Flamenco-Gitarre: Kompakt-Kurs in Düsseldorf OSTERN 2015

Alles über die klassischen Spielweisen

Moderator: RB

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RB
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Beitrag von RB »

Tele, in Deiner Herangehensweise an diesen Thread spricht irgend ein diffuser Hauch von Mißgunst. Das ist mein Eindruck, nachdem ich den Thread jetzt schnell gelesen und damit einen frischen Eindruck von Rede und Gegenrede habe. Ich bitte um ernsthafte Selbstprüfung.

Nebenbei bemerkt: Auch als nicht klassisch geprägter, amerikanisierter Dilettantenmusikant kommt mir das Spiel des Asiaten im Ausdruck regungslos, beinahe statisch vor.
Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

RB hat geschrieben:Nebenbei bemerkt: Auch als nicht klassisch geprägter, amerikanisierter Dilettantenmusikant kommt mir das Spiel des Asiaten im Ausdruck regungslos, beinahe statisch vor.
Das ist es auch. Er hat es nur "runtergeballert". Mir sagt es, das technisch talentierten Gitarristen, die auffällig früh anspruchsvolle Stücke spielen können, dies eben nur technisch auf die Beine stellen. Um solchen Stücken Leben einzuhauchen, fehlt ihm die musikalische Reife (und vielleicht auch der Sinn dafür).
Liebe Grüße
Bernd
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tele
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Beitrag von tele »

Das ist es auch. Er hat es nur "runtergeballert
Ich wiederhole ein weiteres Mal: Ich habe diese Interpretation wahllos herausgepickt, um die technische Schwierigkeit des Stückes zu demonstrieren, nicht als Beispiel für eine sinnvolle musikalische Interpretation
Allen Interpretationen ist aber eine hohe Virtuosität gemeinsam, niemand spielt das Stück im Schneckentempo, auch der musikalisch hochgelobte Andres Segovia nicht.
In eine Diskussion um Nuancen der klassischen Interpretation will ich mich hier nicht einlassen, das ist mir zu subjektiv!https://www.youtube.com/watch?v=J0SvC3NG6tI
Tele, in Deiner Herangehensweise an diesen Thread spricht irgend ein diffuser Hauch von Mißgunst
"Meine Schüle spielen mit einer Wochenübungszeit von 2 Stunden nach einem Jahr dieses Stück" bleibt für mich eine unbewiesene Behauptung, der ich keinen Glauben schenken muss. Ich gebe heir lediglich meinen Zweifeln Ausdruck,
Ausgangspunkt war die Aussage auf Ulrichs Website, die er hier verlinkt hat, dass bei seiner Methode auch Schüler mit wenig Zeit zum Üben große Fortschritte machen.
In meiner Erfahrung sind aber Übungszeit und individuelles Talent entscheidender als das methodische Konzept.Wenn Ulrich tatsächlich das Unmögliche möglich machen sollte,, würde ich ihm diesen Erfolg von ganzem Herzen gönnen.
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RB
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Beitrag von RB »

75 % in einem Jahr, das kann ich mir schon vorstellen. Das Stück ist doch nicht besonders schwierig, zumindest dann nicht, wenn man es etwas langsamer spielt, als der Asiate. Sieht technisch ziemlich überschaubar aus, überwiegend Akkordzerlegungen.
Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

@ tele
Meine Anmerkung bezieht sich nicht auf Deine Auswahl sondern direkt auf die Interpretation als solche.
Liebe Grüße
Bernd
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tele
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Beitrag von tele »

Sieht technisch ziemlich überschaubar aus, überwiegend Akkordzerlegungen.
ZUr klassischen Interpretation gehört auch, sich diese Akkorde nach Noten zu erarbeiten. Die Fähigkeit dazu in höchsten Lagen nach insgesamt etwa 100 Übungsstunden zu besitzen...Alle Achtung :!:
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RB
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Beitrag von RB »

Ich glaube, der Ulrich ist einer von den (wenigen), die wissen, was sie tun. Das Bild habe ich über die Jahre von ihm gewonnen. Es würde mich sehr wundern und nicht zu meinem Eindruck passen, wenn er hier marktschreierisch unhaltbare Versprechungen machen würde. Ich teile die Zweifel nicht.
tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Halte das für durchaus möglich, dass man das Lied nach einem Jahr mit
der richtigen Methodik durchspielen kann, natürlich nicht auf dem Level.
Ich glaube allerdings, dass die Schüler mehr üben, als sie zugeben.
Ist das nicht so ein allgemeines Phänomen, dass man hinsichtlich seiner
Übungszeit ein wenig untertreibt?
Es335
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Beitrag von Es335 »

tele hat geschrieben:
Sieht technisch ziemlich überschaubar aus, überwiegend Akkordzerlegungen.
ZUr klassischen Interpretation gehört auch, sich diese Akkorde nach Noten zu erarbeiten. Die Fähigkeit dazu in höchsten Lagen nach insgesamt etwa 100 Übungsstunden zu besitzen...Alle Achtung :!:
Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass die Schwierigkeiten bei diesem Stück sehr überschaubar sind und es sich insbesondere bei dem "spektakulären" Spiel in den oberen Langen bis auf eine Ausnahme nur um chromatische Akkordverschiebung ein und desselben Griffes handelt, was selbst für einen Nichtklassiker ohne Notenkenntnis machbar ist! Also IMHO ein typischer Fall von "Eindruck schinden" Stück, dessen didaktischer Wert sicher nicht darin besteht, wie schnell die Arpeggien gespielt werden! :wink: :D
Ulrich Peperle
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Beitrag von Ulrich Peperle »

[Beitrag vom Verfasser entfernt]
Zuletzt geändert von Ulrich Peperle am Sa Apr 09, 2016 9:50 am, insgesamt 1-mal geändert.
Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Ulrich Peperle hat geschrieben:
Zur klassischen Interpretation gehört auch, sich diese Akkorde nach Noten zu erarbeiten.
Das sehe ich anders. Zur musikalischen Lesefähigkeit gehört neben der Sinnerfassung auch der pragmatische Umgang mit Schriftbildern.
Das originale Notenbild ist eine lesetechnische Zumutung und verschleiert mehr, als es preisgibt. Die Greifhand lasse ich bei diesem Stück daher nach Griffbildern erarbeiten. Damit ist das Stück in der Tat auch für "Nichtklassiker ohne Notenkenntnisse" machbar und man erkennt z.B. sofort, dass die berüchtigte "chromatische Passage" auf einem einzigen Griff beruht.
Das erinnert mich an eine Begegnung in Málaga, wo ich bei einem Flamencofestival einen Zigeuner kennenlernte. Der konnte keine Noten und hat das gespielt. Davon abgesehen hatte ich meine Schüler immer darauf "trainiert" zu analysieren, was grifftechnisch im betreffenden Stück passiert. Dann kamen die Aha-Erlebnisse, dass vieles, was nach dem Schriftbild zunächst schwierig aussieht, im Grunde ein Klacks ist. Die Folge ist eine bessere Lerneffizienz, weil man sich eben nicht Note für Note durch den Text arbeiten muss. Schlimm war für mich nur, wenn besonders eifrige Eltern meinten, zum Auswendiglernen muss das Kind zu jedem Zeitpunkt jede Note im Kopf haben, also das Stück während des Spielens "in Noten denken"; spätetens da konnte ich innerlich die Augen verdrehen...
Liebe Grüße
Bernd
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berndwe
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Beitrag von berndwe »

Das hätte mich interessiert, Ulrich. Leider ist es zu weit weg.

Davon abgesehen finde ich es sehr interessant was sich in diesem Faden wieder aus einem relativ eindeutigen Einstiegsposting entwickelt hat. Wenn man am Ende der Diskussion angekommenen ist kann man kaum noch glauben, dass es um ein Angebot für einen Kurs geht. In dieser Hinsicht ist unser Forum faszinierend ;-)
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tele
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Beitrag von tele »

Um noch mal aof denn Ausgangspunkt der Diskussion zurückzukommen:
Was mir beim Durchsehen von Ulrichs verlinkter Website durchaus positiv aufgefallen ist, ist, dass er dem Flamenco den Nimbus des Elitären nimmt, den er durch Speed-Kings wie Paco de lucia erhalten hat, und Otto Normalverbraucher dazu ermu´tigt, sich dieser Muisk zu widmen, selbst dann, wenn er nicht über eine Golpeador-Axr verfügt,
Spontan negativ aufgefallen ist mir halt, dass er gute Fortschritte auch bei wenig zur Verfügung stehender Übungszeit verspricht, und als Grund dafür sich selbst als Lehrperson anführt.
Ich will gar nicht bezweifeln, dass Ulrich das optimale Unterichtskonzept für hochmotivierte, aber zeitlich stark eingeschränkte Gitarristen aus bildungsnahen Schichten entwickelt hat, und , anstatt sie mit Infantilismen wie Wechselschlagübungen auf Leersaiten zu malträtiern, gleich in medias res geht.

Aber auch der beste Lehrer kann letztlich nur Wegweiser sein, der dem Schüler hilft Umwege zu vermeiden.Den Weg gehen muss der Schüler aus eigener Kraft.
Und da gilt beim Erlernen eines Musikinstruments ebenso wie beim Spracherwerb:NO PAIN.NO GAIN
Dies ist eine bittere Wahrheit, die der freiiberuflivhe Musiklherer seiner Klientel genauso ungerne unterbreitet, wie Herausgeber von "Englisch in 30 Tagen" oder "Spanisch in 10 Minuten täglich" Büffelmuffeln, die beim Spanienurlaub gerne in der Landessprache parliern würden.
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RB
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Beitrag von RB »

Das kann man nun zur Kenntnis nehmen. Wenn Dir etwas "spontan negativ auffällt", dann doch nur deshalb, weil Du das, was dort geschrieben steht. kraft Deiner Wassersuppe für nicht wahr hältst. Diese Unterstellung war schließlich Anlaß für spitze Bemerkungen und scheint Dich so sehr umzutreiben, daß Du immer weiter machen mußt.

Ich sehe das so: Da schreibt einer, der den Unterricht selbst gestaltet und Erfahrungswerte hat. Er erklärt, wie er versucht, Umwege, die recht verbreitet sind, zu vermeiden. Er behauptet nicht, daß man nicht üben müsse. Und da kommt der Tele daher und verkündet etwas verklausuliert und durch die Blume "ist nicht wahr". Begründung: Allgemeine Weisheiten und Analogien. Da frage ich mich schon, was das soll.
tonidastier

Beitrag von tonidastier »

Ich glaube der Tele hat sich diese Argumentationsstruktur von mir
abgeschaut :wink:
bzw. er hat die Schwierigkeit des Stückes überbewertet und daraus den
Schluß gezogen, dass es nicht sein könne.
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