Aquila Perla Saiten für Konzertgitarre

Alles über die Nylon- und Darmbesaiteten

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Manati
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Aquila Perla Saiten für Konzertgitarre

Beitrag von Manati »

Hat hier schon jemand Erfahrungen mit diesen Saiten gesammelt? Über Berichte würde ich mich freuen.

Aquila Perla Saiten für Konzertgitarre

Übrigens kosten sie bei Musicstore erheblich weniger als bei Thomann, nämlich unter 10 Euro pro Satz.
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wuwei
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Beitrag von wuwei »

Hallo Manati,

leider noch keine eigene Erfahrung, aber bei SchneiderMusik findet sich immerhin eine kurze Kundenbewertung. Mich würde ein Vergleich mit den Titanyl von Hannabach interessieren, die ich sehr gut finde, die allerdings 'ne Ecke teurer sind.

Herzlichen Gruß, Uwe
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klaust
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Beitrag von klaust »

Ich finde das mit der Beurteiung von Nylons fast noch schwieriger als bei Stahl. Ist dort mMn noch abhängiger vom Instrument.

Neulich habe ich z.B. mal diese langliegend ausgelieferten Tröster ausprobiert...'zigfach gelobt, ich fand die nur mittelmäßig. Welche bei mir immer für ein Aha-Erlebnis sorgen, sind die Galli Titanio.

Jm2c 8)
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Manati
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Beitrag von Manati »

Na ja, die Aquila Perla Saiten sind ja eben keine (üblichen) Nylons, sondern Nylgut = Kunstdarm.

Von der Uke her kenne ich sie, habe aber noch nie Nylgut auf der Gitarre erlebt. Bevor ich mir welche kaufe, wäre es schon interessant, Erfahrungen anderer zu lesen.
diese langliegend ausgelieferten Tröster
Sorry, ich kann dir nicht folgen ... was meinst du damit?
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

tröster = marke
langliegend = nicht aufgerollt

es sind keine lang an lager oder im keller liegende tröster für einsame stunden. :lol:
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klaust
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Beitrag von klaust »

Herigo hat geschrieben:tröster = marke
langliegend = nicht aufgerollt
Jau.... Michael Tröster Selection

8)
fretworker
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Re: Aquila Perla Saiten für Konzertgitarre

Beitrag von fretworker »

Manati hat geschrieben:Hat hier schon jemand Erfahrungen mit diesen Saiten gesammelt? Über Berichte würde ich mich freuen.

Aquila Perla Saiten für Konzertgitarre

Übrigens kosten sie bei Musicstore erheblich weniger als bei Thomann, nämlich unter 10 Euro pro Satz.
Hallo Manati,
unter 10 Euro ist billig … Dafür solltest du sie ruhig mal ausprobieren. Auf meiner modernen Konzertgitarre waren sie nix, auf meiner "alten" gar nicht übel. Wie klaust schon schrieb, hängt das stark vom Instrument ab, da hilft nur testen. BTW, mit den Titanio-Saiten kam ich überhaupt nicht klar …
Gruß, fretworker
annajo
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Beitrag von annajo »

Hi,
Manati hat geschrieben:Na ja, die Aquila Perla Saiten sind ja eben keine (üblichen) Nylons, sondern Nylgut = Kunstdarm.
Das stimmt nur bedingt, denn

Diskant: Bionylon®
Beschreibung bei SchneiderMusik:
Die Diskantsaiten sind aus Bionylon®, dem neuen umweltfreundlichen Synthetikmaterial. Diese Saiten bestehen aus einem abgerundeten, glatten Bionylon®-Monofilament - ein neues Material mit exzellenten akustischen und mechanischen Eigenschaften. Bionylon® ist zu 67-70% ein Pflanzenderivat (Castoröl/Rizinusöl); dies ermöglicht einen verminderten Kohlendioxid-Ausstoß in die Atmosphäre um ca.50% während des Polymersynthese-Prozesses, im Vergleich zu herkömmlichen Nylonsaiten.
Bässe: Kern aus New NYLGUT-Multifilament/ Versilbert umsponnen
Beschreibung bei SchneiderMusik:
Das neue synthetische Material New Nylgut® ("synthetic gut") erfüllt die gleichen akustischen Eigenschaften wie der natürliche Darm, ohne jedoch dessen typischen Nachteile (hohe Kosten, begrenzte Haltbarkeit, oder hohe Instabilität bei Klimaschwankungen). Zum einen kann man mit Nylgut den Klang, der den Meistern des 19. und 20.Jh. vertraut war, wiederentdecken, andererseits garantiert Nylgut eine ausgezeichnete Stimmstabilität im Vergleich zu herkömmlichen Nylon- und Darmsaiten.
Zu den Perla kann ich nichts sagen, aber zu den Aqula ALCHEMIA bzw. ALABASTRO Diskant-Saiten.

Bei beiden Sätzen sind die Diskant-Saiten gleich, der Unterschied liegt in den Bass-Saiten.
ALCHEMIA: Mit reinem Silber umsponnenen Bässe
ALABASTRO: Mit versilbertem Kupferdraht umsponnenen

Zu den Bass-Saiten kann ich nichts sagen, weil ich diese noch nie benutzt habe.

ABBEEERRRR,
die Diskant-Saiten ist das beste was ich bisher auf meiner Cedern-Decke in spanischer-Bauweise hatte.
Mache ich mir mal "Carbon" oder Nylon drauf, so werfe ich diese nach ein, zwei Tagen wieder runter, weil mir der Klang, das Spielgefühl und alles andere nicht gefallen und mache mir wieder meinen ALABSTRO-Diskant drauf.

Als Bass benutze ich Hannabach 9007 MHT SILVER 200 Medium/High.

Das ist die beste Kombination, die ich bis her für meine Gitarre gefunden habe, das mag bei anderen Gitarren und anderen Spielern ganz anders sein, weil Saitenwahl ist immer individuell und auch Geschmackssache.


Ich will aber bei gelegenheit die PERLA-Diskant ausprobieren.


Glückauf,
Edwin
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docsteve
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Beitrag von docsteve »

Moin,

ich habe mir die Perla gestern auf meine Claus Mohri Konzertgitarre, Fichte-Palisander-Schellack, gemacht. Für eine qualifizierte Aussage zum Ton ist es noch zu früh, weil sich die Saiten erst noch setzen müssen. Von der Haptik muss ich mich noch dran gewöhnen - vorher Carbon Hard tension, jetzt NylonIrgendwas Normal tension (sollte Hard tension werden, aber ... verklickt) ist schon eine Umstellung.

Die Diskant-Saiten haben einen milchigweißen Teint und fühlen sich etwas rauher an. Der erste Eindruck ist eher voll und rund, mit weniger Brillianzen und nicht so knackig / knallig, aber mal abwarten, wie sich das entwickelt. Auch die Nylgut-Bassaiten haben noch kein Aha-Erlebnis hervorgerufen, der 1. Eindruck geht hier eher Richtung Laute. Ich schreibe in ein paar Tagen mehr dazu.

Ach so, bei Music Store hatten sie die Saiten nicht vorrätig (ich war Samstag zufällig in Köln), da musste es dann doch das große T sein...

Viele Grüße, Stephan
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docsteve
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Erste Eindrücke von den Perla

Beitrag von docsteve »

Die Diskant-Saiten sollen ja aus erneuerbaren Materialien sein; für mich klingen sie und spielen sie sich wie Nylon. Der Nylgut-Bass klingt sehr schön, rund und voll und darf bleiben; die Diskant-Saiten intonieren nicht ganz sauber und werden deshalb bald ersetzt; vermutlich gegen den Aquila Nylgut-Diskant. Man ist ja experimentierfreudig.

Wenn sich noch weitere Erkenntnisse ergeben, poste ich wieder hier.

Da die Saiten mein Klangideal aber nicht so recht abbilden (für mich zu wenig Brillianzen, ist aber Geschmackssache), werde ich mittelfristig aber wohl zu meinen geliebten Knobloch Actives zurückkehren. Jeder so wie ers mag...

Viele Grüße, Stephan
Stefan H.S.
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Re: Erste Eindrücke von den Perla

Beitrag von Stefan H.S. »

docsteve hat geschrieben: ... die Diskant-Saiten intonieren nicht ganz sauber und werden deshalb bald ersetzt;
Nicht ganz sauber ist ja noch leicht untertrieben! Auf meiner Gitarre war´s jedenfalls katastrophal! Ich habe immer wieder mal einen Satz bestellt und probiert, aber jedesmal das gleiche Ergebnis.
Nun sehe ich meine schlechten Erfahrungen mit diesem Produkt (gilt auch für Alchemia und Alabastro) zum ersten Mal bestätigt. Eigentlich komisch, warum diesen krassen Mangel sonst noch niemand erwähnt hat.
LG
Stefan H.S.
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docsteve
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Beitrag von docsteve »

Hallo Stefan,

ist ja interessant. Ich habe erst gehört, dann mit dem Stimmgerät gemessen und im Diskant in allen Lagen auf allen Saiten spürbare Abweichungen gehabt (wobei ich mir keine Werte gemerkt habe). Der Bass war okay.

Normalerweise lässt das auf ungenaue Verarbeitung schließen; die Saiten sind dann unrund. Ist das beim Alchemia/Alabastro-Diskant auch aufgetreten? Was sagen andere dazu, die auf Nylgut schwören?

Bevor ich schlechtes Geld dem guten hinterherwerfe, nehme ich doch gleich wieder die gewohnten Saiten.

Viele Grüße, Stephan
annajo
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Beitrag von annajo »

Hallo,

ich habe seit ca. 7 Tagen neue Alchemia/Alabastro-Diskant auf meienr Gitarre und habe gestern angeregt durch diesen Thread die Oktavreinheit mit einem Stimmgerät gemessen:

E6: leer - Anzeige E ---> 12. Bund Anzeige E (keine Abweichung)
B5: leer - Anzeige B ---> 12. Bund Anzeige B (mit Abweichung in Richtung A#)
G4: leer - Anzeige G ---> 12. Bund Anzeige G (keine Abweichung)

Bei den Bass-Saiten Hannabach SILVER 200 konnte ich keine Abweichung im 12. Bund messen.

Ich habe eine Vermutung, warum es bei der H-Saite eine Abweichung gibt: Mit den Fingern kann ich eine Delle (Kerbe) im Bereich des Schallloches in der H-Saite ertasten.
Woher diese Delle kommt, weiss ich nicht, vermutlich Fertigungsfehler.

Glückauf,
Edwin
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docsteve
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Eine Woche später...

Beitrag von docsteve »

... habe ich mich mit dem Klang des Diskants angefreundet, dem ich jetzt auch mehr Brillianz entlocken kann. Liegts an mir oder an den Saiten? Wer weiß.

Die Intonation ist aber nach wie vor problematisch. Der neue Diskant ist schon bestellt - noch mal experimentierfreudige Aquila-Saiten, diesmal Nylgut. Vor dem Wochenende kommen die aber nicht mehr drauf.

Ich bin mal gespannt, wie die so sind, und ob ich mit den Perlas bloß Pech hatte. Annajo hat mir da wieder Mut gemacht.

Viele Grüße, Stephan
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docsteve
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Beitrag von docsteve »

So, der Perla-Diskant ist runter und der Nylgut-Diskant ist drauf. Erster Eindruck positiv, die Saiten sind um einiges dünner, haben mehr Brillianzen als die Perla, aber weniger als Carbon.

Jetzt müssen sie sich erst mal setzen; ich bin schwer gespannt.

Viele Grüße, Stephan
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