Damit kam eine Gitarrenfreundin gestern an...ich weiß noch nicht mal, ob diese Forumskategorie passt? Wie nennt man sowas? Wie alt mag sie ungefähr sein...?
@Krischon, so Du das hier lesen solltest: Lohnt eine Instandsetzung? Ich konnte noch nicht herausbekommen, ob eine sentimentale Wertzuschreibung bei meiner Schülerin mit im Spiel ist...
Eine alte Parlor-/Biedermeiergitarre. Sind mal schlicht und billig, manchmal uralt, selten und sehr teuer. Durchs Schalloch sieht man Riegelahorn am Boden. Ist das mit identischem Maserungsverlauf auch von außen so, könnte sie teil-/vollmassiv sein. Wenn die Substanz stimmt, der Restaurationsaufwand überschaubar ist und sie bei akzeptabler Bespielbarkeit nett klingt, wäre es doch ein schönes Projekt. Wir hatten hier mal einen ähnlichen Faden: Wie alt ist diese Gitarre?
Das sieht mir nach einer Wandergitarre aus der Zwischenkriegszeit aus. Ist der Boden massiv Ahorn? Auf dem obersten Bild meine ich eine Maserung erkennen zu können. Ist ein Zettel vom Gitarrenbauer drin? Sonst ist es wahrscheinlich Massenware.
Der Wert lässt sich vermutlich durch neue Saiten verdoppeln
Der halbwegs verhunzte Halsfuß könnte ein K.O.-Kriterium sein. Ohne direkte Inaugenscheinnahme kann das alles von "Joah, geht, nich so schlimm!" bis "Totalschaden" sein. Das lohnt sich aber, so viel kann man schon sagen, nur bei großem sentimentalen Wert für den Besitzer. Allein die Deckenrisse übersteigen mit Retusche leicht den (objektiven) Wert des Instruments.
Zwei Deckenrisse und ein verhunzter Halsfuß. Wenn das Dingen einen sentimentalen Wert hat, würde ich mir es so an die Wand hängen und den Zustand als Patina abtun. Die Restaurierung sieht auf den ersten Blick teuer aus und würde sich aus meiner Sicht nur lohnen, wenn sie nachher auch wirklich gespielt wird. Und das ist eine Frage der Substanz. Musse Spass dran haben!
Gruß Ralf
Boucher Studio Goose Walnuss
Blueridge BR 371
Hagstrom Ultra Swede
Moin Holger -
Deine Gitarrenfreundin soll die mal so lassen, wie sie ist. Allein die Sprünge in der Decke fachgerecht leimen - ganz zu schweigen vom Halsfuß - ist teurer, als die Gitarre wert ist.
Macht sich bestimmt gut an der Wand - und ein, zweimal im Jahr runterholen und einen Akkord spielen und dann wieder hoch hängen.
"You start off playing guitars to get girls & end up talking with old farts about your fingernails"
Da würde ich keine Hand anlegen.
Ich würde einen abgewetzten Satz Elixirsaiten drauftun, die rosten nicht, nur ganz leicht spannen, und dann mit allerlei bunten Tüddelbändern an die Wand hängen. Schöne Ausstattung für eine Folkkneipe oder das Vereinsheim eines Wandervereins.
Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.
-Benjamin Franklin- *1706 t 1790- http://www.gitarrenmacher.de