Erfahrung mit Höfner HF11M-S (Schülergitarre)?

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Moderator: RB

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docsteve
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Beitrag von docsteve »

Höfner ist immer noch dieselbe Firma. Falsch macht man damit bestimmt nichts. Erfahrungen aus 1. Hand habe ich aber nicht mit diesem Instrument.

Viele Grüße, Stephan
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bookwood
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Beitrag von bookwood »

Ich habe nicht dieses kurzmensurige aber schon einige Höfners aus dem unteren Preisbereich
in Standardgröße besessen (HF12, HZ23, HZ28). Allesamt gute Instrument aus deutscher
Fertigung. Die habe ich allerdings erst nach zahlreichen persönlichen Tests genommen. Aus
dieser Erfahrung kann ich sagen, dass man (wie bei anderen Herstellern auch) immer wieder
mit Schwächen im Finish rechnen muss. Bei den Höfners bin ich oft auf schlechte (raue) Bünde
und manchmal auf unkomfortabel hohe Saitenlagen gestoßen (ohne Anpassungsspielraum bei
den Stegeinlagen). Man prüfe also vorher genau...
Gruß
von
Ralf
Es335
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Beitrag von Es335 »

Ich kenne mich in diesem Bereich zwar nicht (mehr) so gut aus aber bin mir nicht sicher, ob 48 mm Sattelbreite selbst bei einer 630 mm Mensur empfehlenswert ist, vor allem wenn der Unterricht auf klassische Gitarre ausgerichtet sein sollte?! :?

Die zweite Frage ist, ob dieser Zwischenschritt mit einer 630 mm Mensur überhaupt notwendig ist. Der Unterschied zu dem quasi Standard 650 mm ist nicht groß und die Auswahl wäre dort in diesem Preissegment deutlich größer!? :wink:
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OV1667
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Beitrag von OV1667 »

Moin,

nur noch die Meistergitarren kommen aus deutscher Fertigung.
Immerhin ist Höfner seit 2004 wieder eine unabhängige deutsche Firma (vorher britischer Musikkonzern) aber die Produktionsstätte für die "einfachen" Schülerinstrumente ist (unter Leitung von Höfner) in China.
Also keine Handelsware irgendeines Subunternehmers sondern eigene Entwicklung und Produktion an einem preiswerteren Standort ...
Neben Hopf für mich immer noch erste Wahl für gute Einstiegs- und Alltagsgitarren.
Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann.
(Jean Paul)
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bookwood
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Beitrag von bookwood »

OV1667 hat geschrieben:...nur noch die Meistergitarren kommen aus deutscher Fertigung...
Das kann nach der Kennzeichnung im aktuellen Katalog nicht stimmen. Danach werden auch
die bei den Klassik-Modellen angebotenen Schülerinstrumente, bis hinunter zur HF11M-S in
Deutschland gefertigt. Aus fremder Produktion kommt erklärtermaßen die Carmencita-Serie.
Gruß
von
Ralf
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Taihushui
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Beitrag von Taihushui »

Also ich habe vor einigen Monaten auf der Homepage von Höfner Folgendes gelesen und auch notiert, weil ich bereits eine Vorauswahl einer später zu kaufenden neuen Gitarre erstelle:

Am Standort in China, Beijing werden gefertigt: Schülerinstrumente; die Fertigung in China sei aber technisch und handwerklich auf hohem Niveau.

Am Standort in Deutschland, Hagenau werden gefertigt: Mittelpreisige- und Meisterinstrumente.

Was jetzt mittelpreisig ist, bleibt natürlich interpretationsfähig. Den Eintrag mit der obigen Aussage kann ich aber aktuell auf der Seite nicht mehr finden.
Gruß vom Niederrhein

Heinrich
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Taihushui
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Beitrag von Taihushui »

Ich habe die Aussage von Höfner diesbezüglich doch noch gefunden:

Zitat Höfner
In den Jahren nach dem Management-Buyout investierte Höfner verstärkt in seine Übersee-Produktionsstätte. Diese Niederlassung in Peking gehört zu 100% Höfner (ist also kein Joint-Venture) und hat alle Lizenzen der chinesischen Behörden, inkl. der Exportlizenz (als eine von wenigen Firmen in ausländischem Besitz sogar Grade-A Zertifizierungen). Höfner unternahm enorme Anstrengungen, die Niederlassung in Peking handwerklich und technisch auf das von Höfner angestrebte Qualitätsniveau zu bringen, was durch Investitionen in Vorrichtungen und Maschinen sowie dem ständigen Austausch von Personal zwischen China und Deutschland vorbildlich gelang. Heute werden bei Höfner in Peking Schüler-Instrumente gefertigt, während mittelpreisige und Meister-Instrumente nach wie vor in Hagenau gebaut werden.
Zitat Ende

Siehe auch
http://www.hofner-guitars.com//about-ho ... story.html
Gruß vom Niederrhein

Heinrich
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Misty
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Beitrag von Misty »

Ich habe eine Höfner aus dem gleichen Preissegment. Da meine ein Sondermodell ist weiß ich aus erster Hand, dass sie in Deutschland gefertig wurde. Wie das mit den Standardmodellen ist kann ich natürlich nicht sagen!

Wenn es dich allerdings interressiert, dann wird man dir dort sicher Auskunft geben! Ich hatte vor dem Kauf ein paar Fragen und einen längeren E-Mail Verkehr mit Friedemann Pods (Leitung Marketing, selbst Gitarrenbauer), welcher mir zu jeder Anfängerfrage Rede und Antwort stand. Das hat mich seeehr positiv überrascht, da es sich doch um eine größere Forma handelt.

Meine Gitarre ist sehr gut zu bespielen und recht sauber verarbeitet..... ein paar Späne habe ich aus dem Korpus gesaugt und ja, es gibt Gitarren bei denen die Bundstäbchen noch etwas sauberer verarbeitet sind, aber es ist mir beim Spielen noch nie negativ aufgefallen.

:)
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bookwood
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Beitrag von bookwood »

Oh ja, Friedemann Pods ist ein Netter, der sich vor Jahren auch mal um ein Qualitätsproblem
mit einer meiner Einsteiger-Klassiks gekümmert hat. Die hatte nämlich merkwürdig quer-
geriffelte Bundstäbe, die so kaum brauchbar waren. Er bot mir an, die Gitarre kostenfrei
einzusenden, damit nach der für ihn unerklärlichen Ursache geforscht werden kann. Stattdessen
habe wir aber vereinbart, dass ich bei einer Fahrt nach Süden einen persönlichen Abstecher bei
Höfner mache. Dabei sind dann die Bünde in der Werkstatt poliert worden. Währenddessen
habe ich eine hochinteressante Führung durch den gesamten Betrieb genossen. Den hatte ich
mir angesichts der Verkaufsmengen vorher fast noch größer vorgestellt.

Es konnte seinerzeit nicht aufgeklärt werden, woher der schlechte Bunddraht stammte, auf den
Rollen im Materiallager waren sämtlich bessere Qualitäten zusehen. Später bin ich allerdings bei
unterschiedlichen Höfner-Modellen immer wieder mal auf diese miesen Bünde gestoßen.
Unabhängig davon habe ich die Kundenfreundlichkeit als sensationell empfunden. Immerhin
ging es um ein Instrument für nicht mal 300 €.
Gruß
von
Ralf
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OV1667
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Beitrag von OV1667 »

bookwood hat geschrieben:
OV1667 hat geschrieben:...nur noch die Meistergitarren kommen aus deutscher Fertigung...
Das kann nach der Kennzeichnung im aktuellen Katalog nicht stimmen. Danach werden auch
die bei den Klassik-Modellen angebotenen Schülerinstrumente, bis hinunter zur HF11M-S in
Deutschland gefertigt. Aus fremder Produktion kommt erklärtermaßen die Carmencita-Serie.
Dann gilt die HM gilt wohl auch als "mittelpreisig".
Obwohl "Made in Germany" ja offenbar immer noch vergeben werden kann, wenn "maßgebliche Veredelung" (Lt. Höfner wird der Setup ja in Deutschland gemacht).
Unter den Carmencitas ist teilweise Spanien als Produzent angegeben. Da Höfner nur von China und Deutschland als eigene Produktionsstätten spricht, ist das vielleicht Handelsware ...?
Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann.
(Jean Paul)
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bookwood
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Beitrag von bookwood »

Die HM-Modellreihe war immer schon mittel- bis hochpreisig, von knapp 500 - rd. 4.000 €.
Wenn du die HF/HZ-Serie meinst, könnte man zweifeln. Wenn Höfner das Label Handmade in
Germany vergibt, erwarte ich das so auch, zumal es im Katalog bei den E-Gitarren zusätzlich
noch die differenzierte Auszeichnung "Handfinished in Germany" gibt.
Gruß
von
Ralf
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