moin moin,
da jetzt über ein viertel jahr rum ist, möchte ich mal über die entwicklung berichten.
1. unser sohn wächst und gedeiht.
2. die kasha hat sich auch sehr gut entwickelt.
versuchs mal bißchen zu beschreiben.
ich habe sie gestern mal im vergleich zu meiner hopf gespielt und da ist mir so einiges deutlich geworden.
zuerst einmal ist sie sehr sehr laut für eine klassikgitarre. man kann sie aber auch leise spielen. sie ist unheimlich klar im ton, wie ein glasklarer gebirgsbach. gefällt mir sehr sehr gut. bei der hopf dagegen "schwimmt allerlei zeugs mit im bach", was mir beim direkten umstieg von der kasha zur hopf fast im kopf weh tat.
die bässe sind im laufe der monate immer runder und wärmer geworden und sie sind sehr präsent. das f auf der d-saite wollte zuerst nicht richtig klingen, aber mit extraeinspielung hat sich das auch eingeschwungen. der diskant hat ein bißchen gebraucht und nun kommt er auch schön singend. ich denke da hat sie noch potential nach oben. ebenso im sustain.
aber so regelmäßig und oft komme ich ja momentan (wegen 1.) nicht zum spielen.
in den hohen lagen macht sie im bass mächtig druck, wo ja viele andere gitarren abfallen. die entwicklung der diskantsaiten in den hohen lagen war extrem. am anfang waren die töne spitz und kurz. jetzt wird das sustain immer länger und sie singt.
mit dem schallloch im zargen spricht die kasha direkter zu dir. und das system des mitschwingenden bodens funktioniert wirklich. integrierte bauchmassage! eine andere klangerfahrung.
bemerkenswert finde ich mittlerweile den unlackierten hals, der lediglich ein ölfinish hat. er lässt sich einfach wunderbar greifen. ebenso die leichte griffbrettwölbung.
im oktober wird die kasha dann eine ausstellung und seminar mitmachen. demnächst wird sie auch noch in einem großen saal von einem professionellen klassiker auf herz und nieren gecheckt. bin mal gespannt was die fachleute meinen............
hier die merkmale einer kasha, zusammengefasst vom erbauer t. ochs:
Das Modell Kasha zeichnet sich aus durch:
- eine asymmetrische Innenkonstruktion
- eine deutlich verbesserte Bassabstrahlung
- die außergewöhnliche Lage des Schalllochs im Zargen
- eine neue Art der Saitenaufhängung
- eine aus der Konstruktion abgeleitete Gestaltung
Die Tatsache, dass die Gitarre unterschiedliche Frequenzen möglichst ausgewogen abstrahlen muss, führte zur Realisation einer stark asymmetrischen Innenkonstruktion mit flexiblem Boden. Der mitschwingende Boden befördert die Tonabstrahlung im Bassbereich und löst damit ein Konstruktionsproblem traditioneller Bauweisen. Das Schallloch befindet sich bei diesem Modell dem Spieler zugewandt im Oberbug der Zargen des Instruments. Dies vergrößert die schwingende Deckenfläche erheblich und befördert ebenfalls die Bassabstrahlung. Die Lage des Schalllochs ermöglicht es dem Spieler zudem sich selbst deutlicher spielen zu hören.
Darüber hinaus ermöglicht die veränderte Schalllochposition eine neue Art der Saitenaufhängung auf der Decke des Instruments. Die Saiten werden in Hülsen durch den Steg geführt und sind mit einem Griff durch das Schallloch zu erreichen. Mit einem einfachen Knoten versehen werden sie gegen ein auf die Deckeninnenseite geklebtes Carbonplättchen gezogen. So kann auf den traditionellen Knüpfblock am Steg verzichtet werden. Die Gewichtseinsparung und der, durch einen vergrößerten Knickwinkel erhöhte Andruck der Saiten auf den Steg, befördern die Schwingfähigkeit der Decke und somit die Tonerzeugung des Instruments. Das akustische Grundprinzip der asymmetrischen Bauweise spiegelt sich in der äußeren Gestaltung des Instruments wider. Der Steg ist auf die Deckenbeleistung abgestimmt und das Griffbrett ist auf der Diskantseite länger als auf der Bassseite. So kann auf der Bassseite ein großer Teil der Deckenfläche zur Schwingung angeregt werden.