@RB
Ich kenne das aus Vorträgen von bekannten und in Deutschland bedeutenden Gitarren"fabriken" (also sowas wie Hopf, Höfner, Hannika ... ohne dass ich den jetzt genau nennen möchte), dass dort eine Mischung aus Mensch und Maschine am Werk ist. Was mich überrascht hat, ist dass dort auch an den hochpreisigen Spitzenmodellen nur ganz gering mehr Handarbeit angelegt wird, als an den wenige hundert Euro-Modellen.
Im konkreten Fall wars so, dass die beiden Werkstatt-Meister die Hölzer vorsortieren und damit festlegen, welche Decke an welches Modell kommt und dito bei den Böden/Zargen. Dann werden teilfertige Hälse (je nach Preislage mit oder ohne Einlage, aber vom Holz identisch) dazugelegt und dann gehen die Sets in eine größtenteils automatische Fertigung. D.h. mit Dampf arbeitende Biegemaschine, die in 3 Sekunden die Zargen mehr presst als biegt, Bandschleifgeräte für die über alle Preisklassen gleichen Deckenstärken, die ebenfalls identischen Beleistungen werden aufgeleimt und mit einer Zylinderschleifmaschine auf Stärke geschliffen und beim Aufschachteln gehts ebenfalls für alle gleich zu. Das Finish wird mit mehr oder weniger aufwändigen Einlegespänen gemacht, wobei die Arbeitsschritte identisch sind und danach gehts an die Lackiererei, wo auch alle den gleichen Lack bekommen, mit Ausnahme derer, die mit Schellack Handpolitur bestellt sind.
Die Farbik von der ich schreibe kommt damit über alle Gitarren zu einer durchschnittlichen Fertigungsdauer von 8h pro Gitarre inkl. Lackierung - Trocken- und Liegezeiten ausgenommen. Es ist mir nicht bekannt, ob an den Hochpreisigen die Beleistung von Hand verschnitten wird oder ob bei der Ausarbeitung der Decken händisch gearbeitet wird. Da will ich weder das eine oder das andere behaupten, weil ich es schilcht nicht weiß - es wurde im Vortrag nicht erwähnt.
Die Preisspanne dieser Fabrik liegt im Laden bei ca. 400,- bis 5400,- EUR! Die Gitarren sind national und international anerkannt und sehr beliebt und von der Qualität nicht schlecht!
Wie es in China zugeht oder in USA weiß ich nicht, in Spanien ist es ähnlich wie oben beschrieben. Da hat mman ja doe Möglichkeit, die Werkstätten einiger zu besichtigen, z.B. Ramirez.
Liebe Grüße!
@alle anderen: Wir sollten einen Thread "Auffanglager" starten
Michael