Klassische Gitarre lernen

Alles über die klassischen Spielweisen

Moderator: RB

Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

leo hat geschrieben:versuch es mal mit der schule von Heinz Teuchert.
"Die Neue Gitarrenschule" Bd. 1 u. 2 werden gem. Aufdruck für den Selbstunterricht empfohlen, sind praktisch dafür aber nur sehr bedingt geeignet. Ohne Lehrer kommt man als Einsteiger damit definitiv nicht weit.
Die "alte" Schule ist, meine ich mich zu erinnern, out of print. Da gibt es besseres Material wie z. B. von Hubert Käppel im AMA Verlag.
Liebe Grüße
Bernd
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mrguitarpete
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Auch wenn's von den Empfehlungen wegführt...

Beitrag von mrguitarpete »

...ich habe zum Thema "Gitarre lernen online" einmal einen kurzen Artikel geschrieben, der die Chancen aber auch die Grenzen aufzeigt. Die kostenlosen Internetangebote sind sicherlich eine reiche Fundgrube für begabte Autodidakten und für Spieler, welche bereits grundlegende technische und musikalische Fragen beantwortet haben. Für einen fundierten Anfängerunterricht sind diese Angebote meines Erachtens nicht geeignet.

Hier der ganze Artikel (Lesezeit ca. 2- 3 Minuten)

http://musica-viva.de/musikkurse/gitarr ... nline.html
Das Leben ist zu kurz für eine schlechte Gitarre
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tele
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Beitrag von tele »

Bezüglich der Teuchert-Schule muss ich Bernd da Recht geben, sie ist für das Anfänger-Selbststudium eher ungeeignet. Den Grund hierfür sehe ich darin, dass viele Techniken mal eben kurz angerissen werden, und schon gehts weiter im Text:Melodiespiel im Daumenanschlag, Melodiespiel im Tirando, Appoyando, Akordzerlegung,Folkpicking, Wechselschlagmelodie mit zusätzlichen Basssaiten....Dem Tirando-Melodiespiel werden gerade mal 3 Liedchen gewidmet.Hier ist dringend ein Lehrer nötig, der vertiefendes Spielmaterial empfiehlt. Darin sehe ich sowieso eine der Hauptfunktionen des Lehrers, eine Art Navi, das eine gute Übersicht über das verfügbare Material hat, und durch Beisteuern geeigneten Spielmaterials hilft, Schwierigkeitsklippen zu umschiffen und Frustrationsstaus zu umfahren.Sonst kann Selbststudium schnell zum Selbstzweifel führen.(Wer würde sich schon anmaßen, Koryphäen wie Teuchert, Kreidler oder Käppel anzuzweifeln?)
Bei der Auswahl ergänzender Spielhefte lohnt es sich durchaus den Blick mal über den Tellerrand deutscher Gitarrenprofessoren schweifen zu lassen( die in ihren Lehrwerken hauptsächlich selbstverfasste Spielhefte empfehlen).
Die Holländer Cees Hartog und Joep Wanders haben jede Menge brauchbares Material verfasst. Oder Horst Grossnick, der wohl hauptberuflich als Musiklehrer einer Blindenschule arbeitet, aber in seinen Gitarrenstücken gekonnt kompositorische Inspiration mit
einer profunden Kentniss der klanglichen Möglichkeiten des Instruments im Anfänger- und Mittelstufenbereich verbindet.
Bei der Auswahl eines Lehrers sind teure Hochschuldozenten für den Normalo übrigens eher weniger zu empfehlen. Das sind meistens Gitarristen mit hervorragenden technisch- interpretatorischen Fähigkeiten und umfassender Kenntnis von Konzertliteratur, ihre Schüler sind aber eher dem Fortgeschrittenensektor zuzuordnen, in die Niederungen des Anfängerunterrichts begibt man sich höchstens mal zur Aufbesserung der Urlaubskasse. Empfehlenswert ist ein erfahrener Musikschullehrer, der sich nicht zu schade ist, sich konsequent didaktisch fortzubilden, und nicht einfach mit seinen Schülern die gleiche Methode,nach der er vor 20 Jahren gelernt, hat durchzuarbeitet...
Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Das Apoyando-Problem besteht nicht nur in der knappen Mengenliteratur (dies hatte ich mit meinen Schülern so gelöst, indem ich sie die bekannten Stücke aus der Vergangenheit apoyando lernenn ließ). Viel wichtiger ist, dass die Fingerbewegungen ständig kontrolliert werden, weil sich hier sehr schnell latente Kontraproduktivität einschleicht. Hierbei hatte ich meine Schüler deutlich auf bestimmte Dinge sensibilisiert. Bei Autodidakten, die zu mir kamen, war gut die Hälfte "Entwicklungshilfe" für falsche Bewegungsmuster.
Liebe Grüße
Bernd
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marki
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Beitrag von marki »

Einen guten Lehrer zu finden ist aber nicht einfach! Wie soll ich den auch beurteilen können als Anfänger?
Habe ein bisschen mit Büchern und einer alten Gitarre meiner Frau angefangen. Nachdem es mir ernster war, habe ich einen Lehrer gesucht.

Dieser hat Gitarre studiert und gibt hauptberuflich Unterricht, hat auch einen guten Ruf in der Gegend, da kann ja nicht viel schiefgehen, meine Überlegung. Meine Haltung ist nicht schlecht, den Daumen der linken Hand hat er etwas korrigiert.
Und sonst? Die letzten 20 Jahre sind an ihm anscheinend spurlos vorbeigezogen. Kennt nur den Teuchert.
Käppel , Langer, Bögershausen usw. schon mal gehört.
Internet ist sowie Dreck. Und das beste, er hört sich am liebsten selber spielen. Spielt viel zu schnell für mich, dann halte ich nach ein zwei Takten nicht mit, und er spielt fertig. Cool :D

Dann in einer Musikschule angefragt, dem Zuständigen, auch ein Miteigentümer, gesagt was ich will. Klassik und Fingerstyle. Er will mir aber nur Akkorde lernen und Therorie. Fragen zu den Stücken, wie ich was spiele soll, werden ignoriert. Meine Haltung, linke und rechte Hand fand er in Ordnung.

Jetzt bin ich über das Forum über Havenstein gefallen und habe den Mann gleich ausprobiert.
Trotz Handicap über Webcam, war diese Stunde für mich produktiver als die insgesamt 8 Stunden bei den oben genannten Beispielen.
So stelle ich mir einen Unterricht vor. Er hat natürlich sofort meine Haltung korrigiert. Weder linke und rechte Hand sind in Ordnung, jetzt nicht extrem aber doch. Hat mir sehr genau erklärt warum und wie diese auszusehen hat. Ist mir auch logisch.
Das konnte ich so aus Büchern nicht herauslesen oder nicht umsetzen. Und ich habe in der letzten Zeit einige gekauft.

Nach meiner jetzigen Erfahrung kann ich jedem Anfänger der klassische, aber auch Fingerstyle spielen will, empfehlen am Anfang, muss ja nicht jede Woche sein, einen Lehrer aufzusuchen,

Muss mich jetzt beim Spielen voll darauf konzentrieren die andere Haltung einzuüben. Das heißt für mich jetzt, komplett zurück an den Start :D


Wollte nur ein paar Sätze schreiben, jetzt ist ein Vortrag daraus geworden :roll:
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tele
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Beitrag von tele »

Ja, einen guten Lehrer zu finden, ist nicht so einfach. Ich habe zum Beispiel den Eindruck, dass viele halbwegs bekannte Gitarristen eher an ihrer Reputation, als am durchschnittlich begabten Schüler arbeiten.
Ich selbst habe bei einem damals in Fachkreisen angesehenen Tschechen studiert, der hatte zwei Wunderkinder als Schüler, mit denen hat er wie wild für Wettbewerbe geübt, zum Rest seiner Studenten meinte er lediglich:"Mach weiter so, das wird gut werden".
Ich denke, wichtig für einen guten Lehrer ist die Bereitschaft, sich nicht auf seinem Diplom auszuruhen, sondern stets dazuzulernen, repertoiremäßig und didaktisch und neue Entwicklungen wenigstens zur Kenntnis zu nehmen. (Man muss ja nicht alles Neue gleich gut finden.)
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Liederbolt
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Beitrag von Liederbolt »

Ich habe es einst selber so erlebt, dass professionelle Musiklehrer gegenüber dem Anfänger wenig bis kaum Empathie aufbringen. Mein erster Laute-Lehrer schmiss mit Fachausdrücken und harmonischen Zusammenhängen nur so um sich - kapiert habe ich damals so gut wie nix.

Nun unterrichte ich selber Anfänger nach Teuchert 1. Wer dann weiter will, wird an entsprechende Lehrer vermittelt. Elementarste Parameter wie Metrum, Takt, Rhythmus, Melodie... sind schon längst nicht mehr Allgemeingut des Inhabers eines Schulabschlusses - wenn hier nicht entsprechend nachgeholt wird, bleibt vieles Bemühen umsonst. So sollte ein guter Lehrer neben der Gitarrentechnik vor Allem auf eine Förderung des Musikverständnisses achten - und dies basierend auf dem individuellen Stand des Schülers, und in seinem Tempo. Wird nach meiner Erfahrung leider kaum praktiziert.
"Mit Harrfen und Lauten schönen Metzen hofieren, solches nimmt ein böses Ende"
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tele
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Beitrag von tele »

Dass elementare Musikelemente nicht mehr Teil einer musikalischen Ausbildung sein müssen, bekommt man aber auch auf Youtube vorgegaukelt."Down-Down-Up-Up-Down","second Finger,third fret g-string, then bend..." Das meiste läuft hier über Vor-und -Nachmachen ohne jeden Einblick in irgendwelche musikalischen Zusammenhänge.
Gerade im Bereich der klassischen Gitarre sehe ich aber eine wichtige"Sekundärtugend" darin, sich ein Musikstück allein vom Notentext her zu erarbeiten. Zu Dowlands, Bachs oder Tarregas Zeiten gabs auch noch keine DVDs.Sicher lohnt es sich mal, ein Stück bei Youtube anzuschauen, um einen allgemeinen Eindruck zu bekommen, das Note-für-Note Vorgemache hat aber meiner Ansicht nach nichts mit klassischer Gitarre zu tun.Hier ist ein wichtiges Ziel, irgendwann fähig zu sein, einen "toten" Notentext in ein lebendiges Klangereignis zu transformieren und das ohne irgendwelche Klangbeispiele auf CDs oder aus dem Internet.
Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

tele hat geschrieben:Sicher lohnt es sich mal, ein Stück bei Youtube anzuschauen, um einen allgemeinen Eindruck zu bekommen, das Note-für-Note Vorgemache hat aber meiner Ansicht nach nichts mit klassischer Gitarre zu tun.Hier ist ein wichtiges Ziel, irgendwann fähig zu sein, einen "toten" Notentext in ein lebendiges Klangereignis zu transformieren und das ohne irgendwelche Klangbeispiele auf CDs oder aus dem Internet.
Das sehe ich ähnlich, nur kommt man niemals hin, wenn man eben nicht Note für Note (im Kontext) zu spielen gelernt hat. Von daher ist ein Lehrer wichtig, der anschaulich zeigt, wie man nach und nach ein Stück gestalten kann. Das ist aber erst der zweite Schritt vor dem ersten.
Liebe Grüße
Bernd
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tele
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Beitrag von tele »

Ein weiterer Punkt, der schwer ( ich sage nicht unmöglich) im Selbststudium zu erlernen ist, ist die korrekte klassische Haltung. Sicher, man kann klassische Stücke auch in der bequemen "Sofahaltung" spielen, aber wenn's dann grifftechnisch etwas anspruchsvoller wird, kommen schnell Probleme auf. Ich selber finde die Folkgitarrenhaltung auch als insgesamt angenehmer und benutze sie für einfaches Akkordspiel oder für das gewölbte 44mm-Griffbrett meiner Dreadnaught. Wenn ich aber etwas diffizilere Klassik auf dem platten 52mm-Griffbrett meiner Konzertgitarre spielen will, muss ich wohl in den sauren Apfel beißen und dann heißt es: Fußbänkchen so hoch wie möglich einstellen, unter das linke Bein damit, die Gitarre auf das linke Bein und zwar so, dass der Gitarrenkopf auf der Höhe meines Kopfes ist. Es gibt ja seit einiger Zeit Gitarrenstützen, die es dem linken Bein ermöglichen, auf dem Boden zu bleiben, und so die Wirbelsäule entlasten sollen, bei einem Youtube-Spaziergang zu dem Thema habe ich aber festgestellt, dass etwa 90% der professionellen Klassikgitarristen weiterhin das höhenverstellbare Fußbänkchen bevorzugen.
Die klassische Haltung geht wohl auf Francisco Tarrega zurück, der sie Anfang des letzten Jahrhunderts in seiner knapp bemessenen Freizeit (hauptberufich war er Klingeltonkomponist für Nokia :D ) austüftelte, um seine Torres Jumbo (für damalige Verhältnisse) einigermaßen in den Griff zu kriegen.
Um wieder zum Thema Autodidaktik zurückzukehren: diese Haltung hat vom gesamten Körpergefühl her nichts Natürliches, sie bietet aber insbesondere der Greifhand beste Geschicklichkeit, z.B. dadurch, dass die linke Hand eine fast gerade Fortsetzung des linken Arms ist, und die Sehnen dadurch frei beweglich sind. Die klassische Sitzposition muss man erlernen, und einmal gelernt, immer wieder korrigieren. Ein häufiger Fehler ist z.B., dass der linke Daumen den Gitarrenhals umklammert, im Picking ist das ja OK, da greift er ja sogar Basstöne , bei der klassischen Gitarre bleibt er gerade hinter dem Gitarrenhals. Ich vergleiche das immer mit einem b.( der Daumen ist der gerade Stil, der Finger der runde Teil.) Das alleine zu erlernen verlangt schon eine Menge Selbstdisziplin. Ich will mögliche Autodidakten jetzt nicht entmutigen, aber ab und zu ein Kontrollbesuch bei einem Lehrer ist alleine schon aus haltungstechnischen Gründen empfehlenswert.
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tele
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Beitrag von tele »

Das Thema "Klassische Gitarre im Selbststudium" lässt mich nicht los. Wahrscheinlich deshalb, weil ich, obwohl ich zuerst 5 Jahre an einer Musikschule gelernt und dann 4 Jahre klassische Gitarre studiert habe, im tiefsten Innern doch Autodidakt bin. Der halbgottartige Stellenwert, den die Lehrperson für viele meiner Komilitonen eingenommen hat, war mir doch irgendwie suspekt, bei einigen hab ich mich ehrlich gesagt gewundert, wie die es schaffen, zuhause alleine das Cello oder die Oboe aus dem Kasten zu nehmen.(':wink:')Biographien von klassischen Musikern geraten ja auch häufig zu einem ziemlichem Namedropping was die Lehrer angeht:" bekam Unterricht von..., studierte bei...,besuchte Meisterkurse mit.." . Wenn da einfach stehen würde"Geiger XY ist halt ein schlaues und talentiertes Kerlchen und hat sich das Violinspiel selbst angeeignet", würde er wahrscheinlich vor leeren Rängen fiedeln.
Zurück zum Thema habe ich noch mal mein Notenregal nach einer Methode, die dazu geeignet ist, erwachsenen Autodidakten die Kunst der klassischen Gitarre näherzubringen, durchforstet. Einigermaßen gut geeignet dafür scheint mir Play Guitar, das der österreichische Grenzgänger zwischen Klassik und Fingerpicking Michael Langer zusammen mit Ferdinand Neges verfasst hat.Das Werk umfasst zwei Bände, wobei der erste Band dem Melodiespiel im angelegten Anschlag und der zweite der Akkordzerlegung im freien Anschlag gewidmet ist. Klare Strukturierung also. Im Gegensatz zur Teuchert-Schule gibt es auch genügend Übungsmaterial. An der Stelle, wo das Wechselschlagspiel mit Bassbegleitung eingeführt wird, gibt es z.B. erst mal ein Kapitel mit Stücken in "unechter Zweistimmigkeit", also Bass- und Melodietöne versetzt. Der gleichzeitige Appoyando-Anschlag der Melodie und Tirando-Anschlag im Bass bereitet doch vielen Anfängern Schwierigkeiten. Auf die Art können sich die Finger schon mal an ihre Aufgaben gewöhnen, ohne dies aber direkt gleichzeitig ausführen zu müssen. ( Teuchert widmet dieser Art zu spielen ganze 2 Takte in einer Vorübung.)Erwähnenswert scheint mir auch, dass man nicht unbedingt Band 1 ganz durcharbeiten muss, um mit Band 2 zu beginnen, sondern dies tun kann, sobald ab Seite 31 alle Töne in der ersten Lage behandelt sind. Das hier stufenweise eingeführte akkordbezogene Tirandospiel ist doch für viele erwachsene Schüler attraktiver, weil eher dem Klangcharakter der Gitarre entsprechend.
Zusätzlich gibt es Workshops (Blues, Fingerstyle, Begleitung) und jede Menge brauchbare Grafiken, sowie zu jedem Band eine gut eingespielte CD.
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Andreas Fischer
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Beitrag von Andreas Fischer »

tele hat geschrieben:...Play Guitar, das der österreichische Grenzgänger zwischen Klassik und Fingerpicking Michael Langer zusammen mit Ferdinand Neges verfasst hat.Das Werk umfasst zwei Bände, wobei der erste Band dem Melodiespiel im angelegten Anschlag und der zweite der Akkordzerlegung im freien Anschlag gewidmet ist. ....
Danke für den (wenn auch späten) Tipp ;-)
Andreas Fischer
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tele
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Beitrag von tele »

Hallo Andreas,

schön, mal wieder vom Urheber dieses interessanten Threads zu hören. Ich hatte schon befürchtet, du hättest aus lauter Frust über die "geht nur mit Lehrer"-Kommentare längst die Gitarre aus dem Fenster-äh die Flinte ins Korn geworfen.
Ich denke ein wichtiger Aspekt bei der Sache ist, dass beim klassischen Gitarrenspiel, ähnlich wie bei den meisten anderen künstlerischen Ausdrucksformen auch, der Grat zwischen absoluter Wahrheit und persönlicher Vorliebe ein hauchdünner ist. Viele Lehrer neigen dazu ihren Schülern ihr "Steckenpferd" als allgemeingültiges Gesetz aufzudrängen. Mein Hochschullehrer z.B. war ein absoluter Verfechter des Appoyando-Anschlags während sein Kollege, mein Fachmethodikdozent seinen Schülern das angelegte Spiel gänzlich abgewöhnen wollte. Für mich liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte, es kommt wohl immer auf den musikalischen Zusammenhang an.
Ich denke aber, ein Selbststudium kann, bei allen Unwägbarkeiten die es mit sich bringt, auch die Chance bieten, von Anfang an seine eigene Herangehensweise an das Thema zu finden, ohne auf die Marotten der Lehrer eingehen zu müssen. Ein eindrucksvolles Beispiel hierfür ist der schottische Multiistrumentalist Rob MacKillop. der bei seiner Behandlung der klassischen Gitarre einige "Fehler" begeht (Spiel ohne Nägel. Abstützen des kleinen Fingers auf der Decke). dessen Interpretationen klassischer Gitarenwerke aber trotzdem, oder gerade deswegen, sehr hörenswert sind.
Ich denke,es ist wichtig im Auge zu behalten, dass Lernprozesse selten linear verlaufen. Ein Lehrbuch, das einen von Anfang an an der Hand nimmt und sicher zum Ziel führt, gibt es ncht. Das ist mir beim autodidaktischen Studium anderer Instrumente (Clawhammer-Banjo, Bluegrassmandoline) klargeworden. Wenn man aber tiefer in die Materie eintaucht und sich mit mehreren Sichtweisen auseinandersetzt, entwickelt sich automatisch ein Sog, der einen unweigerlich in die richtige Richtung führt. Der Weg ist das Ziel.
In diesem Sinne wünsche ich dir viel Erfolg beim Selbststudium....
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Andreas Fischer
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Beitrag von Andreas Fischer »

Nein ich habe mich nicht entmutigen lassen!
Ich konnte aus gesunbdheitlichen Gründen eine ganze Weile gar nicht spielen, was mit sehr weit zurückgeworfen hat, ... aber noch bin ich dabei, habe mittlerweile diverse Bücher, die ich auch teilweise nutze ;-) und bin fleissig dabei nach Noten spielen zu lernen: Ich lerne sehr langsamm aber ich habe nicht aufgegeben.

Ich will ja nie ein klassisches Konzert geben sondern nur aus Freude an der Musik auch klassisches spielen können, ein paar einfache Dinge hab ich schon gelernt und bin für jeden Tipp weiterhin dankbar.
Andreas Fischer
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Ulrich Peperle
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Beitrag von Ulrich Peperle »

[Beitrag vom Verfasser entfernt]
Zuletzt geändert von Ulrich Peperle am Sa Apr 09, 2016 10:06 am, insgesamt 1-mal geändert.
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