Kapo und Grundstimmung

Alles über die Nylon- und Darmbesaiteten

Moderator: RB

Antworten
Kerstin Muc
Beiträge: 281
Registriert: Mi Jun 15, 2011 5:37 am

Kapo und Grundstimmung

Beitrag von Kerstin Muc »

Hallo,

also wie ich es momentan einschätze, wird sich die Entscheidung noch einige Tage hinziehen, ob ich meine Martinez abgebe (wenn ich sie denn losbringe) und auf kürzere Mensur wechsel oder nicht. Da ich das eine oder andere Fachgeschäft noch besuchen werde um mir einen (diesmal) optimalen Überblick zu verschaffen, brauche ich Zeit. Um trotzdem üben zu können und das körperliche Klein-Finger-Manko auszugleichen dachte ich an einen Kapo.

Nun meine Frage: Kann ich den Kapo aufsetzen und es irgendwie erreichen, die Seite im Anschluss wieder in die Original E-E-D-e--g-h stimmern?

Warum ist mir das wichtig: Ganz einfach, ich versuche neben Notenlernen und Griffbrettposition auch das Gehör zu schulen. Und da wäre es schön, wenn es eben weiterhin ginge die Grundtöne wie oben zu spielen.

Der Kapo erhöht ja nach Aufsetezn die Grundstimmung, aber geht es denn, wenn ich z.B. DAVOR die Grundstimmung senke durch Drehen der Mechaniken? Dann Kapo drauf, druck erzeugt erhöhung des Tons = originale und noch detailliert zu stimmender Grundton.

Habe ich irgendwo einen Denkfehler? Dachte beim Kapos so an den 2. Bund.

Tipps?
Kritik?
Empfehlungen?

PS. Von: Du musste einfach mehr üben, dann wird es irgendwann (wenn Du in Rente bist) schon klappen, mag ich nicht. Ich will und werde die Enstcheidung treffen, will aber bis dahin auch effektiv üben.

Bis dahin und lieben Dank für Euer Feedback

Kerstin
Benutzeravatar
Finnes
Beiträge: 2176
Registriert: Di Jan 05, 2010 10:40 pm
Wohnort: Hannover

Beitrag von Finnes »

Hallo Kerstin,

ich weiss zwar nicht welche Stimmung du da verwendest, aber das ist auch nebensächtlich. Stimme einfach die Gitarre auf jeder Saite 2 Halbtonschritte tiefer und setze dann den Capo, wie du gern möchtest in den 2. Bund, dann hast du wieder deine Originalstimmung wie ohne Capo.

Greetings
Finnes
http://finnes.blogspot.com/

Larrivee L-02 (Schatten HFN Player)
Stoll PT 59 (Fichte/Walnuss)
Sigma OMR-21 (Fichte/Palisander)
Quintus GW-30 12 String
Fender Squier SA-105 SB
Sigma DR-28H (Fishmen Ellipse Matrix Blend)
notenwart
Beiträge: 4285
Registriert: Di Dez 18, 2007 12:33 pm

Beitrag von notenwart »

gewöhnlich machen es die Saiten einer Konzertgitarre nicht so gut mit, einen Ganzton nach unten gestimmt zu werden, sie werden dann ziemlich schlaff.

Insofern würde ich das nicht machen.

Meine Empfehlung: Gitarre in Normalstimmung, Kapodaster im ersten oder zweiten Bund (erster Bund dürfte der 63er Mensur nahe kommen, zweiter Bund hat den Vorteil, dass Du die Dots auf der Griffbrettoberkante weitgehend nutzen kannst) aufsetzen und damit leben, dass das "e", das Du spielst eigentlich gerade ein "fis" ist
Kerstin Muc
Beiträge: 281
Registriert: Mi Jun 15, 2011 5:37 am

Beitrag von Kerstin Muc »

Danke Finnes und Thomas

@Thomas: Hm das ist jetzt insofern nicht mein Weg (zumindest gerade im theoretischen Blickwinkel, weil ich eben die richtigen Töne auch für das Gehör üben möchte. Da ist dann ein fis eher kontraproduktiv.

Zudem sagt mir mein techn. Grundverständnis, dass die Spannung doch nicht massiv nachlassen kann, schließlich übt der Capo ausreichend Druck aus, um saubere Töne - wenn auch in höheren Lagen - zu erzeugen.

Wenigstens dachte ich mir das so. Oder nicht?

Viele Grüße
notenwart
Beiträge: 4285
Registriert: Di Dez 18, 2007 12:33 pm

Beitrag von notenwart »

Tonhöhe = Frequenz
Frequenz ist abhängig von der Stärke der Saite, der Länge der Saite und der Spannung.

Die Stärke der Saite bleibt logischerweise gleich, wenn Du die Länge der Saite verkürzt mußt Du die Spannung verringern, um en gleichen Ton zu erzeugen.
Probiere es aus, wie weit Deine Saiten da mitgehen.
Benutzeravatar
Orange
Beiträge: 6045
Registriert: So Dez 12, 2010 5:56 pm
Wohnort: Linz
Kontaktdaten:

Beitrag von Orange »

@Kerstin: Ich verstehe dein "Problem" und deine Lösungsansätze, allerdings glaube ich auch du verzettelst dich hier in was
und verkomplizierst es möglicherweise :| ?

Wenn du mit einer 4/4 Gitarre nicht gut zurecht kommst dann nimm´ eine 7/8 und probiere notfalls auch eine 3/4 aus wenn die für dich spielbar ist.

Dadurch sparst du dir das Umstimmen und den Kapo.

Just my Bild
TorstenW
Beiträge: 809
Registriert: Fr Jun 13, 2008 9:00 pm

Beitrag von TorstenW »

Kerstin Muc hat geschrieben:weil ich eben die richtigen Töne auch für das Gehör üben möchte. Da ist dann ein fis eher kontraproduktiv.
Das ist nicht zwangsläufig logisch.
Der Großteil der Menschen (also alle Leute ohne absolutes Gehör) hört sowieso relativ. Soll heißen wir hören Tonabstände, abhängig von einem Referenzton. Ob dieser Referenzton nun E oder Fis ist, spielt für unser Hören keine Rolle.
Es gibt nur zwei Ausnahmen, in denen du wirklich auf die Tonhöhe angewiesen bist:
1. Du hörst absolut. Also jemand singt dir einen Ton vor und du kannst sofort sagen was es für ein Ton ist. (das ist übrigens etwas, dass man auch nicht wirklich lernen kann, sondern "angeboren" ist)
2. Du gehst von irgendwelchen Übungen, Liedern etc aus, die eine feste Tonhöhe haben und benutzt die Gitarre zur Kontrolle

In allen anderen Fällen ist es wie gesagt völlig egal in welcher Stimmung die Gitarre ist, solange sie in sich, relativ gesehen, stimmt.

Kerstin Muc hat geschrieben:Zudem sagt mir mein techn. Grundverständnis, dass die Spannung doch nicht massiv nachlassen kann
20% in etwa bei 2 Halbtönen.
Das ist recht viel. Mag mit manchen High Tension Saiten aber durchaus noch gehen. Es füht sich dann aber doch recht wabbleig an ;-)
Kerstin Muc
Beiträge: 281
Registriert: Mi Jun 15, 2011 5:37 am

Beitrag von Kerstin Muc »

Guten Morgen in die Runde,

habe gestern abend noch meinen Kaop aufgesetzt, weil ich jetzt auch die ersten Akkordgriffe auf dem Programm habe.

UMGESTIMMT habe ich nach reichlicher Überlegung NICHT. Habe alle Eure Argumente sorgfältig bedacht und will es ja auch nicht komplizierter machen. Im Fokus stehen diese Woche die Akkorde und das Üben sauberen Greifens und wechseln. Schwierigkeiten hatte ich z.B. mit dem G7, de nach Teuchert mit dem ZF im 2. Bd e' und dem RF im 3. Bd der E gespielt wird. Kriege ich gerade so hin ohne Kapo und muss danach die linke Hand lockern. Saubere Töne nicht konstant. Wechseln gelingt im Zeitlupentempo. Ich sage mir beim Greifen immer "Kerstin, Du hast keinen Felsvorsprung in der Hand :-)"...Heute Abend werde ich intensiv eine Stunde üben, es kommen auch noch 3 andere Akkorde hinzu und dann eben Fingerpickung und Daumen für den Baß. Für einen Anfänger als eine Menge zu koordinieren, allerdings auch sehr lustig.

INteresssant, wie festgefahren man in seinen "Gewohnheiten" ist und wie schwer ein ändern ist resp. das umgewöhnen. Wer das Gefühl Gewohnheit vs. Flexibilität mal kennen lernen möchte, der zieht einfach mal zwei Tage die Uhr von der "gewohnten" Hand, ans andere Gelenk.
Als ich das das erste Mal gemacht habe, wog die Uhr (gefühlte) 2 kg mehr :-)

So jetzt übe ich noch 10 min Noten.

Viele Grüße

Kerstin
Benutzeravatar
Manati
Beiträge: 3961
Registriert: Sa Apr 19, 2008 5:04 pm
Wohnort: Schläfrig-Holstein

Beitrag von Manati »

Kerstin Muc hat geschrieben:G7, de nach Teuchert mit dem ZF im 2. Bd e' und dem RF im 3. Bd der E gespielt wird.
Merkwürdig, dein Teuchert. Die 7 sitzt doch nicht im 2. Bund, sondern im 1. Bund der hohen E-Saite ... im 2. Bund sitzt die große Septime.
"Real stupidity beats artificial intelligence every time."
Terry Pratchett, 1948 - 2015
Kerstin Muc
Beiträge: 281
Registriert: Mi Jun 15, 2011 5:37 am

Beitrag von Kerstin Muc »

Hallo,
ja sorry 1. und 3. Bund, hast Du Recht! Das ist eben auch die Schwierigkeit betr. Dehnbarkeit der Finger.
Der Wechsel soll dann auf die h' (ZF) und A (RF) erfolgen, was schon besser gelingt (dauert nur ca. 5 min :-(



Viele Grüße

PS. die Fachbegriffe große & kleine Septime u.v.a.m. kenne ich noch nicht, ich bitte um Nachsicht. Denke die kommen dann später. Aller Anfang ist schwer :-)

Grüße Kerstin
Antworten