Darmsaiten, Deckenwölbung - aber keine Gitarre!

Alles über die Nylon- und Darmbesaiteten

Moderator: RB

Benutzeravatar
Mr. Magic Takamine
Beiträge: 1356
Registriert: Do Mär 16, 2006 4:32 pm
Kontaktdaten:

Beitrag von Mr. Magic Takamine »

Hallo "Kaindee",

irgendwie habe ich Deinen richtigen Namen noch nicht mitbekommen...
Nee, die Harfe hat keine Pedale - dann wären wir nicht mehr bei etwa 3000,- Euro für ein neues Instrument, sondern bei einer Null mehr...

Die Silmaril hat Halbtonklappen - das bedeutet, Du musst jedes "C" mit einer Halbtonklappe umstellen. Bei Pedalharfen ist jede "C-Saite"
(ich spreche jetzt mal nur vom "C") über eine Mechanik verbunden - bedeutet: Du trittst ein Pedal (hat im Normalfall drei Stellungen)
hinunter und alle "C"-Saiten werden um einen Halbton verstellt.

Gruß Dietmar
Weitere Hobbys: Meine Gitarrenseite, und Märchen
Benutzeravatar
Orange
Beiträge: 6045
Registriert: So Dez 12, 2010 5:56 pm
Wohnort: Linz
Kontaktdaten:

Beitrag von Orange »

Mr. Magic Takamine hat geschrieben:Hallo "Kaindee",

irgendwie habe ich Deinen richtigen Namen noch nicht mitbekommen...

... Die Silmaril hat Halbtonklappen - das bedeutet, Du musst jedes "C" mit einer Halbtonklappe umstellen ...
Das ist im Video von Iris sehr gut zu sehen mit den Pedalen. Und dann muss deine Tochter also während des Spielens diese Halbtonklappen blitzschnell hin- und herstellen ? Nur zu meinem Verständnis ... :) !

LG
Jürgen
Benutzeravatar
bookwood
Beiträge: 3360
Registriert: Mo Okt 18, 2010 4:49 pm

Beitrag von bookwood »

Ein wunderbares Instrument! Ist das Holz seidenmatt lackiert oder gar nur gewachst?

Mich beeindruckt immer wieder die Fingerfertigkeit der Harfenisten. Erst vor 3 Wochen
habe ich mir Willy Astors Sound Of Island live mit Kiko Pedrozo an der Harfe genehmigt.
In der Plattensammlung sind noch ein paar Scheiben von Andreas Vollenweider und
dann waren da noch die teils brüllend komischen Filme der Marx Brothers (aber bitte
mit amerkanischem Originalton!), in denen der Autodidakt Harpo (eben drum) Marx
stets seine spassigen Einlagen gab.
Gruß
von
Ralf
Benutzeravatar
Manati
Beiträge: 3961
Registriert: Sa Apr 19, 2008 5:04 pm
Wohnort: Schläfrig-Holstein

Beitrag von Manati »

Kaindee hat geschrieben: muss deine Tochter also während des Spielens diese Halbtonklappen blitzschnell hin- und herstellen ?
Aus dem Wikipedia-Artikel geht hervor, dass es am gebräuchlichsten ist, die Klappen entsprechend der gewünschten Tonart vor dem Spiel einzustellen.

Ich stelle mir das als Laie ungefähr so vor: Will ich in G-Dur spielen, lege ich alle F-Saiten per Klappe auf F# um. Will ich in D-Dur spielen, lege ich außerdem alle C-Saiten auf C# um usw.

Grundsätzlich können die Klappen aber auch während des Spiels bedient werden - muss ja auch so sein, was würdest du sonst tun, wenn ein Auflösungszeichen bzw. ein Kreuz oder Be in der Notation steht?

Ich hoffe, dass ich's ungefähr richtig verstanden habe.
"Real stupidity beats artificial intelligence every time."
Terry Pratchett, 1948 - 2015
Benutzeravatar
Orange
Beiträge: 6045
Registriert: So Dez 12, 2010 5:56 pm
Wohnort: Linz
Kontaktdaten:

Beitrag von Orange »

@Manati: Danke für die Info, werde gleich mal den Wiki-Artikel aufmerksam durchlesen (habe ich noch nicht :oops: ).

War eben ein kurzer Gedanke von mir: Vorher einstellen, aber dann dachte ich mir doch das sie das während des Spiel´s auch machen kann.

Stelle mir das spielen auf einer Harfe allgemein anstrengend vor, vor allem die Schultermuskulatur wird stark beansprucht da die Hände permanent "schweben" müssen. Das gibt ordentliche "Muckis" ! :)
Benutzeravatar
Manati
Beiträge: 3961
Registriert: Sa Apr 19, 2008 5:04 pm
Wohnort: Schläfrig-Holstein

Beitrag von Manati »

Kaindee hat geschrieben:@Manati: Danke für die Info
Nicht zu voreilig, vielleicht liege ich ja auch total falsch. Von Harfen verstehe ich nun wirklich nichts.
"Real stupidity beats artificial intelligence every time."
Terry Pratchett, 1948 - 2015
Benutzeravatar
Orange
Beiträge: 6045
Registriert: So Dez 12, 2010 5:56 pm
Wohnort: Linz
Kontaktdaten:

Beitrag von Orange »

Manati hat geschrieben:
Kaindee hat geschrieben:@Manati: Danke für die Info
Nicht zu voreilig, vielleicht liege ich ja auch total falsch. Von Harfen verstehe ich nun wirklich nichts.
Dann lassen wir uns mal aufklären :D . Echt ein spannendes Thema.

edit:

So steht´s im Wikipedia:

Hakenharfe:
Die Harfe ist traditionell ein diatonisches Instrument, das auf eine Tonart eingestimmt ist. Vermutlich mit der Verbreitung der temperierten Stimmung und um schnell die Tonart wechseln zu können, wurden ab dem 18. Jahrhundert unterhalb der Stimmwirbel Haken angebracht, mit denen die einzelnen Saiten so verkürzt und um jeweils einen Halbton erhöht werden konnten. Am oberen Ende der Saite ist ein Haken oder Hebel angebracht, der mit der Hand betätigt werden kann und die Saite verkürzt. So kann die Saite um einen halben Ton erhöht werden. Es müssen nicht alle Saiten mit Haken versehen sein. Meistens wird die Tonart vor jedem Stück eingestellt. Es ist jedoch auch möglich, während des Spiels üblicherweise mit der linken Hand die Umstimmer zu bedienen.
Benutzeravatar
Herigo
Beiträge: 4328
Registriert: Sa Apr 03, 2010 11:23 pm

Beitrag von Herigo »

hallo dietmar, vielen dank für die info. mit hilfe der links von iris und manati kann ich mir nun ein genaueres bild machen. der klang einer harfe hat mich schon immer fasziniert und ist auch mit ein grund warum mir der klang einer nylonstring so gut gefällt.
ich habe griffe besonders gern die so einen ähnlichen klang entfalten, ich nenne sie deshalb für mich harfengriffe. sie kommen gerne im flamenco vor und werden oft nicht so wahrgenommen.
vielleicht ist das was interessantes für dich was du noch nicht kennst, deshalb stelle ich so einen mal als dankeschön vor.

Code: Alles auswählen

|---7---| und |---5---|
|---0---| und |---0---|
|---5---| und |---5---|
|---0---| und |---0---|
|---5---| und |---5---|
|---3---| und |---3---|
der erste sieht nach einem ziemlichen gespreitze aus, die handhaltung ist aber dabei ziemlich natürlich und somit relativ einfach zu greifen. einfach alle vier finger einer nach dem anderen, beginnend beim tiefsten ton, aufsetzen. und schön wie bei einer harfe drüberstreichen. wenn man etwas übung hat kann man die beiden griffe auch abwechselnd wie ein arpeggio spielen. viel spaß beim ausprobieren.

ps. es ist mir tatsächlich schon passiert, dass mich das harfenähnliche spiel mit der nylonstring so entspannte, dass ich in einen sekundenschlaf fiel. :!:
Salud a Familia
Herigo Carajillo de los Bomberos de Alemania
kostenlos CD runterladen: www.mydrive.ch user: guest@current password: Burro01
Benutzeravatar
Mr. Magic Takamine
Beiträge: 1356
Registriert: Do Mär 16, 2006 4:32 pm
Kontaktdaten:

Beitrag von Mr. Magic Takamine »

Hallo zusammen,

uii - das wird ja ein schöner, langer Beitrag mit viel Interesse - freut mich!

@Jürgen: Also bisher sieht es so aus, dass meine Tochter während dem Spiel nichts verstellt.
Die Halbtonklappen werden vor dem Stück umgestellt - während dem Spiel momentan noch nicht
notwendig. Kann durchaus sein, dass so was auch noch kommt - aber sie spielt erst seit etwas
über einem Jahr.

@Ralf: Weder seidenmatt lackiert, noch gewachst - das Holz ist mit Hartöl ganz dünn eingerieben
und fühlt sich einfach nur "fein" an.

@Manati: Richtig verstanden.

@Herigo: Bin ja nicht so der Fingerpicker - aber ich werde das gerne mal ausprobieren - Danke!


Gruß Dietmar

Edit: Hmmm... ich habe ja ein Behringer Mischpult, welches schon seit gut 2 Jahren nicht mehr
eingeschalten war. Da sollte ich doch mit den hochohmigen Ausgängen der Harfe reinfahren können?
Mal meine Tochter fragen, ob sie mir was vorspielt, wenn ich das Teil eingesteckt habe. Dann per
USB raus in den Rechner und aufnehmen...
Weitere Hobbys: Meine Gitarrenseite, und Märchen
Antworten