Saiten Frage

Alles über die Nylon- und Darmbesaiteten

Moderator: RB

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wacky-wacker
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Saiten Frage

Beitrag von wacky-wacker »

Hallo zusammen, eigentlich eine ganz simple Frage: ich habe von meiner Tochter eine ältere Ortega R190 (nein,nein, echt nix Besonderes..:-) und würde mir gerne gute bis sehr gute Saiten drauf spannen, was empfiehlt sich da wohl??
Grüße aus der Saite:
Wilfried "wacky-wacker" Wacker
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Filigran
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Beitrag von Filigran »

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tele
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Beitrag von tele »

Ich persönlich bin Fan von Aquila Nylgut Saiten(Albastro). Wie der Name vermuten lässt, sollen sie Darmsaiten imitieren.
Ich bilde mir ein, dass sie ein bisschen das allgemeine, spanische aus dem Gitarrenklang nehmen und dafür ein Stück Antike hinzufügen. :wink:
Wie aber Filligran schon erwähnt hat dürfte der Unterschied durch verschiedene Saitenmarken bei einer Ortega eher gering sein.

Augustine und D'Addario dürften das beste Preis/Leistungs-Verhältnis haben.
La Bella hat auch gute Saiten im Programm, goldenes und schwarzes Nylon.
Die Saiten müssen zur Gitarre passen und zum Spieler, eine absolute Empfehlung kann da wohl niemand abgeben.
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wacky-wacker
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Saiten Frage

Beitrag von wacky-wacker »

Vielen Dank, das ist absolut brauchbar, was Du schreibst!! Magst Du mir noch sagen welchen Satz DU benutzt?
Mir ist völlig klar, dass ein Billigteil ein Billigteil bleibt, aber ein wenig kann man mit Saiten schon machen, Sei es nur man fühlt sich wohler drauf! :-))
Grüße aus der Saite:
Wilfried "wacky-wacker" Wacker
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Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Filigran hat geschrieben:Alles eine Frage des Geschmacks, der Schmerztoleranz (dünne Saiten schneiden halt ganz gut)
Dann hast Du definitiv was falsch gemacht. Nylonsaiten, auch dünne, schneiden überhaupt nicht. Oder Du hast sehr empfindliche Finger, was äußerst selten ist.

Augustine hatte immer wieder fehlerhafte Saiten in Umlauf gebracht (abgefranzte Nylonfäden im Diskant). Die würde ich überhaupt nicht mehr kaufen.

D´Addario J 27 und Pirazzi Master Classics klingen gut, aber es gibt keine Einzelsaiten. Für meine Leihgitarren hatte ich Darco genommen. Die sind am günstigsten und für einfache Gitarren ok. Bei den vorgenannten gibt es keine Einzelsaiten zu kaufen. Bei Luthier halten die Bässe etwas länger.
La Bella würde ich gegenüber Augustine vorziehen, wobei ich farbige Saiten nicht kaufen würde, da dies keinen Nujtzwert hat. Die schwarzen Nylons sind Flamencosaiten und nehmen Brillanz weg, würde ich also auch nicht empfehlen. Die besseren LaBella sind die 2001 Sätze, aber in dem Segment bewegt man sich schon bei Hannabach und Savarez Alliance. Den Unterschied wird man hören, doch ist fraglich, ob man mit Kanonen auf Spatzen schießen sollte.
Liebe Grüße
Bernd
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Jack Isidore
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Beitrag von Jack Isidore »

Also ich spiele inzwischen nur noch Savarez Alliance Corum 500 AJ - die mag ich am liebsten. Sehr hochwertige Saiten.

Man muss allerdings dazu sagen, dass die Diskant-Saiten von diesem Satz Carbon-Saiten sind, die haben im Gegensatz zu "normalen" Nylons deutlich mehr Brillianz. Muss man mögen.

viele Grüße
Jack
Viele Grüße,
Jack

Jack's schöne Gitarrenmusik auf YouTube:
http://www.youtube.com/user/JackIsidoreGuitar/videos
Filigran
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Beitrag von Filigran »

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tele
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Beitrag von tele »

La Bella würde ich gegenüber Augustine vorziehen, wobei ich farbige Saiten nicht kaufen würde, da dies keinen Nujtzwert hat.
Bei den La Bella 900B entspricht der etwas dumpfere Sound der schwarzen Diskantsaiten dem höhenärmeren Klang der geschliffenen Basssaiten.
Als Alternative mag ich diese Saiten hin und wieder.
Ich bin auf sie aufmerksam geworden durch ein Interview in der Zeitschrift "Akustik Gitarre", wo eine brasilianusche Sängerin/Gitarristin die Saiten als ihre Lieblingssaiten bezeichnet hat. Für sie haben farbige Saiten wohl schon einen gewissen Nujtzwert. :wink:
http://www.thomann.de/de/labella_900b_blacknylon.htm
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tele
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Beitrag von tele »

Ich bin ja nicht so der Saitenexperte und habe in der langen Zeit, die ich jetzt schon der klassischen Gitarre widme, noch keine Lieblingssaiten gefunden. Vielmehr gefällt mir die Idee, meiner Gitarre beim Saitenwechsel eine neue Persönlichkeit zu implantieren. So geschehen vorgestern, als ich La Bella 900 B mit schwarzen Diskantsaiten und geschliffenen Basssaiten aufgezogen habe. Das Ergebnis ist kein modern brillanter, sondern eher ein altertümlich angestaubter Sound. So wie eine Gitarre, die man auf dem Dachboden entdeckt hat. Genau das Richtige also für alte Musik:
https://soundcloud.com/tele1310/john-dowlandcomplaint
Klingt doch trotz der nutzloserweise schwarz gefärbten Saiten ganz passabel, oder :?:
Chris1
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Beitrag von Chris1 »

Nach langer Zeit mit La Bella Argento bzw. 500P hab ich bei meiner Stoll Classic Line Pro (Fichte) mal wieder die Pyramid Super Classic Sterling Nylon NT aufgezogen. Und werde wohl bei denen bleiben. Passen perfekt zu meiner Stoll. Die Saiten sind mittlerweile auch nicht mehr gerade billig (beim Martin etwas günstiger), aber halten dafür sehr lange. Seltsam, daß so wenige diese Pyramid spielen, dabei sind es wirklich super Saiten.

VG

Chris
bausteff
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Beitrag von bausteff »

Saiten sind ja wirklich Geschmackssache. Ich bin immer wieder auf Daddario EJ45, also normale Stärke - kein Carbon, zurückgekommen. Die gefallen mir mit meiner Zederndecke einfach am Besten.
Auf meiner Fichtendecke-Gitarre mag ich auch gern die blauen Hannabach. Finde die klingen da etwas brillianter.
Aber wie gesagt, Geschmackssache.
"die Natur hat uns nur einen Mund, aber zwei Ohren gegeben, was darauf hindeutet, dass wir weniger sprechen und mehr zuhören sollten."
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docsteve
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Beitrag von docsteve »

Ich habe festgestellt, dass Carbon-Saiten wie die genannten Savarez aus einfachen Gitarren mehr Brillianzen und Kawumm rausholen. Ob man das mag, ist natürlich eine Frage des persönlichen Geschmacks. Glücklich geworden bin ich mit Knobloch Actives, Medium Tension, auf Fichte/Palisander (s. Profilbild). Nicht billig, aber halten lange und klingen für mich wunderbar. Ich habs eben auch lieber etwas brillianter.

Viele Grüße, Stephan
Es335
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Beitrag von Es335 »

Wie sagte ... ( ich glaube David Russell war's) einmal so schön:" Carbon strings make bad guitars sound good and good guitars sound bad ...!"

... dem kann ich aus meiner Erfahrung nur beipflichten! :wink:
Der Papa
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Beitrag von Der Papa »

ähm , ich kenn den so ähnlich von meinem alten Gitarrenlehrer

Wenn deine Gitarre mit Carbon besser klingt , wechsle nicht die Saiten
sondern die Gitarre .


Ich empfinde es persönlich genauso , ist aber wie immer
Geschmackssache .

Carbon ist meist lauter , hat mehr Sustain , dafür ist die Tonformung gleich null und der Ton hat ne gewisse Kühle und weniger Klangfarben.
Die Farbigkeit und Rundheit geht meist etwas unter .
Auf diskantstarken Gitarren wirds schnell zuviel des guten und klingt nur noch harsch und schrill . Einer dumpf klingenden Gitarre hauchts dafür immer etwas Brillianz ein
und vordergründig ist das dann eine Steigerung im Klangerlebnis ...

Extrembeispiele hierfür sind Hannabach Goldins und die Savarez Corum Alliance . Extrem brilliant , sodass es schon weh tut .

Da es bekanntlich aber nicht nur schwarz und weiss auf der Welt gibt ,
gibts auch Saiten wie zum Beispiel die Dogals Diamante oder die Knoblochs die ne Mischung aus beiden Welten haben und sogar recht gut klingen .

Aber wie gesagt ...hängt von den persönlichen Vorlieben und hauptsächlich von der Gitarre ab.
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Liederbolt
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Beitrag von Liederbolt »

Die Carbonsaiten finde ich insbesondere für die hohe é zu schrill, mag aber gerne die g-Saite aus Carbon. Diese fügt sich m.M. nach besser als Übergang vom Bass zum Diskant, und wirkt wegen des geringeren Durchmessers weniger "klobig".

Benutze aber nun nur noch "new nylgut" von Aquila. Diese sind im Unterschied zu den weißen nylguts für Gitarre darmfarben und nicht glatt, sondern angeschliffen - ein Spielgefühl fast wie auf echten Darmsaiten.

Nur als Einzelsaiten und für Laute/Theorbe hergestellt zu bekommen, aber m.M. nach auch auf der Gitarre unschlagbar. Falls jemand Interesse hat kann ich nachschauen, welche Stärken hier im Diskant praktikabel wären.
"Mit Harrfen und Lauten schönen Metzen hofieren, solches nimmt ein böses Ende"
Reformator Johann Mathesius 1560
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