So, dann will ich mal kurz berichten .... sind natürlich ganz subjektive Eindrücke, speziell wenn es um die präsentierte Musik geht. Aber nun gut, ich kann halt nicht über meinen Geschmacks-Schatten springen.
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Freitag abend ab 20:30h ging es los mit der "Fingerstyle Night"
Als erster durfte/musste
Thomas Brendgens-Mönkemeyer auf die Bühne. Ich mag mich täuschen, aber ich glaube er hatte nicht seinen besten Tag. Irgendwie kam es bei mir eher uninspiriert und mit wenig Funke zum Publikum rüber. Zudem schien es an manchen Stellen etwas zu hakeln, da ich die meisten Stücke nicht kannte, irre ich mich aber evt. auch und es war gewollt. Dann würde ich es etwas avantgardistisch nennen wollen

. Ihr merkt schon das war nicht so mein Fall, also weiter zum nächsten...
Hands on Strings, ich kannte die beiden (Thomas Fellow & Stephan Bormann) bis Freitag nicht, bin aber jetzt Fan und habe mich auch gleich mit 2 CDs eingedeckt. Das war ein feuerwerk an Spielfreude, ausgefeilter Arrangements, grandiose Technik und einem enormen Feeling. Die Mischung aus südamerikanischen Adaptionen, afrikanischem Exkurs und sehr amüsanter Ansprache/Moderation war das Geld alleine schon wert. Wenn Ihr mal die Cance habt, die beiden zu sehen, lasst es Euch nicht entgehen, es lohnt sich wirklich.
Dann der Abschluß mit
Jacques Stotzem, der es immer wieder schafft, genial einfache Melodien in harmonische Zusammenhänge zu setzen, die mich dann einfach fesseln. Für mich in seinem Programm der Höhepunkt war die Komposition "Sur Vesdre". Ein Super-Abschluss des Abends, der sehr kurzwelig war.
Ende war um 0:30h, also 4 Stunden (abzgl.Pausen) gute bis sehr gute Musik, und das für 18 Euro. Da kann man nicht meckern, oder ?
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Dann der Samstag, der insgesamt eigentlich eher Klassik getrieben war.
Es wurden den ganzen Tag Unterrichtseinheiten (aktiv oder zuhören/sehen) angeboten, außerdem fanden Workshops (z.B. Ensemble-Spiel) statt. Ab 14:00h startete das Programm auf einer kleinen Aktionsbühne. Ich spare mir jetzt die Einzelkritiken, denn ich habe zwischendurch auch mal nicht zugehört, schließlich wollte ich nicht verhungern. Das Programm war aber insgesamt eher auf Nyon ausgerichtet, teils in Form von Ensembles, als da waren "Tea for Three", "Gitarre im Alstertal", das Gitarenensemble der Musikschule Schneider und das Farmsener Gitarrenensemble. Hier hatte also der Nachwuchs Gelegenheit, sich zu präsentieren und das gelang auch ganz gut. Außerdem zwei weitere Musiker, die "schon auf dem Sprung" sind mit Christian Kunze (Auszüge aus einem Zyklus zur Insel Corfu) und Antonio Cosenza (hauptsächlich Klassik-Elemente und Latin-Jazz).
Den abschleißende Versuch, das Publikum einzubeziehen würde ich mal als halbwegs gescheitert (weil schlecht moderiert und vorbereitet) bezeichnen, aber das war nicht weiter schlimm.
nach längerer Pause dann die Abend-Veranstaltung ab 20:30h
Den Anfang machte
Antigoni Goni. Werke von Manos Hadjidakis, Ernesto Nazareh, Dusan Bogdanovis und Agustin Barrios-Mangoré standen auf dem Programm. Ich würde es als routinierten Vortrag bezeichnen, ein Funke sprang nciht wirklich über. Aber das liegt vielleicht auch daran, dass mir Manches musikalisch nicht wirklich gefiel, also mit Bogdanovic bin ich nicht zu begeistern (technisch anspruchsvoll, anstrengend zu hören).
Viel besser gefiel mir dann
Alexander Sergej Ramirez. Da war Feuer drin, was sicher auch an der Werkauswahl lag, die vieleicht etwas "populärer" ausgelegt war. Insgesamt fand ich die Präsentation deutlich engagierter, auch bei den getrageneren Titeln, sehr emotional.
Um 23:30h war dann das Konzert zu Ende.
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Da ich den dritten Tag nicht eingeplant hatte, bin ich dann nach Hause gefahren und kann leider nichts berichten, außer, dass ich mich Sonntags ganz gut erholt habe und die mitgebrachten CDs von Hands on Strings in Ruhe durchgehört habe. Ich bin immer noch begeistert
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Und eh ich es vergesse, ja es war ja noch die Ausstellung dabei.
Ich konnte diverse Gitarren anspielen, wobei mich zwei Gitarren besonders ansprachen. Einmal bei Jens Towet die Gitarre von Fingerpicker (Bericht an anderer Stelle) und eine Gitarre mit dem Doppelboden-Konzept von Philipp Neumann. Das Teil klingt unplugged fast, als würde es mit Chorus gespielt, ganz erstaunliche Klangvariation.
Außerdem waren noch ein paar Klassiker da (Petersen, Krüger) und einige Gypsy-Gitarren. Insgesamt recht wenig Ausstellung aber nicht schlecht gemixt, obwohl der Schwerpunkt auch eher auf der Nylon-Fraktion lag. Dazu kam dann och Zubehör und Noten, aber die liste ich hier jetzt nicht auf.
So, genug geschrieben, nächstes mal könnt Ihr ja mal selber hinfahren
