Es muss nicht immer der Kanon sein

Alles über die klassischen Spielweisen

Moderator: RB

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Misty
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Re: Es muss nicht immer der Kanon sein

Beitrag von Misty »

Sie war noch nicht, aber ist in weniger als 2 Wochen und die Stücke sitzen schon. :) Trotzdem Danke! :) Anschauen werde ich es mir auf jeden Fall.
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elmoresilk
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Re: Es muss nicht immer der Kanon sein

Beitrag von elmoresilk »

Wie wäre es mit Leo Brouwers "Un dia de noviembre" ? Voll süsser Melancholie und wunderschön.
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tele
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Re: Es muss nicht immer der Kanon sein

Beitrag von tele »

Wie wäre es mit Leo Brouwers "Un dia de noviembre" ? Voll süsser Melancholie und wunderschön.
Guter Vorschlag und mal was komplett anderes!
Wenn Tatyana Ryzhkova das Stück vor einem lodernden Novemberfeuer spielt, wird einem trotz der winterlichen Temperaturen doch gleich warm ums Herz.
Ich dachte eigentlich, dass Stück sei noch nicht gemeinfrei, und man müsse die Noten kaufen.
Bei Scorser.com kann man die Noten aber kostenlos downloaden.
Songsterr.com bietet Tabs und eine Midiversion.
Soweit mir bekannt, werden Noten erst 70 Jahre nach dem Tod des Komponisten gemeinfrei.
Per-Olov Kindgren bietet ja eine Menge Noten an, aber der Novembertag ist nicht dabei.
Kann mich da jemand aufklären? Sind die kostenlosen Downloads wirklich legal...?

@Elmoresilk: Vielleicht kannst du ein paar Worte zu dem Stück sagen, mir ist der Novembertag dann doch eine Spur zu emotional, um mich eingehend damit zu beschäftigen. :wink:
Zuletzt geändert von tele am Mi Feb 17, 2016 8:14 am, insgesamt 2-mal geändert.
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docsteve
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Re: Es muss nicht immer der Kanon sein

Beitrag von docsteve »

Scorser ist AFAIK eine russische Webseite. Da nehmen die es mit dem Urheberrecht nicht so genau. Will sagen: Brouwer sieht keine Kopeke davon.

Viele Grüße, Stephan
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Misty
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Re: Es muss nicht immer der Kanon sein

Beitrag von Misty »

Das Stück ist wirklich schön, ich spiele es gerade! :)

Wobei ich eine Bearbeitung von Jesus Ortega spiele, welche sich von beiden geposteten Varianten etwas unterscheidet

Wobei das Tab sicher ein bisschen hilfreich ist sich in den Noten bzw. in den Lagen zurecht zu finden..... :mrgreen:
Ulrich Peperle
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Re: Es muss nicht immer der Kanon sein

Beitrag von Ulrich Peperle »

[Beitrag vom Verfasser entfernt]
Zuletzt geändert von Ulrich Peperle am Sa Apr 09, 2016 9:24 am, insgesamt 1-mal geändert.
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tele
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Re: Es muss nicht immer der Kanon sein

Beitrag von tele »

Wobei die unbestreitbar einnehmende Optik der jungen Dame nicht darüber hinweghören lassen sollte, dass das Stück eine ziemlich triviale Schmonzette ist.
Die junge Dame pflegt überhaupt ein Repertoir, bei dem ihre einnehmende Optik mit einnehmenden Klängen untermalt wird, Elogio de la Danza oder Espiral Eterna wären wohl da ein ziemlicher Clash!
Dann doch lieber "Dia de Noviembre" und dazu einen Obstkuchen.
Da bleibe ich dann doch lieber bei Brouwers älteren, aber kompositorisch weitaus mutigeren Werken ;) ...
Ich habe mal bei Wikipedia nachgeschaut und war doch etwas überrascht, dass Dia von 1968 ist und damit zeitlich zwischen Elogio und Espiral anzusiedeln ist.
Könnte es sein, dass in Kuba 1968 Ebbe in der Staatskasse herrschte und Fidel Leo gefragt hat: " Warum musst du denn immer so abgehobenes Zeugs komponieren Leo? Mach doch mal was Massenkompatibles, damit es Dollars regnet!"

Zum Thema Rechte: Was ist denn hiervon zu halten Listen and read along ?
Man kann die Noten zwar mitlesen aber nicht ausdrucken.
Wenn das verboten ist, müsste es ja auch verboten sein, wenn im Urlaubsvideo die Kamera mal kurz über urheberrechtlich geschützte Noten schwenkt. :wink:
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elmoresilk
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Re: Es muss nicht immer der Kanon sein

Beitrag von elmoresilk »

Um Ulrichs Deutungshoheit mal etwas entgegenzusetzen, kõnnte es sich bei dem Stück auch um eine durchaus gefällige Komposition handeln, die thematisch vielleicht etwas an die "spanische Kadenz" angelehnt ist. Möglicherweise voller klischeehafter Anmutung aber keinesfalls kitschig oder trivial. Wie sich das Thema dann in die höheren Lagen emporschwingt finde ich schon sehr gut gemacht und gefällt mir. Es war ja auch nach geeigneten Stücken für Klassikeinsteiger (zu denen ich ja auch gehöre) gefragt.
Grüße Dieter
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tele
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Re: Es muss nicht immer der Kanon sein

Beitrag von tele »

Ich denke, es ist letztlich eine Frage des Geschmacks, ob man das Süße von Dia de Noviembre oder das Herbe von Danza Caracteristica bevorzugt.
Aber ähnlich wie bei Nikita Koshkin kann ich mich bei Brouwer des Eindrucks nicht erwehren, dass viele Passagen eher aus der Logik des Instruments heraus, als nach abstrakt kompositorischen Gesichtspunkten erschaffen wurden.
Was an sich nicht schlecht sein muss, will man doch mit dem Instrument musizieren und nicht dagegen!
In diesem Sinne nützlich sind auch die Estudios sencillos deren erste Charge 1960 erschien. Die ersten 4 Etüden werden hauptsächlich mit p-i-m gezupft und können deshalb auch im Hybrid Picking mit Plektrum, Mittel-und Ringfinger geübt werden.
In Etüde 5 wird dann zum ersten Mal der Ringfinger systematisch eingesetzt...
Ach ja, man kann sowohl Noten (sheet music) als auch Tabulaturen (tabs) der Etüden kostenfrei im Netz finden, aber wir wollen Raúl Castro und Herausgeber Max Eschig ja nicht in den Rücken fallen, weshalb ich dringend empfehle, die Noten käuflich zu erwerben.

Zur Etüde 5:
Als Tempo wird Allegretto (montune) angegeben. Nachdem ich jahrelang vergeblich versucht habe, eine Übersetzung für "montune" zu finden, wurde ich vor kurzem bei Youtube fündig. Montune ist wohl eine Art kubanischer Bergmusik. Montune is un genero de música popular cubana, significa "de la montaña".
Konkrete Metronomangaben gibt es nicht, wahrscheinlich war das Metronom in Kuba als Sinnbild des Kapitalismus verrufen, dafür ist die Dauer des Stücks angegeben: 1 Minute 15 Sekunden.
Bezieht man das Allegretto auf die Viertelnoten, dann ist man in der Hälfte der vorgesehenen Zeit mit der Etüde fertig. Daher denke ich, dass sich das Allegretto auf die Achtel bezieht und bei 100 BpM kommt man dann etwa auf 1.15 min.
Die meisten Gitarristen spielen die Etüde aber etwas flotter.
Ich gehe die Sache erst mal gemütlich an.

Die ersten vier Takte bestehen aus gebrochenen synkopierten Vierklängen mit fester Finger-Saitenzuordnung.
In den Folgetakten geht die Synkopierung in die Bassstimme über und m und i schlagen nacheinander die h-Saite an.
Übungsvorschlag: die Takte 5 und 6 in einer Schleife wiederholen und dabei darauf achten, die Sechzehntelpause genau einzuhalten, also den Daumen nicht zu früh zu spielen.
In Takt 9 wird ein b, das man als ais schon gegriffen hat im Wechselschlag angeschlagen, d-Bass mit dem Daumen dämpfen!
Die Folgetakte sind Kombinationen der zwei Ansätze. Es kommt dabei immer wieder zu Reibungen der leeren h-Saite mit dem gegriffenen ais. Das ist aber auch Teil von anderer Hinterwäldler-und Bergbewohnermusik wie Honky Tonk oder Bluegrass. :wink:
Genug gelabert. Hab sowieso keine Ahnung!
Ich habe das lediglich geschrieben, um ein Forumsmitglied, das zwar über ein schier unermessliches Sachwissen verfügt, aber gleichzeitig unter einer gewissen kreativen Lethargie leidet, aus der Reserve zu locken.
Also werter Fehlerderrick und Jurybohlen in Personalunion, tu dir keinen Zwang an und walte deines Amtes!!
Wenn es mit dem agieren auch eher hapert, reagieren kannst du ja!
Zuletzt geändert von tele am Do Feb 25, 2016 8:42 am, insgesamt 3-mal geändert.
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Ulrich Peperle
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Re: Es muss nicht immer der Kanon sein

Beitrag von Ulrich Peperle »

[Beitrag vom Verfasser entfernt]
Zuletzt geändert von Ulrich Peperle am Sa Apr 09, 2016 9:24 am, insgesamt 1-mal geändert.
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Misty
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Re: Es muss nicht immer der Kanon sein

Beitrag von Misty »

tele hat geschrieben:Hi Misty,
außer dem naheliegenden "Greensleeves" fällt mir da spontan "Packington's Pound " ein.
Ich habe damit damals meine Terzgitarre angetestet. Packington's Pound
Hier gibt's das Pfund in normaler Tonhöhe
Hier gibt's die Noten.
Kann sein, dass sie sich ein bisschen von der Version, die ich gespielt habe, unterscheiden, aber du wirst schon damit klarkommen.
Nettes Stück, finde ich.
Nochmal danke! Hab beides den Sonntag in der Kirche gespielt und es kam gut an! :) Oh Mann, oh Mann! Ich glaub die Nervosität krieg ich nie in den Griff!

Zur Zeit arbeit ich schon an "Un dia die noviembre", "Fandango" - Teschner und "Estudia E-Moll" - Tarrega...... lauter schöne Stücke für Anfänger! :)
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tele
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Re: Es muss nicht immer der Kanon sein

Beitrag von tele »

Hallo Misty,
freut mich, dass die Renaissancestücke gut angekommen sind!
Also, als Anfängerstücke würde ich die Sachen, die du jetzt übst, nicht gerade einstufen.
Mit "Dia de Noviembre" hab ich mich nie befasst, aber in der e-moll Etüde von Tarrega hat es der Wechsel vom D7 zun H7 doch wirklich in sich!
Spielst du die Oberstimme angelegt oder frei?
Und der Fandango aus dem zweiten Band vom Fridolin, da bist du ja auf dem besten Weg zur Rasgueado-Queen. :guitar1:
Auch wenn das Notenbild für einen Mitteleuropäer ohne Kenntnis afrokubanischer Rhythmuskonzepte "synkopisch" aussehen mag, ist das Stück im kubanischen Sinne weitgehend synkopenfrei (sic!), weil es - im wahrsten Sinne des Wortes "etüdenhaft" - dem zu Grunde gelegten Pattern eines clave son folgt, wobei Brouwer nur die 1. Hälfte (3+3+2 Sechzehntel) eines üblicherweise zweitaktigen 3:2-clave als cinquillo ( = 5 Anschläge) verwendet.
Hierzu meint Guilherme Vincens im Guitarra Magazine

STUDY V
Number V is like a song accompaniment with some different chords and rhythms. It starts with a C chord moving to unpredictable harmonies. The use of the bass on the second subdivision of the beat and the repeated notes create a different groove.

It is the first one in the series to work systematically with the 'a' finger. The 'p-i-a-m' and 'p-m-i' patterns are used but always in a syncopated rhythm. The metronome should help in understanding the rhythms and making the syncope clear.

On the third line, on the modulation and transition to the B section, the crescendo should be clear in order to stress the new tonal (modal) center Eb.

In the transition to the repetition of A, the finger substitution should make the passage easier.

In the conclusion, the accents on the minor second should be noticed; it is a very dissonant interval that is emphasized two times here. Also in the conclusion, the articulation of the syncope should be clear even though the tempo is slowing down.

Na ja, der Gute ist wahrscheinlich eher beschäftigt damit, bei Gitarrenfestivals in Erscheinung zu treten, da bleibt nicht mehr viel Zeit für das Büffeln von Fachterminologie. Und überhaupt, was weiß ein Brasilianer schon vom cinquillo clave? Die haben doch nur Samba im Kopf! :wink:
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Re: Es muss nicht immer der Kanon sein

Beitrag von Misty »

tele hat geschrieben:Hallo Misty,
freut mich, dass die Renaissancestücke gut angekommen sind!
Also, als Anfängerstücke würde ich die Sachen, die du jetzt übst, nicht gerade einstufen.
Mit "Dia de Noviembre" hab ich mich nie befasst, aber in der e-moll Etüde von Tarrega hat es der Wechsel vom D7 zun H7 doch wirklich in sich!
Spielst du die Oberstimme angelegt oder frei?
Und der Fandango aus dem zweiten Band vom Fridolin, da bist du ja auf dem besten Weg zur Rasgueado-Queen. :guitar1:
Naja, spiele jetzt auch schon 1,5 Jahre! :) Und habe auch gebeten wieder einen Gang zurückzuschalten. Viel von den Klassiksachen sind mit irgendeinem Hintergedanken verknüpft (kommt mir so vor)...... angelegtes Spiel, das "Erfahren" der 1-4-5 Geschichte, Geläufigkeit, Barrétraining, Dynamikeinsatz und Spannungsbögen, betonte Oberstimme,....

Oberstimme frei, oder ich hab nicht gut aufgepasst..... :whistler:
Ulrich Peperle
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Re: Es muss nicht immer der Kanon sein

Beitrag von Ulrich Peperle »

[Beitrag vom Verfasser entfernt]
Zuletzt geändert von Ulrich Peperle am Sa Apr 09, 2016 9:25 am, insgesamt 1-mal geändert.
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tele
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Re: Es muss nicht immer der Kanon sein

Beitrag von tele »

Da ist harmonisch nichts "unberechenbar", denn es erscheint eine klischeehafte I-IV-V-I-Kadenz über einem C-Orgelpunkt (C - F - G add9b - C).
Orgelpunkt C ist korrekt, die Akkorde darüber sind aber Cmaj7-Fadd#4-Gaddb9-Cmaj7. Dafür ist die Beimischung der leeren h-Saite zuständig.
Das ist es, was ich meinte, als ich schrieb, die Musik Brouwers entstehe oft eher aus der Logik des Instruments als aus abstrakten Vorstellungen heraus. Die h-Saite wird beigemischt, weil sie grifftechnisch leicht zu realisieren ist, nicht weil sie harmonisch gesehen Sinn macht.
Die Ausführungen von Guilherme Vincens sind das Musterbeispiel einer inhaltsleeren Pseudoanalyse, die nichts erklärt, weil sie sich in spieltechnischen Banalitäten verliert und lediglich beschreibt, was ohnehin aus dem Notentext ersichtlich ist.
Ich hatte die Ausführungen auch lediglich als Beispiel dafür angeführt, dass ein Gitarrist, der wohl nicht gänzlich unbewandert in diesen Dingen ist, auch von einer Synkope spricht.
Auch wenn das Notenbild für einen Mitteleuropäer ohne Kenntnis afrokubanischer Rhythmuskonzepte "synkopisch" aussehen mag, ist das Stück im kubanischen Sinne weitgehend synkopenfrei (sic!), weil es - im wahrsten Sinne des Wortes "etüdenhaft" - dem zu Grunde gelegten Pattern eines clave son folgt, wobei Brouwer nur die 1. Hälfte (3+3+2 Sechzehntel) eines üblicherweise zweitaktigen 3:2-clave als cinquillo ( = 5 Anschläge) verwendet.
Ist es nicht. Der Notierende und der Interpret müssen sich durch gemeinsame Übereinkünfte - sprich: Konventionen - auch ohne zusätzlichen Zeichensalat aufeinander verlassen können. Bach konnte z.B. davon ausgehen, dass jeder Interpret seiner Zeit wusste, wie eine punktierte Achtel mit Sechzehntel zu spielen war, wenn in einer anderen Stimme eine Triole oder 3/8 notiert war. Oder wie ein 9/8 zu betonen war.
Wenn ein Notierender bewußt gegen Konventionen verstößt, dann will er dem Interpreten etwas mitteilen und fordert ihn explizit zum Mitdenken auf. Es gibt aber auch Fälle, wo er nur seine notationstechnische Unbedarftheit mitteilt. Oder dass ihm der Interpret am A.... vorbeigeht.
Erkennst du die Widersprüchlichkeit der zwei Aussagen? Bachs Musik soll sich einzig und allein aus dem Notenbild ergeben, um Brouwer zu spielen, muss man hingegen ein Kenner kubanischer Rhythmik sein.
Warum gilt, was für Bach gilt nicht auch für Brouwer? Wenn er einen Puls von 108 BpM anstrebt, dann könnte er Viertel als Referenzpuls im Allegretto-Tempo notieren.
Etwa in der Art:
Alegretto Bild
Das wäre auch für Son Montuno-Unkundige eindeutig.

Zu argumentieren, lediglich Musiker, die nicht mit kubanischen Rhythmuskonzepten vertraut seinen, verstünden diese metrischen Strukturen nicht, ist elitäres Gehabe und widerspricht der Forderung, Notenschrift müsse aus sich selbst heraus zu erschließen sein.
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