Augustine blue

[Bernd C. Hoffmann]

Keine Probleme haben Hannabach, LaBella 2001, Dogal, Pirastro, die billigen Martin Nylons, Savarez Cristal, D´Addario J27 und J45 und bestimmt noch viele andere. Als ich in den 1990er Jahren die Augustine Regals und Imperial verwendete, hatte ich die Nägel zunächst mit Seide und später mit T-Shirt Baumwolle verstärkt, beides mit Sekundenkleber gehärtet. D. h. eine glatte Kante an den Nägeln war auch mit einer polierten Kante absolut ausgeschlossen. Damals hat den Regals und Imperials das überhaupt nichts ausgemacht. Insbesondere muss die Materialkonsistenz nicht polierte Fingernägel am Diskant zumindest 2 Wochen halten. Auch meine Schüler mit besseren Gitarren hatten sie verwendet, achteten aber nur auf die Nagellänge, nicht auf eine glatte Kante. Nun scheint doch so, dass Beständigkeit bei Augustine offenbar ein Problem ist. Im Grunde braucht man nur ein bisschen auf den Basssaiten spielen, damit die Nägel schon rauh sind. Man kann sich aber nicht quasi während des Spielens die Nägel feilen.

Nach dem, was hier über Augustine berichtet wird, falle ich in meine doch sehr skeptische Haltung zurück.

[Es335]

Zwei Wochen sind in der Tat bedenklich, wie vorhergehend ja bereits bestätigt. Was deine Markenauflistung betrifft würde ich aber zumindest Dogal herausnehmen, sofern die Diamante Saiten gemeint sind. Ein sehr gut klingender Diskant, der die Vorzüge von Nylon und Carbon fast ideal zu vereinen scheint, in dieser Beziehung aber leider besonders empfindlich ist, sowie nach meiner Erfahrung die meisten oder ggf. sogar alle Diskantsaiten, bei denen das Basispolyamid verschnitten wurde, um klangliche Veränderungen zu erreichen.

Ansonsten wär ich mit der der Aussage, das es Hersteller "ohne Probleme" gibt etwas vorsichtig. Bei Delcamp gab's kürzlich z.B. eine Debatte über Hannabach Nylon (!) Diskantsaiten, die im Griffbrettbereich zerfaserten. Ich glaube kaum, dass es einen Hersteller gibt, den es auf die eine oder andere Art und Weise nicht auch schon mal "erwischt" hat.

Nach meiner Erfahrung ist d'Addario die einzige Lichtgestalt in punkto Qualitätskonstanz. Die ist geradezu vorbildlich, wenngleich auch nicht 100% fehlerfrei und für mich eigentlich DAS Argument, bei diesen Saiten zu bleiben, sofern sie denn klanglich zusagen!

Ich würde das bei dem Händler zumindest einmal reklamieren, ggf. sogar auch bei Augustin direkt. Das kostet nicht mehr als eine Email! Wann immer ich das gemacht hatte, war ich i.d.R. von deren kulanter Reaktion positiv überrascht!

Das Internet hat den Markt mittlerweile so transparent gemacht, dass sich kaum eine Marke schlechte Reputation leisten kann!

[Bernd C. Hoffmann]

Wie sah die Kulanz bei Agustine konkret aus? Hast Du die betreffenden Saiten nach Italien geschickt?

[Es335]

Mit Augustin habe ich diesbezüglich noch keine Erfahrung. In den meisten anderen Fällen reichte eine schriftliche Mitteilung (meist bebildert), um Ersatz zu bekommen. Nur in einem Fall wurde explizit um die Rücksendung einer Saite zur Ursachenermittlung gebeten, da die sich ohne Fremdeinwirkung bereits von ganz alleine zerfaserte.

Einen Versuch wäre mir das in begründeten Fällen immer wert! Kostet heutzutage ja noch nicht einmal Porto!

[Bernd C. Hoffmann]

Einen Versuch wäre mir das in begründeten Fällen immer wert! Kostet heutzutage ja noch nicht einmal Porto!

Saiten zu Augstine nach Italien zu schicken, kostet kein Porto? Das rechne uns bitte mal vor.

[Es335]

Missverständnis! Eine Reklamation per Email kostet nicht mehr als die Mühe diese zu schreiben.

Die Saite mit einem Briefchen direkt an Augustin zu schicken macht wenig Sinn. Da kostet das Porto ja mehr als die Saite!