Gitarren aus heimischen Hölzern

Alles über die Nylon- und Darmbesaiteten

Moderator: RB

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bookwood
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Beitrag von bookwood »

Apropos Ahorn, docsteve hatte zutreffend darauf hingewiesen, dass dieses Holz
im Instrumentenbau gar nicht selten ist. Auch bei älteren einfachen Konzertgitarren
stößt man oft darauf. U.a. bei Höfner. Nun ist es so, dass Höfner in neuerer Zeit
manchmal ein sehr ähnliches Holz verwendet: Aningre. Das stammt aber aus
Afrika und ist offenbar botanisch mit dem Ahorn nicht verwandt, obwohl die Optik
dem flamed maple auffällig ähnlich ist. Vor einiger Zeit konnte ich ein schönes
Sondermodell erstehen und bin der Meinung, dass es auch klanglich Parallelen
zum Ahorn gibt. Ein bisschen silbriger im Ton, einen Hauch knackiger in der
Ansprache als z.B. Palisander. Das Teil hat übrigens eine Zederndecke, eine
nicht ganz so oft anzutreffende Kombination:

Bild
Gruß
von
Ralf
Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Ludwig hat geschrieben:
Bernd C. Hoffmann hat geschrieben:Beispielsweise kann ich mich unter diesem Aspekt mit einer Gropius nicht wirklich anfreunden, während bei Chrstian Stoll ein Prachtstück ansielte, wo mir wieder bewusst wurde, dass ich mal wieder zu wenig Geld habe... Aber das ist eben Geschmackssache.
Ich glaube ehrlich gesagt, du hast nicht mehr als eine Gropius Gitarre in der Hand gehabt, wenn überhaupt, außerdem entwickelt sich ein Gitarrenbauer und Gropius ist noch sehr jung.
Es waren mindestens 4 oder 5 mit verschiedenen Hölzern an seinem Stand bei den Nürtinger Gitarrentagen. Seine Gitarren hatten alle etwas Eigenes, das mir aber nicht gefiel. Ich habe nicht gesagt, dass sie schlecht sind sondern dass sie meinen Geschmack nicht teffen. Aber dafür gefällt es anderen, und das ist für mich ok. Meine Meinung wird ausschließlich durch meinen persönlichen Eindruck vor Ort geprägt. Ich habe auch schon in den 90er Jahren von Christian Stoll Gitarren gestestet, die mir gut gefallen haben. Allerdings tue ich meine Eindrück nicht kund, um irgend jemandem gefällig nach dem Munde zu reden. Bisher hatte ich nicht die Möglichkeit, eine neue Gropius zu testen. Ich sehe dafür auch keine Notwendigkeit.
Ludwig hat geschrieben:Du bist einfach ein .... schwer zu beschreibender Charakter (euphemistisch gesagt, wenn du verstehst was ich meine.
Ja, ich habe verstanden. Gewisse Ar...löcher braucht man nicht zu suchen; die kommen von ganz alleine und können es nicht lassen, sich gezielt "durch die Blume" mitzuteilen, nicht wahr? Mir wäre es lieber, man würde sich offen pejorativ artikulieren. Bisher habe ich mich Dir gegenüber zurückgehalten. Du lässt eine Wahrnehmung bei mir ankommen, dass ich Deine Sympathie zu mir förmlich riechen kann. Langsam beschleicht mich das Gefühl, Du willst mich hier rausekeln. Aber lassen wir das. Vielleicht kannst Du mich auch ganz einfach in Ruhe lassen und hast Du auch substanziell etwas beizutragen.
Liebe Grüße
Bernd
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RB
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Beitrag von RB »

Vorsicht Leute, ich bin in der Laune, gelbe und rote Karten zu verteilen. Ludwig, zeige Doch einmal, daß Du lernfähig bist. Mach Zickenkrieg woanders.

Und Bernd: Deine Reaktion ist nicht hilfreich. Souverän geht anders. Man sollte sich doch über das Interesse an der eigenen Persönlichkeit freuen.
Der Papa
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Beitrag von Der Papa »

Fretworker schieb:" Und warum verkaufst du immer wieder welche, wenn die so toll sind? "
na, das kennt doch jeder der Gitarre spielt....den Namen dieser Krankheit kennt hier auch jeder... GAS.

man kauft ne Gitarre , probiert rum , denkt da steht eine in der Bucht die ist bestimmt auch toll oder noch besser, braucht Kohle und verkauft die erste nochmal...das hat doch nichts mit besser oder schlechter zu tun , sondern eher mit einer Findungsphase ...

Ich habe auch so 10 Meistergitarren durch, waren alle gut sonst hätte man sie ja nicht erstanden. Dann probiertst du rum, auf einmal gefällt dir aufgrund neuen Repertoires der Klang einer Zeder auf einmal nicht mehr so gut wie der einer Fichte. oder umgekehrt. Die eine hat nen tollen Bass, die andere ist sehr brilliant im Diskant, auf einmal willst du wieder was runderes im Diskant haben, usw....bei Saiten ist dieses Rumprobieren
noch schlimmer.

Jeder der hier in der Rubrik bieten was eingestellt hat , kennt das doch.
Da schreibst du doch auch nicht .

total grottige XY Gitarre zu verkaufen, weil mir der Klang zu dumpf ist und meine neue ne bessere Saitenlage hat und ich möchte mir nicht mehr die Finger brechen

...sondern die Anbieter schreiben

Fast neuwertige XY Gitarre mit wenigen Dings und Dongs. warmes, intimes Klangbild nicht zu schrill, hervorragend für Strumming geeignet und aufgrund der etwas erhöhten Saitenlage die ideale Gitarre für das Bottleneckspiel.

Gitarren sind eben persönliche Geschmacksfragen neben auch harten Fakten.

Kenne mich bei den Stahlgitarren nicht aus...
habe aber mitbekommen das hier die großen Fraktionen Gibson vs. Martin desöfteren durchgenommen werden und das Ovations für viele gar keine Gitarren sind....

Ich habe mittlerweile nur noch eine Gitarre , die für mich persönlich ideal ist und suche seitdem nicht mehr. ...auch die mag vielleicht nicht jedem gefallen, das ist für mich aber egal, weil sie die richtige für mich ist....
fretworker
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Beitrag von fretworker »

Hi,
hatte meinen Post gelöscht, weil andere schneller waren bei gleichem Inhalt, daher das unverständliche Relikt.

@Papa: GAS ist eines, keine Frage. Kenne ich auch. Wenn eine Gitarre gehen musste, dann aber weil z.B. der Anwendungsbereich plötzlich fehlte (Bandauflösung). Mal was zu kaufen und zu verkaufen ist völlig normal. Ich kaufe selbst gerne gebrauchte Instrumente. Wer Vioworld beobachtet weiß aber auch, dass Ludwig eher (semi)professionellen Handel betreibt. Insofern war meine Bemerkung etwas anders gemeint.

Ach ja, was für eine Gitarre ist denn die deines Lebens geworden? Reine Neugier …
Gruß, fretworker
Hans W.
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Beitrag von Hans W. »

Hallo,

hier ein kurzer Zwischenstand meines Versuchs der Zertifizierung einer Gitarre gemäß CITES.
Das Bundesamt für Naturschutz hat sehr freundlich und kompetent auf meine Anfrage geantwortet und mich an das örtliche Amt für Naturschutz verwiesen. Das ist jetzt angeschrieben worden. Ich denke, ich bekomme am Montag eine Antwort.

Beste Grüße,
Hans W.
Klampfen-Uli
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Beitrag von Klampfen-Uli »

Bernd C. Hoffmann hat geschrieben:
Klampfen-Uli hat geschrieben:Eine Rössler-Gitarre möchte ich mir nächstes Jahr mal anschauen, ich bin sehr gespannt auf die Sachen Bespielbarkeit, Sustain und Bass, einmal im Allgemeinen und dann im Vergleich zur Ochs.
Geht heute wirklich noch jemand zum Gitarrenbauer, um die Bespielbarkeit zu testen? ... Speziell für die Bespielbarkeit brauche ich (bei Konzertgitarren) keinen Gitarrenbauer.
... und ich dachte du kennst den Rössler und was ihn ausmacht? Sein Geheimnis in Verbindung mit Bespielbarkeit ist seine tiefe Saitenlage ohne dass was scheppert oder klirrt! (sagt man) Damit wirbt er und das führt er auch auf seiner Homepage und in seinen Rundmails als Referenz an, diese besondere Bespielbarkeit. Das habe er, so sagte er mir, beim Dieter Hense gelernt, als einziger Lehrling überhaupt.
flamenco matthias
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Beitrag von flamenco matthias »

[quote] Sein Geheimnis in Verbindung mit Bespielbarkeit ist seine tiefe Saitenlage ohne dass was scheppert oder klirrt! [/quote]

Ähmm, damit wirbt er? :lol:

Naja, ein Alleinstellungsmerkmal hat er damit aber kaum.
Hört sich eher wie (etwas albernes) marketing an.
Nahezu jede "moderne" halbwegs gute :!: Flamencogitarre weist diese Eigenschaft auf.
Manche mögen zwar auch nen bischen Scheppern und legen ihr Instrument dann noch tiefer und auch bei älteren Flamencas ist das oft geschätzes "Beiwerk", aber das ist schon ein anderes Thema.

matthias
Klampfen-Uli
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Beitrag von Klampfen-Uli »

flamenco matthias hat geschrieben:
Sein Geheimnis in Verbindung mit Bespielbarkeit ist seine tiefe Saitenlage ohne dass was scheppert oder klirrt!
Ähmm, damit wirbt er? :lol:

Naja, ein Alleinstellungsmerkmal hat er damit aber kaum.
Hört sich eher wie (etwas albernes) marketing an.
Ich kenne keine einzige Gitarre die das könnte oder hätte!

Zeig mir nur eine einzige und ich ziehe den Hut!
flamenco matthias
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Beitrag von flamenco matthias »

@klampfenuli

guckst Du die Seiten von mundo flamenco oder la sonanta... :wink:

Ich hab z.B. 2 davon
- Lucas Martin...tief und leicht zu spielen ohne Schnarren (gerade nicht zur Hand ...mess ich aber gerne mal nach.)
- RSC....von komfortabel vom Bauer tiefer gelegt nachdem ich sie am Steg etwas zu hoch fand (i Golpe) und immer noch fast (außer bei extremen in die Saiten hauen) ohne Schnarren.
Saitenabstand 1 Bund zur Saite:eher weniger als 2mm, 12 Bd etwas mehr als 3 mm.(hab leider nur grobe Werte da mit Zollstock gemessen). Die RSC ist normalerweise nicht gerade bekannt für tiefe Saitenlage und die Mensur und Griffbrettbreite macht es für kleine bis normale finger nicht einfacher.....
Ich hab versucht das mal zu filmen

http://youtu.be/TpeT6WU53vc

Leicht kehliger und einseitig angschäfteter Hals, soweit ich das erkennen kann.



matthias...und jetzt immer schön mit dem Hut winken :lol:
TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

Hab ne Rössler.
Saitenlage am 12. Bund ist knapp über 2mm.
Am ersten Bund deutlich unter 1mm.
Aufgezogen ist ein Medium/High-Tension Mischsatz Carbonsaiten.

Habe keinen Hut zum winken...

Das einzige an der Gitarre, das zum Thema passt ist die Alpenfichtendecke, der Rest ist exotische Importware ;-)
Klampfen-Uli
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Beitrag von Klampfen-Uli »

TorstenW hat geschrieben:Hab ne Rössler.
Saitenlage am 12. Bund ist knapp über 2mm.
Am ersten Bund deutlich unter 1mm
Hi Torsten, schön dich hier zu treffen - wir hatten im alten Forum schon mal drüber gesprochen ...

Ich weiß nur nicht mehr: hast du ne Flamenca oder ne Klassika?

Für ne Klassische wäre das eine unglaubliche Saitenlage :shock:

Und wie du schon sagtest damals, da scheppert auch nix?

=> Jeder der hier meint, das wäre alles ganz "normal" und kein großes Ding, der sollte mal vor dem Rössler den Hut ziehen - denn das isses eben nicht!
TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

Ist ne Klassische. Quintessenz.
Bei meinem Spiel scheppert es nicht. Aber ich bin auch jemand, der nicht unglaublich fest in die Saiten schlägt.

Natürlich limitiert so eine Saitenlage die Dynamik irgendwo, und man muss wirklich sehr genau greifen.
Meinem Gitarrenlehrer war das deutlich zu flach, aber der spielt eben auch ne Gitarre mit über 4mm am 12. Bund.

Ich würd nicht sagen, dass eine niedrige Saitenlage generell besser ist. Gibt Vor- und Nachteile, und jeder muss da seinen Weg finden. Ich mag es gerne flach. Auch meine ganzen anderen Gitarren sind extrem flach. Mir passt das gut zu meiner Spieltechnik. Anderen Leuten eher nicht.

Ich kann aber generell bestätigen, dass Rössler schon ziemlich flach baut, im Vergleich zu vielen anderen Gitarren, die ich in der Hand hatte. Lass es 30-40 Meistergitarren deutlich jenseits der 3000€ Marke gewesen sein.

Dennoch bin ich mir recht sicher, dass man da manch eine Gitarre auch noch tieferlegen könnte, wenn man wollte.
flamenco matthias
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Beitrag von flamenco matthias »

@thorsten

[quote]Am ersten Bund deutlich unter 1mm. [/quote]

Spielst Du fretless? :wink: oder hast Du vom Bundstäbchen und nicht vom Griffbrett aus gemessen?

Die Spielbarkeit hängt ja von den verschiedensten Faktoren ab.: Halsform. Griffbrettbreite, Mensur, Bundstäbchen, Saitenlage .........
Möglicherweise haben die Rösslergitarren da eine schöne Kombination, aber
eine tiefe Saitenlage bei gleichzeitig lauten und schepperfreien Schwingungsverhalten gibt es bei guten Flamenco-Gitarren wirklich nicht selten.

matthias
TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

Man misst immer Oberkante Bundstäbchen zu Unterkante der Saite, alles andere macht gar keinen Sinn..
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