Cordoba GK Studio Limited

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Hallo
Kennt von euch jemand die Cordoba GK Studio Limited?

[Bernd C. Hoffmann]

Ja. In meinen Augen nichts besonderes. Es gibt die Gitarre als reguläre Version mit Palisanderkorpus. Das würde ich auf jeden Fall gegenüber Zirikote vorziehen. Ich hatte schon Konzertgitarren mit Zirikotekorpus getestet. Bei Córdoba wird nur das tolle Design hervorgehoben. Klingen tut es schlechter. Nicht wirklich schlecht, aber Palisander gibt einfach mehr her. Kosmetik ist für mich absolut zweitrangig. Deswegen würde ich keine "Limited Edition" kaufen, schon aus dem Grund nicht, weil Córdoba nicht zu den Big Busters gehören, für die eine begrenzte Auflage bei einem späteren Wiederverkauf absolut keinen nennenswerten Vorteil erahnen lässt. Für mich ist das Modell völlig indiskutabel. Betrachte das einfach als die amerikanische Marketing Version für Córdoba Markenfans, denen man suggeriert, sie bekämen etwas Besonders - eben einen hübschen Zirikotekorpus. Herzlich überflüssig.

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Danke für die Antwort.
Hast du die Gitarre schon mal angespielt?
Ich bin auf der Suche nach einer Flamencogitarre bis 1000 Euro.
Was könntest du mir da sonst empfehlen?
Wenn es geht mit Tonabnehmer.

[Bernd C. Hoffmann]

Die Gitarre hatten sie auf der Messe ausgestellt, auch das Paco Modell. Eine Flamencogitarre aus Zirikote kommt mir nicht ins Haus. Wenn, dann Zypresse oder Palisander (auch kein Ahorn). Mit Tonabnehmer empfehle ich grundsätzlich gar nichts, weil das nur den Preis verteuert und den Wiederverkaufswert wegen technischer Veralterung überproportional heruntertreibt. In jedem Tablao werden Sure SM57/58 zur Gitarrenabnahme verwendet und bringen einen guten Ton. Wenn es eine Córdoba sein soll, dann solltest Du vorab feststellen, ob Dich das Klangbild überhaupt erreicht.

Der User "bluesballads" hat mich gebeten, seine Gitarre anzuschauen, eine Hermanos Sanchís López F2, die es nicht mehr gibt. Der Hersteller hat sie aus dem Sortiment genommen und eine einfachere Gitarre ins Sortiment gestellt, die weniger Preisabstand zu den höheren Modellen hat. Die soll einen neuen Namen bekommen um 1.400 bis 1.500 € kosten. Das Modell ist im Vergleich zur bisherigen F2 minderwertig und gleichzeitig teuerer, also ein wirklich schlechtes Preis-/Leistungsverhältnis. Diese Gitarre zeichnet den früheren Conde-Sound aus, d. h. harter Diskant. Die Stegsaitenlage liegt unter 7mm (habe ich nachgemessen) aber scheppert nur leicht, für Flamenco absolut in Ordnung. Es liegt eine zweite Stegeinlage bei, die das beseitigt. Für Flamenco ist die flachere allerdings absolut tolerabel. Das Volumen ist kräftig, gerader Hals, Bund- u. Oktavreinheit ist sauber, ausgeglichener Ton, keine Wölfe. Ein großflächiger Golpeador schützt die Decke weiträumig, d. h. außerhalb des Stegs im Diskantbereich.

Das übliche Manko bei Hermanos Sanchís López ist die nachlässig schlampige Verarbeitung, aber diese mir vorliegende Gitarre wird wirklich überhaupt nichts davon. als sie eingetroffen ist, klang sie, wie aus dem Arsch gezogen. Die Gitarre lag Monate lang ungespielt im Koffer und wurde auch sonst nie richtig eingespielt. Nach ca. 1 Woche ist sie klanglich fast voll da. Auf dem Etikett steht zwar Baujahr 2015 drauf, aber die Gitarre ist wirklich noch neu. Ein attraktiver u. v. a. stabiler Koffer ist auch dabei. Ich selber stehe zwar nicht auf den Conde-Sound, aber mit dieser kann ich mich durchaus anfreunden. Die klingt annähernd so wie meine HSL 1F.PS Especial, für die ich 2.300 € hinblätterte.

Ich habe Markus gesagt, dass ich sie ohne Koffer für unter 1.150 € nicht abgeben würde. Er bietet sie mit Koffer für 950 € an. Diese Gitarre empfehle ich Dir.
Hier ist das Inserat: http://www.fingerpicker.eu/Forum2/viewt ... 16&t=24269" onclick="window.open(this.href);return false;"

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Danke für die Info.
Kennst du die Duke Flamenco Cut?

[Bernd C. Hoffmann]

Nein. Ich habe nur die normale hier.

[Bernd C. Hoffmann]

Ich sollte dazu sagen, dass ich grundsätzlich auch keine Cutaway Flamencas teste (jedenfalls nur äußerst selten), weil die mir ästhetisch gegen den Strich gehen.

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Und wie klingt die normale?

[Bernd C. Hoffmann]

Die klingt für den Preis wirklich gut. Schwächeln tut sie an der Bespielbarkeit wegen der Stegsaitenlage. Auch hat sie die typischen Klangbegrenzugen, die eine vollmassive nicht bringen kann. Da ist in beiden Punkten die F2 von Markus natürlich um einiges weit überelegener, d. h. auch in der Ausstattung/Holzauswahl; spanische Zypresse ist bei der Duke ein unerfüllter Wunschtraum

[tele]

Eine Flamencogitarre aus Zirikote kommt mir nicht ins Haus.

Auch auf die Gefahr hin, dass meine Analogien nicht als solche erkannt werden, sondern als fachfremde und somit irrelevante Äußerungen abgetan werden, will ich zu diesem Thema mal eine Analogie aus der wunderbaren Welt der Ukulele wagen:
Bei Ukulelen gelten vollmassive Koa-Instrumente als das Non-plus-Ultra schlechthin, weil ihr Klang ukuleliger ist als der gitarrenartige Fichte-Palisander-Klang.
Meine Lieblingsukulele ist aber genau aus diesen Hölzern.
Da könnte jetzt Jake Shimabukuro daherkommen und mir den Profirat geben: "In a ukulele, the combination spruce/rosewood sucks", mir doch egal, mir gefällt der Klang meiner Fichte/Palisander-Ukulele.

Was ich mit dieser zugegebenermaßen etwas langatmigen Analogie sagen möchte:
When it comes to sound, you better judge for yourself folks !

[bluesballads]

Es kommt vor allem darauf an, welchen Klang du suchst: für Flamenco ist die F2 perfekt, die Córdoba würde ich für Flamenco nicht in Betracht ziehen, spieltechnisch wie klanglich. Ich biete die von Bernd erwähnte F2 allein aus dem Grund an, weil ich mich leider überhaupt nicht mehr mit Flamenco beschäftige, für Bossanovas und andere Nylonstring-Stücke habe ich mir eine Cordoba GK Studio Negra angeschafft. Allerdings bin ich mit dem Fishman Presys Tonabnehmersystem gar nicht glücklich: der Piezo ist ok, klingt aber eben nach Piezo, das Mikro ist mMn nicht zu verwenden - ich habe es einmal aus Bequemlichkeit live gemacht und bitterst bereut -, da es erstens enorm spitz klingt (sitzt im Plastik-Zargenradio an der oberen Zarge) und weit weg ist vom akustischen Klang. Ein einfachstes Mikro unterhalb des Steges klingt damit verglichen schon wie ein Neumann. Das bedeutet, dass ich trotz Fishmann Zargenradio auf der Bühne immer ein Mikro vor der Gitarre habe, aber das klingt dann gut - als Fusiongitarre, nicht als Flamencogitarre.

[Bernd C. Hoffmann]

Die Córdoba Flamencas klingen auch ziemlich "brav", sie haben eine deutliche Tendenz zum Weichspüler. Für mich wäre das bestenfalls ein Notnagel für den Moment, dass alle sonstigen Stricke reißen.

[tele]

Mir ging es bei meinem Einwand auch nicht um die Frage "Cordoba vs. Sanchis Lopez?".
Dass SL den authentischeren Flamenco-Klang bringt, glaube ich gerne.
Mir erschien nur etwas zweifelhaft, ein Zargen/Bodenmaterial von vornherein auszuschließen.
Die Klangerzeugung bei einer Gitarre ist ja ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren, und je nachdem wie die übrigen Faktoren gestaltet sind, kann ein Material dann auch mal positive Eigenschaften haben.
Und wenn jemand für die Optik 50€ mehr ausgeben will, ist das doch auch OK.
Da hilft dann nur vor Ort ausprobieren, sofern möglich.

Ich finde übrigens die zahlreichen Videos von Cordoba recht informativ.
Man kann das geschönte Werbung nennen, aber als ich mir meine Cordoba Mini gekauft habe, habe ich nach Anschauen der Videos schon zum Palisandermodell tendiert, und der Eindruck hat sich dann im Geschäft bestätigt. https://www.youtube.com/watch?v=et3g3YPXIkQ

Ich hatte auch mal an eine Cordoba Fusion gedacht, aber der Klang überzeugt mich im Video dann doch nicht wirklich als Alternative zu einer Steelstring https://www.youtube.com/watch?v=rn0tk9RXrrs

Ich würde mir wünschen, es gäbe mehr solch informative Videos von anderen Herstellern.

[Bernd C. Hoffmann]

Dass Córdoba Guitars einen derartigen Video Hype macht, liegt daran, dass die genügend Personal dafür haben, dies aber nicht im eigenen Haus. Tim Maclaucic war bis Anfang des Jahres auch der Inhaber von GSI, die sich genauso im Markt positioniert haben.

Was das Ausschließen von Zirikote für Flamencogitarren betrifft, hat seinen Grund: Bis auf Córdoba hat noch nie ein Gitarrenbauer, d. h. Handwerk u. Industrie, eine Flamencogitarre aus Zirikote gebaut. Die wissen genau warum; weil sie klanglich dafür ganz einfach nicht zu gebrauchen sind. Mag ja sein, dass Dir die Gitarre gefällt, doch als Flamencogitarre ist das jedenfalls nichts. Das Angebot passt viel mehr in die für amerikanische Verhältnisse typische Marketingaktion. Wenn ich eine Gitarre mit einer limitierten Auflage kaufe, dann muss das schon was ganz besonderes sein. Für ein paar Amerikaner und für Dich ist sie das vielleicht, tatsächlich ist das überhaupt nichts besonderes. Im Gegenteil: Die Gitarre wird man, wenn überhaupt, mit einem Minusgeschäft los. Dies schon deshalb, weil eine Zirikote Flamenca keiner haben will. Wahrscheinlich ist sie gerade deswegen limitiert. Weil sonst keiner eine hat, wagt man einen Markttest in kleiner Auflage, um das Risiko eines Flops möglichst klein zu halten.

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Was das Ausschließen von Zirikote für Flamencogitarren betrifft, hat seinen Grund: Bis auf Córdoba hat noch nie ein Gitarrenbauer, d. h. Handwerk u. Industrie, eine Flamencogitarre aus Zirikote gebaut.

Hier mal soviel dazu, was du für einen Mist erzählst.


http://www.flamenco-guitars.co.uk/?prod ... cote-ceder" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;