Christian Apelt 2010

Alles über die Nylon- und Darmbesaiteten

Moderator: RB

Benutzeravatar
OV1667
Beiträge: 415
Registriert: Mo Jul 25, 2005 4:53 pm
Wohnort: Franken

Beitrag von OV1667 »

Moin,

orientieren sich die Gebühren bei Ebay nicht auch am Startpreis ... oder war das mal?
Ansonsten kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, dass ein Mindestgebot die Bieter eher bremst. Allerdings kann (konnte?) man einen Mindestpreis ansetzen um ggf. einen Verkauf unterhalb des gewünschten Limits zu verhindern.
Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann.
(Jean Paul)
Benutzeravatar
jay-cy
Beiträge: 1632
Registriert: Do Jan 27, 2011 12:20 pm

Beitrag von jay-cy »

Wenn ich nach "Gilbert Guitar Bridge" googel, bekomme ich in der Tat Infos und Bilder über Intonationskonstruktionen mit "Einzelreitern" à la Strat oder Levin sowie Hohlfräsungen am Steg. Aber nix, wo der komplette Steg schief auf der Decke aufgeleimt wird.
Ich lerne ja gerne dazu, aber das erschließt sich mir (noch) nicht...
Bernd C. Hoffmann
Beiträge: 3608
Registriert: Di Mär 01, 2005 1:11 pm
Wohnort: Fulda

Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

@ jay-cy
Ich sehe keinen schräg aufgeleimten Steg sondern einen korrekt aufgeleimten Steg mit einer schrägen Stegeinlage, wie ich sie beschrieben habe. Aber ich sehe auch 2 Fotos, die den Steg zeigen und leicht schräg positioniert sind.
Liebe Grüße
Bernd
:
Klassik & Flamenco
Tabulaturservice auf Anfrage
=> Klassikliste anfordern
Bernd C. Hoffmann
Beiträge: 3608
Registriert: Di Mär 01, 2005 1:11 pm
Wohnort: Fulda

Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

dominik hat geschrieben:Wenn aber die erzielten Preise für jeden ersichtlich im Internet zu finden sind, könnte das auf Dauer m.E. schon Auswirkungen haben.
Falls die Gitarre von C.Apelt auch für einen Bruchteil des Neuwertes weggehen sollte, ist dieses für immer und ewig im www gespeichert .... bestimmt nicht im Sinne des Gitarrenbauers.
Da gibt es dann m.M. nach auch einen Unterschied, ob das Instrument von einer unwissenden oder in finanzielle Not geratenden Privatperson veräußert wurde oder von einem Fachgeschäft, welches die Qualitäten und den Wert genau beurteilen kann.
Hallo Dominik,

ich sehe das anders. Ebay ist eine Plattform für Schnäppchenjäger. Ich behaupte, C. Apelt ist es egal, welchen Preis seine Gitarre dort erzielt. Die Gitarre ist nicht neu sondern gebraucht. Er hat sein Geld nämlich schon vor 4 Jahren damit verdient. Zudem sind Schnäppchen immer eine Ausnahme. Ich bin mir sehr sicher, dass eine Apelt oder Marzal einen verschwindend geringen Anteil an allen renommierten Ebayangeboten hat. Konkret habe ich diese beiden Gitarrenbauer auf Ebay noch nie gesehen. Der Wert eines Instruments oder die Reputation seines Erbauers bleibt davon völlig unberührt. Das gilt auch für den Händler.

Von diesen handgebauten Unikaten sind gar nicht so viele Instrumente verfügbar, als dass sie in den Ruf einer "Ramschmarke" kommen könnten. Unter diesem Aspekt kann man sich beispielsweise mal anschauen, wieviel unzählige gebrauchte Hanika Gitarren ebenfalls sehr günstig über Ebay´s virtuellen Ladentisch gehen, auch von Händlern. Im direkten Vergleich liegen bei einer teueren Hanika mit einer Marzal oder Apelt noch einige Welten dazwischen, d. h. Hanika ist von den beiden anderen weit abgeschlagen. Und glaubst Du wirklich, dass Hanika durch entsprechende Angebote - auch mit kommerziellem Hintergrund - zu einer Ramschmarke geworden ist oder dass die Fa. Hanika dadurch Probleme erleiden musste? Von mir hierzu ein klares Nein. Hanika tangiert das überhaupt nicht. Die Firma ist und bleibt ganz einfach straight and steady.
Liebe Grüße
Bernd
:
Klassik & Flamenco
Tabulaturservice auf Anfrage
=> Klassikliste anfordern
dominik
Beiträge: 334
Registriert: Fr Mär 02, 2007 11:56 am

Beitrag von dominik »

Hallo Bernd,

die Hanika-Gitarren aus der sog.Meisterklasse, welche vergleichbar mit den Gitarren von Marzal oder Apelt sind, findet man allerdings eher selten bei
ebay, bzw.wenn mit einem "Mindestverkaufswert".
Ob Hanika in der Basisklasse weiterhin profitabel arbeiten kann, bleibt abzuwarten...die Einführung der Duke-Gitarren könnte auch auf etwas anderes hindeuten.
Meine Beobachtungen beziehen sich auf die, mit Siccas vergleichbaren großen internationalen Gitarrenhändler wie etwa den Guitarsalon International (USA), Kentguitarclassics (GB) und, wenn auch mehr im Stahlsaitensektor, TFOA. Ich denke schon, daß diese Händler so etwas wie eine Orientierung in der Preisbestimmung für gebrauchte Instrumente geben.
Jeder dieser Händler war oder ist auch mit einem store auf ebay vertreten,
allerdings ohne 1Euro-Starpreise. Hier geht "Siccas" vielleicht eigene Wege....warum auch nicht.
Bernd C. Hoffmann
Beiträge: 3608
Registriert: Di Mär 01, 2005 1:11 pm
Wohnort: Fulda

Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Anbieter aus Ländern mit anderer Kommerzmentalität sind schlecht vergleichbar. Das gilt aus meiner Sicht insbesondere für die USA und auch England. Insbesondere scheuen sich Händler - nicht ohne Grund - auf Basis einer kumulierten Absatzkalkulation Instrumente zu veräußern. Da Du GSI nennst, möchte ich Dir hierfür konkret widersprechen. Die haben schon öfters große Namen für wenig Geld herausgkloppt. Das betrifft sowohl Konzert- als auch Flamencogitarren. Das hatte ich auch gelegentlich kommuniziert (allerdings nicht hier).

Was den Erfolg der Hanika Basisklasse mit den Dukes betrifft, das ist aus meiner Sicht eine kaufmännische Strategie. Es wird immer Käufer geben, die ihre Entscheidung an einem möglichst geringen Preis oder am Nutzenmaximum festmachen. Darauf nimmt auch der ideele Aspekt mehr oder weniger Einfluss. Dem einen ist wichtig, dass er möglichst viel Gitarre fürs Geld bekommt, dem anderen ist wichtig, dass Hanika auf dem Etikett steht, weil er damit ein solides deutsches Produkt kauft, dass er mit Tradion und Zuverlässigkeit verbindet. Indem Hanika neben seinem eigentlichen Sortiment auch die Dukes anbietet, erreicht er viel mehr Käufermasse und Händler als wenn er nur sein preislich angemessenes Kernsortiment anbieten würde. Die Gitarren sind preislich tatsächlich hochinteressant (ich habe selbst eine), aber es sind eben keine deutschen Instrumente, die man entsprechend günstiger anbieten kann.
Liebe Grüße
Bernd
:
Klassik & Flamenco
Tabulaturservice auf Anfrage
=> Klassikliste anfordern
dominik
Beiträge: 334
Registriert: Fr Mär 02, 2007 11:56 am

Beitrag von dominik »

Hallo Bernd,

um es abzuschliessen: Ich habe Manuel Sicca als einen sehr sympathischen und herzlichen Menschen kennengelernt, welcher mit großer Hochachtung und Anerkennung von den Instrumenten und den Gitarrenbauern spricht. Die im Geschäft veranschlagten Preise gehen für mich völlig in Ordnung. Ich werde das Geschäft und den eshop sowohl meinen Schülern als auch meinen Freunden ans Herz legen und weiterempfehlen.
Die Versteigerungen ab 1Euro von Meistergitarren muß ich für mich noch einordnen. Zunächst haben sie bei mir die gleiche Reaktion ausgelöst wie bei Dir in deinem Eröffnungsbeitrag zu diesem Thread:"Siccas schmeißt wieder eine tolle Gitarre raus."

Beste Grüße,
Dominik
Bernd C. Hoffmann
Beiträge: 3608
Registriert: Di Mär 01, 2005 1:11 pm
Wohnort: Fulda

Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Hallo Dominik,

Deinen Worten kann ich mich nur anschließen. Ich habe die beiden genauso kennengelernt.
Liebe Grüße
Bernd
:
Klassik & Flamenco
Tabulaturservice auf Anfrage
=> Klassikliste anfordern
tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Meiner Erfahrung nach gehen 1 Euro Startpreis Auktionen eher billiger aus, als Festpreisangebote.
Bei einem Festpreis kann es aber halt länger dauern, bis die Gitarre einen Käufer findet, der auch bereit ist den Preis zu zahlen.
Gruß,
Andi
Antworten