Gitarren aus heimischen Hölzern

Alles über die Nylon- und Darmbesaiteten

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Hans W.
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Beitrag von Hans W. »

Hier der Wortlaut, da ist vom Handel die Rede, nicht vom Besitz:

Bundesamt für Naturschutz Handel mit Musikinstrumenten aus Rio-Palisander
Die Holzart Dalbergia nigra wurde 1992 in die höchste Schutzstufe des international geltenden Washingtoner Artenschutzübereinkommens, englisch: CITES (Convention on International Trade in Endangered Species) aufgenommen. In der EU wird dieses Übereinkommen durch EU-weit geltende Verordnungen umgesetzt.
Einfuhr in die Europäische Union (EU)
Zur Einfuhr eines Instrumentes - ganz oder teilweise - aus Rio Palisander (Dalbergia nigra) benötigen Sie immer:
1. eineCITES-EinfuhrgenehmigungdesEU-Einfuhrlandesund 2. einCITES-ExportdokumentdesAusfuhrlandes.
Die Einfuhrgenehmigung muss vor der beabsichtigten Einfuhr bei der CITES- Vollzugsbehörde des EU-Einfuhrlandes (für die Bundesrepublik Deutschland das Bundesamt für Naturschutz – BfN) mit einem Antragsformular sowie einer Kopie des CITES-Exportdokumentes, ausgestellt von der CITES-Vollzugsbehörde des Aus- fuhrlandes, beantragt und erteilt werden.
Eine Einfuhrgenehmigung zu kommerziellen Zwecken kann nur erteilt werden:
1. für Antiquitäten, d.h. Exemplare, die vor dem 01.06.1947 gebaut und nicht verändert wurden oder
2. für Instrumente, die sich nachweislich bereits vor der Unterschutzstellung der Art Dalbergia nigra (20.07.1992) auf dem Territorium der EU befunden hatten und wieder eingeführt werden sollen.
Zu privaten Zwecken kann eine Einfuhrgenehmigung erteilt werden, wenn es sich um sogenannten Vorerwerb handelt. Vorerwerb bedeutet, dass das Exemplar nach- weislich aus Material gefertigt wurde, das vor Unterschutzstellung dieser Art (20.07.1992) rechtmäßig aus der Natur entnommen worden ist.
Wiederausfuhr aus der EU
Die Wiederausfuhr eines solchen Instruments aus der EU ist nur zulässig, wenn die zuständige Vollzugsbehörde (für die Bundesrepublik Deutschland das Bundesamt für Naturschutz – BfN) vorher eine Wiederausfuhrbescheinigung erteilt hat.
Weitere Informationen zur Beantragung der Ein- und Ausfuhrdokumente finden sie im Internet unter http://www.bfn.de/0305_cites.html.
Handel innerhalb der EU;
Der Handel (Verkauf, Kauf, Anbieten zum Verkauf, etc.) mit Exemplaren aus Holz der Art Dalbergia nigra innerhalb der EU ist nur zulässig, wenn der Verkäufer im Be- sitz einer Vermarktungsbescheinigung ist. Zuständig für deren Ausstellung sind die zuständigen Behörden der Bundesländer.
Bitte beachten Sie: Diese Bescheinigung berechtigt nur zum Handel innerhalb der EU und ist nicht für die Wiederausfuhr in ein Land außerhalb der EU gültig.
Buchführungspflicht in Deutschland
Wer in Deutschland gewerbsmäßig - auf Gewinnerzielung ausgerichtet - Produkte aus Rio-Palisander erwirbt, be- oder verarbeitet oder in den Verkehr bringt, muss hierüber ein Aufnahme- und Auslieferungsbuch führen. Die zuständigen Landesbe- hörden erhalten dadurch die für ihre Überwachungsaufgaben notwendigen Informa- tionen, insbesondere zur Herkunft und zum Verbleib der jeweiligen Exemplare.
Vorsorglich weisen wir Sie darauf hin, dass - eine Einfuhr in die EU bzw. Ausfuhr aus der EU ohne die vorgeschriebenen
Genehmigungen oder
- der Handel innerhalb der EU ohne die vorgeschriebene Vermarktungsbe- scheinigung
als Verdacht einer Straftat verfolgt werden kann. Dabei droht neben einer empfindli- chen Strafe auch die Beschlagnahme und Einziehung der betroffenen Musikinstru- mente.
Ein Verstoß gegen die Buchführungspflicht kann von den zuständigen Landesbe- hörden als Ordnungswidrigkeit geahndet werden.
Weitere Informationen dazu erhalten Sie beim Bundesamt für Naturschutz, Konstantinstr. 110, 53179 Bonn, unter Tel: 0228/8491-1311, per Fax: 0228/8491- 1319 oder auch gerne per E-Mail: citesma@bfn.de.
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

Lieber Hans W.
meine infos sind leider schlimmer.

hier die kopie eines beitrages aus dem früheren G&B Forum (jetzt musikmachen.de :roll: )
Zitat von HeRiGo:

Zitat von André:

........ die Bescheinigung brauchst Du dann, wenn Du das Instrument außer Haus nimmst, ..........



das heißt ich kann ohne diesen zettel mit der gitarre nicht mehr auf die bühne?

grüße herigo

Genau das schreibt die aktuelle Gesetzeslage vor, zumindest wenn Du so etwas, wie "Gage" bekommst. Gugst Du hier: http://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documen ... gshinweise
und zwar ab Absatz 8.1



Viele Grüße

André
André Waldemaier ist ein hervorragender service-mann für gitarren und bässe und der bauer der "Staufer" gitarren und arbeitet sehr eng mit häusle zusammen. als er noch in der nähe von stuttgart war hat er meine e-gitarren gerichtet, er ist vor einigen jahren zurück nach münchen gezogen (leider - für mich). ein tagesreise hin und zurück ist mir nun doch zu weit.
Zuletzt geändert von Herigo am Di Nov 06, 2012 12:10 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Salud a Familia
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Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Hans W. hat geschrieben:
Bernd C. Hoffmann hat geschrieben: Palisander wird extra für den Instrumentenbau auf Plantagen gezüchtet. Insofern habe ich hierbei kein Problem mit Raubbau an er Natur. Wenn ein bestimmtes Holz an Palisander klanglich nur herankommt, warum soll ich dann ein einheimisches Holz verwenden? Die Gitarre wird dadurch weder billiger noch besser.. Ich kaufe mir keine Gitarre, weil das Holz gut aussieht sondern weil sie mir klanglich zusagt.
Hier dazu:
http://www.prowildlife.de/holzhandel
Dann denkt man anders darüber.
Die Frage ist, aus welchem Blickwinkel man den Text betrachtet. Ich könnte auch sagen, der Bericht ist (zwsichen den Zeilen) ausländerfeindlich, weil die eigenen Länder scheinbar keinen Bedarf an ihren einheimischen Hölzern haben. Auch wenn man argumentiert, dass arme Länder wie Afrika auf Gelder angewiesen sind und deren Rohstoffminen für die Schmuckindustrie in westlichen Händen liegt, dann müssen sie strukturell dagegen angehen und können so den Geldfluss zum Wohl des eigenen Landes selber steuern, anstatt das Abholzen mit dem weltweiten Bedarf an Tropenhölzern zu rechtfertigen. Maßgeblich an den wertvollen Hölzern ist meiner Überzeugung nach nicht der Instrumentenbau sondern die Möbel-, Innenausstattungs- und KFZ-Industrie (Armaturverkleidung für Nobelkarossen).

Sicher ist es bedauerlich und falsch, dass offenbar viele Monokulturen angelegt werden, aber das ist nicht der Fehler des Nachfragemarktes! Für mich gilt uneingeschränkt das Gesetz des Marktes "Angebot und Nachfrage regeln den Preis". Die Hekrunftsländer können die Angebotsmenge verantwortungsbewusst selbst regulieren und damit auch den Preis! Damit machen sie ihre Hölzer auch zu dem, was sie wirklich sind: ein Schatz der Natur! Wenn dieses Bewusstsein vorhanden wäre, dann hätten Instrumente auch einen ganz anderen Wert. Erst DANN überlegt man, ob man sich das wirklich leisten möchte. Alles andere wie schwachsinnige Gesetze, dass ich nun nachweisen soll, wann ich eine Gitarre gekauft habe, geht einfach zu weit. Im Übrigen ist diese Forderung typisch deutsch! Man denke in diesem Zusammenhang auch daran, dass die Hölzer jahrelang beim Gitarrenbauer abgelagert sind, bevor sie verarbeitet werden.

Ich habe für mich die Entscheidung getroffen, dass ich nur noch Gitarren aus ostinischen Palisander und Zypresse kaufen werde. Dass die spanischen Zypressenwälder weitgehend abgeholzt sind, ist kein Verdienst des Gitarrenbaus sondern des Schiffbaus in vergangenen Jahrhunderten. Ich habe kein Problem damit, wenn die Zypresse aus anderen Ländern gekauft wird. Mengenmäßig fallen Flamencogitarren im Vergleich zu Konzertgitarren nicht ins Gewicht. Die Plantagen in Ostindien wurden schon sehr früh für den Instrumentenbau angebaut. Ich habe auch kein Problem mit Ebenholzgriffbrettern oder adäquate Alternativen. Womit ich aber ein Problem habe, sind Berichte über schwachsinnige Gesetzforderungen und solchen, die die Verantwortung für Abholzung und großzahligen Anbau von Monokulturen global auf den Nachfragemarkt abschieben. Die TROPENLÄNDER sind es, denen ihr Naturgut anvertraut ist, nicht dem Nachfragemarkt, dem solche Berichte ein schlechtes Gewissen einreden wollen.

Ich sehe es wie Herigo und betrachte das ganze ebenso als Ökofaschismus, der zudem auf der falschen Seite ausgetragen wird.
Liebe Grüße
Bernd
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Der Papa
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Beitrag von Der Papa »

Hallo zusammen ,

in der Ausgabe 10/2012 von der Gitarre und Bass,
ist dieses Thema richtig sauber recherchiert worden über 7 Seiten
mit den entsprechenden Behörden. Da ist für jeden , ob Besitzer, Weiterverkäufer, alles top aufbereitet.

Nur mal als Tip. Ich muss es mir auch nochmal durchlesen in einer ruhigen Minute , die ich derzeit nicht habe....

http://www.gitarrebass.musikmachen.de/M ... azinarchiv

Auf Seite 224 gehts los...alles rund um den Lacey Act....

lg Markus
Hans W.
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Beitrag von Hans W. »

Bernd C. Hoffmann hat geschrieben:Die TROPENLÄNDER sind es, denen ihr Naturgut anvertraut ist, nicht dem Nachfragemarkt, dem solche Berichte ein schlechtes Gewissen einreden wollen.

Ich sehe es wie Herigo und betrachte das ganze ebenso als Ökofaschismus, der zudem auf der falschen Seite ausgetragen wird.
Der Begriff Faschismus ist doch wohl für die Beschreibung untauglich. Ich will nicht die Moralkeule schwingen, aber die Tatsache, daß es hier um Holz geht, rechtfertigt schon Zweifel, ob der Begriff passend ist.

Wenn man sich die Geschichte dieser Länder anschaut, es reicht dich ein Blick auf die letzten 40 Jahre, kommt schon der Gedanke, ob man es sich so einfach machen kann, also nach dem Motto argumentiert, die sind ja selbst dafür verantwortlich. Das ist schon erstaunlicher politischer Ignoranz. Konzerne arbeiten global, denen ist es völlig egal, wenn sie ein Land zugrunde richten. Ich halte es für richtig, wenn man gerade Länder der sogenannten dritten Welt vor dieser Ausbeutung schützt. De Nachfragemarkt will viel, von Kinderprostitution bis zu billigen Leiharbeitern. Also muß hier reguliert werden. das muß global geregelt sein.
Vor allem, wenn es sich um Luxusartikel für den Westen dreht und als solches sind Möbel und Musikinstrumente nun mal zu bezeichnen.
Wenn an durch einen einfachen juristischen Akt seine Gitarre zertifizieren kann, sollte man es machen.
Gruß,
H.W.
Der Papa
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Beitrag von Der Papa »

hier mal ein Beitrag von Hagen Rether zum Thema
Doppelmoral und Ökodiktatur.


http://www.youtube.com/watch?v=xnuIzO0dmec

und hier sein Vater Unser für alle Dauerbetroffenen

http://www.brianpeschke.de/satire/rether.html
Hans W.
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Beitrag von Hans W. »

Machen wir es so, ich werde mal mit dem Ministerium Kontakt aufnehmen und den Weg der Zertifizierung gehen und dann hier berichten.
Grüße,
H.W.
Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Hans W. hat geschrieben:
Bernd C. Hoffmann hat geschrieben:Die TROPENLÄNDER sind es, denen ihr Naturgut anvertraut ist, nicht dem Nachfragemarkt, dem solche Berichte ein schlechtes Gewissen einreden wollen.

Ich sehe es wie Herigo und betrachte das ganze ebenso als Ökofaschismus, der zudem auf der falschen Seite ausgetragen wird.
Der Begriff Faschismus ist doch wohl für die Beschreibung untauglich. Ich will nicht die Moralkeule schwingen, aber die Tatsache, daß es hier um Holz geht, rechtfertigt schon Zweifel, ob der Begriff passend ist.

Wenn man sich die Geschichte dieser Länder anschaut, es reicht dich ein Blick auf die letzten 40 Jahre, kommt schon der Gedanke, ob man es sich so einfach machen kann, also nach dem Motto argumentiert, die sind ja selbst dafür verantwortlich. Das ist schon erstaunlicher politischer Ignoranz. Konzerne arbeiten global, denen ist es völlig egal, wenn sie ein Land zugrunde richten. Ich halte es für richtig, wenn man gerade Länder der sogenannten dritten Welt vor dieser Ausbeutung schützt. De Nachfragemarkt will viel, von Kinderprostitution bis zu billigen Leiharbeitern. Also muß hier reguliert werden. das muß global geregelt sein.
Vor allem, wenn es sich um Luxusartikel für den Westen dreht und als solches sind Möbel und Musikinstrumente nun mal zu bezeichnen.
Tabakpflanzen sind auch Naturprodukte. Als Nichtraucher muss ich mich in Kneipen und Restaurants aber nicht hinstellen und den Rauchern Vorträge über mich schädigende Gesundheit machen, weil ich passiv mitrauche. Ich kann es auch tolerieren oder woanders hingehen. Auch hierüber sollten die Wirte selbst entscheiden. Es ist ja bekannt, dass diese unsinnige Gesetzesforderung auch Wirte in den Konkurs treibt, weil Stammpersonal dann nicht mehr kommt. Für mich ist dieses Durchsetzen meines Willens genauso Ökfaschismus, wie beim eigentlichen Thema zum Raubbau.

Ich sehe den Weltmarkt nicht als Argument für eine Reglementierung von außen. Die Dritte-Welt-Länder haben auch vor den Geschäften mit den Industrieländern gelebt. Als Anbieter habe ich sowohl die Verantwortung über den mengenmäßigen Einsatz meiner Rohstoffe als auch die Entscheidungsmacht, mit wem ich Geschäfte zu welchen Konditionen mache. Das ist Aufgabe der Herkunftsländer. Dass Okofaschismus unterm Strich nichts bringt, zeigt sich doch schon an der Doppelmoral der Tabakwerbung. Die Anbieter sind verpflichtet worden, auf die Zigarettenpackung gesundheitliche Antiwerbung zu drucken. Gebracht hat es nichts. Und genau das ist das Ziel, denn Regierung kassiert an Tabaksteuern ordentlich mit! Unter ökologischen Aspekten gebe ich zu,. dass dieses Beispiel im Vergleich zu den Tropenwäldern hinkt. Aber bisher hatten staatliche Reglementierungen immer Schlupflöcher bereitgehalten, um sie zu umgehen. Damit ändert sich erst mal rein gar nichts. Deswegen muss der Hahn an der Quelle abgedreht werden. Erst dann trifft es die Konzerne an der richtigen Stelle!

Wenn man den Raubbau von seiner endlichen Auswirkung betrachtet, ist das nichts anderes als Tod auf Raten. Naiv gesagt: "Liebens Herkunftsland, ich bin der Weltkonzern und gebe die noch etwas mehr Geld. Klar, der Wald wird kleiner, aber auch Du lebst vom Wirtschaftsbetrieb. Also denke an den Wohlstand, dem Dein Land durch mich zu Gute kommt und vergiss Deine Bedenken." Es ist letztlich auch der Tod für die Herkunftsländer. Ich bleibe dabei. Sie selbst sind es, die in der Verantwortung für ihre Rohstoffe stehen. Wenn der Hahn an der Quelle zu ist, dann braucht man keine Gesetze von außen.
Hans W. hat geschrieben:Wenn an durch einen einfachen juristischen Akt seine Gitarre zertifizieren kann, sollte man es machen.
Auch da widerspreche ich. Dem Staat hat es egal sein, welche Gitarren ich spiele!
Liebe Grüße
Bernd
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Angorapython
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Beitrag von Angorapython »

Hans W. hat geschrieben:Machen wir es so, ich werde mal mit dem Ministerium Kontakt aufnehmen und den Weg der Zertifizierung gehen und dann hier berichten.
Grüße,
H.W.
Da bin ich derzeit gerade dran, und zwar seit einigen Monaten!!!
Ist halt in Österreich, aber viel schneller seid ihr in Deutschland wohl auch nicht :whistler:
FCK-NZS
Der Papa
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Beitrag von Der Papa »

@ Herigo @ Angorapython

Hallo Ihr 2 , lt dem Bericht in der Gitarre und Bass
ist der Sachverhalt so wie Herigo das beschrieben hat.
Also wenn ihr einen Auftritt habt und dafür Geld bekommt,
solltet ihr behördliche Papiere für eure Insstrumente vorweisen können,
und selbst wenn nur das Kopfplattenfurnier aus Hölzern geschützter Arten ist.

Als Anmerkung steht allerdings auch ein Satz
" ...und wie so oft wird in naher Zukunft ein Richterspruch über diesen
Anwendungsbereich des GEsetzes entscheiden. Vorerst ist nicht zu befürchten das ein Zollbeamter die Gitarre während eines AUftrittes beschlagnahmt."

Rio ist am strengsten in der Schutzstufe A geschützt, was ein generelles Ein - und Ausfuhr, sowie Handelsverbot einschliesst. Ebenholz und Madagaskarpalisander unterliegen gegenwärtig auch schon Schutzstufe C und D. Dies bedeutet, dass Holz dieser Arten darf bis zur Verabeitungsstufe Furnier auch nur noch mit Cites Dokumenten ex- und importiert werden....

In dem Bericht taucht sehr viel juristischer Kram auf,
(geht über 3 Seiten)


lg Markus
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Angorapython
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Beitrag von Angorapython »

Mit einem Instrument habe ich bis vor kurzem gelegentliche Konzerte gespielt. Durch die Grenznähe zur Schweiz (5 km) ist da schon noch zu berücksichtigen, dass die Konzerte öfters auch dort statt finden. Das geht schon mal gar nicht mehr!(EU Grenze!)
Grundsätzlich will ich die Gitarren zwar jetzt nicht verkaufen, aber ich will mir die Möglichkeit dazu vorbehalten und das geht nur mit Zertifizierung legal! Für sämtliche betroffenen Gitarren von mir gilt, dass seit den 50er Jahren kein Baum für diese mehr gefällt wurde und da sehe ich nicht ein, dass ich plötzlich für etwas bezahlen muss, was ich vor langer Zeit legal gekauft habe. Niemand muss eine Rechnung 20 Jahre lang aufbewahren, und schon gar nicht für legal erstandene Gebrauchtwaren aus Privatverkäufen.
Nur ist es ohne Beleg, das die Gitarren vor 1992 schon hier waren sehr schwierig, ein Zertifikat zu bekommen!
Die Personen im Ministerium sind allerdings sehr nett und zuvorkommend, und wir werden schon noch einen Lösung finden, nur wird mir nichts anderes übrig bleiben, als zu bezahlen. Und das verdanke ich durchaus gewissen schlauen Umweltschützern!!
Im Übrigen schütze ich die Umwelt, wie und wo ich kann uns würde keine neue Gitarre mit gefährdeten Hölzern kaufen, soweit ich dies zu beurteilen vermag. Ich finde auch, dass jetzt etwas getan werden muss, um gefährdete Waldbestände zu schützen, doch darum geht es in diesem Fall in keiner Weise!
FCK-NZS
Hans W.
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Beitrag von Hans W. »

Angorapython hat geschrieben: Nur ist es ohne Beleg, das die Gitarren vor 1992 schon hier waren sehr schwierig, ein Zertifikat zu bekommen!
Die Personen im Ministerium sind allerdings sehr nett und zuvorkommend, und wir werden schon noch einen Lösung finden, nur wird mir nichts anderes übrig bleiben, als zu bezahlen. Und das verdanke ich durchaus gewissen schlauen Umweltschützern!!
Ich habe jetzt schon mal telefoniert und unsere Leute im Ministerium waren auch sehr nett. Die Kosten schlage ich einfach auf den Wiederverkaufspreis drauf und setze sie schon mal jetzt von der Steuer ab. Auch denke ich, daß bei einem Wert des Instruments von ein paar Euro, mich das Zertifikat nicht in den Ruin treiben wird.
Gesamt gesehen, bin ich aber etwas erstaunt, daß das hier so hohe Wellen schlägt. Der Vorgang regelt einen bis dato total freien Markt. Das ist erstmal nicht schlecht, soll er einem Raubbau Einhalt gebieten. Daß wir in einen Topf mit Möbelhandel, etc. geworfen werden, kann man strittig diskutieren, aber wenn Lösungen angeboten werden, ist mein Ärgerbereitschaft darüber wesentlich verringert.
Reglementierungen sind doch nicht von vornherein schlecht, nur weil sie meinen Erlebnisspielraum beschränken. Da sind wir doch hoffentlich weiter, als vor einigen Jahren. Über das Rauchverbot in Kneipen regt sich ja auch kein vernünftiger Mensch mehr auf, oder?
Beste Grüße,
H.W.
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Orange
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Beitrag von Orange »

Ach ja, das gute alte Rio-Thema, hatten wir eh schon ein paar Wochen lang nicht mehr. :wink:

Aber zur Eingangsfrage: Falls ich mir jemals eine Gitarren bauen lasse, dann wäre ich doch recht stolz drauf wenn die komplett
aus einheimischen österreichischen Hölzern gebaut werden würde. Ja, ich denke auch dass das möglich ist.

Und dann noch als Griffbretteinlage:

5. Bund: I
7. Bund: am
9. Bund: from
12. Bund: Austria

8)
Der Papa
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Beitrag von Der Papa »

Hallo Kaindee,

das klingt aber nicht Austro-patriotisch..

Besser wäre doch und authentischer

5. I
7. bi
9. voon
12. Eesterreich....

oder auf lateinisch


5.Austriae
7. est
9.imperare
12.orbi
15. universo.

(A.E.I.O.U.) Alles Erdreich ist Österreich untertan.
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Wurstfinger
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Beitrag von Wurstfinger »

Hallo,
Der Papa hat geschrieben:das klingt aber nicht Austro-patriotisch..
Vorsicht, bei der inoffiziellen Nationalhymne lassen die Ösis vermutlich nicht mit sich spaßen...
(Wer's nicht kennt: R. Fendrich "I am from Austria")
Gruß Martin
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