Stimmstabile Saite für fixes Umstimmen

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Liederbolt
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Stimmstabile Saite für fixes Umstimmen

Beitrag von Liederbolt »

Hab da so'n Stückle arrangiert, wo ich mittenmang von Standart-, auf Drop-D-Tuning umstimme. Klappt soweit ganz gut, jedoch zieht sich die Saite kurz danach wieder etwas höher.

Weiß jemand eine E-Saite für Konzertgitarre, die da ganz fix stimmstabil ist?
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

kunsstoffe haben einen sogenannten memory-effekt, da der kern nylon oder carbon ist kann man das kaum vermeiden, manche profis sollen sowas üben und beim umstimmen diesen effekt einkalkulieren können. die ersten takte wird es aber auch etwas schräg klingen.
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Liederbolt
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Beitrag von Liederbolt »

Vielleicht wenn der Kern aus Seide bestünde?

...ansonsten muss ich halt herausfinden wann und wie die Saite sich hochzieht, und dann eine schnelle Minidrehung der Mechanik "hinzukomponieren".

Die für Konzertgitarre geeigneten Stahlsaiten passen vom Klang her nicht dazu.

Brauche 'ne 7. Saite...
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Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Da hast Du leider keine Chance. Wenn man Stücke hat, wo umgestimmt werden muss, nimmt man besten eine zweite Gitarre, die entsprechend der Anforderung gestimmt ist. Ansonsten bleibt nur durch Hinhören zu beobachten, wann die Saite nachgestimmt werden muss.
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Davanlo
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Beitrag von Davanlo »

Gibt es sowas wie hipshot Mechaniken nicht ?

E-gitarre und Steelstring kann man nachrüsten ...
http://youtu.be/8MLpOiJQ5Jk?t=30s

Evtl nach Steelstring für das Stück umsteigen ?
Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Soweit ich weiß, gibt es das für Konzertgitarren nicht. Und wenn, dann hat es sich nicht durchgesetzt, weil Nyolon und Carbon schnell auf kleine Temperaturunterschiede reagiert. Darum wäre eine solche Lösung gar nicht praxistauglich.
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Davanlo
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Beitrag von Davanlo »

Auf Steelstring umsteigen scheint dann die einzige Wahl ... da geht sowas:

http://www.youtube.com/watch?v=nY7GnAq6 ... u.be&t=55s
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Liederbolt
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Beitrag von Liederbolt »

Bernd C. Hoffmann hat geschrieben:Soweit ich weiß, gibt es das für Konzertgitarren nicht. Und wenn, dann hat es sich nicht durchgesetzt, weil Nyolon und Carbon schnell auf kleine Temperaturunterschiede reagiert. Darum wäre eine solche Lösung gar nicht praxistauglich.
Klingt logisch, da das Ding ja auch nur schnell die Spannung ändert - wie beim fixen Umstimmen. Jedoch klappt es bei Harfen mit Nylonsaiten ja auch...

Habe lange mit einer Harfenistin in der Band zusammen gespielt - die Klappen liefen einwandfrei.
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Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Die Frage ist, ob Nylonsaiten bei Harfen dieselben Legierungen haben wie bei Konzertgitarren. Zudem sind die Saitenlängen und -durchmesser anders. Es ist also durchaus naheliegend, dass materialbedingt Harfensaiten auf Temperaturschwankungen weniger empfindlich reagieren. Umstimmprobleme an der Konzertgitarre sind seit jeher bekannt. Außer das Nachstimmen oder die Verwendung von umgestimmten Zusatzinstrumenten hat bisher niemand eine praxistaugliche Lösung vorgestellt.

Dann modifiziere Deine Gitarre und mache Deine Erfahrung. Ich würde mir das in jedem Fall sparen, weil die Problematik bekannt ist.
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Herigo
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Beitrag von Herigo »

ich glaube bei den harfen wird das umstimmen (um einen halbton!) nicht durch spannen oder entspannen erreicht, sondern durch verkürzen oder verlängern. war das nicht der gute mr. takamine der uns das mal durch ein bildchen beibrachte?
genaugenommen gehen auch bei einer steelstring beim runterstimmen einer saite die anderen etwas hoch, allein weil sich die spannung des halses etwas bemerkbar macht.
bei der nylon kommt halt die besagte erinnerung des kunststoffes dazu.

edit: habe was gefunden - http://de.wikipedia.org/wiki/Harfe
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Es335
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Beitrag von Es335 »

Bernd C. Hoffmann hat geschrieben:?... weil Nyolon und Carbon schnell auf kleine Temperaturunterschiede reagiert...
Für Nylon würdeich das vorbehaltlos bestätigen, aber nicht für Carbon. Haben sich Carbon Saiten erst einmal gesetzt, dann sind sie sehr viel stimmstabiler als Nylon.

Andererseits ist hier aber auch das Umstimmen der tiefen E Saite gefragt.

Von Aranjuez gibt es spezielle Bässe mit Bronzedrahtumwicklung für 10-saitige Gitarren in Yepes-Stimmung. Die sind auf der einen Seite sehr flexibel, d.h. man muß sehr viel mehr Kurbeln, um die gleiche Verstimmung wie bei Kupferdrahtbewicklung zu erreichen. Dafür sind sie aber auch stimmstabiler.

Ich verwende nur die 7. Saite aus diesem Ergänzungssatz, die sich z.B. von D bis A' umstimmen läßt. D.h. für deinen Fall wäre wahrscheinlich die 10. Saite für nominal F# optimal.
mrguitarpete
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Noch ein anderer Aspekt

Beitrag von mrguitarpete »

Zwei Pro-Tipps:

Es kommt darauf an, wie du 1. deine Gitarre normalerweise stimmst (dein Stimmmodus) und 2. wie du dann die Saite nach unten stimmst.

Es ist leider eine physikalische Tatsache, dass Materie immer versucht in den vorherigen Zustand zurückzukehren (das hatte einer der Kollegen schon als "Memory-Effekt" bezeichnet)

Stimmodus: grundsätzlich immer Saite etwas zu tief stimmen - knapp unter Zielton (wenn sie's nicht eh schon ist), im 12ten Bund etwas dehnen, um gleichzeitig die Saite aus dem Sattel zu ziehen. Dann den Zielton mit langsamem, dosierten drehen von unten nach oben erreichen. Wer seine Gitarre immer so stimmt, hat grundsätzlich eine stimmstabilere Gitarre, vorausgesetzt die Saiten sind kein Billigramsch und die Mechaniken arbeiten sauber.

Runterstimmen: um den Memoryeffekt für die Länge eines Stückes etwas auszuhebeln probiere mal Folgendes (ist bei jeder Gitarre von den Umdrehungszahlen etwas anders, aber das Prinzip bleibt). 7 x nach unten drehen, einmal ordentlich dehnen (wie oben) und dann etwas 4 1/2 mal nach oben drehen, ggfs. kurz nachstimmen (so funktioniert es bei meiner "Portentosa"). Wenn du das ein bisschen übst, kriegst du's manchmal sogar ohne Nachstimmen hin. So habe ich in meinen früheren klassischen Konzertprogrammen die 11 Minuten von Bach's BWV 998 Präludium, Fuge, Allegro immer stimmungsfrei hinbekommen :-)
Das Leben ist zu kurz für eine schlechte Gitarre
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bookwood
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Beitrag von bookwood »

In dem Faden über Matsuda-Gitarren hatten wir doch auch diese Gitarre
mit der verlängerten Bass-Mensur und dem eingebauten Kapo. Das dürfte
auch mit Nylons funktionieren:

Bild
[/img]
Gruß
von
Ralf
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Liederbolt
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Beitrag von Liederbolt »

bookwood hat geschrieben:In dem Faden über Matsuda-Gitarren hatten wir doch auch diese Gitarre
mit der verlängerten Bass-Mensur und dem eingebauten Kapo. Das dürfte
auch mit Nylons funktionieren:
Das wäre wohl die Lösung.

Das Beste wäre immer noch eine 7. Saite in D... Bin schon am schauen nach einer Kontra-Gitarrenlaute mit extra Baßsaiten. Ist nur schwierig eine zu bekommen, bei der die Saitenlage niedrig ist.
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