GAS & Co bei Nylongitarristen

Alles über die Nylon- und Darmbesaiteten

Moderator: RB

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docsteve
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Beitrag von docsteve »

20.000 für eine Konzertgitarre ist aber, genau wie bei Steelstrings, die absolute Ausnahme! Eine handgefertigte Gitarre gibt es schon ab 1500 € (meine z.B.), und wenn man sich so umsieht, liegt der Durchschnitt um die 2000-3000 €.

Und bezüglich Name auf der Kopfplatte: Als ich auf der Suche nach einer wirklich guten Konzertgitarre war, war jedes Logo auf der Kopfplatte ein No-go. Der Kenner blickt auf den Zettel im Schalloch 8)

Viele Grüße, Stephan

PS Classical GAS hab ich seitdem nicht mehr. Aber es gibt da schon noch so ein paar Stückchen...
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OV1667
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Beitrag von OV1667 »

@Orange

Ich glaube, bei den "Meistergitarren" in Stahl oder Nylon gibt es zunächst erstmal keinen preislichen Unterschied. Beide beginne 4stellig und nach oben ist viel Freiraum ...
Ein "Handwerksmeister" baut in beiden Fällen ein Instrument in einer Werkstatt, nicht am "Fließband".
Anscheinend ist es bei Konzertgitarren eher verbreitet, die "Oberklasse" der angebotenen Instrumente als "Meisterinstrumente" zu bezeichnen.
Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann.
(Jean Paul)
tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Hallo Papa,
woher hast du die Info, dass Top Bauer zwischen 10 und 12 Gitarren im Jahr schaffen?
Rozawood baut im Jahr zwischen 60 und 80 Gitarren, so steht es jedenfalls bei TFOA geschrieben?
Was sollte an so einer Gitarre eine Bauzeit von einem Monat rechtfertigen?
Oder wollen die Ihren Preis hochtreiben, indem sie so wenige GItarren bauen?
Gruß,
Andi
Der Papa
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Beitrag von Der Papa »

Hallo Andi ,

nachzulesen auf Delcamp . Dort gibt es einige Top Luthier
die auch posten . Die meisten schaffen 10-15 Gitarren .
Aaron Green schafft lt. eigener Aussage 12 Gitarren.

http://www.classicalguitardelcamp.com/v ... es#p913476

Es gibt natürlich auch Gitarrenbauer mit einem höheren Output
pro Jahr z. B. Michael Thames . Der gilt als Arbeitstier in dieser Branche ,
schafft aber alleine auch nur zwischen 20-25 Gitarren. DIESE LUTHIER ARBEITEN OHNE ANGESTELLTE UND MACHEN ALLES SELBST !!!!

Entschuldige aber ich bin reiner Klassiker und kann zu Rosawood nix sagen. Habe weder eine gehört noch gespielt ,
weiss auch nicht ob das ein einzelner Bauer ist oder ob er noch Angestellte hat die die niederen Arbeiten machen damit er auf diesen Output kommt .
Von daher halte ich da lieber die Klappe und sage gar nix zu deinem Vergleich Steel/Nylon Output der Bauer .

Kann mich nur auf den Beitrag oben beziehen wo einige der wirklichen Topluthier diese Aussage mehrheitlich trafen ....

Das ist kein Gewäsch unter Nichtfachleuten oder reinen Spielern wie mir ,
sondern das sind alles richtige Gitarrenbauer mit jahrelanger Erfahrung .
Denke die werdens wissen .

Nachtrag : fiel mir gerade ein .

Meine Simon Ambridge aus Januar 2010 hat die Nummer 214
aus diesem Jahr, ein anderes Mitglied auf Delcamp
welches regelmässig mit mir schreibt bekam seine im Dezember mit der Nummer 224 .
Zuletzt geändert von Der Papa am Fr Mai 02, 2014 12:36 pm, insgesamt 3-mal geändert.
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LaFaro
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Beitrag von LaFaro »

tonidastier hat geschrieben:Hallo Papa,
woher hast du die Info, dass Top Bauer zwischen 10 und 12 Gitarren im Jahr schaffen?
Rozawood baut im Jahr zwischen 60 und 80 Gitarren, so steht es jedenfalls bei TFOA geschrieben?
Was sollte an so einer Gitarre eine Bauzeit von einem Monat rechtfertigen?
Oder wollen die Ihren Preis hochtreiben, indem sie so wenige GItarren bauen?
Gruß,
Andi
Greenfield oder Linda Manzer nur mal so als Beispiele schaffen auch nicht mehr...
und Dermot McIlroy schafft seine 60-70 Gitarren im Jahr auch nur mit 4-5 Angestellten...
Lakewood M 32 Custom
Loef Tera
Voss Da Vinci
Voss Miss Maple


"Lieber politisch korrekt als moralisch infantil" (Carolin Emcke)
tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Das mit den Angestellten bei McIllroy und Co wusste ich gar nicht.
Dann scheint es doch aufwendiger zu sein eine Gitarre zu bauen, als ich dachte!
tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Eine Frage, die sich mir allerdings auch noch stellt ist, wie man bei so wenigen Gitarren überhaupt den Ruf bekommen kann ein Top Builder zu sein?
Da ja nur eine Handvoll Leute diese Gitarren überhaupt angespielt haben können.
Der Papa
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Beitrag von Der Papa »

Hi Andy ,


das dürfte in der recht kleinen Klassikszene ähnlich sein wie bei den
Stahlgitarristen . Mal als Beispiel : Derzeit sehr angesagt die Gitarristen Jason Vieaux und Marcin Dylla . Treten die irgendwo auf und sagen
wir spielen eine Gitarre von dem und dem Bauer und die klingt dann auch noch sehr gut , geht die Nachfrage rapide nach oben .

Die Klassiker sind nun nicht so zahlreich unterwegs wie Eric Clapton Fans
die ihn auf einer Martin im Stadion hören aber du kannst sicher sein das sich das in diesem kleinen Kreis genauso schnell rumspricht .

Die Nachfrage nach Steelstrings die von einem angesagten Künstler wie Clapton gespielt werden kannst du nur mit dem Output einer Fabrik wie Martin befriedigen aber niemals durch einen einzelnen Bauer der im Jahr 15 Klampfen schafft. . Bei den Klassikern bleibt die Stückzahl aufgrund des sehr kleinen Publikums das aber gut vernetzt ist überschaubar .
Klassiker legen da halt mehr Wert auf Einzelfertigung durch einen richtigen
Bauer , der das Instrument individuell auf die Bedürfnisse anpasst und während des Bauprozesses auch mit ihnen in Kontakt steht und Fragen stellt wie ...a) welche der 3 Decken möchtest du, ...b. ) soll ich das Grifffbrett am 12. Bund 62 oder lieber 64mm breit machen, c.) Bindings aus Ebenholz mit kaukasischem Ahorn 7 oder lieber 9 lagig.....usw....
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chrisb
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Re: GAS & Co bei Nylongitarristen

Beitrag von chrisb »

Orange hat geschrieben:Huhu,

meistens geht´s ja hier um Steelstring-Spieler und ab und zu auch um GAS in der Stahlsaitenfraktion,
aber ich frage mich ob das bei den Nylonstring-Spielern auch so akut werden kann ?

Bei den "Westerngitarren" (super Wort) wissen wir ja mittlerweile dass Gibson, Martin, Taylor, Guild
und alle deutschen und österreichischen Gitarrenbauer die besten der besten Gitarren machen ! :wink:

Aber wie sieht es da bei der Nylon-Klassik-Fraktion aus:
  • - Gibt´s da auch so oft GAS mit wechselnden Gitarren ?
    - Und was sind da die führenden Marken (falls vorhanden) ?
    - Gibt´s auch sowas wie den heiligen Gral an Gitarrenbauern ?
Fragen über Fragen ... !

Musikalische Grüße
Orange :)

p.S.: Ich meine hauptsächlich die Gitarren wo wir Normalsterblichen "Konzertgitarre" sagen.

p.p.S.: Habe mich noch nie damit beschäftigt, deswegen interessiert es mich schon sehr.
moin orange,

also ich spiel ja beides western und klassik.
und GAS ist in beiden bereichen gleich groß, klein oder mehr oder weniger gebändigt (aus finaziellen gründen).

"führende marken" sind bei mir in beiden fällen ein-mann-werkstätten.
im klassik-bereich kommt GAS grad wieder hoch. versuchs mit einer weiteren gitarre von thomas ochs wieder zu beruhigen.
im steelbereich würd ich auch auf deutsche gitarrenbauer setzen. z.b. unseren maddin oder herman gräfe. aber versuchs grad auch selbst.

zusammenfassend finde ich keinen großen unterschied bei klassik-gas und steel-gas.
chrisb
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