Treffsicherheit mit Plektrum

Alles, was mit dem Spielen des Instruments zu tun hat

Moderator: RB

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Kwalke
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Treffsicherheit mit Plektrum

Beitrag von Kwalke »

Moin liebe Leute!

Ich spiele jetzt seit ca. 11 Jahren täglich Gitarre.

Irgendwie passiert es mir öfter mal, dass ich versehentlich die falsche Saite mit dem Plektrum treffe. Kommt eher bei Bassläufen oder auch Tonleitern-Übungen vor. Das passiert nicht dauern, aber doch hin und wieder, so dass es mich stört.

Zu meiner Spielhaltung: Der kleine Finger der rechten Hand berührt in der Regel leicht die Gitarrendecke. Manchmal lege ich auch mal den Handballen auf den Steg. Bei Youtube könnt Ihr meine Spielhaltung gut sehen:
http://www.youtube.com/watch?v=Mims8RII2Tg

Meine Frage an Euch: Habt Ihr das gleiche Problem bzw. kennt Ihr einen Trick, wie man die Treffsicherheit erhöhen/trainieren kann?

Gruß

Thomas
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Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Thomas,

sehr coole Vorstellung, das Lied find ich auch super.

Zu Deiner Frage fiel mir spontan ein, dass es was bringen soll in der Dunkelheit zu üben. So dass man mehr Gefühl für die Lage der Saiten entwickelt...
Ob es was bringt, kann ich nicht sagen. Den kleinen Finger auf der Decke zu "verankern" (im übertragenen Sinne) ist glaub ich recht weit verbreitet.

Gruß Joe
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jafko
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Beitrag von jafko »

Schönes Stück, Klasse gespielt.

Zu deiner Frage würd ich sagen: Separat üben! Kannst dir kleine Übungen basteln mit denen du alle vorkommenden Saitensprünge abdeckst.

Kennst du die "Spinne" ? Die würde ich nehmen und rechts statt Daumen und Finger mit Plec spielen.
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Kwalke
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Beitrag von Kwalke »

Vielen Dank erstmal.

Dass mit der Dunkelheit (geschlossene Augen) werde ich mal in Verbindung mit der Spinne bzw. den Tonleitern versuchen.

Vielleicht bringt das was.

Danke!
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RB
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Beitrag von RB »

Geht mir genau so, meistens ist die Hand dann insgesamt zu unbeweglich, denn die gesamte Hand muß sich doch hin und wieder beim Wechsel der Register ein wenig von bass nach treble bewegen oder umgekehrt. Das ist jedenfalls meine Hauptursache.
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stephan
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Beitrag von stephan »

Ich kann Deine Frage leider nicht beantworten, aber das Stück gefällt mir sehr gut.
Gerade bei diesen irischen Stücken hört es sich oft gekünstelt an, wenn es von Leuten gesungen wird, deren Muttersprache nicht Englisch ist.
Deine Stimme hört sich in Bezug auf dieses Stück sowohl in Klangfarbe, als auch Artikulation und Aussprache völlig natürlich an. Das Gitarrespiel ist geschmackvoll und der Gesang hervorragend.
Bravo!

Gruß
Stephan
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Johnny
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Beitrag von Johnny »

OH wie wundervoll.. das erweicht mein Herz.
Besonders weil ich genau d schonmal war.. da läuft ein Film vor meinen Augen ab...

grossartig
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Playin' with the National League
Havin a good time with Joe's Size Two
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

Ich bilde mir ein, dass mir reine Flatpicking-Übungen helfen, z.B. das Intro vom alten Metallica-Hit "fade to black" oder halt einfach "stumpf" Leersaiten anspielen in einem best. Muster. Hin und wieder ein string-skipping einbauen - so mache ich es und bilde mir ein, dass es was bringt.
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

hallo kwalke,
das geschilderte problem kenn ich sehr gut und ist auch eines meiner hauptfehler beim singlenote spiel mit dem pick.
am besten sind tonleitern oder reine übungsfingersätze konsequent mit wechselschlag durchführen.
die treffsicherheit lässt ziemlich schnell nach wenn man ausser übung ist, dh. speziell diesen punkt muss man immer wieder gezielt und einzeln angehen. ähnlich wie hammer on und pull off, dafür sind sie aber auch wieder(m.M.n.) schnell drin.
mag sein, dass das eben direkt mit dem instrument zusammenhängt, also sowohl von saitenhöhe und abstand als auch von der stärke (z.b. beim legato).
Zuletzt geändert von Herigo am Di Jun 01, 2010 3:45 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Sören
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Beitrag von Sören »

Hi Kwalke,

auch mir gefällt Deine Version, und ich finde, dass Du ziemlich gut triffst mit dem Plektrum...:-) Ich habe für mich in Sachen Plektrumspiel herausgefunden, dass die Exaktheit der Bewegung höher und damit das Treffen leichter wird, je weniger Gelenke an der Bewegung beteiligt sind. Bei Dir scheint es mir, dass die Bewegung aus vielen Gelenken kommt, nämlich dem Handgelenk und allen drei Gelenken des Zeigefingers und allen drei Gelenken des Daumens. Macht 10 Stück.

Man kann auch, der "wenige Gelenke Theorie" folgend, das gesamte mechanische Konstrukt aus Zeigefinger und Daumen komplett unbeweglich lassen, und die Bewegung ausschliesslich aus dem Handgelenk ausführen. Macht 1 Stück. Wenn ich will, dass das Plektrum der Saite ein wenig ausweichen kann, um einen weicheren Ton zu haben, erreiche ich dies durch weniger Druck zwischen Daumen und Zeigefinger.

Dann könntest Du, mit dieser neuen Technik, ein besseres Gefühl dafür entwickeln, wo die Saiten sind. Auch das geht besser, wenn nur ein Gelenk beteiligt ist. Mögliche Übung dazu. Im Down/Upstroke Wechselschlag spiele ich folgende Saitenfolge:

E D A g D h g e / h e g e D h A g

Man "planted" nach jeden Anschlag. D.h. Du schlägst die E Saite im Downstroke an, und legst sofort danach das Plec von unten gegen die D Saite. Anschlag und Anlegen an die D Saite sind eine Bewegung. Dann ohne das Plec wieder von der Saite zu lösen Upstroke auf der D Saite und sofort das Plec von oben auf die A Saite. Warten, usw. Sinn macht es, das Metronom auf 60 = Viertel zu stellen und halbe Noten zu spielen. Wenn man sich vorstellt, dass jede 1/100 Sekunde, die das Plectrum nicht Kontakt zu irgendeiner Saite hat, 100 Euro kostet, verbindet man Anschlag und planten im richtigen Tempo...:-)

Alles klar? Bei Fragen...fragen.

Diese Übung ist übrigens der Beginn einer sehr schönen Klassik Etüden, ich glaube von Heitor Villa Lobos, die man natürlich auch ganz spielen kann.

LG und viel Spaß, Sören
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eschnack
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Beitrag von eschnack »

Ich habe viele Jahren "Shred guitar" gespielt, und das hat mein Plekturm-Technik viel entwickelt. Vielleicht ein paar arpeggio oder "String-skipping" Übungen könnte Dir helfen.

Auch vielleicht etwas wie Villa-Lobos Etude#1 oder Brouwer Etude#6 aber mit Plektrum. Ich habe das ein paar Schüler gegeben und es hat viel geholfen.
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

Sören hat geschrieben:.......Man "planted" nach jeden Anschlag. D.h. Du schlägst die E Saite im Downstroke an, und legst sofort danach das Plec von unten gegen die D Saite. Anschlag und Anlegen an die D Saite sind eine Bewegung. Dann ohne das Plec wieder von der Saite zu lösen Upstroke auf der D Saite und sofort das Plec von oben auf die A Saite. Warten, usw. Sinn macht es, das Metronom auf 60 = Viertel zu stellen und halbe Noten zu spielen. Wenn man sich vorstellt, dass jede 1/100 Sekunde, die das Plectrum nicht Kontakt zu irgendeiner Saite hat, 100 Euro kostet, verbindet man Anschlag und planten im richtigen Tempo...:-)

Alles klar? Bei Fragen...fragen.
nein, mir ist das absolut nicht klar...

ich spiele zwar fast alles im wechselschlag, aber das mit dem anlegen kapier ich nicht... muss das mal eine zeitlang üben.

beim apoyando war mir der sinn anfangs auch nicht klar, erst jetzt merke ich langsam, dass damit die anschlagsgenauigkeit steigt, dachte anfänglich es hätte nur mit der lautstärke zu tun.

aber mit dem plek verstehe ich den sinn noch nicht.
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Sören
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Beitrag von Sören »

Dies ist nur eine Übung, es geht nicht darum, im richtigen Spiel vorzubereiten/anzulegen, wie man das in der Klassik teilweise macht. Durch diese Übung des Anlegens lernt die Hand zwei Dinge:

1. wo exakt die Saiten sind (führt zu mehr Treffsicherheit)
2. Die Bewegung des Anschlags erst in der idealen Startposition für den nächsten Anschlag enden zu lassen. Diese ideale Startposition für den nächsten Anschlag ist in der Übung an der Saite angelegt, im realen Spiel dann kurz vor der Saite. (führt zu mehr Treffsicherheit)

Beispiel: Ich will zuerst die tiefe E Saite, dann die D Saite spielen. Tiefe E Saite wird mit Downstroke angeschlagen, in der Übung endet die Anschlagsbewegung mit Anlegen des Plektrums auf der D Saite von unten. Dies ist die ideale Startposition für den nächsten Anschlag, da dieser ja ein upstroke ist.

Im Realife wird zwar nicht an die D Saite angelegt, aber die Bewegung des Abschlages, mit dem ich die E Saite angeschlagen habe, sollte millimeter unterhalb der D Saite enden, um in idealer Startposition für einen Aufschlag auf der D Saite zu sein.

Allet nen bisschen kompliziert zu erklären, wenn mans vormacht, wirds sofort klar...

Grüße,

Sörem
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Servus Thomas,

also erstmal: Das ist ein sehr schönes Stück, und es klingt sehr authentisch. Voll toll.

Tja, was soll ich, der erst 1,5 Jahre täglich spielt jemandem erzählen, der bereits 11 Jahre täglich spielt?

Durch die eingebauten Licks in dem Stück machst Du auch nicht wirklich den Eindruck, dass Du Saiten nicht treffen würdest.

Zum Anspielen einzelnder Saiten und bei fast jeder anderen Technik als Strumming versuche ich meinen kleinen Finger am Schlagbrett irgendwo zu verankern, das hilft, ein Gefühl für die Wege zu bekommen. Wenn ich einzelne Saiten unsauber oder garnicht erwische, übe ich in aller Ruhe 10 mal hintereinander das Intro von "Wish you were here" von Pink Floyd. Das hilft. Mir zumindest.

Ich bezweifle zwar, dass Dir das jetzt großartig geholfen hat, aber wie man bei uns sagt: Nutzts nix, schadt´s auch nix.... :wink:

LG vom Pappenheimer
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