Bei dem Thema langlebige Saiten für Konzertgitarre sollte man erst einmal zwischen Bass und Diskant grundsätzlich unterscheiden. Bei dem Diskant, typischerweise aus Nylon oder Carbon, gibt's i.d.R. kein solches Haltbarkeitsproblem, wie bei den Bässen. Die verschleißen deutlich schneller, wogegen eine Beschichtung IMO wenig bis gar nicht schützt. Dennoch gibt es Unterschiede.
Ganz oben stehen die Dr. Junger Mysterions, die bis zu einem halben Jahr bei nahezu unverändertem Klang durchhalten ... sofern sie nicht vorher reißen, was leider gelegentlich passiert. Das ganze hat seinen Preis, ca. 40 €, ist in Anbetracht der langen Haltbarkeit aber angemessen.
Pyramid Sterling Silver Bässe kämen bei mir als nächstes. Deutlich längere Haltbarkeit bei im Vergleich zu den Mysterions durchaus attraktiven Peis (ca. 17€). Außerdem klingen diese Bässe richtig, richtig gut, aber über Geschmack lässt sich bekanntlich trefflich streiten. Im Vergleich zum Standard d'Addario oder Savarez halten diese Bässe gut doppelt so lange.
Eine andere Alternative wären die Aranjuez Suave A800 Bässe mit silberbeschichteten Bronzedrähten, die naturgemäß haltbarer sind, als Kupferdrähte. Klanglich nicht ganz so voll und rund wie die üblichen Bässe, aber nicht ganz so schlank und drahtig, wie reine Bronzedraht Bässe für Konzertgitarre üblicherweise klingen.
Last but not least wären da noch die GHS Vanguard Bässe mit Nickeldrahtbewicklung, die sich in Bezug auf Haltbarkeit vom Durchschnitt ebenfalls deutlich abheben.
Alle anderen i.d.R. mit versilbertem Kupferdraht bewickelten Bässe, verschleißen mehr oder weniger gleich schnell. Savarez Corum zugegebenermaßen etwas weniger schnell, aber an die Vorgenannten kommen die bei Weitem nicht ran!
Letztlich entscheidend ist aber doch Klang, Spielgefühl und Verträglichkeit mit der Gitarre. Wenn das Schicksal es so will, dass die Wahl dann auf eine Saite mit hohem Verschleiß fällt, bleibt noch der Trost, dass Konzertgitarrensaiten i.a. relativ billig sind.
