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Es muss nicht immer der Kanon sein
Verfasst: Mo Mai 25, 2015 2:16 pm
von tele
Deshalb dachte ich mir, es wäre sicher keine schlechte Idee, wenn die etwas klassikerfahreneren unter den Foristen den Klassikeinsteigern leicht zugängliche Alternativen zu Pachelbels einzigem Charterfolg aufzeigen würden.
Am besten mit Link zu einer Tabversion, damit die notenunkundige Steelstring-Fraktion auch was davon hat, und mit Youtubelink für den Anschaungsubterricht.
Ich mache mal den Anfang mit dem Menuett von Johann Phillip Krieger in A-Moll.
http://www.mckinneyguitarstudio.com/mus ... 1%20fw.pdf
In Takt 13 und 14 die kurze Dreistimmigkeit einfach ignorieren und die Mittelstimme weglassen. Das Stück kann konsequent zweistimmig gespielt werden, Daumen für die Bässe und Finger für die Oberstimme.
Eine Youtube-Version mit leichten Verzierungen
https://www.youtube.com/watch?v=sddmQMHJfCM
Ursprünglich war das Stück wohl für Klavier
https://www.youtube.com/watch?v=zpycZrdee3E
Aber da ich mir keinen Steinway leisten kann, muss ich das Menuett halt auf meiner Sanchez spielen, die ich dazu mit Kapo auf dem 2.Bund versehenund auf 432 Hz runtergestimmt habe
https://www.youtube.com/watch?v=pq1i92M4bMk
Verfasst: Mo Mai 25, 2015 2:24 pm
von Holger Hendel
Super Idee! Diesen Knubbel werde ich regelmäßig aufsuchen.
Sehr gelungen finde ich viele der Ideen von Jörg Hochweber:
http://www.hochweber.ch/gitarre.htm
Verfasst: Mo Mai 25, 2015 4:10 pm
von Herigo
norton meldet: Bösartige Website blockiert
Verfasst: Mo Mai 25, 2015 6:11 pm
von tele
Verfasst: Mo Mai 25, 2015 7:34 pm
von Hanjo
Die Idee klingt gut. Aber wenn Du die Stücke selektierst, müsstest Du für die Tab-Spieler vielleicht ein Paar Hinweise geben, welche Finger der linken Hand liegenbleiben müssen. Die Tonlänge ist bei diesem Tab ja nicht zu sehen. Man muss halt also auch als Tabspieler auf die Notation einen Blick werfen.
Verfasst: Di Mai 26, 2015 1:36 pm
von tele
Ich gehe eigentlich davon aus, dass auch Tabspieler die Grundzüge der Rhythmusnotation beherschen, und deswegen ihren Blick auch mal in die Standardnotation schweifen lassen. Solche reinen Zahlenansammlungen eignen sich vielleicht um das Solo von "Highwaystar" zu lernen, aber nicht für klassische Stücke.
http://tabs.ultimate-guitar.com/j/johan ... tt_tab.htm
Ein weiteres für Einsteiger geeignetes Stück ist die Etüde in A-Moll von Dionisio Aguado.
Sie besteht aus dreistimmigen Akkordzerlegungen, die mit Daumen, Zeige- und Mittelfinger gezupft werden.
Auf der sehr empfehlenswerten Website von Nicola Mandorino gib's rhytmhisierte Tabs Notenund ein Video
http://www.guitarnick.com/study-in-a-mi ... ature.html
Nick spielt die Etüde eher italienisch-emotional, Alex Cortes dagegen brettert sie, ohn emit der Wimper zu zucken,in spanischer Macho-Manier runter
https://www.youtube.com/watch?v=VVHkTnpAZlY
Miguel Sousa hat von modernen Errungenschaften wie Fußbank oder Gitarrenstütze wohl noch nichts gehört, dafür meistert er aber die Terz im zweiten Takt souverän mit 3. und 4. Finger
https://www.youtube.com/watch?v=Tz-vq3mpEqg
Weil der Ringfinger der Zupfhand nicht eingesetzt wird eignet sich die Etüde auch als Hybrid-Picking-Hoe-Down mit Plektrum, Mittel- und Ringfinger
https://www.youtube.com/watch?v=ecCqdhk_bLU
Sicher, Albert Lee oder Jerry Donahue würden das noch um einiges flotter und präziser chicken-picken, aber auf dem Weg dahin ist die Aguado Etüde ein wertvolles Trainingsstück.

Verfasst: Di Mai 26, 2015 2:45 pm
von Holger Hendel
Tolle Sachen dabei, tele. Vielen Dank.
Ich suche gerade v.a. Titel im 9/8-Takt (sowas wie die gute alte Romanze oder diese feine Etüde in E-Moll von Tarrega). Wenn Dir da noch spontan etwas einfällt...

Verfasst: Di Mai 26, 2015 3:02 pm
von Misty
Ich habe das "klassische Gitarrenbuch" von Stephan Schmidt und finde das eigentlich gut.

Immer ein bisschen Hintergrundinfo und die Stücke relativ leicht..... also für mich allesamt spielbar.
Inhalt:
http://ecx.images-amazon.com/images/I/91a4p-UQVdL.jpg
Verfasst: Di Mai 26, 2015 9:39 pm
von Ulrich Peperle
[Beitrag vom Verfasser entfernt]
Verfasst: Mi Mai 27, 2015 7:01 am
von tele
Stücke in triolischem 3/4 Takt? Da fällt mir jetzt spontan nur "Jesus bleibet meine Freude" ein. Aber damit nähern wir uns dem Thema "Bachsche U-Musik" wieder gefährlich.

Egal, hier git es die Noten
http://www.thisisclassicalguitar.com/je ... -free-pdf/
Und hier das ganze mit Tabs
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=& ... 0622,d.d24
Per Olov Kindren verkauft auch Tabs und spielt das Stück auf Youtube
https://www.youtube.com/watch?v=NBrCa6GXzrU
Ähnlich triolisch, nur im 4/4 Takt ist die Etüde in A-Dur op 60/3 von Carcassi, die wohl auch in dem von Misty erwähnten Buch ist.(Schöne Sammlung)
Tabs
http://www.delcamp.net/classicalguitartabs.html
Noten
http://www.free-scores.com/download-she ... ?pdf=34658
Youtube
https://www.youtube.com/watch?v=tYZl_W6ZOYM
Verfasst: Mi Mai 27, 2015 8:26 am
von Hanjo
Ob nun richtig oder nicht, ich spiele bei Romanza die Oberstimme
angelegt. Die Melodielinie soll sich für mich klar vom Zierrat abheben. Und die Melodie lässt auch wirklich nur eine 3/4 Denke zu. 9/8 wäre da für mich eher das Rezept für Tonsalat.Klar kann man sich da ganz viele Betonungszeichen denken, aber für mich bleibt es 3/4.
Verfasst: Mi Mai 27, 2015 8:59 am
von Holger Hendel
Vielen Dank für die Tipps mal wieder. @tele
Stimmt wohl, "triolischer 3/4" kommt vom Gefühl her eher an das ran, was hinterher klanglich rauskommt bzw. zählt sich natürlicher. Dennoch findet sich die Romanze häufig im 9/8 Takt gezeichnet...z.B.
http://de.wikibooks.org/wiki/Liederbuch ... he_Romanze
Mit so einem Taktsigel lag sie hier auch offen als ich den Beitrag geschrieben hatte.

Verfasst: Mi Mai 27, 2015 9:45 am
von Hanjo
Hallo Holger,
man weiss oft nicht die Motive für eine Darstellung. Bei Kindgren ist die Romanze natürlich auch im 3/4 notiert:
http://shop.per-olovkindgren.com/?produ ... heet-music
Im oben zitierten Buch von Stefan Schmidt übrigens auch. Wahrscheinlich sind die 9/8 Versionen eher aus Darstellungsgründen gewählt.
Gruss Hanjo
Verfasst: Mi Mai 27, 2015 9:45 am
von Misty
Genau da beiß ich grad am Part 2 rum.......

Verfasst: Mi Mai 27, 2015 1:40 pm
von tele
Ich denke auch, dass es notationstechnische Gründe hat, wenn die Romanze in den Tabs als 9/8 notiert ist. Man schreibt das einmal vor das Stück und kann sich dann die Triolenzeichen sparen.
Beim 9/8 Takt hat jede einzelne Achtel wohl eine stärkere Betonung , so wie bei diesem Slip Jig
https://www.youtube.com/watch?v=rvLgfObsJIk