Rampe - Daumennagel

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Moderator: RB

rauchgit
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Rampe - Daumennagel

Beitrag von rauchgit »

Hallo -

na gut, meine Anmerkungen/Frage zum "Druck" nach der Platzierung hat leider niemanden interessiert, bzw. war halt doch eine Binsenwahrheit. Geht in Ordnung.
Jetzt aber mal das ins Forum hineingefragt: Wenn man seine Fingernägel als Rampe benutzt, klingt das unbedingt sehr schön. Bei ordentlich geformten Nägeln wird das auch nicht zum Problem. Aber...wie soll das funktionieren mit dem Daumennagel? In Zeichnungen, Fotos hab ich schon öfter gesehen, hier verläuft die Rampe in entgegengesetzter Richtung als bei "i m a", also von der Spitze ausgehend. Das ist z.B. so beschrieben in der Schule von Frank Hill, 2. Band. Unabhängig voneinander ist es ja einigermaßen möglich, aber gleichzeitig oder als Arpeggio? Muß man da die Hand nicht arg verdrehen?
Bei Tennant oder Käppel steht dazu nichts Eindeutiges.

Danke für evtl. Antworten und Grüße
rauchgit
Bernd C. Hoffmann
Beiträge: 3608
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Hallo,

ich würde Dir ja gerne helfen, aber leider verstehe ich überhaupt nicht, was Du meinst. Vielleicht solltest Du vorab beschreiben, was Du unter "als Rampe benutzen" verstehst und dann ein konkretes Beispiel nennst. Die Rampe ist nämlich ein feststehender Begriff für die Art, wie man die Nagelform feilt.
Liebe Grüße
Bernd
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Filigran
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Beitrag von Filigran »

gelöscht
Zuletzt geändert von Filigran am Mi Mai 18, 2016 4:22 pm, insgesamt 1-mal geändert.
rauchgit
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Beitrag von rauchgit »

Hallo Bernd, hallo Filigran,
danke für eure Antworten. Freut mich!
Richtig, Bernd, die Rampe ist die Form des Nagels. Aber eigentlich wollte ich damit sagen, es klingt besser bis gut, wenn die Saite am Nagel ein kurzes Stück entlangfährt. Mit Rampe wird diese Möglichkeit nur verstärkt. Für i m a ist auch nur eine Richtung möglich: Nämlich hin zur Spitze des Nagels. Mit oder ohne Rampe. So weit, so gut. Meine Frage war nach der Richtung des Daumens. Da gibt es halt Irritationen. Immer wieder seh ich, beim erwähnten Hill und auch im Netz, die Sache angeblich umgekehrt funktionieren. Also, die Saite gleitet aus Richtung Spitze ins Nagelinnere und verlässt von dort die Saite. Tja, und das ist halt nicht so einfach, oder einfach falsch?? Vor allem in Verbindung mit anderen Fingern. Jedenfalls kann man sich Bildchen angucken, die das für möglich halten. Z.B. hier:
http://www.gitarrenlinks.de/workshops/rechte_hand.htm
Ein bißchen runtergehen, dann kommts.
Filigran: Du hast also eine Rampe. Sehr schön...aber: wie schlägst Du an? Hast Du das schon mal genau analysiert. Gleitest Du von rechts oben nach links unten, oder umgekehrt? Wenn Du das noch für mich ausprobieren könntest...Toll!
Danke und Grüße an euch
rauchgit
Hans W.
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Beitrag von Hans W. »

Wenn man sich einen ausgebildeten Lehrer sucht, der kann sicher die Sache klar und deutlich erklären. Papier ist zudem geduldig. Es ersetzt nicht das direkte Erlebnis.

Beste Grüße,
H.W.
JoCa
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Beitrag von JoCa »

Hans W. hat geschrieben:Wenn man sich einen ausgebildeten Lehrer sucht, der kann sicher die Sache klar und deutlich erklären. Papier ist zudem geduldig. Es ersetzt nicht das direkte Erlebnis.
Problematisch erscheint jedoch, dass jedes Formen der Nägel auch eine künstlerische Entscheidung ist. Der ausgebildete Lehrer hat/sollte diese bereits getroffen haben. Er/sie kann also den Schüler, auf dessen Weg zu eben dieser, nur begleiten.

@ rauchgit
Ob der "Rampenverlauf" an der rechten Daumenseite oder an der linken beginnt, hat imho unterschiedliche Gründe. Steigt die Rampe von links nach rechts (Draufsicht), habe ich die Möglichkeit durch Drehen des Daumens von nur Fleisch bis nur Nagel zu variieren. Beim Gegenteil wird der Ton überwiegend durch den Nagel erzeugt. Deshalb kann man ohne "Reue" den Rest wegfeilen.

lg
JoCa
Hans W.
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Beitrag von Hans W. »

JoCa hat geschrieben:
Hans W. hat geschrieben:Wenn man sich einen ausgebildeten Lehrer sucht, der kann sicher die Sache klar und deutlich erklären. Papier ist zudem geduldig. Es ersetzt nicht das direkte Erlebnis.
Problematisch erscheint jedoch, dass jedes Formen der Nägel auch eine künstlerische Entscheidung ist. Der ausgebildete Lehrer hat/sollte diese bereits getroffen haben. Er/sie kann also den Schüler, auf dessen Weg zu eben dieser, nur begleiten.
Wir sind doch aber hier noch sehr weit von künstlerischen Fragen entfernt. Es dreht sich doch um Grundlagen und noch um keine Formulierung einer Ästhetik.
Ein vernünftiger Unterricht bildet erstmal die Grundlage und sorgt für eine Sensibilisierung der Thematik.
Gruß,
Hans.W.
JoCa
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Beitrag von JoCa »

Hans W. hat geschrieben:Es dreht sich doch um Grundlagen und noch um keine Formulierung einer Ästhetik.
Hallo Hans,
ich sehe zwischen meinem Statement und Deiner Äußerung keinen Widerspruch. Nachgerade bei einem mündigen Schüler ist eine klare Trennungslinie zwischen Grundlage und künstlerischer Entscheidung eher kontraproduktiv.

BR
JoCa
Filigran
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Beitrag von Filigran »

gelöscht
Zuletzt geändert von Filigran am Mi Mai 18, 2016 4:23 pm, insgesamt 1-mal geändert.
rauchgit
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Beitrag von rauchgit »

Hallo -
ich danke euch für eure Antworten.
Ja ja, der "gute Lehrer"! Der solls immer richten. Aber kann man wirklich glauben, daß der freundliche Platzhirsch in Herne, Cottbus oder Oberammergau über jede Spitzfindigkeit Bescheid weiß? Sogar die Kapazitäten reiten recht gern nur auf einer Möglichkeit des Richtigmachens rum. Bei Segovia wars die gequälte abgewinkelte Haltung. Carlevaros Master-Terminus heißt "Fixierung", Käppel/Tennant halten die Platzierung hoch. Alle sind ausgezeichnete Gitarristen und vermutlich machen sie und 1000 andere irgendwas richtig, was das Instrument zum Klingen bringt, oder sie haben dafür das richtige Mischungsverhältnis von Möglichkeiten erkannt. Und so ein Forum ist ein Spekulieren, ein Annähern und ein Bestätigen von vermeintlich Perfektem...oder so ähnlich.
Filigran: Fingernägel wachsen nach. Ganz richtig. Ich machte letzte Woche den Fehler, die "Rampe" zu steil zu feilen. Das funktionierte nicht. Aber es wird sich geben über ein Kurzes. Vielleicht löst sich dann das Problem mit der Rampe, aber andere werden nicht ausbleiben.
Grüße
rauchgit
Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

@ rauchgit & Filigran

Ich denke, ich kann Euch leider nicht weiterhelfen, da ich noch nie einen Schüler mit Hakennägeln hatte. Vielleicht findet Ihr was bei Delcamp, denn bei mir steht noch nichts dazu drin.
Liebe Grüße
Bernd
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Hans W.
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Beitrag von Hans W. »

Hakennägel kann man gerade bügeln! Ohne Witz, das funktioniert. Bei Bedarf kann ich Näheres mitteilen.
Gruß,
H.W.
Filigran
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Beitrag von Filigran »

gelöscht
Zuletzt geändert von Filigran am Mi Mai 18, 2016 4:23 pm, insgesamt 1-mal geändert.
rauchgit
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Beitrag von rauchgit »

'n Abend, Bernd, Filigran,

hab ich jetzt irgendwie den Überblick verloren?
Wie kommst Du auf Hakennägel Bernd? War mir nie bisher bewußt, daß ich solche habe! Ich wollte nur was über die Anschlagsrichtung des Damens austauschen. Zur Spitze hin, oder von der Spitze weg? Wie machst Du das denn selber?
Danke für Deine genaue Prüfung Filigran. Also wenn ichs recht verstehe, dann gehts bei Dir tatsächlich von der Spitze (rechts) nach unten, Richtung Gelenk (links)? Ah ja.
Ich wage mal zu behaupten: Der Daumen ist nicht einfach! i m a ist leichter unter Kontrolle zu halten. Ich selber spüre oft überhaupt keinen Daumennagel beim Anschlag. Da geht alles nur über die Kuppe. Wahrscheinlich nicht optimal.

Schöne Grüße
rauchgit
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jafko
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Beitrag von jafko »

rauchgit hat geschrieben: Ich wage mal zu behaupten: Der Daumen ist nicht einfach! i m a ist leichter unter Kontrolle zu halten. Ich selber spüre oft überhaupt keinen Daumennagel beim Anschlag. Da geht alles nur über die Kuppe. Wahrscheinlich nicht optimal.
Eben. Aber der Anschlag selbst hängt immer auch direkt mit der Haltung im Allgemeinen und der Handstellung im besonderen zusammen.
Ohne Deine Haltung sehen zu können bleibt jeder Ratschlag Spekulation.

Ausserdem hängt der Ton des Anschlags nicht nur davon ab wie die Saite die "Nagelrampe" entlanggleitet, sondern auch davon wie sie die Rampe verlässt.
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