Adam Rafferty – der Name sagte mir rein gar nichts! Aber ein Bekannter hatte mich zu dem Konzert nach Oberhausen eingeladen, und so beschloss ich, mal hinzufahren.
Die Location (das polnische Restaurant "Gdanska" am Altmarkt) – wider Erwarten ausgezeichnet geeignet für akustische Gitarrenkonzerte! Stilvoll, gemütlich, mit viel Atmosphäre. Es gibt sogar eine Videoübertragung in den hinteren Teil des Restaurants, toll! Störend wirkt sich der Restaurantbetrieb aufgrund der länglichen Raumgeometrie auch nicht aus!
Zum Konzert: es war ein fantastischer Abend, die Spielfreude der beiden einfach umwerfend! Obwohl ich absolut kein Freund von jazzigen und swingenden Rhythmen und Akkorden bin – bei CDs betätige ich dann immer sofort die Skip-Taste – ertappte ich mich immer wieder dabei, dass ich mit den Füßen mitwippten bei solchen Stücken, und davon gab es einige. Mal wieder eine Bestätigung dafür, dass Live-Konzerte einfach unschlagbar sind, wenn solch begnadete Musiker auf der Bühne stehen!
Aber es war natürlich nicht nur Jazz und Swing, auch sehr viele melodische Stücke waren dabei, und beide nutzen die Gitarre – wie auch Tommy Emmanuel – immer wieder als Perkussionsinstrument. In lockerer Folge spielten sich die beiden die Bälle zu: jeder Mal ein paar Stücke solo, dann wieder im Duett; und zu Anfang des zweiten Sets nach der Pause durfte auch ein 11-jähriges Nachwuchstalent zwei wahrhaft tolle Instrumentals zum Besten geben, die auch die beiden gestandenen Profis zum Staunen brachten (Kommentar M. Fix: „Ich bin auch mit 11 Jahren angefangen, Gitarre zu spielen, aber bei meinen ersten Auftritten in dem Alter habe ich mich – wie sagt man auf Deutsch – beschissen

DER Junge jedenfalls nicht – ich hatte mich schon in der ersten Hälfte gewundert, dass da vor mir zwei ca. 10 Jahre alte Jungs zwischen all uns (mehrheitlich) alten Säcken saßen und mit den Füßen wippten!
Am besten gefielen mir – neben einigen von Michael's wirklich wunderschönen Solo-Stücken – die Interpretationen etlicher bekannter Pop-Songs, wie z.B. Stevie Wonder's "Superstition", Michael Jackson's "Billie Jean", einiger Beatles-Songs und – man höre und staune – Abba's "Dancing Queen" (Adam in seiner Ansage: „Diesen Song kennt ihr vielleicht, ihr könnt auch mitsingen, obwohl, das ist nicht notwendig, äh, nötig... was bedeutet "notwendig" in Deutsch?“ Zuruf aus dem Publikum: „Dasselbe“! Adam: „Danke, wieder was auf Deutsch gelernt

Absolut umwerfend auch Michael Fix' Transkription von Toto's "Africa", die, wie so viele andere Stücke auch, das Publikum total begeisterte! Insgesamt dauerte das Konzert (einschl. Pause) über 3 Stunden, die wie im Flug vorübergingen! Ich kann jedem für das Konzert in Bruchsal nächste Woche nur empfehlen, hinzufahren, ihr werdet es nicht bereuen!!!
Und da Michael Fix jedes Jahr nach Oberhausen kommt, freue ich mich jetzt schon aufs nächste Jahr!
P.S.: Nachzutragen wäre noch, dass beide jeweils eine Maton-Gitarre spielen (deren Sound mich immer wieder begeistert - wenn die bloß noch 'ne bessere Optik hätten; ich finde immer, die sehen aus wie schlechte fernöstliche Kopien ihrer selbst
