Asturias - Takt 37

Alles über die klassischen Spielweisen

Moderator: RB

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Klampfen-Uli
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Asturias - Takt 37

Beitrag von Klampfen-Uli »

Hi,

es gibt für Asturias, Takt 37, verschiedene Varianten:

Segovia und Williams spielten die 2. Variante - fingertechnisch liegt die prima in der Hand.

Doch heutzutage scheinen Gitarristen eher die 1. Variante zu spielen - gut, musikalisch klingt das Begleitmuster durchgängiger, homogener und der Akkord "runder" - fingersatztechnisch isses jedoch komplizierter!

=> was denkt Ihr dazu? Wie spielt Ihr das?

Bild
rwe
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Beitrag von rwe »

Soll in der Version (2) die jeweils zweite Note einer Triole wirklich ein g sein? Und warum überhaupt 2 verschiedene Tonarten?
Klampfen-Uli
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Beitrag von Klampfen-Uli »

Ja, das g soll so gespielt werden. Das mit den Tonarten ist ein
Fehler, die Noten sind aber korrekt ...
rwe
Beiträge: 2334
Registriert: Mi Mai 30, 2007 6:04 pm

Beitrag von rwe »

Kann es ggf. ein Schreibfehler sein? Ich habe eben mal in den kritischen Bericht [http://www.henle.de/media/review/0783.pdf] der Urtextedition hineingesehen (die mir aber nicht vorliegt). Dort findet sich zum T37 zwar nichts, aber andere Abweichungen sind belegt. Mit welcher Ausgabe arbeitest Du?
Klampfen-Uli
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Beitrag von Klampfen-Uli »

ZENon Verlag. Wird als Option angegeben. Ist die Spielart von Williams und Segovia
Klampfen-Uli
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Beitrag von Klampfen-Uli »

PS - Version 1 macht auch nur dann Sinn, wenn man das ais sauber trifft" Das ist das Salz in der Suppe, bei dieser Version aber kommt es oft nicht raus, wird vom Ringfinger behindert und Barré nicht sauber ergriffen.

Dann klingt der Akkord zu "sauber", glatt, rund - was er sowieso schon tut.

Ich finde, in Version 2, das klingt so richtig spanisch, rotzig der Akkord - dafür ist das Zupfmuster nicht mehr so homogen, aber an anderen Stellen ändert sich dies ja auch.

John Williams spielt immer Version 2!
Hans W.
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Beitrag von Hans W. »

Es gibt noch eine Mischvariante. Ich bin bloß zu dumm, das hier gescannt einzustellen, deshalb so:
Also man nehme Akkord von Version 2.
Zerlegung aber danach von Version 1, wobei die Bewegung etwas umgedreht wird:
Bass, dann c"", e"
Aber es geht auch nicht umgedreht, ist für die rechte Hand halt etwas anders.

Fingersatz:
- Basspassage auf 4. Saite bis auf die letzte Note g, die auf der leeren Saite wegen des Wechsels zum Akkord.
- c"" auf 2. Saite mit dem 4. Finger
- leere e-Saite

Grüße,
H.W.
Klampfen-Uli
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Beitrag von Klampfen-Uli »

Hallo Hans,

sehr interessant! Ist es so, wie hier auf dem Video??

http://www.youtube.com/watch?v=dXVfkw8z ... page#t=55s


Wenn ichs nicht hinbekomme, wäre vielleicht doch ein Scan oder Digitalfoto möglich ?


Vielen Dank für den wertvollen Hinweis!
Hans W.
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Beitrag von Hans W. »

Ja, fast. Ich denke , daß er im Diskant auf der 3. Saite ein g nimmt und die leere e-Saite benützt, also kein c auf der 2. Saite.
Mir gefällt das c besser, weil es mit den höchsten Tönen der weiteren Akkorde korrespondiert, also dem h und c auf der 1. Saite bei den
gegriffenen Akkorden mit Barre am 7. und 8. Bund.

Grüße,
H.W.
Klampfen-Uli
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Beitrag von Klampfen-Uli »

rwe hat geschrieben:Kann es ggf. ein Schreibfehler sein? ... Mit welcher Ausgabe arbeitest Du?
Nein, kein Schreibfehler, habe es rausgesucht:

Zen-ON-ausgabe von 2000 und Ragossnig-Ausgabe von 1978.

Das Verrückte bei der Ragossnig-Ausgabe ist, dass er im Gegensatz zu den anderen Bearbeitungen alles durchgängig mit oktavierten Triolen macht, und dann, ausgerechnet bei Takt 37 weicht er ab und nimmt Version 2 ?!? :shock:
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