Der Papa hat geschrieben:Die teuren Argentos sollen sehr gut sein, ich habe sie aber noch nicht gespielt weil mir knapp 50 Euro für einen Satz Saiten schon etwas zu viel sind...
... ich denke die Relation macht es aus: auf einer 200 Euro-Discounter-Gitarre, das wäre wohl überdimensioniert. Aber für eine gute hochwertige Meistergitarre sollte man nicht an guten Saiten sparen
Der Papa hat geschrieben:wenn ich Profi wäre und mir ein Hersteller für das Spielen seiner Saiten Geld bezahlt , würde ich die öffentlich auch gut finden. ... ...alles klar...
Ich denke nicht dass John Williams ein Endorser ist ...
- >John Williams beschäftigt sich mit Polierten schon ewig lange, selber beschäftige ich mich seit vielen Jahren sehr intensiv damit:
Hintergrundinfos:
John Williams gilt als Meister des sauberen Klanges - Kratzer und Quietscher muss man schon mit dem Hörgerät suchen. Klar, dass sich die Gitarristenzunft schon immer fragte: wie macht er das?
Williams verfügt über eine brilliante Technik. Eine Möglichkeit ist z. B. die Finger zu heben. Das hat den Nachteil, dass die Technik des
Führungsfingers nicht verwendet werden kann, auch Glissando, Legato, etc. ist eingeschränkt dadurch.
Karl Sandvoss, Ingenieur, Tüftler und Erfinder z.B. des FABS-Steges, sagt: die Saiten sind die
letzte Nische bei der Gitarre.
Selber hat er schon vor Jahrzehnten quietschfreie, und doch brilliante Saiten entwickelt, die auch Julian Bream spielte und begeistert war - bis eine auf einem Live-Konzert riss. Leider konnte Sandvoss seine Erfindung nicht vermarkten.
Schaut euch mal ein Cello-Spieler an, wie das singt und gleitet und gebunden klingt. Das fehlt der Gitarre, die bei den ehrwürdigen Orchester-Musikern sowieso schräg angeschaut wird: schlecht intoniert, "verstimmt", quietscht …
John Williams sagte in einem Interview, dass er früher notgedrungen die Finger hob, aber eigentlich war es ihm zuwider. Er findet nämlich auch, dass das Fingerliegenlassen mehr musikalische Ausdrucksform ermöglicht. Früher hat er seine Saiten wohl selber poliert und geschliffen. Die D'Addario-Saiten vermarktet er nicht proaktiv, sondern weil er in Interviews von interessierten Leuten explizit danach gefragt wurde: "welche Saiten spielt wohl John Williams?" Das interessierte viele … begeistert erzähte Williams daraufhin, wie er nun endlich so spielen kann wie er eigentlich möchte, man merkt ihm seine Begeisterung richtig an ... Er fügte an, dass er die La Bella noch nicht getestet habe und es wohl neue Entwicklungen auf diesem Gebiet gäbe. Ein bezahlter Endorser sieht für mich anders aus … auch ist die Frage, ob jemand, der unter dem Label von Sony steht und sich ein Haus in London und eine Ranch in Australien leisten kann, der hat sein Geld mit Konzerten und Aufnahmen und Filmmusik gemacht, auf Endorsertum angewiesen ist.
=> Ich selber glaube nicht, dass er von D'Addario bezahlt wird! Vielmehr: Hier merkt man den Enthusiasmus von jemandem, der endlich gefunden hat wonach er solange suchte!
Auch ich beschäftige mich seit Jahren für diese Sache weil es mir der tiefe Sinn dahinter "unter den Nägeln" brannte und ich händeringend nach Saiten suchte. Mit Sandvoss, das Projekt ist leider tot, aber Gott sei Dank hat das Thema in den letzten Jahren an Gewicht bekommen und jeder große Hersteller bringt neue, stark verbesserte Polierte auf den Markt - das muss ja einen Grund haben, das kommt doch nicht von ungefähr.
=> Ich freue mich sehr, dass anscheinend immer mehr Gitarristen dahinter gekommen sind. welches Potenzial in Glattsaiten liegt!
=> hier ist die Bestätigung aus Williams' eigenem Mund hierzu:
"AP-L: John, to begin with a prosaic, nonetheless very interesting question for a lot of guitarists, what strings do you currently use on your Smallman?
JW: At the moment, I'm using D'Addario trebles and basses, although the top string is a little heavier than the standard top string they make - I got them to thicken it up a bit. The biggest problem I find is getting the basses right; I often find that with Augustine Reds, for example, the 5th string is a little bit thin, whereas the D'Addario has more body without the brittleness that comes from going up to a higher tension string.Another problem is squeaks- no matter how you rationalize it, they're always there although they can be minimized by both the player and the string manufacturer.
I like D'Addario's polished and semi-polished strings, although I haven't tried the ones put out by LaBella.The polished string is a flat wound string, but the secret is in the winding and there seems to be a number of new approaches around to this."
Quelle:
http://www.guitarteacher.com.au/johnwilliams.htm
Hier noch ein Augenzeuge: Douglas Niedt
"I was speaking with John Williams after his concert in St. Louis a few years ago. He was
very excited about the strings he was using: D'Addario Pro Arte Composites Lightly
Polished EJ45LP-normal tension (you can order the basses separately). He explained
that the basses were lightly polished and that he could now play things like the fast
middle section of Villa-Lobos' Prelude No. 4 without having to lift his fingers off the
strings and that there were no string noises. He played a passage to show me. He said
he much preferred to leave his fingers down on the strings to produce perfectly legato
(smooth, connected) shifts. He said that in the past, when he used other strings, he
would lift his fingers to eliminate the string noises. But lifting his fingers produced an
element of disjointedness between the chord changes that he never liked."
Quellen:
http://www.douglasniedt.com/Tech_Tip_St ... ueaks.html
http://www.douglasniedt.com/Tech_Tip_Guide_Fingers.html
... und hier noch was aus 2. Hand:
"I had the chance to ask Mr. Williams myself what stings he uses while he was here in Mexico giving a Master Class. He said he uses D`Addario J46LP Hard tension, except for the 3rd string. I`m not sure but I think he said that he used a Savarez carbon string for the 3rd one."
Quelle:
http://plum.cream.org/discus/messages/1 ... 1137023156