Decke hat "Wellen" - EILT kann da was passieren??

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Volkmar
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Beitrag von Volkmar »

Mr. Magic Takamine hat geschrieben:
Hallo Volkmar,

nein - keine Null zuviel - eher ein paar Kilo zu wenig!
Jau, hast Recht, Dietmar! Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Ich habe zwar gelesen, aber die ganze Zeit immer GITARRE! gedacht, nicht Harfe... :oops:

Sorry....
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

das ist ja interessant, dachte immer die saiten der harfe wären chromatisch angeordnet. für halbtöne gibt es also klappen oder pedale, das ist neu.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Mr. Magic Takamine hat geschrieben:Die Harfenspieler hassen neue Saiten - da werden sogar alte gerissene dort wieder eingesetzt, wo die Länge noch passt. Nun ja - beim Klavier wechselt ja auch keiner...
Ja schon, aber Klaviersaiten werden nur vom Hammer berührt, nicht von Haut (Schweiß, Fett, etc.). Die Harfenspieler sind ohnehin ein gestraftes Volk. Erstmal das Riesenteil, das auch wohl ein ordentliches Gewicht hat, herumschleppen müssen. Und dann ist das Ding auch nicht sonderlich laut, weil eben kein Resonanzkörper da ist. Das ist sicherlich ganz schön anstrengend zu spielen. Unlängst hörte ich ein Harfenkonzert von Mozart in unserer Kirche. Die kleine 1,60 Spielerin hatte mit ihrem Instrument ihre liebe Not, aber das schlimmste war, dass sie alle paar Minuten mit dem Schraubenschlüssel herumstimmen musste an einem der unzähligen Stimmwirbel ... neinein, Harfe is nix für mich...
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OldBlues
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Beitrag von OldBlues »

nee, nee lieber Pappenheimer, auch'ne Harfe hat'nen Resonanzkörper, wenngleich dieser nicht so dolle riesig ist.
Hab schon das eine o. andere Konzert (mit'ner vom Spieler selbstgebauten irischen Harfe) am lauschigen Lagerfeuer erleben dürfen u. da war alles gut hörbar. :D War'n tolle (Hör-)Erlebnisse!
Bei den riesigen Konzertharfen mag's denn vllt. wieder etwas anderst ausschau'n.
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Ah ja, stimmt ja wohl, wird auch "Resonanzdecke" genannt. Ich danke für die Belehrung.
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Mr. Magic Takamine
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Beitrag von Mr. Magic Takamine »

Hallo zusammen,

das mit der Lautstärke kann ich nicht so stehen lassen - das kommt ganz auf die Konstruktion der Harfe an. Die Silmaril meiner Tochter ist recht laut, wenn es sein muss. Da muss ich schon mit Plek spielen, wenn ich lauter sein wollte. Das Volumen des Klangkörpers ist ebenfalls größer als das meiner Jumbo... Zur Not hat die Silmaril ja auch drei Deckentonabnehmer mit zwei Anschlussbuchsen - eine Buchse für die Bass-Seite und eine Buchse für Mitten-/Hochtonbereich.
Hatte es ja in einem anderen Beitrag mal geschrieben - der JAM 150 wäre für die Harfe die erste Wahl - laut Harfenbauer - schon wegen der Hochohmigen Eingänge und des unverfälschten klanges.

Grüßle Dietmar


Edit: Hier ein extra Beitrag über die Harfe: http://www.fingerpicker.de/forum/viewto ... 187#128187
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Pappenheim
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Beitrag von Pappenheim »

Na ja, sagen wir mal so: Zum Glück hat Mozart das ganze Harfenkonzert so komponiert, oder sagen wir: nicht ohne Grund so komponiert, dass bei den Hauptparts der Harfe alle anderen Instrumente für kürzere oder längere Augenblicke hauptsächlich schweigen. Sonst hätte man die Dinger wohl auch nicht gehört. Und bei dem Konzert in der Kirche hat man die Harfe, in dem Moment, als mehrere Violinen oder Celli quasi "begleitend" mitgespielt haben, ebenfalls nicht mehr gehört.

Klarerweise wird es Harfen geben, die recht laut sind, aber obwohl sie soviel größer sind können sie sich genausowenig wie akustische Gitarren (ohne Verstärkung) durchsetzen.

Und bitte mich im Endeffekt nicht falsch zu verstehen: Ich bin totaler Harfenfan, das Konzert war super und ich hab das Harfenkonzert klarerweise auch zuhause auf CD, und nicht als Einziges. Harfen sind anmutige, wohlklingende und edle Instrumente. Mir tun nur die Harfenspieler leid, die habens halt nicht leicht mit dem Mordsding und der Stimmerei etc.
yelemusic
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Re: Decke hat "Wellen" - EILT kann da was passiere

Beitrag von yelemusic »

Die Decke ist nie ganz flach. Man kann sich ganz gut vorstellen, dass am Steg doch einiges an Zug anliegt, und sich dadurch die Decke leicht nach aussen woelben muss.

Bei Taylor Guitars gibt es ein Filmchen zum Thema Austrocknung einer Gitarre. Dort heisst es klar, dass eine gesunde Gitarre eine gewoelbte Decke und Boden haben muss.
Trocknet die Gitarre aus (weil die Luftfeuchtigkeit zu niedrig ist) faellt die Decke beidseitig neben dem Steg ein, woelb sich quasi nach unten, und reisst im Extremfall.
http://www.youtube.com/watch?v=GS6GqjP- ... dded#at=34
Kerstin Muc
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oh jeeeeh....aus welliger Decke wurde feiner Riss

Beitrag von Kerstin Muc »

Hallo in die Runde,

wie unlängst geschrieben, hatte ich Wellen an meiner Gitarre beobachten können.

Ihr hattet mich dahingehend beruhigt, Holz "arbeite" eben. Soweit, so gut.

Gestern beim behandeln des Korpus (Pflegemittel für Gitarre) fiel mir leider eine Unebenheit auf, die bei näherer Betrachtung ein Riss ist, Man spürt es, wenn man mit dem Finger gegen die Maserung streicht.

Ich habe versucht es via Foto kenntlich zu machen. Bild eins, da ist es links von der Blitzlichtreflektion, Bild 2 der hellere Streifen.

http://imageshack.us/photo/my-images/138/dscf5736v.jpg/

http://imageshack.us/photo/my-images/84/dscf5735r.jpg/

Ist meine Gitarre jetzt dem Untergang geweiht?? Ich lagere Sie richtig (Wandhalterung), ich pfege Sie regelmäßig, wenn ich zum Unterricht fahre, nehme ich Sie mit ins Büro, damit Hitze/ Kälte Ihr im Auto nicht schaden.

Bei uns haben wir ca. 30% bis 40% Luftfeuchte, ein großes Aquarium (1/2 Tonne) macht ein gutes Raumklima. Was also könnte hier schiefgelaufen sein, oder ist das am Ende auch "normal"?

Könnte die Decke komplett reißen? Klanglich merke ich keinen Unterschied, aber ich denke, dass ich einen solchen als Anfänger nicht in allen Nuancen wahrnehmen kann.

Ich freue mich auf Rückmeldungen!!

Lieben Dank und schönes WE

Kerstin
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SouthernJumb°
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Beitrag von SouthernJumb° »

Hallo Kerstin,
es gibt solche Risse häufiger in Gitarren. Durch Schwankungen im Umgebungsklima, wie auch Konstruktion der Gitarre (Spannungen, Feuchtegehalt der Hölzer beim Bau...) kann sich die Statik durchaus verändern, was dann zu Rissen führen kann. Insbesondere im Bereich des Stegs.
Durch den Saitenzug wird der Steg ja quasie von der Decke weggezogen, die Beleistung im Inneren, sowie die Decke "halten" da dagegen.
Meist ist die Decke "der Verlierer", es gibt also einen Riss.
Würde es schlimmer werden, dann kann sich an der Unterseite der Gitarre die Beleistung lösen.
Ich habe da bei 12 saitigen Gitarren schon wirklich krasse Sachen gesehen, bei einer meiner "Dekogitarren" aus den 60igern (12 saitig) ist der Steg so weit abgehoben, das eben dies geschenhen ist und dadurch die Saiten fast auf dem Griffbrett oben aufliegen. Zudem hat sich auch der Hals gewölbt. Eine Reparatur lohnt hier nicht mehr, da die Gitarre nicht wertvoll ist, und eben die Reaparaturkosten den Wert weit übersteigen würden, zumal auch ein neuer Hals fällig wäre.

Oft sind solche Risse aber harmlos, sie "arbeiten" zwar, aber die Situation verschlechtert sich nicht, man könnte es so nennen, dass sich die "Sollbruchstelle" geöffnet hat.. und das nun kompensiert. Da habe ich auch schon Risse gesehen, die 2-3mm breit waren, und das Ganze hat sich seit über 20 Jahren nicht weiter negativ entwickelt.

Ich würde es mal beobachten, verschlimmert es sich, dann würde ich es reparieren (je nach Begabung und Wert der Gitarre), oder eben einen Fachmann machen lassen.
Ist natürlich immer ärgerlich, aber oft "nur" ein Schönheitsmakel, der sich nicht weiter negativ auswirken muss. Der Riss wird sich evtl. noch etwas nach oben "werfen" aber ich tendiere mal aus der Ferne... "nicht so schlimm", kann man leicht "unterkleben". Bei Zweifel lass sie doch mal von einem Gitarrenbauer beäugen, vll. sagt hier auch ein Fachmann noch was dazu. Ebensolch schönes WE.
fretworker
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Beitrag von fretworker »

Hallo,

40 % Luftfeuchtigkeit sind grenzwertig niedrig, 30 % eindeutig zu trocken. Das kann Rissbildung begünstigen. Deckenrisse sollten in der Regel repariert werden, das dürfte auch nicht allzuviel kosten. Ich würde zuerst zum Gitarrenbauer gehen und danach ins Luftbefeuchter-Fachgeschäft. Allgemein werden die Venta Luftwäscher empfohlen, aber da gibt es hier sicher einen Thread zum Thema.
Gruß, fretworker
Der Papa
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Beitrag von Der Papa »

Oft sind solche Risse aber harmlos, sie "arbeiten" zwar, aber die Situation verschlechtert sich nicht, man könnte es so nennen, dass sich die "Sollbruchstelle" geöffnet hat.. und das nun kompensiert. Da habe ich auch schon Risse gesehen, die 2-3mm breit waren, und das Ganze hat sich seit über 20 Jahren nicht weiter negativ entwickelt.
Hallo,

ich denke man kann nicht generell sagen das sich mit reparierten Rissen nichts am Klang ändert. Manchmal lässt man die Reparatur besser lt. Aussagen von Gitarrenbauern wenn der Klang trotz Riss weiterhin in Ordnung ist.

Aus eigener Erfahrung hatte ich eine alte Bernabe von 1984 mit einem Riss im Boden vor kurzem zur Probe. Optisch 1 a sehr schönes Holz , tolle Verarbeitung.

Auf der Innenseite war das ganze sehr professionell von einem Gitarrenbauer
mit kleinen Klötzchen repariert worden, damit der Riss nicht noch weiter aufgeht. Das sah richtig professionell aus , keine Flickschusterei.

Klanglich war die Gitarre sehr dumpf , kaum Trennung , das Sustain sehr kurz.
Der Diskant eher matt. Ich dachte das gibts doch gar nicht, das so eine heilige Bernabe sich so mies anhört. Man spürte die Gitarre hatte ein Potential, aber irgendwas war nicht im Lot. Wohlgemerkt am Boden, bei der Decke wär die Auswirkung vielleicht sogar noch markanter spürbar gewesen...

Ein weiterer Gitarrist hatte diese Erfahrung mit einer
so reparierten Gitarre auch schon gemacht, ein weiterer Gitarrenbauer schliff diese Klötzchen dann wieder auf ein sehr kleines Maß runter und die Gitarre war wieder einigermaßen in Ordnung.

Ab 40% rel LF liegt die Gitarre bei mir immer im Koffer, mit
kleinen Kofferbefeuchtern. Was sich sehr bewährt hat ist das
Humidipak von Planet Waves. Das sind 3 mit Gel gefüllte Pads
die die Feuchtigkeit im Koffer immer so bei 45 -48% halten.
Nach oben und unten. Diese Pads sind in 3 Netztaschen und müssen 1 mal
im Jahr ausgetauscht werden. Funktioniert seit 1,5 Jahren richtig gut.

Im Musikerboard hat hierzu jemand was geschrieben, der das fast wissenschaftlich dokumentiert hat, mit Profimessinstrumenten innen und aussen vom Koffer.
http://www.musiker-board.de/zubehoer-sa ... waves.html

Die normalen Befeuchter tun es wenn sie regelmässig befeuchtet werden aber genauso.

lg der Papa
Zuletzt geändert von Der Papa am Do Feb 16, 2012 6:22 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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SouthernJumb°
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Beitrag von SouthernJumb° »

Der Papa hat geschrieben:
Oft sind solche Risse aber harmlos, sie "arbeiten" zwar, aber die Situation verschlechtert sich nicht, man könnte es so nennen, dass sich die "Sollbruchstelle" geöffnet hat.. und das nun kompensiert. Da habe ich auch schon Risse gesehen, die 2-3mm breit waren, und das Ganze hat sich seit über 20 Jahren nicht weiter negativ entwickelt.
Hallo,

ich denke man kann nicht generell sagen das sich mit reparierten Rissen nichts am Klang ändert....
Gutes statement!

dennoch...das habe ich aber auch nicht gesagt, und eigentlich lässt das Zitat auch keine andersartigen Rückschlüsse zu. Ich schrub da ja nüscht von Klang und reparierten Risse, sondern dass oft Risse nicht so schlimm sein müssen - das bedeutet aber auch nicht immer :D
Der Papa
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Beitrag von Der Papa »

Hi Southern Jumb,

Friede , das war ja auch nicht negativ gemeint auf deinen Beitrag,
sondern generell . :oops:

So eine Rissreparatur seh ich so wie eine Schönheitsoperation,
warum sich die Nase oder was anderes richten lassen wenns nicht weiter stört
und nur ein ästhetisches Problem darstellt. (was würde Rory Gallagher dazu sagen? :lol: )

Ich hatte vor kurzem Mailkontakt mit jemandem
der eine sehr hochwertige Konzertgitarre geerbt hat und
keine Ahnung von Instrumenten hatte. Die gute lag dann 6 Jahre
im Koffer ohne Befeuchtung.

Nachdem er sie zum Gitarrenbauer brachte stellte dieser
leider 2 Risse im Boden fest. Der Klang war traumhaft und
der alte Bauer sagte ihm ehrlich , lieber nichts reparieren
zu lassen weil er nicht garantieren kann das der Klang schlechter
werden könnte. Leider hat so ein Riss immer einen Wertverlust zur Folge.

Ich hatte vor 2 jahren eine traumhafte Michel Brück in Händen.
Leider auch mit Riss neben dem Griffbrett in der Decke.

Trotz gutem Klang hab ich sie nicht gekauft, weil man hat immer ein ungutes Gefühl dabei.

Ich spiele im Moment nach viel Ausprobieren eine Bernabe Especial
die ich niemehr hergeben werde. Die hüte ich wie meinen Augapfel
und sollte sie mal einen Riss abbekommen, weil ich Doof nicht aufgepasst habe,
würde ich die nicht reparieren lassen sondern lieber mit dem Schmarren leben...
ich hätte dann viel zu viel Angst das die Ihren traumhaften Klang verliert.

lg der Papa
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SouthernJumb°
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Beitrag von SouthernJumb° »

...ich würde auch nichts dran machen, solange es nicht unbedingt notwendig sein würde... Papa :D
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