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Open G - tiefe D-Saite?
Verfasst: So Mai 16, 2010 5:20 pm
von Max
Aufgrund jetzt intensiverer Beschäftigung mit dem Bottleneckspiel bin ich - bitte nicht lachen - in der offenen G-Stimmung tatsächlich ein wenig ratlos, was ich mit der verdammten tiefen E-Saite (jetzt tiefes D) anfangen soll. In 99,9% aller Spielsituationen ist mir das Ding im Wege. Will heißen, ich muss dauernd vermeiden, das Dingens versehentlich anzuschlagen. Da stellt sich mir doch die Frage, was dieses tiefe D dann eigentlich da zu suchen hat?
Bei Open D - alles klar; keine Probleme. Nur diese G-Stimmung, die ich ansonsten aber ganz reizvoll finde, hat mir diesen "Stolperdraht" vor die anderen Saiten gespannt.
Ists mal wieder was, das ich noch nicht weiß, oder habt ihr ähnliche Probleme damit?
Max
Verfasst: So Mai 16, 2010 7:50 pm
von auriga
Eine Lösung Deines Problems wäre die tiefste Saite auch auf G zu stimmen (3 Halbtöne über E).
Also: GGDGBD
Dieses spezielle Open-G-Tuning wurde von Joni Mitchell des öfteren verwendet.
Mir ist dieses Tuning auch lieber und ich stimme bei Songs in Open-G immer auf diese Variante.
Ergänzung: GBDGBD-Tuning wäre noch eine weitere Alternative.
Verfasst: So Mai 16, 2010 8:15 pm
von hoggabogges
Hmmm...für den Wechselbass doch ganz brauchbar, oder?
Durch intensiveres Spielen wird die Treffsicherheit doch auch besser und du willst das D nimmer missen.
Das mit dem G hab ich jetzt auch noch nicht versucht...hmmmm...

Open G
Verfasst: So Mai 16, 2010 9:11 pm
von bluesballads
Du musst Dich bei Open G daran gewöhnen, dass der Grundton (wie bei Liedern in A-Dur in Standard Tuning) nun auf der 5. Saite liegt.
Ich spiele allerdings auch ein Stück in d Moll in open G: Grundton ist das tiefe D, dazu spiele ich einen Mollslide im 7. Bund (kleine Terz im 6. Bund VOR dem Bottleneck gegriffen) auf den 5 übrigen Saiten.
Lass Dir Zeit - einzelne Stücke hat man schnell drauf, aber ein richtiges Gefühl für eine neue Stimmung, das dauert!
Wer ist nicht schon mal auf der Bühne schnell von einer Stimmung zur anderen gewechselt - ging zu Haus ja auch -, und fühlte sich auf einmal wie ne Kuh auf dem Eis, weil man zwar in Open G gestimmt hatte, der Kopf bzw. das Feeling aber noch in Open D war...
Re: Open G
Verfasst: Mo Mai 17, 2010 8:45 am
von Johnny
bluesballads hat geschrieben:
Wer ist nicht schon mal auf der Bühne schnell von einer Stimmung zur anderen gewechselt - ging zu Haus ja auch -, und fühlte sich auf einmal wie ne Kuh auf dem Eis, weil man zwar in Open G gestimmt hatte, der Kopf bzw. das Feeling aber noch in Open D war...
wahre worte.
das tiefe D ist super, denn es bietet dir im simpelsten fall die möglichkeit bei einem blues in einem standartisierten schema einen basslauf nach unten zur dominaten zu machen. und dazu legst du das slide ( oder dein bottleneck ) im siebten bund über alle 5 restlichen saiten.
wer sagt eigentlich, dass ein wechselbass immer aus oktaven besten muss? hör dir mal fred mc dowells "write me a few lines" an. schön in open g und wie ich finde ien ganz grosser brüller ( besonders, wenn noden das stück spielt ).
Open G
Verfasst: Mo Mai 17, 2010 9:33 am
von bluesballads
Open G ist schon sehr cool, es ermöglicht eben bestimmte Voicings, die in Standard nicht oder nicht so easy möglich sind. Und wenn ich überlege, was man alles greifen müsste, um in Standard das hier zu spielen - ist so simpel in open G:
(geht los in Minute 5.57!)
http://www.youtube.com/watch?v=5DfzouZEvx4
Verfasst: Di Mai 18, 2010 6:42 am
von Max
OK, Danke mal für die Tips. In der Tat ist die Betrachtungsweise für das tiefe D entscheidend.
Ich fürchte, ich bin schlicht etwas "primitiver" gestrickt und dem gewohnten Gedanken verhaftet, dass ich den Grundton idealerweise auf der tiefsten Saite finde. Der Einwand mit A-Dur ist natürlich berechtigt.., da kratzt mich das ja auch nicht - grummelgrummel...
Dazu kommt, dass ich den Sound vom Open G bei vielen Nummern einfach nur gut finde. "Bad to the Bone" z.B. kommt hier einfach am geilsten. Und viele Stones-Sachen auch. Das tröstet mich gleichzeitig etwas, weil ich in Keith Richards einen "Bruder im Geiste" vermute, hat er doch die tiefe E-Saite bei vielen Stücken ganz einfach entfernt...
Verfasst: Fr Mai 28, 2010 12:20 pm
von King_Bee
Hi Max,
ich seh's so, wie Johnny bereits schrub: das D hat schon seine Daseinsberechtigung! Sei's für den Lauf von der Dominante (D) auf die Tonika (G) oder aber auch für Wechselbass-G'schichten. Die D-Saite ist cool!
Ich musste auch gleich an Keef Riffhard denken, als ich Deinen Beitrag gelesen habe. Aber so ganz ohne tiefe D-Saite konnten die Stones wohl auch nicht. Bei Shake Your Hips ist im Rhythmus auch die tiefe D-Saite präsent! Und ohne wär's echt weniger "hip"!
Max ich hab mich mit solchen Fragen ebenfalls rumgequält. Heute bin ich froh, dass ich die D-Saite nicht "vor die Tür gesetzt" hab'!
D-saitigen Gruß sendet,
K. B.