Wander Gitarre mit B.R.G.M. Warg Mechaniken

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roliinaannna
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Wander Gitarre mit B.R.G.M. Warg Mechaniken

Beitrag von roliinaannna »

Hallo bin neu hier seid einigen Tagen bin ich Besitzer einer kleinen Wander Gitarre leider ist kein anderes Merkmal von wem die sein könnte, als eben die Mechaniken die sicher original sind. Auf der Decke befindet sich eingekerbt der Name Serenade als einziger Hinweis? Habe bereits Stunden verbracht um Parlor-Wander-Vintage Gitarren Bilder zu betrachten, aber leider nichts gefunden möchte gerne so gut es geht den original Zustand erreichen leider wurde ein Steg angeleimt der nicht dazugehört den man sieht das vorher etwas ganz anderes dort angebracht war, und der Steg ist viel zu weit hinten falls das Gesetz gilt das der Abstand vom ersten Fred bis zum 12. und vom 12. bis zum Steg ca. der Selbe sein sollte?!
Vielleicht weiß ja jemand ob das eventuell was vom Vogtland sein könnte?

Danke und LG aus Innsbruck Roland

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roliinaannna
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Re: Wander Gitarre mit B.R.G.M. Warg Mechaniken

Beitrag von roliinaannna »

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roliinaannna
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Re: Wander Gitarre mit B.R.G.M. Warg Mechaniken

Beitrag von roliinaannna »

noch Bilder!

Hab in der Zwischenzeit mal probehalber Saiten aufgezogen und wie ich befürchtet habe völlig Falscher Steg Saitenabstand so groß dass die hohe E-Saite neben dem Griffbrett landet Griffbrett nämlich an der breitesten Stelle nur 54mm breit!
Also werde ich wohl weitersuchen ob ich was passendes finde womit ich den Steg ersetzten kann!

LG Roland
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Es335
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Re: Wander Gitarre mit B.R.G.M. Warg Mechaniken

Beitrag von Es335 »

Hallo Roland,

Nach Griffbrett und Form müsste es sich wohl eher um eine Wander(vogel-) Gitarre handeln und nicht um eine Steelstring Parlor. Die wurden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch mit Mechaniken ausgerüstet, die dünne Metallwellen hatten.

Provenienz mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Voigtland/Markneukirchen u.a. auch wegen des D.R.G.M. Zeichens auf der Mechanik. Vielleicht schaust du hier mal rein. Da findest du einige sehr ähnliche (Wander)Gitarren.

Die Ausführung scheint eher einfach, massive Fichtendecke, Boden und Zargen laminiert. D.h. der historische Wert dürfte eher gering sein, zumal sie leider etwas verbastelt ist, von neuem bzw. neu aufgeleimtem Steg bis zum lackierten Griffbrett.

Was die Mensurlänge betrifft, so ist die untere Hälfte zwischen 12.Bund und Steg immer etwas länger (2-3mm) als die obere.

Viel Freude damit!
Es335
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Re: Wander Gitarre mit B.R.G.M. Warg Mechaniken

Beitrag von roliinaannna »

Hallo ES335 danke für deine schnelle Antwort ja bin in dem Forum auch seid gestern registriert, ja keine SteelString dachte ich mir schon innen keine Löcher für Pins und auch unten keinerlei Löcher für einen Saitenhalter!
Hab in der Zwischenzeit mal probehalber Saiten aufgezogen und wie ich befürchtet habe, leider ein völlig falscher Steg Saitenabstand so groß dass die hohe E-Saite neben dem Griffbrett landet Griffbrett nämlich an der breitesten Stelle nur 54mm breit!
Also werde ich wohl weitersuchen ob ich was passendes finde womit ich den Steg ersetzten kann!
Ja dachte ich schon dass die nicht sehr wertvoll ist macht ja nichts hab ich für 8.- Euro geschossen! :D

LG Roland
Es335
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Re: Wander Gitarre mit B.R.G.M. Warg Mechaniken

Beitrag von Es335 »

Griffbretter von Klassikgitarren sind im 12. Bund etwa 61 mm breit und der Saitenabstand am Steg beträgt etwa 58mm! Kein Wunder, dass das nicht zusammenpaßt.

Die Stege vergleichbarer Gitarren in dem Museumsforum sehen von den Außenabmessungen übrigens kaum kleiner aus. Das sieht für mich so aus, als wären die Saitenführungslöcher bei einem normale Konzertgitarrenstege nur in geringerem Abstand zueinander gebohrt!?

Gruß
Es335
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Re: Wander Gitarre mit B.R.G.M. Warg Mechaniken

Beitrag von roliinaannna »

Ja glaube ich auch, hab mal versucht das zu fotografieren hab momentan Stahlseiten 10er Satz hatte ich noch rumliegen zum testen drauf auf den Bildern sieht man das ich den Steg wie einen Sattel gekerbt habe um die Saiten ungefähr so zu justieren wie sie dann sein könnten!
Brauche also einen Steg Saitenhalter den ich selber bohren kann oder zur Not einen alten mit Zahnstochern und Superkleber verschließen um ihn dann neu zu bohren aber ob das dann dauerhaft hält ist eine andere Frage?
Hab mal mit Bleistift Linien gemacht die Verlängerung vom Hals ist am Steg nur 56mm auseinander, dann noch auf jeder Seite ca. 2-3mm weniger also der Lochabstand darf 50-max.52mm betragen!

LG Roland
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Re: Wander Gitarre mit B.R.G.M. Warg Mechaniken

Beitrag von roliinaannna »

noch 2 Bilder!

Tiefe E-Saite passt ja ziemlich so wie sie jetzt ist, aber ab D habe ich geschummelt mit Kerben!
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Es335
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Re: Wander Gitarre mit B.R.G.M. Warg Mechaniken

Beitrag von Es335 »

Danke für die informativen Bilder. Da ist offensichtlich wirklich ein Steg mit Nylongitarren-Saitenabstand aufgeleimt worden.

Gruß
Es335
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Re: Wander Gitarre mit B.R.G.M. Warg Mechaniken

Beitrag von guitar-hero »

Du könntest sie zum sliden verwenden. da braucht man keine Bünde, sondern nur Gehör. :guitar1:

Alternativ könntest du die Mechaniken abschrauben und verkaufen, damit wäre der Einstiegspreis sicher wieder zu erzielen.
Den Rest in den Kamin oder ins nächste Osterfeuer. :wink:

PS: Das heisst DRGM. D.R.G.M. oder DRGM steht für Deutsches Reichsgebrauchsmuster.
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Re: Wander Gitarre mit B.R.G.M. Warg Mechaniken

Beitrag von Niels Cremer »

Sieht eher so aus als sei die Brücke zu weit zum Diskant hin verleimt worden, ein paar mm in Richtung Bass und es sähe gleich ganz anders aus. Das string-spacing ist auch sehr ungleich, ich würde versuchen die Brücke zu lösen, sie in die richtige Position zu bringen und das string-spacing anzupassen (s.o., Löcher in der Brücke schließen und neue in der korrekten Position bohren, am besten bevor man die Brücke neu verleimt). Ist die Brücke denn korrekt gesetzt bzgl. Oktavreinheit? Sollte man beim Umsetzen der Brücke auch nicht vergessen … :wink:

Solche Reparaturen sind wohl nicht immer wirtschaftlich, machen aber ungemein Spaß, vor allem wenn man damit ein spielbares Instrument aus einer alten verbastelten Gurke zaubert! :D

Viel Glück & guten Rutsch!
Niels
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Re: Wander Gitarre mit B.R.G.M. Warg Mechaniken

Beitrag von Gitarrenmacher »

Es335 hat geschrieben:
Sa Dez 30, 2023 5:29 pm
Danke für die informativen Bilder. Da ist offensichtlich wirklich ein Steg mit Nylongitarren-Saitenabstand aufgeleimt worden.

Gruß
Es335
Das sieht so aus. Vielleicht kannst Du mal ein Bildchen vom Inneren der Gitarre machen, und dann sehen, ob im Bereich der Brücke Löcher in der Decke sind / waren.
Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.
-Benjamin Franklin- *1706 t 1790-
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Re: Wander Gitarre mit B.R.G.M. Warg Mechaniken

Beitrag von Es335 »

Gitarrenmacher hat geschrieben:
Sa Dez 30, 2023 8:32 pm
... Vielleicht kannst Du mal ein Bildchen vom Inneren der Gitarre machen, und dann sehen, ob im Bereich der Brücke Löcher in der Decke sind / waren.
Roland hatte weiter oben geschrieben, dass innen keine Löcher im Bereich des Steges zu fühlen sind.

Außerdem scheinen Klassik-Stege bei solchen (Wander-)Gitarren durchaus üblich gewesen zu sein, wie nachfolgendes Beispiel aus dem oben verlinkten Museums-Thread zeigt.

So sieht das gute Stück aus ...
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Bildschirmfoto 2023-12-30 um 20.59.27.jpg (435.82 KiB) 978 mal betrachtet
... und hier ist klar zu erkennen, dass die Saitendurchführungen im Knüpfblock enger gebohrt sind, als das bei normalen Nylon-Gitarren der Fall ist. Das ändert aber nichts daran, dass der Steg an Rolands Gitarre eindeutig nicht passt.
Bildschirmfoto 2023-12-30 um 20.58.58.jpg
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Re: Wander Gitarre mit B.R.G.M. Warg Mechaniken

Beitrag von roliinaannna »

Also danke erst mal für eure Hilfe, werde mich dem guten Stück etwas widmen:
Der Steg einer normalen klassischen Gitarre (Lochabstand 60mm) wurde definitiv falsch angebracht zu weit hinten und zu weit unten deshalb ist die hohe E-Saite beim anbringen der Saiten in der freien Luft gewesen sprich unterhalb des Griffbretts :shock:

1. Steg ablösen
2. Sattel ab
3. Bundstäbchen raus
4. Griffbrett aufarbeiten
5. die ganze Gitarre von nachträglichen Lackschichten befreien
6. die losen stellen an Decke und Rückseite neu verleimen
7. einen neuen Steg anpassen mit dem richtigen Lochabstand versehen
(Es335 vielleicht kannst du mal nachmessen wie breit dein Griffbrett am Schallloch ist und wieviel mm der Abstand von E- zu E-Saite
bei deiner Gitarre so ist)
8. immer wieder Bilder hier einstellen
9. usw. usw.......

Hab das Ding für 8 Euro geschossen und deshalb ist für mich alles okay ein weiteres Projekt halt, ich mach das nur zum Spaß, hab eine Framus 5/59 Jazzgitarre erst vor kurzer Zeit wieder bespielbar gemacht hatte schlimmen Halsbruch, jetzt noch zusätzlich eine Framus Cowboy 5/4 die ich noch aufbereite......

Danke Roland
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Re: Wander Gitarre mit B.R.G.M. Warg Mechaniken

Beitrag von roliinaannna »

Ach ja hab ganz vergessen zu fragen ob jemand weiß mit was die Oberflächen damals bei solchen dieser Gitarren behandelt worden sind?
War das noch Schellack?

Danke Roland
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