Boesser-Ferrari/Gauck 8.1.11 in DD - eine Nachlese

Wer etwas empfehlen kann, und sei es der eigene Auftritt ..........

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OV1667
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Boesser-Ferrari/Gauck 8.1.11 in DD - eine Nachlese

Beitrag von OV1667 »

Hallo zusammen,

am letzten Samstag habe ich das Konzert des Gitarristen Claus Boesser-Ferrari und des Bassisten Ralf Gauck in der Dresdner
Club-Passage besucht. Es war ein schöner Abend und für den Einen oder Anderen von Euch ist es vielleicht interessant, sich mal mit diesen beiden Ausnahmemusikern zu beschäftigen.
Die Club-Passage ist eine kleine Bühne, mitten in einem nicht ganz so gemütlichen Wohnbezirk Dresdens. Ziel dieser Einrichtung ist es, kulturelle Ereignisse zu erschwinglichen Preisen anzubieten. Diese finden dann in sehr gemütlicher Atmosphäre statt.
Veranstalter Detlef Bunk leitete kurz musikalisch ein und dann ging's los:

Ralf Gauck ist vielleicht Einigen hier bekannt. Auf einem Deerbridge Akustikbass (fretless!) spielte er ohne Unterbrechungen mehrere Stücke von Sting, den Beatles und aus seiner Feder. Fingerstyle auf dem Bass? Ja, so lässt sich seine Spielweise, vereinfacht ausgedrückt, beschreiben. Beeindruckend!

Zusammen mit dem Gitarristen Claus Boesser-Ferrari gab es dann ein Duett und dann übernahm letzterer die 2. Hälfte des 1. Konzertteils.

Ich bin ja normalerweise kein großer Fan von Effektgeräten oder klopftechnischen Spielereien aber was nun kam, passte einfach. In der Pause konnte ich meinen Eindruck von Claus Boesser-Ferrari in einem sehr netten Gespräch bestätigen: da spielt jemand über lange Jahre hinweg Gitarre und fängt an, nach Neuem zu suchen. Extrem aber nicht abgehoben setzt dieser Gitarrist nun Klangverfremdungen und percussive Elemente ein, um wirklich tolle Stimmungen zu erzeugen. Dann blitzt aber auch wieder Spieltechnik durch und insbesondere im 2. Block des Konzertes (wieder beide Musiker solo und dann als Duo) hat Claus mit gepickten Interpretationen von Weill/Eisler-Stücken unaufdringlich aber ebenfalls beeindruckend gezeigt, was er auch ohne Elektronik drauf hat.
Vielleicht muss man diese Musiker eher live sehen als der Konserve zu lauschen, denn der optische Eindruck ergänzt die Musik: Bass spielen ist Arbeit. Auch wenn Ralf Gauck anfangs scheinbar mühelos Stücke pickt, an denen viele Gitarristen verzweifelten, hat er sich die Spielpausen dann sichtlich verdient. Claus Boesser-Ferrari gibt kurze Einleitungen zu seinen Stücken und holt die Zuhörer damit (zumindest für einen Teil kann ich hier wohl sprechen) gekonnt ab.

Zum Finale kam Bunki mit auf die Bühne und als Trio beschlossen die Musiker einen rundherum gelungenen Abend.

Gruß, Jens[/url]
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notenwart
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Beitrag von notenwart »

teilweise OffTopic....

Ja, ich habe mit Bunki neulich gesprochen und es hinterher bedauert, dass ich nicht hingefahren bin. Aber das sind für mich ca 80 Minuten Fahrzeit... aber wir beide könnten uns ja mal treffen?

Ist der Baß nicht von Stoll?

Die letzte CD von Boesser-Ferrari (How We Became Americans) finde ich persönlich sehr schön, wenn´s auch keine leichte Kost ist, so ist auf jeden Fall interessant!

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04.03. Jens Komnick in der Passage
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thust
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Beitrag von thust »

notenwart hat geschrieben: Ist der Baß nicht von Stoll?
Nicht mehr, er spielt jetzt einen von Heiner Dreizehnter.
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OV1667
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kein Deerbridge, sondern Dreizehnter ;-)

Beitrag von OV1667 »

@Thust
Stimmt, ich hatte das "h" mit dem Deer verwechselt. Das soll aber beiden Zupfinstrumentenmeistern keinen Abbruch tun.
Denn Stollbass spielt er auch noch. Allerdings wurde dieser zum Standbass umgebaut und ist nun für andere Stile im Einsatz.
Danke für's genaue Hinsehen!
@notenwart
Bin leider nur selten zuhause aber wenn es sich mal ergibt. Spätestens wenn die Freiluftsaison für gemütliche Sessions an der Elbe wieder anläuft, können wir das ja mal in Angriff nehmen. Anfang Februar (3.2.) bin ich erstmal wieder im Cassiopeia in Stuttgart.

Gruß, Jens
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