Gitarren von Khaya bzw. Lakewood?

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Moderator: RB

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tele
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Re: Gitarren von Khaya bzw. Lakewood?

Beitrag von tele »

Der renommierte Karlsruher Altgitarrenhändler verlangt für die Hanika 50 MC übrigens den gleichen Niedrigpresi wie der gescholtene Discounter.
Nur dass der es nicht nötig hat, mittels eines durchgestrichenen Listenpresi zu suggerieren, dass hier eine Preisersparnis vorliegt.
Im Bereich Meistergitarren mag der Karlsruher Händler ja die Nummer 1 sein, den Bereich Gitarren für Normalverdiener geht er doch etwas halbherzig an.
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rwe
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Re: Gitarren von Khaya bzw. Lakewood?

Beitrag von rwe »

Na ja, viele Gitarren bei Siccas bewegen sich noch in einem Preisinstrument, bei denen Klaviere für Normalverdiener erst anfangen... Ich finde es auch nicht verwerflich, wenn Siccas als kleinerer Einzelhändler auf den Listenpreis hinweist. Bei Thomann gehen eh alle davon aus, dass sie "die günstigsten" sind. (Was nicht immer stimmt.) Wobei ich selbst recht viel bei Thomann einkaufe, eben gerade wegen der Auswahl.
Bernd C. Hoffmann
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Re: Gitarren von Khaya bzw. Lakewood?

Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

tele hat geschrieben:Der weltbekannte Karlsruher Altgitarrenhändler: Online habe ich da jetzt gar nichts gefunden. So einen Kleinkram zu verkaufen haben die wohl nicht notig---?
Ja natürlich. Siccas ist ein spezialisierter Fachhändler, der sich aufs Kernsortiment konzentriert, aber es ist kein Vollsortimentler. Ich habe den Eindruck, dass Du noch nie dort gewesen bist. Dann wäre Dir aufgefallen, dass es dort auch einiges zu kaufen gibt, das im Online Shop nicht angeboten wird. Das ist eine Frage der Effizienz. Ich kenne auch andere Händler, die selbst ihre Gitarren nicht per Online Shop anbieten. Der Grund hierfür ist auch Thomann. Der hat wegen des Rückgaberechts jährliche Retouren von rund 3 Mio. Euro. Davon abgesehen ist Thomann auch jemand, der durch seine Preispolitik dafür gesorgt hat, dass es die kleinen Fachgeschäfte nicht mehr gibt.
Liebe Grüße
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tele
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Re: Gitarren von Khaya bzw. Lakewood?

Beitrag von tele »

Der Grund hierfür ist auch Thomann. Der hat wegen des Rückgaberechts jährliche Retouren von rund 3 Mio. Euro. Davon abgesehen ist Thomann auch jemand, der durch seine Preispolitik dafür gesorgt hat, dass es die kleinen Fachgeschäfte nicht mehr gibt.
Ich denke hierfür sollte man nicht alleineThomann die Schuld in die Schuhe schieben.
Durch die Transparenz, die das Internet bietet kann es sich kein kleiner Provinzhändler mehr erlauben, irgendwelche überhöhten Fantasiepreise zu verlangen.

Was Siccas angeht, so will ich gar nicht bestreiten, dass sie ein hochkompetentes Ladengeschäft sind.
Aber wenn man im Bereich Internethandel mitmischen will, dann bite richtig!
Und wenn ich mir die Website so anschaue, habe ich das Gefühl, dass die eher halbherzig gepflegt wird.
Da fände ich es ehrlicher, einfach einen Hinweis zu geben, wie etwa
"Besuchen sie unser Ladengeschäft-Die Reise nach Karlsruhe lohnt sich"
und ansonsten ganz auf Internethandel zu verzichten.
Dass man eine Meistergitarre für 10000 Euro per Mausklick bestellen kann, aber keinen Satz Saiten finde ich dann doch etwas unrealistisch...
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Wolf
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Re: Gitarren von Khaya bzw. Lakewood?

Beitrag von Wolf »

tele hat geschrieben: Dass man eine Meistergitarre für 10000 Euro per Mausklick bestellen kann, aber keinen Satz Saiten finde ich dann doch etwas unrealistisch...
... ich finde das eher konsequent.
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Re: Gitarren von Khaya bzw. Lakewood?

Beitrag von Gitarrenmacher »

RB hat geschrieben:Frechdax. Kusch.
Immer, wenn mich ein Faden eigentlich nicht interessiert, er dann aber in die dritte Runde geht, schaue ich mal was es da so Wissenswertes gibt.
Und. TATAAAAAA. Schon ham wir Spaß. :bop:
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RB
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Re: Gitarren von Khaya bzw. Lakewood?

Beitrag von RB »

Ja nun, dafür wurde das Forum schließlich geschaffen.
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Re: Gitarren von Khaya bzw. Lakewood?

Beitrag von Gitarrenmacher »

RÜSCHTÜSCH
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Bernd C. Hoffmann
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Re: Gitarren von Khaya bzw. Lakewood?

Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Wolf hat geschrieben:
tele hat geschrieben: Dass man eine Meistergitarre für 10000 Euro per Mausklick bestellen kann, aber keinen Satz Saiten finde ich dann doch etwas unrealistisch...
... ich finde das eher konsequent.
Das finde ich auch. Wer ist so dumm, dass er explizit darauf hingewiesen werden muss? Das weiß man auch ohne entsprechendem Hinweis.
Liebe Grüße
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berndwe
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Re: Gitarren von Khaya bzw. Lakewood?

Beitrag von berndwe »

Bernd C. Hoffmann hat geschrieben:
Wolf hat geschrieben:
tele hat geschrieben: Dass man eine Meistergitarre für 10000 Euro per Mausklick bestellen kann, aber keinen Satz Saiten finde ich dann doch etwas unrealistisch...
... ich finde das eher konsequent.
Das finde ich auch. Wer ist so dumm, dass er explizit darauf hingewiesen werden muss? Das weiß man auch ohne entsprechendem Hinweis.
Charmant!
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Re: Gitarren von Khaya bzw. Lakewood?

Beitrag von randomNotes »

berndwe hat geschrieben:
Bernd C. Hoffmann hat geschrieben:
Wolf hat geschrieben: ... ich finde das eher konsequent.
Das finde ich auch. Wer ist so dumm, dass er explizit darauf hingewiesen werden muss? Das weiß man auch ohne entsprechendem Hinweis.
Charmant!
Bitte nicht mit Bernd die nächste Runde einläuten... Er hat Recht und jetzt ist Schluss!
Bernd C. Hoffmann
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Re: Gitarren von Khaya bzw. Lakewood?

Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

tele hat geschrieben:Ich denke hierfür sollte man nicht alleineThomann die Schuld in die Schuhe schieben.
Durch die Transparenz, die das Internet bietet kann es sich kein kleiner Provinzhändler mehr erlauben, irgendwelche überhöhten Fantasiepreise zu verlangen.
Doch, daran ist Thomann schuld. Das wurde deutlich als die eine Auszeichnung von Warwick/Framus als größter Händler vor einigen Jahren erhielten. Da waren fast alle Communities voll davon. Thomann hat einen wesentlichen Anteil daran, dass die vielen kleinen Händler nicht mehr gibt.

Was die "kleinen Provinzhändler" betrifft, nenne doch mal zwei bis drei als Beispiel. Ich hatte nur Händler gesehen, die keine "überzogenen Fantasiepreisen" anboten sondern lediglich Listenpreise. Aber Dank Thomann kann sich die heute auch keiner mehr leisten. Zudem greift Thomanns Preispolitik ins Bewusstsein der Käufer ein (wie man es auch an Dir sieht). Bei diesem Gedanken würde mich auch Deine Meinung zur Preisgestaltung von Mundo Flamenco interessieren.
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RB
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Re: Gitarren von Khaya bzw. Lakewood?

Beitrag von RB »

Thomann kauft und verkauft und tut damit etwas Erlaubtes. Die Kategorie Schuld finde ich da ein wenig fehl am Platze. Es dürfte wohl so sein, daß Th vermutlich einen zweistelligen Prozentsatz des innerdeutschen Musikalienumsatzes auf sich vereint; die Europäische Ebene vermag ich nicht zu beurteilen, aber da sind sie sicher auch nicht schlecht aufgestellt. Andere, die ebenfalls frühzeitig in den Online-Handel eingestiegen sind, sind ebenfalls am Markt präsent. Die Vertriebswege verlagern sich durch das WWW und gleichzeitig wird ein größeres Maß an Transparenz geschaffen. Darauf haben sich einige eingestellt, andere sind in ihren ursprünglichen Bahnen geblieben. Wenn solche Veränderungen vor sich gehen, kann man sich ihnen stellen oder nicht. Hunderte haben das getan und existieren auf diese Weise. Andere schließen. Insgesamt aber steigt der Anteil derjenigen, die Hausmusik machen, so sagt zumindest eine Befragung, die ich neulich las. Der Markt wird also größer.

Wie das hinsichtlich der Arbeitsplätze aussieht, ist schwer einzuschätzen. Beim T arbeiten derzeit an die 1.500 Mitarbeiter. Ich nehme einmal an, daß man damit einige Hundert geschlossene Läden ersetzt hat. Ob die Bilanz positiv oder negativ ist, weiß ich nicht, aber möglicherweise ist sie positiv.
Bernd C. Hoffmann
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Re: Gitarren von Khaya bzw. Lakewood?

Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Für Thomann ist die Bilanz sicher positiv. Was das Konkrete betrifft, Thomanns Bilanzen sind öffentlich einsehbar. Die Geschäftsentwicklung kann jeder beurteilen, der Bilanzen lesen kann. Dass einige Geschäfte die Entwicklung verschlafen haben, weil sie sich gegen die kundenseitig verlangten Vertriebswege des Internets entschieden haben, ist klar. Das sind klare Management-Fehlentscheidungen, die die jeweiligen Eigentümer selbst zu verantworten haben. Die eigentliche Frage ist aber, wodurch sich Transparenz bemerkbar ist und wie sie beurteilt wird. tele möchte am Liebsten Aldipreise, während ich mich an der Qualifikation des Geschäfts im jeweiligen Produktbereichs und der damit verbundenen Peripherie orientiere. Daraus ergibt sich aus meiner Sicht für den Händler eine Position, mit der er sich am (Welt-)Markt ein anerkanntes Niveau erarbeitet hat, mit dem er nicht auf Kampfpreise angewiesen ist. Auch die Hersteller wollen das nicht immer, weil die Wertigkeit ihrer Instrumente damit herunter geurteilt wird.

Natürlich hat tele meine Frage auf die Preisgestaltung von Mundo Flamenco nicht beantwortet, weil er sie gar nicht beantworten kann. Ich habe vor einigen Jahren mit Johannes Inhoffen über seine Preisgestaltung gesprochen. Dazu sagte er mir, dass es überhaupt kein Problem ist, mit einem bestimmten Service höhere Preise zu verlangen, die die Kunden auch gerne bereit sind zu zahlen. Das ist bei Siccas und anderen genau dasselbe. Nur orientieren sie sich meist an Listenpreisen, die sie nur zu einem bestimmten Teil unterbieten. Sie haben eine andere für ihre Zielgruppe viel nützlichere Transparenz als die von Thomann. So ein Niveau wäre unglaubwürdig, wenn es sich nicht auch in einer angemessenen Preisgestaltung präsentieren würde. Das wissen auch die Musiker zu schätzen.
Liebe Grüße
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tele
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Re: Gitarren von Khaya bzw. Lakewood?

Beitrag von tele »

Darauf haben sich einige eingestellt, andere sind in ihren ursprünglichen Bahnen geblieben.
Einer, der in seinen ursprünglichen Bahnen blieb, hatte hier in SB einst eine quasi Monopolstellung als Musikhändler für Bandgedöns.
Mit Aufkommen des Internethandels funktionierte sein "Bischd e super Kunde-ich mach dir e super Preis-"-System plötlzich nicht mehr, da jeder super Kunde sich jetzt überzeugen konnte, dass der Preis, den L ihm anbot, so super gar nicht war.
Jetzt verdient L seine Brötchen in der Großbäckerei seines Vaters. Sein Musikfachgeschäft hat dicht gemacht. Beschäftigt waren dort überwiegend unqualifizierte Aushilfsjobber.

Ich fühle mich heute auf der Thomann Website wohler als beim Saitenkauf im damaligen L-Ladengeschäft, wo versucht wurde, mangelnde Auswahl durch persönliche Anbiederung beim Kunden zu kompensieren.
In den Filialen der Großbäckerei nehme ich hingegen zuweilen gerne einen Kaffee und einen Cube Mandelstich , einen Knispel oder ein Barossi zu mir...

The Times they are a-changing!
Ähnlich wie der kleine Musikfachhandel ist die unabhängige Einzelbäckerei vom Aussterben bedroht...
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