Gitarren aus heimischen Hölzern

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flamenco matthias
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Beitrag von flamenco matthias »

@thorsten

oki, dann versteh ich deine 1mm...warum das Messen des Saitenabstandes zum Griffbrett keinen Sinn machen soll ist mir allerdings schleiherhaft.

Macht dann das Messen des Saitenabstandes am Steg zur Decke auch keinen Sinn, weil da kein Bundstäbchen ist? :wink:

matthias
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Rainer H
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Beitrag von Rainer H »

TorstenW hat geschrieben:Man misst immer Oberkante Bundstäbchen zu Unterkante der Saite, alles andere macht gar keinen Sinn..
Da hat Er recht!
Gruß Rainer
flamenco matthias
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Beitrag von flamenco matthias »

@rainer

das mag sein. ich hätte nur gerne ne Erklärung bevor ich das demnächst möglicherweise auch so halte.

Ich mein. Ich hab z.B. nen Saitenabstand zum Griffbrett von 4 mm im ersten Bund, hau da ein Bundstäbchen mit 3 mm Höhe rein und hab direkt ne FLACHE Saitenlage die komfortabel zu spielen ist?

Bitte erklären,

matthias
TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

Ja, da hast du prinzipiell mit Recht. Gibt nur keine 3mm Bünde.

Der eine hat hohe Bünde, der andere extrem flache, der nächste Medium.
Was aber letztlich zählt, ist der Weg, den die Saite zurücklegt, bis sie am Bundstäbchen aufliegt. Man drückt die Saite ja nicht bis zum Holz durch.

Von daher ist die Messung von Oberkante Bundstäbchen zur Saite die einzig logische Option.
TorstenW
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Beitrag von TorstenW »

flamenco matthias hat geschrieben: Macht dann das Messen des Saitenabstandes am Steg zur Decke auch keinen Sinn, weil da kein Bundstäbchen ist? :wink:
Da geht es ja wiederum um etwas anderes, nämlich primär um Flamenco-Techniken, wie Golpe etc.
Und natürlich ist da der Abstand zur Decke wichtig, denn man haut ja mit dem Finger auf die Decke/Golpeador.

Für einen Klassiker hingegen ist der Abstand dort vollkommen irrelevant, weil seine Finger eh nie die Decke berühren
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gem
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Beitrag von gem »

flamenco matthias hat geschrieben:... hau da ein Bundstäbchen mit 3 mm Höhe rein und hab direkt ne FLACHE Saitenlage die komfortabel zu spielen ist?
So ist es. Man kann ja nur von Bundstäbchen zu Saitenunterkante gemessen eine aussagefähige bzw. vergleichbare Beurteilung der Saitenlage bekommen. Ist ja auch gar nicht anders möglich, da die Bundstäbchenhöhe nicht genormt ist, es gibt die verschiedensten Bundstäbchen.

Bei zu tiefer Saitenlage scheppert es ja auch am Bundstäbchen und nicht auf dem Griffbrett.

Gruß gem
flamenco matthias
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Beitrag von flamenco matthias »

Hmm, ok. Das überzeugt mich nicht zu 100 aber doch 90 % :wink:

Na dann ist meine Saitenlage auf der RSC etwa 1mm tiefer. :)

Um etwas über den tatsächlichen Spielkomfort bezüglich der Saitenlage auszusagen wäre dann für mich die Beschaffenheit des Bundstäbchens
nicht zu vernachlässigen. vielleicht etwa so. "Abstand der Saite zum x-mm dicken Bundstäbchen...oder so ähnlich

....aber dann könnte man ja auch noch alle anderen Parameter angeben können/müssen....hm

(Die beste Auskunft geben einen sowieso die eigenen Fingerchen)

matthias
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chrisb
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Beitrag von chrisb »

die saitenlage kann ohne scheppern nur so flach eingestellt sein wie es physikalisch möglich ist und es die anschlagskraft des spielers zulässt.
und ich glaube kaum das irgendein gitarrenbauer diese grenzen überwinden kann
chrisb
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Angorapython
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Beitrag von Angorapython »

Um wieder zur Ausgangsfrage zurück zu kehren: Mir würde die Zwetschge/Pflaume ausgezeichnet gefallen! Da muss ich glaube ich schon mal ein ernstes Wörtchen mit einem Gitarrenbauer reden!!!
Eine schöne Dreadnaught aus auschließlich heimischen Hölzern hätte schon was! :guitar1:
FCK-NZS
Klampfen-Uli
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Beitrag von Klampfen-Uli »

Angorapython hat geschrieben:Mir würde die Zwetschge/Pflaume ausgezeichnet gefallen!
Mir auch! Ich habe diesen Holzsatz in Natura gesehn ... doch leider entschied ich mich dann doch für Palisander ... :cry:
Leider verblasst das Blauviolette auch durch UV-Einwirkung (Sprich Tageslicht) - mit gewissen Lacken könnte man es konservieren.
Aber da es meine erstgebaute Gitarre werden sollte, wollte ich dann doch kein Risiko eingehen ....

Nächstes Jahr wird sie gebaut - na mal sehen wie sie wird ...
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OldBlues
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Beitrag von OldBlues »

@kuschelschlange :)

ist 'n wunderschönes Holz (hatte es für Messergriffe in Ver/Bearbeitung) würde mich aber dennoch interessieren, wie es klanglich dem Palisander gegenüber steht.
„simple music is the hardest music to play, and blues is simple music“ ... Albert Collins
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Klampfen-Uli
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Beitrag von Klampfen-Uli »

OldBlues hat geschrieben:wie es klanglich dem Palisander gegenüber steht.
Laut meinem Gitarrenbauer und einer Internetquelle (find ich grad ned) kommt die Zwetschge dem Palisander sehr, sehr nahe!

Leider ist sie aber rissanfällig ...
Schrammelhorst
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Beitrag von Schrammelhorst »

Mir wurde mal gesagt, dass das verwendete Holz beim Gitarrenbau einen großen Teil der Kosten ausmacht.

Gerade bei heimischen Hölzern kann das doch nicht stimmen oder?

Ich meine Fichte findet man in Nordeuropa doch sehr viel, wohingegen Mahagony ja doch sehr rar ist. Trotzdem sind Gitarren mit Fichtendecke und Ahornholz oft teurer.

So eine Verallgemeinerung ist doch also nicht möglich, richtig?
Die Kosten hängen doch mehr von den Herstellungskosten in Form der investierten Arbeitszeit ab.
fretworker
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Beitrag von fretworker »

Schrammelhorst hat geschrieben:Mir wurde mal gesagt, dass das verwendete Holz beim Gitarrenbau einen großen Teil der Kosten ausmacht.
Da wurde dir aber Quatsch erzählt. Die Kosten liegen in der Arbeitszeit. 100 Arbeitsstunden bleiben 100 Arbeitsstunden, egal was die Hölzer kosten.
Selbst bei besten Hölzern liegen die Kosten vielleicht max. bei 200-300 Euro. Ausnahmen sind spezielle Exoten, für Rio nehmen manche mittlerweile bis zu 1000 € Aufpreis (was ich persönlich für nicht mehr gerechtfertigt halte, aber das ist eine andere Baustelle).
Gute heimische Fichten für Decken werden leider immer seltener, da die Bäume genauso langsam wachsen wie früher, aber immer mehr (zu viel) geschlagen wird. Ahorn hingegen ist kein Problem, die Gitarren sollten also nicht teurer sein als vergleichbare Palisandermodelle.
Gruß, fretworker
Klampfen-Uli
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Beitrag von Klampfen-Uli »

Schrammelhorst hat geschrieben:So eine Verallgemeinerung ist doch also nicht möglich, richtig? Die Kosten hängen doch mehr von den Herstellungskosten in Form der investierten Arbeitszeit ab.
Stimmt! Die Kosten für einen Satz Holz sind nur ein Bruchteil der endgültigen Rechnungssumme. Gute Zypresse ist mittlerweile sogar teurer als Palisander.
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