Bach für Gitarre

Alles über die klassischen Spielweisen

Moderator: RB

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Herigo
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Beitrag von Herigo »

tele hat geschrieben:
was ist jetzt der grund für das einstellen dieser beispiele? ist mir noch nicht klar.
Die Grenze zwischen U und E zu definieren,
das ist doch dann aber eher ironisch gemeint, oder?
Salud a Familia
Herigo Carajillo de los Bomberos de Alemania
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jürgenM

Beitrag von jürgenM »

@ Dr. Bernd C. Schlau,
nichts gegen ein gepflegtes Streitgespräch aber mit Dir machts keinen Spaß, irgendwie zu niveaulos. Trotzdem werde ich Deine substanzlosen Beiträge in Zukunft gern torpedieren,,,;-)

Ihr anderen:
Danke für die Hörtips und die interessante Diskussion!
Wie gesagt, ich kabe viel Klassik gehört aber vielleicht ist diese Musik an mir vorbeigegangen, weil die Umstände nicht gepasst haben.
Nun muß und will ich mich aber durch eure Schreibe durcharbeiten, ich werde mich bilden. Ich denke, der ein oder andere Mitleser hat auch Blut geleckt.
Weiter so und bleibt bitte weiterhin höflich miteinander!
Gruß Jürgen
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tele
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Beitrag von tele »

Nein. Ich frage mich das ehrlich.

Ist eine Komposition von Franz Schubert jetzt U-Musik, nur weil sie von Helene Fischer gesungen wird.
Und wie ist es mit der selben Komposition, wenn sie von E.Rossfelder tremoliert wird?
Oder Cello und Gitarre, E oder U?https://www.youtube.com/watch?v=diZ4Y285IoA
das ist doch dann aber eher ironisch gemeint, oder?
rwe
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Beitrag von rwe »

tele hat geschrieben:Nein. Ich frage mich das ehrlich.

Ist eine Komposition von Franz Schubert jetzt U-Musik, nur weil sie von Helene Fischer gesungen wird.
Und wie ist es mit der selben Komposition, wenn sie von E.Rossfelder tremoliert wird?
Oder Cello und Gitarre, E oder U?https://www.youtube.com/watch?v=diZ4Y285IoA
das ist doch dann aber eher ironisch gemeint, oder?
Der Grenzzieher ist hier die GEMA, da ist viel Kokolores im Spiel. EIn Thema, das eher für die Anwälte, weniger für die Musik relevant ist. Aber für die Tantiemen...
rwe
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Beitrag von rwe »

wuwei hat geschrieben:Es würde mich also nicht wundern, wenn unter den gern von Hanjo beschworenen "600 Stücken des klassischen Kernrepertoires", sich die des Herrn Mozart mit auffälliger Häufigkeit durch eben jenes Verquertheitsmoment auszeichneten; ganz im Sinne des Marktmechanismus': FFK (= Fast-Food-Klassik). 8)
Na klar, Mozart musste auch Geld verdienen; bei aller Qualität der Musik. Und vor allem seine nachfolgenden Verwerter,,, (Ich selbst bin auch emotional kein großer Freund der Musik.)

wuwei hat geschrieben:Du wirst es übrigens nicht glauben, aber ich habe bisher noch nicht einen Song von Frau Fischer gehört. Sollte ich das nachholen? Ist das denn Kunst, oder doch eher ein Kunstprodukt aus industrieller Fertigung? :wink:

Herzlichen Gruß, Uwe
Das Du noch nie Helene Fischer gehört hast, mag ich kaum glauben; sie ist so unvermeidlich, wie Feinstaub in der Großstadt;-) Dass Du sie nicht bewusst gehört hast, glaube ich Dir allerdings gerne. Nachholen? Falls Dich Musik als soziales Phänomen interessiert, dann ja. Sonst ist es nicht unbedingt notwendig...

Beste Grüße
rwe
Hanjo

Beitrag von Hanjo »

Naja die Gema ist nicht der Grenzzieher. Carmina Burana ist gemapflichtig
egal wer es spielt. Wenn ein Schlagerkomponist länger als 70 Jahre tot ist,
ist sein Repertoire genauso gemafrei wie beim Klassiker.
Zur Frage ob ein Titel klassik oder Pop ist lässt sich eindeutig beantworten:
Der Produktmanager legt das Genre im Produktpass fest. Keiner würde einen Crossovertitel ohne Not der Klassik zuordnen.
rwe
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Beitrag von rwe »

Hanjo hat geschrieben:Naja die Gema ist nicht der Grenzzieher. Carmina Burana ist gemapflichtig
egal wer es spielt. Wenn ein Schlagerkomponist länger als 70 Jahre tot ist,
ist sein Repertoire genauso gemafrei wie beim Klassiker.
Zur Frage ob ein Titel klassik oder Pop ist lässt sich eindeutig beantworten:
Der Produktmanager legt das Genre im Produktpass fest. Keiner würde einen Crossovertitel ohne Not der Klassik zuordnen.
"Klassik" oder "Pop" ist eine Kategorisierung., "E" und "U" eine andere, und die kommt in D aus der Praxis der Verwertungsgesellschaft, eben der GEMA. Auch der dööfste Schlager ist GEMA-pflichtig (wenn er da angemeldet ist). Er wird nur eben in einer anderen Kategorie abgerechnet.
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tele
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Beitrag von tele »

auf Grund ihres musikalischen Substanzwissens ganz anders gegenübersteht als anspruchslose Partymucke,
Musikalisches Substanzwissen oder anspruchslose Partymucke?
https://www.youtube.com/watch?v=2-ljdByf9Jc
https://www.youtube.com/watch?v=wrSzQIsEMAU
https://www.youtube.com/watch?v=UHqqehfil0s

Oder Piazolla?
eindeutig Partymucke : Café,, Bordell, Nightclub (Histoire du Tango)
Oder sowas?https://www.youtube.com/watch?v=RpqITrCyCYE

Auch Villa Lobos hat seine Wurzeln in anspruchsloser Partymucke
https://www.youtube.com/watch?v=VtlrorKsiYI
Oder Waltzer= Tanz= Partyhttps://www.youtube.com/watch?v=FJU7mmvwJu4

Oder zu guter Letzt.Flamingo--eine riesige Party
https://www.youtube.com/watch?v=ZMnCAVB8zoM

Der Flamingogitarrist ist demzufolge anspruchsloser Partymusikant und sollte nciht versuchen, sich verbal in elitäre Höhen zu katapultieren, die er als Begleitmusiker von lasziv tanzenden Spanierinnen nie erreichen wird. :wink:
https://www.youtube.com/watch?v=sLFH01qJT3k
Zuletzt geändert von tele am Mo Mai 18, 2015 7:42 am, insgesamt 1-mal geändert.
Hanjo

Beitrag von Hanjo »

rwe hat geschrieben:
Hanjo hat geschrieben:Naja die Gema ist nicht der Grenzzieher. Carmina Burana ist gemapflichtig
egal wer es spielt. Wenn ein Schlagerkomponist länger als 70 Jahre tot ist,
ist sein Repertoire genauso gemafrei wie beim Klassiker.
Zur Frage ob ein Titel klassik oder Pop ist lässt sich eindeutig beantworten:
Der Produktmanager legt das Genre im Produktpass fest. Keiner würde einen Crossovertitel ohne Not der Klassik zuordnen.
"Klassik" oder "Pop" ist eine Kategorisierung., "E" und "U" eine andere, und die kommt in D aus der Praxis der Verwertungsgesellschaft, eben der GEMA. Auch der dööfste Schlager ist GEMA-pflichtig (wenn er da angemeldet ist). Er wird nur eben in einer anderen Kategorie abgerechnet.
hallo,
was Du meinst sind z.B. die Pauschalisierungssätze der Konzerte und die ausgeschütteten Tantiemen. Die berücksichtigen halt, dass unterschiedliche grosse Repertoireanteile bei U und E Gematitel sind.Und das es halt zwei Töpfe sind.
Wenn Helene Fischer ein Album mit alten klassik Titeln aufnimmt ist das natürlich gemafrei, selbst wenn es aus Vermarktungsgründen als Tv Sampler kategorisiert ist.
Wenn sie ein Konzert hat, singt sie überwiegend Pop. Also wird dann der Abend nach Vergütungssätzen für U Musik pauschaliert.
Da haben wir dann wohl aneinander vorbeigeredet. die Einteilung U und E ist ja deutlich unschärfer. Da können nicht nur im Bereich Chanson, Weltmusik und Jazz in E und U zu finden sein. Auch progressive Rock oder Metal kann E-Musik sein, wenn es sich wirtschaftlich nicht wirklich trägt.
Ist halt trotz aller Wirrnisse eine Unterstützung für kulturelle Vielfalt. Die Majors profitieren davon weniger. Eher sind es kleine Independent Musikfirmen und Ihre Künstler.
Ja ganz eindeutig, E und U Musik sind Begriffe die von den Verwertungsgesellschaften geprägt sind
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tele
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Beitrag von tele »

Einen wesentlichen Unterschied bei der Entstehung und Verbreitung der beiden Musikrichtungen sehe ich darin, dass "Klassik" von akademisch geschulten Komponisten komponiert und in Noten herausgegeben wird, die dann wiederum von akademisch geschulten Musikern in klingende Töne umgesetzt werden.(Bach, Beethoven,Boulez, Berlioz, Bartok...)
"Popmusik" wird häufig von begabten Laien geschrieben, die ihre Musik dann meist auch selbst spielen.(Beatles, Beachboys, Bangles, Bowie,, The Band...)

Diese Beobachtungsweise erscheint mir bei der Differenzierung effizienter als eine marktanalytische Herangehensweise, oder die Diffamierung des Publikums einer Musikrichtung als substanzwissenfrei.
Hanjo

Beitrag von Hanjo »

Naja nach der Einteilung wäre die DDR Rock Mucke der Klassik zugeordnet und Bach, der mit 18 die Klosterschule verlassen hat um am Hofe zu spielen wäre dann also Pop.
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Holger Hendel
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Beitrag von Holger Hendel »

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tele
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Beitrag von tele »

Naja nach der Einteilung wäre die DDR Rock Mucke der Klassik zugeordnet und Bach, der mit 18 die Klosterschule verlassen hat um am Hofe zu spielen wäre dann also Pop.
Klar, Ausnahmen lassen sich immer finden, Michael Jacksons Produzent Quincy Jones hat bei Nadja Boulanger studiert.
In früheren Zeiten waren die Rollen "Musiker am Hofe" und Komponist auch häufig miteinander verbunden.
Aber im heutigen subventioniertem klassischen Konzertbetrieb ist doch eine klare Trennung zwischen Komponist einerseits und Instrumentalist andereseits die Regel.
Dass sich bei einem Klavierabend der Musikfestspiele Saar ein junger Pianist an den Flügel setzt und erzählt:"Das folgende Stück ist mir gestern abend eingefallen" ist doch eher unwahrscheinlich.
Statt dessen stehen Werke von Chopin, Bach,Beethoven und Kollegen auf dem Programm.

In der Popmusik sind die Interpreten häufig auch Komponisten.Stichwort:"Singer/Songwrier"
Hanjo

Beitrag von Hanjo »

tele hat geschrieben:
Naja nach der Einteilung wäre die DDR Rock Mucke der Klassik zugeordnet und B Pop.
In der Popmusik sind die Interpreten häufig auch Komponisten.Stichwort:"Singer/Songwrier"
Das war wohl eher in Deiner Jugend. Die erste Bewegung war Ende der 60er, die 2te mitte der 80er. Heute sind sie auf grossen Bühnen die Ausnahme und spielen beim Musikverkauf kaum eine Rolle. Sie sind wieder dort wo sie angefangen haben, in den kleinen tollen Clubs.
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tele
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Beitrag von tele »

Es geht mir auch nicht um den Marktanteil, den klassische Singer/Songwriter am heutigen Popmusikmarkt haben, sondern darum, dsss in der Popmusik Künstler viel häufiger ihr eigenes Material darbieten als dies in der Klassik der Fall ist.
Der Begriff "Singer/Songwriter" im weiteren Sinne trifft auch auf David Bowie, Kurt Cobain, Billy Joel, Elton John oder Sting zu.
Bei Anna Netrebko, Elina Garrancha, Ann Sophie Mutter, Mstislav Leopoldovitch Rostropovich oder Lang Lang ist das doch eher selten der Fall, das sie was selbst komponiertes zum Besten geben.
Das überlässt man in der Klassik lieber Kompositionsspezialisten, und diese Aufteilung der Rollen ist für mich ein typisches Merkmal der Klassikszene, egal welche Ausnahme du jetzt anführst,
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