Es muss nicht immer der Kanon sein

Alles über die klassischen Spielweisen

Moderator: RB

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tele
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Beitrag von tele »

Ein weiteres nicht allzu schweres Stück aus der Chilesotti Sammlung ist "Bianco Fiore" von Cesare Negri.
Notenhttp://www.free-scores.com/download-she ... ?pdf=39283
Allerdings ist in Takt 5 in der von Alan Neidle bearbeiteten Ausgabe der Chilesotti Sammlung auf der 3 eine leere G-saite unter dem fis in der Melodie statt der Viertelpause.
In Takt 22 und 30 auf die 1 steht hier ein G statt des A als Bassnote.
Diese Tabs scheinen mir halbwegs korrekthttp://www.classtab.org/zanbf.txt

Jerry Willard spielt das Stück entsprechend der Neidle Ausgabe. Das Stück ist auch in seinem Heft "Easy Renaissance Pieces" in dem auch Tabulaturen zu finden sind. Für Tablaturspieler scheinen mir seine Bücher recht vernünftig,https://www.youtube.com/watch?v=0wDZeWGQg2g

Laute, ohne die große Septim g-fishttps://www.youtube.com/watch?v=z9A7Gds_JCM

Mit Kapo und Kappehttps://www.youtube.com/watch?v=KThzNOquWk0

Terzgitarre mit zugegebenermaßen ein bisschen zuviel Reverbhttps://www.youtube.com/watch?v=8o69rmnOpk0
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tele
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Beitrag von tele »

Habe gerade folgendes Video entdeckt.https://www.youtube.com/watch?v=dPR38BvVvNM
Macht er ja gut, der Tolgahan, aber mir persönlich ist die Auswahl zu 20.Jh,-lastig.
Gerade mal 5 Renaissance-Stücke und 7 Barock-Stücke dafür aber jede Menge nichtssagendes Modernes. Na ja, Geschmäcker sind halt verschieden.

Der erste Barockkomponist, den er im Programm hat, ist Gaspar Sanz, ein Vertreter der 5-chörigen Barockgitarre,http://www.tabazar.de/geschichte/index.php?page=4

Sein bekanntestes Werk ist die Suite Espagnola und daraus der Canarios.
Der ist aber vielleicht für den Anfang zu heftig, aber aus der gleichen Suite eignet sich der Rujero gut für erste Nylonschritte.

Notenhttp://www.oreshko.co.uk/rujero.htm
http://www.delcamp.net/gif/gaspar_sanz_rujero.gif
http://www.learnclassicalguitar.com/rujero.html

Bei Learn Classical guitar sind auch Tabs zu sehen.

So klingt's dannhttps://www.youtube.com/watch?v=SFZSjdJTtTM
Oder sohttps://www.youtube.com/watch?v=AqdQUcfL3Pk

Rob MacKillop hat eine schöne Bearbeitung für Ukulele geschriebenhttps://www.youtube.com/watch?v=yTB8eY-7qp4

Bei allen Versionen sind unterschiedliche Verzierungen und Bindungen festzustellen. Da muss der persönliche Geschmack entscheiden, wofür man sich entscheidet.
Ulrich Peperle
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Beitrag von Ulrich Peperle »

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Zuletzt geändert von Ulrich Peperle am Sa Apr 09, 2016 9:26 am, insgesamt 1-mal geändert.
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Misty
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Re: Es muss nicht immer der Kanon sein

Beitrag von Misty »

Nachdem ich meinte, es darf ruhig mal wieder was klassisches sein im Unterricht, spiele ich aktuell:

https://www.youtube.com/watch?v=LatyKkHbE_E" onclick="window.open(this.href);return false;

Mein Lehrer meinte, es sei eine gute Übung für den angelegten Anschlag bzw. Übergänge Akkordspiel und Melodiespiel.

Ich finde es hat seinen Reiz und klingt ganz nett! :D
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tele
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Re: Es muss nicht immer der Kanon sein

Beitrag von tele »

Ein weiteres nicht allzu schweres Stück ist der "Titelsong" der "Suite española" , die Españoleta. Hier gibt's für 99 Cent Noten und Tabs. http://www.mysongbook.com/tab/gaspar-sanz/espanoleta" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;"
Das Stück ist bis auf einige 3-stimmige Akkorde zweistimmig mit punktierten Halben im Bass und einer Melodie, bei der drei Viertel und punktierte Viertel, Achtel, Viertel abwechseln.
Dadurch, dass die Basstöne im Vergleich zum Tonumfang einer Barockgitarre eine Oktave nach unten versetzt werden, kann man die Oberstimme konsequent im angelegten Anschlag spielen, ohne dass sich Daumen und Finger ins Gehege kommen.
Olivier Hecho legt an
Der Site-Owner gibt dem Barockstück durch Rubato einen romantischen Touch
Jean-François Delcamp
Bei der Frage, ob die Oberstimme im Tirando oder Appoyando gespielt werden soll, argumentiert die Tirando-Fraktion, dass der angelegte Anschlag erst von Tarrega in die klassische Gitarrenmusik eingeführt wurde, für alte Musik also stilistisch unpassend sei.
Worauf die Appoyando-Fraktion antwortet, dass, wenn man stilistische Authentizität wünsche, man bitte auf altem Instrumentarium musizieren möge, und sobald man eine moderne Konzertgitarre in die Finger nehme, diese gefälligst auch mit moderneren Techniken bearbeiten möge.
Ich würde sagen: erlaubt ist was gefällt. Rein gefühlsmäßig spiele ich einstimmige Oberstimmen in Barock-oder Renaissancestücken eher im freien Anschlag.
Aber ich muss ja auch nicht mit meiner Smallman Double Top die Bühnen der Welt beschallen, sondern sorge mal mit meiner Small Guitar für die musikalische Untermalung einer Vernissage, und das geht auch ganz gut im Tirando
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Ulrich Peperle
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Re: Es muss nicht immer der Kanon sein

Beitrag von Ulrich Peperle »

[Beitrag vom Verfasser entfernt]
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bausteff
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Re: Es muss nicht immer der Kanon sein

Beitrag von bausteff »

... wie wärs hier mit - wenn auch Übergreifend zwischen Klassik und Fingerstyle.

Die Version des von mir geschätzten David Qualeys von Bachs "Jesu meine Zuversicht" - Jesu Joy of man´s desiring.

Ups, jetzt muss ich mich auch noch trauen das ich meine Aufnahme von dem Stück hier einzustellen

https://vimeo.com/129363866" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;

Ich hoffe Euch gefällt die Version :wink:
Zuletzt geändert von bausteff am Di Dez 29, 2015 5:09 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Misty
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Re: Es muss nicht immer der Kanon sein

Beitrag von Misty »

Ulrich Peperle hat geschrieben: Naja - "El Vito" ist nichts "klassisches" (auch wenn die hier gespielte Bearbeitung von José de Azpiazu für "klassische Gitarre" ist), sondern ein überaus populäres andalusisches Tanzlied ;) ...

mfG
Ulrich
Danke für den Hinweis..... war unsauber ausgedrückt! ;) Ein Stück für die Nylon Gitarre hatte ich mir gewünscht und auch bekommen! *ggg*
bausteff
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Re: Es muss nicht immer der Kanon sein

Beitrag von bausteff »

... auf jeden Fall ein schönes Stück.

Für mich als Gitarrenbegeisterter Amateur und Hobbymusiker der versucht neben Job und Familie bei unserer Leidenschaft in eine andere Welt einzutauchen zählt einfach nur ob mich ein Musikstück erreicht oder nicht. Klassik, Barock, Romantik etc sind in erster Linie für mich Epochen - wo fängt die klassische Gitarrenmusik an, wo hört sie auf? Wo ist die Grenze zwischen Fingerstyle und Klassik? Sind z.B. Stücke von Andrew York klassische oder Fingerstyle Stücke? Oder das Cavantina von Stanley Myers? Oder Roalnd Dyens, Piazolla, Dilermando Reis oder Baden Powell? Habe ich vieles davon schon in Konzerten von Gitarristen gehört die international zu den Besten gehört.
Ich liebe diese Musik genauso wie Bach, Tarrega oder Sor.

... ich finde es aber auch toll dass es hier im Forum Mitglieder gibt die über ein enormes Hintergrundwissen verfügen. Bin immer interessiert diese Hintergründe zu erfahren.

Euch allen schon mal ein schönes neues Jahr
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Misty
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Re: Es muss nicht immer der Kanon sein

Beitrag von Misty »

Ich dachte in diesem Thread wäre die Frage ganz gut aufgehoben. :)

Ich habe zu Weihnachten unter anderem in einer Kirche gespielt (und hab dafür sogar Geld bekommen :o ). Ich habs gar nicht gut gefunden, auch wenns dem Rest offensichtlich gefiel.

Nun kam die Anfrage ob ich nicht wieder spielen möchte, es wäre zu Weihnachten so nett gewesen. Die Musik in dieser Messe dreht sich um die Renaissance, es wäre also auch ein Gitarrenstück aus dieser Epoche gefragt.

Irgendwelche Tipps?? Es sollte nicht zu schwer sein! :wink:
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tele
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Re: Es muss nicht immer der Kanon sein

Beitrag von tele »

Hi Misty,
außer dem naheliegenden "Greensleeves" fällt mir da spontan "Packington's Pound " ein.
Ich habe damit damals meine Terzgitarre angetestet. Packington's Pound
Hier gibt's das Pfund in normaler Tonhöhe
Hier gibt's die Noten.
Kann sein, dass sie sich ein bisschen von der Version, die ich gespielt habe, unterscheiden, aber du wirst schon damit klarkommen.
Nettes Stück, finde ich.
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Misty
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Re: Es muss nicht immer der Kanon sein

Beitrag von Misty »

Danke! :) Greensleeves habe ich schon mal gespielt, das müsste ich mir nur ein bisschen ansehen, ist halt ein bisschen kurz. In meiner Notensammlung sind noch 3 andere Stücke, die mir nicht so zusagen. Deins, Tele, klingt wirklich nett und es tut mir gut, wenn ich mal wieder ins Notenlesen oder eigentlich mehr umsetzen auf der Gitarre, einarbeite!

Das ließe sich machen.... vielleicht nehme ich die Möglichkeit doch wieder wahr! :) :o
bausteff
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Re: Es muss nicht immer der Kanon sein

Beitrag von bausteff »

Hallo Misty,

ich spiele regelmäßig im Gottesdienst - im Winter oft eine Herausforderung - eiskalte Hände und dann musst du vor und spielen :?
Inzwischen mache ich da wenn möglich eine Winterpause.

Wie wäre es mit einer Pavane von Milan - letztes Mal habe ich die Nr. 1 gespielt
https://www.youtube.com/watch?v=rxrtowucNj0" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;
Noten: http://www.classicalguitarschool.net/music/1069.pdf" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;
TAB: http://www.tabcrawler.com/2367462/luis-milan/pavana-1" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false; -

oder "Wilsons Wilde"
https://www.youtube.com/watch?v=VMDOvqgi1WU" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;
Noten/TAB: http://www.guitardownunder.com/_scores/wilson_wilde.php" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;
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Misty
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Re: Es muss nicht immer der Kanon sein

Beitrag von Misty »

VIelleicht mach ich ein Medley aus "Greensleeves" und "Packington's Pound ".... Habe mir die Noten runtergeladen und es mir grad eine halbe Stunde angesehen nach 10min Kampf mit den Noten gings eigentlich ganz gut. 2-3 Stunden noch intensiv reinivestieren und es geht! :) Genau mein Level!

Das "Pavane" klingt sehr schön und wäre auch von der Länge her gut. Mein Mann hat im Hintergrund zugehört und als ich gefragt hab, ob ihm das gefällt meinte er: "Das hast du doch die ganze Zeit grad gespielt?!" :mrgreen: Schweinsohren...... *loool*
Müsste ich allerdings etwas mehr Zeit reinivestieren...... :whistler:
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tele
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Re: Es muss nicht immer der Kanon sein

Beitrag von tele »

Hi Misty,
war die Renaissance-Messe schon? Oder ist das irgendwann mal in ferner Zukunft? Dann hätte ich noch ein kleines Stück anzubieten: "Mr.Dowland's Midnight".
Die meisten Dowland-Trankriptionen, die ich kenne, sind in Lautenstimmung, also mit der G-Saite um einen halben Ton tiefer gestimmt. Wenn man etwas tiefer in die Materie "Musik für Renaissance-Laute auf der Gitarre" einsteigen will, lohnt es sich auf jeden Fall, in dieser Stimung heimisch zu werden, aber für ein oder zwei Renaissance Stücke scheut sich da manch einer davor.
Ich habe eine Transkription von Herrn Dowlands Mitternacht in Normalstimmung gefunden.Midnight
Ich habe das Arrangement mal ausprobiert und finde, dass es ganz ordentlich klingt https://www.youtube.com/watch?v=MTQyr1qpGaA

Einige Anmerkungen:
-Das Stück ist eigentlich zweiteilig, einfach nach dem E-Dur Akkord in Takt 8 ein Wiederholungszeichen denken.
-an einigen Stellen empfielt es sich die Basssaiten daran zu hindern, weiterzuklingen. In Takt 2 auf den 3.Taktschlag erinnert der Akkord, der entsteht, wenn man das nicht tut, mehr an Mr.Van Halen's Jump als an Mr. Dowland's Midnight. Einfach mit der Außensaite des Daumens die A-Saite dämpfen während die Innensaite das e anschlägt.
-die Bindungen (pull-offs) sind optional.
-vor dem Schlussakkord ist eine Wellenlinie. Das bedeutet, dass der Akkord mit einem schnellen Arpeggio zerelegt wird. Das kann mit dem Daumen oder mit einer Kombination aus Daumen und Fingern machen. Durch die Ukulele habe ich noch eine andere Art gelernt, Arpeggios auszuführen, mit der Außenseite des Zeigefingernagels.
Das habe ich so bei den E-Dur Akkorden gemacht. Klingt noch ein bisschen kratzig, werde ich aber weiterverfolgen.
Solche Arpeggios sind Verzierungen und können dem eigenen Geschmack entsprechend eingesetzt werden, auch da wo sie nicht notiert sind. Nur übertreiben sollte man es nicht.
-Um die Tonhöhe einer Renaissancelaute zu imitieren, werden Renaissancestücke häufig mit Kapo am 2. oder 3. Bund gespielt. Ich habe meine Cordoba Mini so gestimmt, wie eine Konzertgitarre mit Kapo am 4.Bund.
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