Hallo,
wie würdet ihr BAM-Koffer 8002 XL im Vergleich zu flight cases von accord bezüglich ihrer Belastbarkeit sehen?
Beste Grüße,
Hans W.
Koffer - BAM oder accord?
Moderator: RB
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Bernd C. Hoffmann
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- Registriert: Di Mär 01, 2005 1:11 pm
- Wohnort: Fulda
Von der Stabilität her würde ich den Accord vorziehen, wenn es sich nur um den Koffer handelt. Hierzu unten mehr. Was mir an dem Koffer auffällt, sind die Schließkanten ohne Gummiprofile. Auf den Nürtinger Gitarrentagen 2006 hatte ich mich mit einem Gitarrenbauer unterhalten, der seine Gitarren nur BAM anbot (allerdings auch die Billigserie). Zum Accord Case führte er ein Beispiel an, wo ein Gitarrist im hochalpinen Bereich nach dem Spiel die Gitarre in den Koffer legte und für sein Konzert in die Stadt fuhr. In dem Konzertgebäude bekam er seinen Koffer nicht auf. Die Schließkante war einer Gummilippe umschlossen, die die Gitarre regen- und luftdicht abschloss. Durch den niedrigen Luftdruck in der Bergregion hatten sich Gummilippe und -sicke bombenfestgesaugt. So musste vorsichtig ein Loch in die Zarge gebohrt werden, um einen Luftausgleich zu schaffen. Angeblich wurden die Accord Cases für diesen Fall mit einem kleinen Ventil nachgerüstet. Der Accord Case auf diesem Bid http://www.sonus.eu/pix/accord/accord_f ... safari.jpg hat keine Gummiprofile. Gegenüber dem BAM dürfte er auch den bequemeren Griff haben.
Der BAM 8002 XL hat die Gummiprofile. Ihn würde ich wegen der Usability vorziehen. Um ihn für Flugreisen noch besser zu schützen, gibt es es ein dick gepolsterte Tasche, in die der Koffer hineingelegt werden kann. Auch mit der Koffertasche ist der BAM preislich einige Hunderter günstiger. Handelt es sich bei der Gitarre um ein Kasha Modell, dann würde ich keinen der beiden verwenden. Hierfür hat die Schwebelagerung zu viel Fläche. Der BAM hat zusätzlich ein Bodenpolster in der Mitte. Es kann bei einem Bodensturz zuviel Impulsdruck stützen und damit den Gitarrenboden brechen lassen. Dieses Risiko schätze ich als sehr hoch ein. Dies gilt, wie gesagt, nur für Kasha Modelle, weil diese eine fragile Bodenkonstruktion haben, die für maximale Sicherheit ein Bodenpolster mit unterschiedlich angeordneten Stauchhärten erfordern. Bei herkömmlicher Konstruktion spielt das jedoch keine Rolle.
Wichtig zu wissen ist, dass Angaben zur Stabilität sich immer nur auf einen statischen Flächendruck beziehen, aber niemals punktbezogen oder als Impact! Accord gibt eine geschätzte Stabilität von 50 kg an. Kritisch betrachte ich, dass man bei einem Preis von über 1.200 € keine physikalischen Prüftests nachweisen kann! Meine damaligen Noble Cases hatte ich mit 65 kg vorgeführt, wobei ich mit einem Fuß das gesamte Körpergewicht über den Steg positioniert habe. Der gewölbte Deckel war aus 3lagigem Sperrholz verstärkt und leitet bei einem Impact einen Großteil der Energie auf den Ramen ab. Wie gut dies geschieht, hängt davon ab, wie Deckel und Schließrahmen konstruiert sind und ist nicht für jeden Wölbekoffer gleich; das sieht man erst, wenn man den Bezug abnimmt. Wie Holz reagiert, ist absehbar. Carbon hat zwar eine sehr hohe Materialfestigkeit, jedoch habe ich keinerlei Informationen über Impact-Verhalten bei Wölbekoffern, während ich mit einer Flachdeckelversion einen Bruchversuch gemacht hatte. Wenn die Materialspannung vor dem Bruch ähnlich wie bei einem Wölbekoffer ist, dann bietet auch die günstigere Version nicht weniger Schutz. Und hierbei komme ich wieder zu BAM, weil die ein gepolstertes Case Cover anbieten, das eine zusätzliche Knautschzone von außen bietet und damit einen Teil an Aufprallenergie zusätzlich abfängt.
Was ich absolut überteuert finde, sind die Gurte. Das ist mMn reine Geldschneiderei. Zu beachten ist auch, dass ein Carbonkoffer nichts für eine langfristige Aufbewahrung ist. Hierfür ist immer noch ein Holzkoffer die beste Wahl.
Der BAM 8002 XL hat die Gummiprofile. Ihn würde ich wegen der Usability vorziehen. Um ihn für Flugreisen noch besser zu schützen, gibt es es ein dick gepolsterte Tasche, in die der Koffer hineingelegt werden kann. Auch mit der Koffertasche ist der BAM preislich einige Hunderter günstiger. Handelt es sich bei der Gitarre um ein Kasha Modell, dann würde ich keinen der beiden verwenden. Hierfür hat die Schwebelagerung zu viel Fläche. Der BAM hat zusätzlich ein Bodenpolster in der Mitte. Es kann bei einem Bodensturz zuviel Impulsdruck stützen und damit den Gitarrenboden brechen lassen. Dieses Risiko schätze ich als sehr hoch ein. Dies gilt, wie gesagt, nur für Kasha Modelle, weil diese eine fragile Bodenkonstruktion haben, die für maximale Sicherheit ein Bodenpolster mit unterschiedlich angeordneten Stauchhärten erfordern. Bei herkömmlicher Konstruktion spielt das jedoch keine Rolle.
Wichtig zu wissen ist, dass Angaben zur Stabilität sich immer nur auf einen statischen Flächendruck beziehen, aber niemals punktbezogen oder als Impact! Accord gibt eine geschätzte Stabilität von 50 kg an. Kritisch betrachte ich, dass man bei einem Preis von über 1.200 € keine physikalischen Prüftests nachweisen kann! Meine damaligen Noble Cases hatte ich mit 65 kg vorgeführt, wobei ich mit einem Fuß das gesamte Körpergewicht über den Steg positioniert habe. Der gewölbte Deckel war aus 3lagigem Sperrholz verstärkt und leitet bei einem Impact einen Großteil der Energie auf den Ramen ab. Wie gut dies geschieht, hängt davon ab, wie Deckel und Schließrahmen konstruiert sind und ist nicht für jeden Wölbekoffer gleich; das sieht man erst, wenn man den Bezug abnimmt. Wie Holz reagiert, ist absehbar. Carbon hat zwar eine sehr hohe Materialfestigkeit, jedoch habe ich keinerlei Informationen über Impact-Verhalten bei Wölbekoffern, während ich mit einer Flachdeckelversion einen Bruchversuch gemacht hatte. Wenn die Materialspannung vor dem Bruch ähnlich wie bei einem Wölbekoffer ist, dann bietet auch die günstigere Version nicht weniger Schutz. Und hierbei komme ich wieder zu BAM, weil die ein gepolstertes Case Cover anbieten, das eine zusätzliche Knautschzone von außen bietet und damit einen Teil an Aufprallenergie zusätzlich abfängt.
Was ich absolut überteuert finde, sind die Gurte. Das ist mMn reine Geldschneiderei. Zu beachten ist auch, dass ein Carbonkoffer nichts für eine langfristige Aufbewahrung ist. Hierfür ist immer noch ein Holzkoffer die beste Wahl.
Liebe Grüße
Bernd
:
Klassik & Flamenco
Tabulaturservice auf Anfrage
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Bernd
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Hier ein Vergleich aller Edelkoffer...
http://www.acguitar.com/article/default ... leid=26297
Ich habe ein Accord Case und kann es aus Gewichts- und Stabilitätsgründen nur empfehlen.
Der Ledergriff liegt sehr gut in der Hand, die Gurte sind extremst gut und bequem gepolstert,
Es gibt 2 Versionen , eine leichte mit 3 kg und eine Mit 3,6 kg , die schon atombombensicher ist für den Vielflieger. Extrem steifes Material in beiden Fällen.
Sehr große Farbauswahl in glänzend oder matt.
http://www.acguitar.com/article/default ... leid=26297
Ich habe ein Accord Case und kann es aus Gewichts- und Stabilitätsgründen nur empfehlen.
Der Ledergriff liegt sehr gut in der Hand, die Gurte sind extremst gut und bequem gepolstert,
Es gibt 2 Versionen , eine leichte mit 3 kg und eine Mit 3,6 kg , die schon atombombensicher ist für den Vielflieger. Extrem steifes Material in beiden Fällen.
Sehr große Farbauswahl in glänzend oder matt.