classic, negra, blanca? Whats what?

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Moderator: RB

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Gerrit
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classic, negra, blanca? Whats what?

Beitrag von Gerrit »

Hallo

Da ich derzeit ja etwas schaue ob eine Nylonstring was für mich wäre und ich quasi gar keine Ahnung habe möchte ich euch hier erst mal fragen was die Unterscheidungsmerkmale der oben genannten Gitarren sind und wie dieses sich klanglich und spieltechnisch auswirkt...

Wenn ich etwas klassische, lateinamerikanische wie auch keltische und "moderne" Musik damit machen möchte, was benötige ich dann, bzw. ist am sinnvollsten dafür?

Wie gesagt ich habe keine Ahnung. Denke aber das ich mir etwas bauen lassen möchte. Habe bereits einen Gitarrenbauer dafür im Auge. Möchte ich hier aber noch nicht nennen.... :wink:
Gruss, Gerrit

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sejuro
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Beitrag von sejuro »

Hallo Gerrit

Negra und Blanca sind Flamencogitarren. Flamencogitarren sind darauf getrimmt, dass man sie unter dem Gesang und den Gräuschen der Tanzenden, also in einer lauten Umgebung immer noch hervorhört. Generell geben Flamencogitarren den Ton in einem kräftigen aber sehr kurzen Impuls ab. Das bedeutet sie klingen laut und aggressiv, haben aber kaum Sustain. Auch die Möglichkeit, verschiedene Klangfarben hervorzubringen, gehört im allgemeinen nicht zur Stärke einer Flamencogitarre. Einen weichen runden Ton oder einen singenden romatischen Ton wirst du auf einer Flamenca nie hervorbringen.

Eine Negra und eine Blanca unterscheiden sich durch das Holz aus dem Zarge und Boden gefertigt ist. Bei einer Blanca ist das Zypresse und sie klingt dadurch sehr hell. Bei der Negra ist das Material von Boden und Zarge Palisander und sie hat dadurch mehr Bässe.

Ganz anders ist das bei Klassischen Konzertgitarren. Man muss sich vor Augen halten, dass es nicht "die Klassische Gitarrenmusik" gibt sondern eine breite Palette von Stilrichtungen aus mehreren jahrhunderten. Dementsprechend sollte eine gute Klassische dem Spieler die Möglichkeit bieten, viele verschiedene Klangfarben hervorzubringen. AUßerdem hat ein solches Instrument bedeutend mehr Sustain als eine Flamenca. Flamenco wird aber auf einer Klassischen Konzertgitarre immer etwas langweilig klingen.

Grüße
Sejuro
Gerrit
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Beitrag von Gerrit »

Ich habe verschiedenes gelesen und z.B. ist öfter geschrieben das man recht oft Flamenca negros für Crossovergitarristen empfiehlt. Wenn ich selber bisher Gitarren aus dem Nylonsektor angespielt habe, dann haben mir eigentlich grundsätzlich Gitarren mit Fichtendecken deutlich besser gefallen. Sie klingen offener, exakter und spritziger. Das gefällt mir besser. Um nun in dieser Richtung weiter zu machen denke ich also darüber nach soetwas mal genauer auszuprobieren. Insofern geht meine "Forschung" nun auch Richtung Flamenca negra...

Es bleibt zu bedenken wohin meine gitarristische Reise nun geht. Auch spanische Musik ist sehr reizvoll. Zu weich oder "dumpf" soll die Gitarre jedenfalls nicht klingen.

Ich habe ebenfalls gelesen das die Flamencas besser und einfacher zu bespielen sind als klassische, da sie von der Saitenlage wohl scheinbar anders eingestellt sind.

Bei den Flamencas war öfter darüber geschrieben das eben negras mit z.B. Palisanderkorpus mehr an Sustain besitzen.

Es ist mir schon klar das bei den Gitarren individuelle Unterschiede sind. Für mich geht es erstmal abzuklären in welche Richtung ich überhaupt genauer schauen soll um das für mich geeignetste zu finden. Wenn ich das bestimmt habe, dann werde ich genauer schauen und z.B. mal nach Freiburg fahren um mir etwas zeigen und vorführen zu lassen und natürlich selber auszuprobieren.

Gerade wenn ich mir, was durchaus gut möglich ist, etwas bauen lasse, dann sollte ich doch wissen was ich überhaupt möchte. Darum geht es mir hier....

Ich hoffe meine Gedankenfragmente helfen euch weiter hier etwas sinniges zu posten.
Gruss, Gerrit

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notenwart
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Beitrag von notenwart »

Wenn Du schon einen Gitarrenbauer anvisiert hast, dann denke ich, dass Du das am besten mit ihm besprichst.

Meine Erfahrungen mit den Herren der Zunft waren immer positiv im Hinblick darauf, was sie mir empfohlen haben.
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Manati
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Beitrag von Manati »

@ sejuro:

Sehr informativ, vielen Dank für diesen Beitrag.
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klaust
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Beitrag von klaust »

.
eine Lakewood M-32 CCP kommt sicher nicht in Frage.... :wink:

8)
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Manati
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Beitrag von Manati »

klaust hat geschrieben:Lakewood M-32 CCP
Oha, eine Nylonstring mit Hals/Korpus Übergang am 14. Bund ... die könnte mich durchaus reizen ... nur der Cut müsste wirklich nicht sein.
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klaust
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Beitrag von klaust »

Gerrit hat geschrieben:...für Crossovergitarristen...
dazu fällt mir spontan Stoll's Allegra und das "Fusion"-Modell(?) von A&M ein.

A&M, Susan Weinert: http://www.youtube.com/watch?v=MRalzvyQlHs
Stoll, Duo Just Friends: http://www.youtube.com/watch?v=is6Hmn3_3wE
und Tilmann Höhn: http://www.youtube.com/watch?v=JaUT8c64TLQ
Gerrit
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Beitrag von Gerrit »

Ich werde die Tage mal einen, für Schweizer Verhältnisse, grösseren Gitarrenhändler aufsuchen. Ich hoffe dort verschiedene klassische Gitarren und vielleicht auch die eine oder andere Flamenca negra ausprobieren zu können. Auch die Dreier/Doderer/Stoll-Geschichte habe ich natürlich im Auge. Hanika wäre wenn, dann wohl am ehesten die 60PF Nat anzuschauen. Weis nicht ob die jemand da hat. Schauen wir mal...
Gruss, Gerrit

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Manfred
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Beitrag von Manfred »

Ich war letztes Jahr auch auf Suche nach einer Crossover-Flamencogitarre und bin in Freiburg/Breisgau bei Mundo-Flamenco fündig geworden. Es ist eine Hermanos Sanchis López Bulerías geworden, Korpus Pau Ferro (Eisenholz) und Fichtendecke. Damit bin ich sehr zufrieden, sie ist knackig im Klang und hat dennoch Bässe.
Weiß ja nicht, wie weit du in der Schweiz "drinnen" wohnst und ob ein Besuch in Freiburg rentabel ist, aber schau dich doch mal auf der Homepage www.mundo-flamenco.com um.
Gerrit
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Beitrag von Gerrit »

Hallo Manfred

Freiburg ist durchaus für einen Tagestrip erreichbar. Allerdings war ich heute in einem recht gut sortierten Schweizer Geschäft. "Deine" Gitarre habe ich dort ebenfalls antesten können und wurde mir als "Crossover" sehr empfohlen. Die Gitarre ist auch wirklich sehr gut, aber ich habe im Vergleich festgestellt das ich wenn, dann eine "normale" klassische Gitarre erwerben werde. Das ist für meinen Geschmack die bessere Wahl. ich bin froh das ich da hingefahren bin, auch wenn die Rückfahrt wegen mehrerer Staus knapp 3 Stunden gedauert hat....

In der Sparte Klassik habe ich auch verschiedenes probiert und bin von einer Bernabe M10 und einer Juan Hernandes Maestro (Fichte) recht angetan. Die Maestro war zum Vergleich auch mit Zederndecke da. Sicher auch schön, aber mir gefällt die Fichte bereits beim Neuinstrument schon besser...
Gruss, Gerrit

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chrisb
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Beitrag von chrisb »

moin gerrit,

hast du mal dran gedacht deine dreier steelstring gegen eine dreier klassik zu tauschen. du weißt ja, das rio vom armin ist unschlagbar.......... :wink:

ansonsten muss ich nach jahren des kaufens und verkaufs zugeben das ich mir nur noch gebrauchte instrumente kaufen würde die ich vorher getestet habe. da weiß man was man bekommt und eine besseres p/l-verhältnis gibt es nicht. und der gebrauchtmarkt ist mittlerweile sehr gut bestückt.

eine reise nach köln zu einem sehr gut sortierten geschäft mit hochwertigen gebrauchten klassikgitarren: http://www.viertmann-gitarren.de/
oder anzeigenpage mit hochwertigen teilen: http://vioworld.de/
chrisb
Gerrit
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Beitrag von Gerrit »

Hallo chrisb

Ich bleibe dran.....danke für die links
Gruss, Gerrit

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