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Verfasst: Di Apr 30, 2013 1:57 pm
von berndwe
Ich mag mich nicht zwischen Noten und Tabs entscheiden müssen und beteilige mich deshalb an der Vergewaltigung dieses Threads:

Ein Jazzmusiker sitzt beim Arzt. Mit ernstem Gesichtsausdruck teilt der Mediziner mit: "Ich habe schlechte Nachrichten für Sie - Sie haben nur noch ein halbes Jahr zu leben"

Der Jazzmusiker wirkt sichtlich getroffen und ruft verzweifelt: "Ein halbes Jahr? Mein Gott - wovon denn???"

Verfasst: Di Apr 30, 2013 2:42 pm
von JeSter
berndwe hat geschrieben:Ich mag mich nicht zwischen Noten und Tabs entscheiden müssen und beteilige mich deshalb an der Vergewaltigung dieses Threads:
"
Vergewaltigung ist ein gutes Stichwort, weswegen ich schon den Topicnamen geändert habe, allerdings bin ich auch selber Schuld, schliesslich war mein unbedachter Kommentar, dass die Air Tabulatur fürn den Arsch ist, ja der Aufhänger dieser ganzen Diskussion...

Aber schön wenn man mit nem Fred die Massen anzieht :-)
Und da wir schon beim offtopic sind:

BvB GoGo!!!!! Und dann die Batzis im Finale vernaschen, auf englischen Boden wohlgemerkt!

Verfasst: Do Mai 02, 2013 2:05 pm
von Ulrich Peperle
[Beitrag vom Verfasser entfernt]

Verfasst: Do Mai 02, 2013 6:42 pm
von Bernd C. Hoffmann
Das sich mit meiner Meinung zu Tabuluaturen in diesem Forum nicht jeder anfreunden kann, war mir von vornherein klar und ist ohnehin auch gar nichts neues. Ich bleibe auch dabei, dass ich die von mir kommentierte Aussage als Quatsch bezeichne. Auf der anderen Seite freue ich mich, dass man meine Fußnote gelesen hat.
Wer meine Vorstellung und Werbeanzeigen in den 90er Jahren in der AK gelesen hat, der weiß auch, warum ich das angeboten habe und wer meine Zielgruppe ist. Davon abgesehen habe ich nicht schlecht daran verdient. Warum? Weil autodidaktische Gitarristen mit erst sehr kurzer Spielerfahrung sich für die gefühlte Reife des angestrebten Repertoires völlig überschätzt haben und möglichst schnell anspruchsvolle Stücke spielen können wollten, während Gitarristen mit einer klassischen Ausbildung mehrere Jahre Unterricht nehmen mussten, um für entsprechendes Material reif zu sein. Allerdings konnten die sich die Notenausgaben für wenig Geld überall kaufen, während ich mir den Zeitaufwand angemessen bezahlen lies. Nicht wenige haben sich das geleistet.
Ulrich Peperle hat geschrieben:Wenn in Tabulaturen Rhythmen oder auch Momente der Stimmführung nicht ersichtlich gemacht werden, liegt das nicht am System der Tabulatur, sondern an der Verwendung inadäquater Notierungsweisen - gegen Grundprinzipien der musikalischen Orthografie kann man auch mit der Standardnotation verstoßen!
Richtig! Genau deswegen waren meine Tabulaturen so erfolgreich.

Verfasst: Do Mai 02, 2013 9:42 pm
von Davanlo
Ich sehe nicht ein warum man es eine Sache von "Pro/Contra" sein muss. Jeder lebt nach seinen Prinzipien, ist auch gut so.

Verfasst: Fr Mai 03, 2013 8:10 pm
von Bernd C. Hoffmann
Prinzipien sind wie gute Vorsätze. Sie sind dazu da, um gebrochen zu werden.

Verfasst: Fr Mai 03, 2013 10:06 pm
von Orange
Warum sollte ich einen guten Vorsatz brechen ? :bl:

Verfasst: Mo Mai 06, 2013 3:21 pm
von Davanlo
es geht doch schon ... so isses sauber (von einem Jacques Stotzem Buch).

Bild

Zwar nicht im Notenstich auf der Bleiplatte gemacht ... (ein bisschen Werbung, Video ist aber faszinierend ...

http://youtu.be/LwEoTLuijzo

Verfasst: Mo Mai 06, 2013 6:54 pm
von Bernd C. Hoffmann
Ja, sauber ist die Tabulatur aber praktisch rhythmisch unpräzise! Für derart einfache Strukturen, d. h. als zweistimmiger Satz, ist das tolerierbar, allerdings auch keine Meisterleistung.

Verfasst: Mo Mai 06, 2013 7:09 pm
von Davanlo
Das du es besser wissen würde konnte ich mir glatt vorstellen :D
(Video ist doch schön, ... oder doch auch kein Meisterwerk ?).

Im Fingerstyle à la Jacques Stotzem ist die Bassführung in der Technik/Spielweise eingeflochten ... alles nur mit Daumen, Zeige und Mittelfinger. Ich finde wie die Akkorde in dieser Passage ineinander verschmelzen wundervoll ...

Verfasst: Mo Mai 06, 2013 8:40 pm
von Bernd C. Hoffmann
Davanlo hat geschrieben:Das du es besser wissen würde konnte ich mir glatt vorstellen :D
(Video ist doch schön, ... oder doch auch kein Meisterwerk ?).

Im Fingerstyle à la Jacques Stotzem ist die Bassführung in der Technik/Spielweise eingeflochten ... alles nur mit Daumen, Zeige und Mittelfinger. Ich finde wie die Akkorde in dieser Passage ineinander verschmelzen wundervoll ...
Ich habe mich nur zur Tabulatur geäußert, nicht zum Stück, den Musiker oder seiner Interpretation.

Verfasst: Mo Mai 06, 2013 8:51 pm
von Davanlo
Jaja so hab ich es auch verstandent, ich meinte nur das mit einiger Erfahrung mit dieser Spieltechnik braucht man ja eigentlich nicht viel mehr ... dazu hat man heutzutage auch das Vorteil Aufnahmen zu haben.

Tja... eine Diskussion so alt wie die Musik selbst...

Verfasst: Mo Mai 06, 2013 9:08 pm
von RAc
...

Verfasst: Mo Mai 06, 2013 9:12 pm
von Holger Hendel
Wenn der Versuch unternommen wird, eine tab bzgl. Rhythmisierung "zu präzise" auszugestalten wirkt es schnell überfrachtet (guter Vgl. meiner Meinung nach einschlägige Werke des AMA-Verlags, z.B. Szametat "Fingerpicking Guitar" S.72 oder S.94..."most stressy layout" :? ). Ein "let ring" als globale Spielanweisung würde es oft tun. Für Jacques ist doch Peter Finger Lektor? Der macht auf mich einen sehr kompetenten Eindruck, v.a. nachdem ich ihn vor einigen Wochen bei einem workshop in Buchholz erleben konnte.

* * *

Unverständnis habe ich nur für die Darstellung von Standardnotation + unrhythmisierte tab. Das ist bei den neueren Bögershausen-Werken so; und die sind auch von acoustic music (bzw. "books"...oder wie die Sparte heißt).

Verfasst: Mo Mai 06, 2013 10:03 pm
von Bernd C. Hoffmann
Ich halte diese dämlichen Zahlentabulaturergänzungen nach wie vor für entbehrlich. Entweder vollständige Tab-only in der Art, wie ich sie damals beworben hatte oder als reine Standardnotation. Ich bin so gepolt, dass ich deutlich schneller mit Noten bin. Aber eine reine Tab-only-Ausgabe ist sehr Zeit- und kostenaufwändig. Da Notationsaufträge nach dem Preis entschieden werden, ist kein Notensetzer dazu bereit, für ein Taschengeld zu arbeiten. Mir ist im Grunde auch völlig schnuppe, dass man unter Tabulaturisten mit unpräziser Rhythmik toleranter umgeht.

Festzuhalten bleibt für mich, dass ein Tabulaturspieler i. d. R. kein Stück spielen kann, wenn er es nicht vorher gehört hat. Er ist auch nicht in der Lage zu entscheiden, wie ein Stück klingt und ob er es technisch bewerten kann. Aber ein Notenspieler kann das. Und genau deswegen widerspreche ich, dass sich Musik nur über das Gehör erschließt. Wenn Musik etwas Universelles ist, dann muss es auch ihre Notation sein. Die Tabulatur bietet dieses Universelle definitiv nicht.