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Moderator: RB
Guter Vorschlag und mal was komplett anderes!Wie wäre es mit Leo Brouwers "Un dia de noviembre" ? Voll süsser Melancholie und wunderschön.
Die junge Dame pflegt überhaupt ein Repertoir, bei dem ihre einnehmende Optik mit einnehmenden Klängen untermalt wird, Elogio de la Danza oder Espiral Eterna wären wohl da ein ziemlicher Clash!Wobei die unbestreitbar einnehmende Optik der jungen Dame nicht darüber hinweghören lassen sollte, dass das Stück eine ziemlich triviale Schmonzette ist.
Ich habe mal bei Wikipedia nachgeschaut und war doch etwas überrascht, dass Dia von 1968 ist und damit zeitlich zwischen Elogio und Espiral anzusiedeln ist.Da bleibe ich dann doch lieber bei Brouwers älteren, aber kompositorisch weitaus mutigeren Werken...
Nochmal danke! Hab beides den Sonntag in der Kirche gespielt und es kam gut an!tele hat geschrieben:Hi Misty,
außer dem naheliegenden "Greensleeves" fällt mir da spontan "Packington's Pound " ein.
Ich habe damit damals meine Terzgitarre angetestet. Packington's Pound
Hier gibt's das Pfund in normaler Tonhöhe
Hier gibt's die Noten.
Kann sein, dass sie sich ein bisschen von der Version, die ich gespielt habe, unterscheiden, aber du wirst schon damit klarkommen.
Nettes Stück, finde ich.
Hierzu meint Guilherme Vincens im Guitarra MagazineAuch wenn das Notenbild für einen Mitteleuropäer ohne Kenntnis afrokubanischer Rhythmuskonzepte "synkopisch" aussehen mag, ist das Stück im kubanischen Sinne weitgehend synkopenfrei (sic!), weil es - im wahrsten Sinne des Wortes "etüdenhaft" - dem zu Grunde gelegten Pattern eines clave son folgt, wobei Brouwer nur die 1. Hälfte (3+3+2 Sechzehntel) eines üblicherweise zweitaktigen 3:2-clave als cinquillo ( = 5 Anschläge) verwendet.
Naja, spiele jetzt auch schon 1,5 Jahre!tele hat geschrieben:Hallo Misty,
freut mich, dass die Renaissancestücke gut angekommen sind!
Also, als Anfängerstücke würde ich die Sachen, die du jetzt übst, nicht gerade einstufen.
Mit "Dia de Noviembre" hab ich mich nie befasst, aber in der e-moll Etüde von Tarrega hat es der Wechsel vom D7 zun H7 doch wirklich in sich!
Spielst du die Oberstimme angelegt oder frei?
Und der Fandango aus dem zweiten Band vom Fridolin, da bist du ja auf dem besten Weg zur Rasgueado-Queen.![]()
Orgelpunkt C ist korrekt, die Akkorde darüber sind aber Cmaj7-Fadd#4-Gaddb9-Cmaj7. Dafür ist die Beimischung der leeren h-Saite zuständig.Da ist harmonisch nichts "unberechenbar", denn es erscheint eine klischeehafte I-IV-V-I-Kadenz über einem C-Orgelpunkt (C - F - G add9b - C).
Ich hatte die Ausführungen auch lediglich als Beispiel dafür angeführt, dass ein Gitarrist, der wohl nicht gänzlich unbewandert in diesen Dingen ist, auch von einer Synkope spricht.Die Ausführungen von Guilherme Vincens sind das Musterbeispiel einer inhaltsleeren Pseudoanalyse, die nichts erklärt, weil sie sich in spieltechnischen Banalitäten verliert und lediglich beschreibt, was ohnehin aus dem Notentext ersichtlich ist.
Auch wenn das Notenbild für einen Mitteleuropäer ohne Kenntnis afrokubanischer Rhythmuskonzepte "synkopisch" aussehen mag, ist das Stück im kubanischen Sinne weitgehend synkopenfrei (sic!), weil es - im wahrsten Sinne des Wortes "etüdenhaft" - dem zu Grunde gelegten Pattern eines clave son folgt, wobei Brouwer nur die 1. Hälfte (3+3+2 Sechzehntel) eines üblicherweise zweitaktigen 3:2-clave als cinquillo ( = 5 Anschläge) verwendet.
Erkennst du die Widersprüchlichkeit der zwei Aussagen? Bachs Musik soll sich einzig und allein aus dem Notenbild ergeben, um Brouwer zu spielen, muss man hingegen ein Kenner kubanischer Rhythmik sein.Ist es nicht. Der Notierende und der Interpret müssen sich durch gemeinsame Übereinkünfte - sprich: Konventionen - auch ohne zusätzlichen Zeichensalat aufeinander verlassen können. Bach konnte z.B. davon ausgehen, dass jeder Interpret seiner Zeit wusste, wie eine punktierte Achtel mit Sechzehntel zu spielen war, wenn in einer anderen Stimme eine Triole oder 3/8 notiert war. Oder wie ein 9/8 zu betonen war.
Wenn ein Notierender bewußt gegen Konventionen verstößt, dann will er dem Interpreten etwas mitteilen und fordert ihn explizit zum Mitdenken auf. Es gibt aber auch Fälle, wo er nur seine notationstechnische Unbedarftheit mitteilt. Oder dass ihm der Interpret am A.... vorbeigeht.