar Tipps ins Blaue zu den von dir angesprochenen Punkten:

1. Wenn es wirklich nicht am Taktgefühl liegt, hilft nur langsam und präzise üben, damit die Finger und Muskeln (und das Hirn) sich dran gewöhnen. Du schreibst ja, dass du schon seit 8 Monaten an dem Stück übst, u.U. haben sich die Finger/Muskeln/Hirn schon an die falsche/unsaubere Art zu spielen gewöhnt, das muss denen erstmal durch konzentriertes und präzises Spiel wieder ausgetrieben werden. Das fällt natürlich schwer, wenn man es schon so lange und schneller spielt.

Ansonsten um das Taktgefühl zu üben und zu überprüfen eine kleine Übung: Metronom an, Saiten mit der linken Hand dämpfen und mit der rechten Hand auf den Metronomschlag strummen. Wenn man richtig auf dem Punkt ist, hört man das Metronom gar nicht mehr! (außer es ist viel zu laut)

2. Ähnlicher Tipp wie oben: nochmal langsam und konzentriert rangehen, insbesondere auf die Stellen konzentrieren die Schwierigkeiten machen und diese einzeln wiederholen, nicht das ganze Lied.

3. Wenn du 1. und 2. durch hast, klappt das auch recht bald keine Angst :) Außerdem darf man nicht allzu hart mit sich sein. Jeder verspielt sich mal, auch die Leute in den Videos ;)

4. Würde ich erstmal lassen, bis das Lied alleine richtig sitzt - man muss sich sonst einfach auf zu viele Dinge zu sehr konzentrieren. Irgendwann kommt das Gitarrenspiel fast von alleine und dann ist es Zeit es mit Gesang zu üben.

Ansonsten kann es natürlich nicht schaden, sich mal von einem anderen erfahrenen Gitarrenspieler auf die Finger gucken zu lassen, muss ja nicht gleich ein Lehrer sein. Ggf. das Video einfach mal dem Forum hier zeigen auch wenn es schwer fällt.

Das wichtigste: selbstkritisch sein (aber auch nicht zu sehr und außerdem bist du das ja schon :) ), die eigenen Probleme analysieren und gezielt daran arbeiten (s.o.)

Aber das allerwichtigste: Nicht entmutigen lassen und den Spaß dran nicht verlieren! Nach dem Üben einfach mal das Lied oder andere Lieder druchzocken und Spaß haben, egal wie es klingt :)
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jafko
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Re: Frustration Ent-Täuschung über eigene Fähigkeiten

Beitrag von jafko »

ralphus hat geschrieben:
1. Ich bin nicht fähig, das Tempo zu halten, selbst wenn ich mit Metronom spiele kommen die Anschläge häufig nicht auf den Punkt (hat glaube ich nicht mit mangelnden Taktgefühl, sondern mit der Koordination der Muskeln im Finger zu tun)
Kannst du es in Zeitlupe spielen?
ralphus hat geschrieben: 2. Häufig bin ich nicht in der Lage, die Töne "sauber" zu spielen, meistens klirrt, schnarrt irgendwas, oder wird abgedämpft.
Egal, wenn nicht zu schlimm ist würd ich sogar sagen es gehört zum Genre...
ralphus hat geschrieben: 3. Dann verspiele ich mich brutal häufig. Es gibt glaube ich keine durchgehende 4 Takte die wirklich fehlerfrei sind.
Seguenzen Üben! Maximal 4 Takte.

ralphus hat geschrieben: 4. Singen? Das geht eigentlich gar nicht.
Kommt von selbst, wenn die Gitarre "läuft"
ralphus hat geschrieben: Jetzt ist ja die Wahrnehmung auch abhängig vom Anspruch,...
So isses! Ich selber empfinde mich immer als sowas von schlecht, aber andere sagen immer das wäre doch gut. Die haben ja alle kein Gehör - alles Banausen!

@Finnes: Gute Idee!
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stephan
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Beitrag von stephan »

Ich habe gestern den Chris Jones-Workshop auf DVD bekommen und mir den ersten Teil angesehen.
Gleich zu Anfang sagt er folgendes:

"Erste Regel: Relax - Wenn man verkrampft ist kann man nicht richtig spielen.
Zweite Regel: Slow down - Langsam üben und langsam spielen."

Ist mir in Erinnerung geblieben.



Lieben Gruß
Stephan
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Johnny
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Beitrag von Johnny »

stephan hat geschrieben:Ich habe gestern den Chris Jones-Workshop auf DVD bekommen und mir den ersten Teil angesehen.
Gleich zu Anfang sagt er folgendes:

"Erste Regel: Relax - Wenn man verkrampft ist kann man nicht richtig spielen.
Zweite Regel: Slow down - Langsam üben und langsam spielen."

Ist mir in Erinnerung geblieben.



Lieben Gruß
Stephan
Oh ja.. und dann zeigt er dir den abgefahrenen kram.. das ist es.
es geht nicht um geschwindigkeit. die kommt von alleine. es geht um feeling.
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marcus
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Beitrag von marcus »

Vielleicht solltest Du etwas von Deiner täglichen Übungszeit für "Basics" einplanen?
Die von Dir angesprochenen Schwächen sind ja allgemeiner Natur und nicht auf das Stück bezogen.
»A painter paints pictures on canvas.
But musicians paint their pictures on silence.«

Leopold Stokowski
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TorstenW
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Re: Frustration Ent-Täuschung über eigene Fähigkeiten

Beitrag von TorstenW »

ralphus hat geschrieben: 1. Ich bin nicht fähig, das Tempo zu halten, selbst wenn ich mit Metronom spiele kommen die Anschläge häufig nicht auf den Punkt (hat glaube ich nicht mit mangelnden Taktgefühl, sondern mit der Koordination der Muskeln im Finger zu tun)
Wenn ein Anschlag nicht auf den Punkt kommt, heißt das, das der Finger zur korrekten Zeit noch nicht am richtigen Ort war --> Tempo zu schnell
Man kann soetwas gut üben in dem man sehr langsam spielt, die Finger aber möglichst schnell vorbereitet (und erst dann anschlägt, wenn der Zeitpunkt da ist. Fingerübungen helfen hier auch ungemein.
Gibt da ein gutes Buch von Fabian Payr zur Gitarrentechnik. (genaue Name fällt mir grad nicht ein, hab meins letztens verliehen)
ralphus hat geschrieben:2. Häufig bin ich nicht in der Lage, die Töne "sauber" zu spielen, meistens klirrt, schnarrt irgendwas, oder wird abgedämpft.
Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Im besten Fall ist deine Gitarre schlecht eingestellt, so dass es tatsächlich schwierig ist sauber zu spielen.
Im schlechtesten Fall ist deine Greiftechnik einfach unsauber, und wenn du dich nicht darauf konzentrierst sauber zu Greifen, wird sich daran auch nichts ändern.
ralphus hat geschrieben:3. Dann verspiele ich mich brutal häufig. Es gibt glaube ich keine durchgehende 4 Takte die wirklich fehlerfrei sind.
Auch das ist eher ein Zeichen von unvorbereitetem Spielen. Deine Finger wissen offenbar nicht wo sie hingehören. Zudem hast du vmtl die Passagen jetzt schon so oft falsch gespielt, dass deine Finger die falschen Bewegungen gelernt haben und automatisch diesem Reflex nachgehen.
Hier hilft am besten von Anfang an richtig üben.
10 mal richtig üben ist besser als 10 mal richtig und 20 mal falsch.
Dann hast du zwar die dreifache Zeit gebraucht, aber deine Finger merken sich primär die falschen Bewegungen.
ralphus hat geschrieben:4. Singen? Das geht eigentlich gar nicht.
Dann lass es doch erstmal weg?

Um ernsthaft besser zu werden hilft nur Kontrolle. Die kommt am besten von einem Lehrer, weil der eben weiß wie es geht und direkt sieht was du falsch machst.
Ansonsten solltest du dich ständig bei üben aufnehmen und dir anhören was du falsch machst und analysieren woran es liegt.
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Johnny
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Beitrag von Johnny »

Ich finde, dass das alles nur halb so schlimm ist. immerhin weisst du, wei man ne gitarre hält und das ist schonmal das wichtigste.

dir muss gefallen, was du spielst und du musst dich darin wiederfinden. mein sing sang ist auch nicht schön, aber manschmal muss es einfach sein.

und eines sage ich mir immer. nur wer nichts macht, macht keine fehler.
und wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein. das ist der punkt. man muss nicht over the top sein, um gut zu sein. man muss nur immer wieder ein stückchen besser werden.

by the way.. du hast den song nicht mal geskriptet?
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Klaus Guhl
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Beitrag von Klaus Guhl »

Ach, Ralphus, ich verstehe dich nur zu gut. Aus all diesen Gründen mache ich keine Aufnahmen. So erhalte ich mir meine Illusion, dass ich gar nicht mal so schlecht spiele. Und irgendwie ist das auch ein Teil des Vergnügens.
Grüsse
Klaus
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Wolf
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Re: Frustration Ent-Täuschung über eigene Fähigkeiten

Beitrag von Wolf »

ralphus hat geschrieben:Hallo,

wie hier ... beschrieben bin ich an "That'll never happen no more" seit 8 Monaten dran.
und für mich das schlimmste: wenn ich dann endlich ein neues Stück halbwegs kannst, habe ich inzwischen mindestens zwei alte wieder verlernt.

Ich bin inzwischen bei minus 0,5 Stücken :roll: .
Ich glaube, ich sollte mir entweder einen Job mit 40-Std.Woche oder ein neues Hobby suchen :cry:
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Grüße vom Wolf


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Herr Grau
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Beitrag von Herr Grau »

Ich habe mein Leben seit frühster Kindheit in der Umgebung von sehr hart talentierten Musikern verbracht. Ich war gerade drei, als der Freund meines Bruders aus Spaß mal das Star-Wars-Thema aus der dünnen Luft auf dem Keyboard improvisierte, weil die Soundkarte mit dem Spiel nicht funktionierte. So ging das weiter. Deshalb hatte ich nie die Illusion, auch nur annähernd in die Sphären solcher Musiker aufsteigen zu können; natürlich hätte ich knüppelhart üben können, aber erstens entspricht das nicht meiner Natur und zweitens hat jemand, der sich etwas erübt hat, nie das Feeling desjenigen, der es einfach spielt. (Das heißt nicht, dass Üben überflüssig ist! :lol:) Ich tue, was ich kann und was nicht funktioniert, das funktioniert eben nicht. So bin ich relativ glücklich geworden, trotz meiner Unzulänglichkeiten.
Interpunktion und Orthographie dieses Posts sind frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt.
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Piuma Twin S
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Beitrag von Piuma Twin S »

Manchmal ist es auch umgekehrt: Da denkst Du, dass sich das schrecklichstübel anhört was Du klimperst - und dann kommt einer und sagt Dir: Hey das hört sich aber toll an!

Ist wohl oft auch eine Frage des Anspruchs.

Irgendwo habe ich neulich gelesen: Auch ein guter Gitarrist lernt niemals aus - soll heißen man verbessert sich, so lange man spielt.

In diesem Sinne: Greift weiter in die Saiten - wir werden von Tag zu Tag besser......laßt Euch nicht frustrieren.

Im Stillen: Ich hab auch oft solche Tage, an denen ich denke ich sollte besser den Garten umgraben, vielleicht klappt das ja.

Liebe Grüße
Achim
Musik ist die schönste, eleganteste und vielseitigste Sprache dieser Welt.
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RB
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Beitrag von RB »

Das Üben - insbesondere das fanatische Wiederholen kleiner Schritte - habe ich immer gemacht. Die Kunst ist, die darin liegende innere Verkrampfung zu lösen und eine gute Mitte zwischen Anspruch und Spaß zu finden.

Zum Teil klingt der Frust ein wenig nach enttäuschter Erwartung oder nach radikaler Aufdeckung einer breiten Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Aber Vorsicht: Die Selbstwahrnehmung beim Anhören von Aufnahmen kann ebenso verfehlt sein, wie diejenige beim Spielen. Was Dir beim Spielen möglicherweise in einer überhöhten Art und Weise zu gut vorkam, kannst Du beim Anhören einer Aufnahme ebensogut unangemessen überkritisch wahrnehmen.

Meine Empfehlung entspricht derjenigen einiger anderer hier und erstreckt sich auf zwei Bereiche:

1. Sieh die Schwächen als Hinweis, den sonst ein Lehrer geben müßte, an welchen Stellen und in welchen Bereichen Du Arbeit investieren mußt.

2. Gehe davon aus, daß Du die Schnitzer und Unvollkommenheit möglicherweise überzogen wahrnimmst, genau wie diese Leute, die sich im Spiegel häßlich finden und sich nicht auf die Straße trauen, wiewohl die Selbstwahrnehmung völlig unangebracht ist.

Frust vergeht und Freude kommt wieder auf. Stimmungslagen pflegen bei den meisten hin und wieder zu schwanken.
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ralphus
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Beitrag von ralphus »

Hallo,

vielen Dank für Eure Antworten und Tipps. Sie bauen mich auf und geben mir Hinweise was ich in Zukunft anders machen kann.

Zur Zeit habe ich etwas wenig Zeit. Ich werde später ausführlich zu den einzelnen Tipps/Anmerkungen etwas schreiben.

Eine wesentliche Sache ist, glaube ich, das laaaaaangsaaaaam Spielen. Schaaaaarpiiinng ;-)

Leider bin ich naturgemäß ein schneller, ungeduldiger Hektiker.

Ich werde mir wohl mal wieder dieses Buch zu Gemüte führen.
Viele Grüße

ralphus
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