Konzertgitarre oder Flamencogitarre???

Alles über die klassischen Spielweisen

Moderator: RB

Manfred
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Konzertgitarre oder Flamencogitarre???

Beitrag von Manfred »

Vielleicht kann mir jemand einen Tipp geben...

Ich stehe vor der Wahl, entweder eine Konzertgitarre (1AB) oder eine Flamencogitarre (2F-05) der Firma HERMANOS SANCHIS LOPEZ zu kaufen.
Ich habe bereits eine Konzertgitarre, eine Strohmer-Gitarre aus Nürnberg mit hellen Hölzern, glaube Kirsche/Birne. Die hat natürlich nicht die Bassfülle wie eine Gitarre mit Palisander/Fichte, von daher wäre die 1AB interessant. Andererseits wäre die Flamencogitarre eine stilistische Ergänzung zu meiner Strohmer. Allerdings hätte ich dann zwei Nylongitarren mit nicht so viel Bass...

Ich bin kein reiner Klassikspieler, eher Fingerpicker und offen für alle Stile, spiele gerne auch klassisches und Gipsy-Style.

Mensch, ich weiß nicht, was ich machen soll. Was sagt Ihr dazu??
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Rolli
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Beitrag von Rolli »

Ich würde wegen der schöneren Bässe und größeren Klangfülle die Klassik nehmen.
LG
Schöne Grüße, Rolli
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Gast

Beitrag von Gast »

...1 AB?? welches Instrument meinst Du damit?

die Sanchis Lopez ist eine reinrassige ! Flamenca und eignet weniger für klassisches,- denk ich.

mfG Matthias
Manfred
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Beitrag von Manfred »

Die Klassische hat auch die Bezeichnung 1B-F. Hier wird sie auch angeboten:

[url]http://www.leihinstrumente.de/index.php ... ander.html[/url]

Das mit der Klangfülle ist natürlich schon das gewichtige Argument. Die Flamenco ist halt durch die niedrigere Saitenlage besser bespielbar und durch die Bauart spritziger.
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oNNo
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Beitrag von oNNo »

oo
Zuletzt geändert von oNNo am Mo Okt 22, 2012 1:22 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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klaust
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Beitrag von klaust »

Manfred hat geschrieben:Das mit der Klangfülle ist natürlich schon das gewichtige Argument. Die Flamenco ist halt durch die niedrigere Saitenlage besser bespielbar und durch die Bauart spritziger.
Die Saitenlage läß sich auch bei der "Klassik" perfekt einstellen und die "Spritzigkeit" geht halt zu Lasten der Klangfülle und des Sustain.....
Manfred hat geschrieben:Ich bin kein reiner Klassikspieler, eher Fingerpicker und offen für alle Stile, spiele gerne auch klassisches und Gipsy-Style
das geht mMn ganz klar in Richtung der Konzertgitarre.

Wobei ich mich in dieser Preisregion verstärkt unter heimischen Gitarrenbauern umsehen würde. :wink:

jm2c
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Volkmar
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Beitrag von Volkmar »

klaust hat geschrieben:
Manfred hat geschrieben:Ich bin kein reiner Klassikspieler, eher Fingerpicker und offen für alle Stile, spiele gerne auch klassisches und Gipsy-Style
das geht mMn ganz klar in Richtung der Konzertgitarre.
Das würde ich auch genau so sehen...bin ich doch auch eher ein Fingerpicker, der zufällig eine Konzertgitarre hat... 8)
Wobei ich mich in dieser Preisregion verstärkt unter heimischen Gitarrenbauern umsehen würde. :wink:

jm2c
Du Schelm, du! :lol:

Gruß, Volkmar
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klaust
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Beitrag von klaust »

Volkmar hat geschrieben:Du Schelm, du! :lol:
ich kanns nich lassen.... :oops:

Nene..schon gut...die Spanierinnen sind auch extrem Ok. :guitar1:
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Volkmar
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Beitrag von Volkmar »

klaust hat geschrieben:
Volkmar hat geschrieben:Du Schelm, du! :lol:
ich kanns nich lassen.... :oops:

Nene..schon gut...die Spanierinnen sind auch extrem Ok. :guitar1:
Wenn ich mal so richtig tief in mich gehe, fällt mir auf, das meine Gitarren samt und sonders aus deutscher Fertigung sind. :!: Wenn mal mal das gängige Klischee von spanischem Klang als voll, dunkel und warm gelten läßt, ebenso wie das deutsche als klar, definiert und etwas spritziger, dann kann ich mir auch erklären, warum... :wink:

Volkmar
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klaust
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Beitrag von klaust »

Volkmar hat geschrieben:Wenn mal mal das gängige Klischee von spanischem Klang als voll, dunkel und warm gelten läßt, ebenso wie das deutsche als klar, definiert und etwas spritziger, dann kann ich mir auch erklären, warum... :wink:
abba jenau :!:
Gast

Beitrag von Gast »

Volkmar hat geschrieben:Wenn ich mal so richtig tief in mich gehe, fällt mir auf,
das meine Gitarren samt und sonders aus deutscher Fertigung sind. :!:
Wenn mal mal das gängige Klischee von spanischem Klang als voll, dunkel
und warm gelten läßt, ebenso wie das deutsche als klar, definiert und etwas
spritziger, dann kann ich mir auch erklären, warum... :wink:
Volkmar
Wobei ja Franken schon fast zu Spanien zählt.

Hast Du denn nun eine Lieblingsgitarre, Volkmar - so unter Deinen
"Dreien"?

Grüße; NIk :lol:
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Volkmar
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Beitrag von Volkmar »

Kingfrog hat geschrieben:
Hast Du denn nun eine Lieblingsgitarre, Volkmar - so unter Deinen
"Dreien"?

Grüße; NIk :lol:
Du wirst lachen: Ich hebe Drei! Lieblingsgitarren !

...hätte ich drei Frauen, würde ich auch immer schön meine Zuneigung gleichmäßig verteilen...ich würde auch keiner sagen, welche meine momentane Favoritin ist.

Momentan spiele ich viel auf der Hanika... :twisted:

Gruß, Volkmar
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Gast

Beitrag von Gast »

...da fällt mir ein.

Das Model "Buleria" von den Sanchis Lopez ist ein perfekter Zwitter zwischen Flamenca und Konzert...für die, die sich nicht entscheiden können oder wollen..

lG Matthias
Manfred
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Beitrag von Manfred »

Danke für die Beiträge! Also falls ich zuschlage, dann wird's wohl eher das klassische Modell. Würde sie für 1400 Euro kriegen, das wäre schon zu überlegen. Mal sehen...
Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Man kann die 2F-05 nicht mit einer Konzertgitarre vergleichen, auch nicht aus dem selben Hause des Herstellers. Außer von Matthias sind die genannten klanglichen Argumente ziemlich unangebracht (ist nicht abwertend auf die Schreiber gemeint). Deswegen möchte ich etwas Wesentliches dazu beisteuern.

Bei Flamencogitarren muss man klanglich zwischen der Madrider und Granadiner Bauschule unterscheiden. Erst, wenn man beide Klangstrukturen kennt, dann kann man sich darüber unterhalten, was ein "spritziger" Ton ist. Allerdings gibt es auch heute Flamencogitarren, die man eben nicht mehr eindeutig zurordnen kann. Wenn man von Sanchís López spricht, dann spricht man eindeutig von der Madrider Schule, und zwar ganz klar in Richtung Conde. Klanglich bedeutet das einen harten, nicht singenden Diskant mit einem insgesamt hohen Saitenzug. Dies muss man mögen. Es mag aber nicht jeder. Darüber muss man sich von vornherein im Klaren sein, wenn man eine Flamenca ohne Probespiel bestellt. Letztlich entscheidet der persönliche Geschmack übers Gehör und die Bespielbarkeit.

Ich kenne fast das gesamte Flamencosortiment von Sanchís López, habe schon einige gespielt und besitze selbst eine. Hat man kleine Hände, dann hat man mit diesen Flamencogitarren ein Problem, da es sie nur mit 66er Mensur und 53er Halsbreite gibt. Das Argument der Saitenlage für bessere Bespielbarkeit im Vergleich zu einer Konzertgitarre mit 65er Mensur und 52er Halsbreite zugrunde zu legen, ist auch ebenfalls nichtig. Wenn man bei Flamencogitarren von einer guten Saitenlage spricht, dann meint man nicht die Saitenlage im Griffbrett sondern ausschließlich die im Steg! Bei Sanchís López ist die aber nicht als gut sondern als noch akzeptabel zu bezeichnen. Die Saitenlage im Griffbrett setzt man bei Flamencogitarren als gut voraus. Das ist auch bei diesem Hersteller keine Frage.

Falsch ist auch die Annahme, dass man weiß, wie eine Flamencogitarre klingt, wenn man im Laden mal eine angespielt hat. Die stiefmütterlich sortierten Läden haben bestenfalls ein oder 2 Modelle da, weil sie aus wirtschaftlichen Gründen nur bei bestimmten Distributoren einkaufen. Wenn man für seine Musik einen etwas "anderen" Ton haben möchte, dann ist Matthias´ Vorschlag ein vernüftiger Kompromiss. Ich mache es selbst so und spiele fast nur noch auf Flamencogitarren mit Palisanderkorpus, weil Zypresse fast immer zu wenig Bass hat und oft sehr mittenbetont ist. Wichtig ist in jedem Fall, dass die betreffende Gitarre für die Gunst des eigenen Geschmacks probegespielt werden muss.
Liebe Grüße
Bernd
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