Umstieg auf schmaleres Griffbrett

Alles über die klassischen Spielweisen

Moderator: RB

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lift_off
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Umstieg auf schmaleres Griffbrett

Beitrag von lift_off »

Hallo zusammen,

bisher habe ich immer auf einer Gitarre mit den klassichen 52mm am Sattel gespielt. Nun habe ich mir eine Nylon-Gitarre mit einem GK-Pickup für das Spielen an einem Guitar-to-midi-Controller gekauft. Leider ist die Auswahl an solchen Instrumenten nicht sehr groß. Glücklicherweise (dachte ich) konnte ich mein Modell

http://www.fingerpicker.de/forum/viewto ... hlight=ns1

bei einem Händler um die Ecke mal testen und hatte eigentlich keine Probleme. Hab wohl falsch ausprobiert.
Auf jeden Fall ist das Griffbrett am Satteln nur lümmelige 4 mm schmaler. Der Abstand der Saiten ist gleichgeblieben. Auf meiner Klassikgitarre kann ich recht ordentlich das Bourrée in E-Moll von Bach spielen. Auf der neuen geht soweit alles ganz gut, nur dass ich eben ständig die E1-Saite im ersten und zweiten Bund über die Kante des Bundes ziehe, was dann ganz furchtbar toll klingt. Ok, ich weiß: Üben-üben-üben. Hätte aber nie gedacht, dass das so schwierig werden würde. Ich möchte ja gerne auf beiden Gitarren spielen können. Hat vielleicht doch jemand Tipps? Kennt jemand vielleicht sogar dieses Problem?

Viele Grüße
Frank

PS: Ups, falsches Forum :oops:. Bitte mal in die Spieltechnik verschieben. Danke.
Lucie
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Beitrag von Lucie »

Wir hatten mal das gleiche Problem auf ner Steestring.

Ich würde mir einen neuen Sattel erstellen lassen, bei dem die E1 minimal versetzt wird.

Gruß
LUCIE

Nachtrag:

Wenn der Saitenabstand wirklich(?) gleich ist,
ist der Abstand E1-Griffbrettkante erheblich verringert.

Die Ausführung der Bundstabenden kann das Problem zusätzlich beeinflussen. Wenn hier eine Fase angefeilt ist, verringert sich der Abstand noch mehr und es gibt das gewisse PLONK.
Dem kann manN natürlich mit ÜBEN entgegenwirken.

Technisch sinnvoller ist allerdings, den Abstand zu vergrößern.
1 mm Lageveränderung am Sattel kann Welten verändern!
Das gleiche Ergebnis ist möglicherweise mit einem neuen Bundstab zu erzielen, der rechtwinklig zum Griffbrett abschliesst.

Und nun gebe ich noch einen ganz "schmutzigen" Hinweis:
Wenn manN nun erkennt, o.g. trifft zu, und das Bundstäbchen ist angefast, ...

... einfach mal geschickt abrunden/polieren.
Das schützt nicht vor "abrutschen", aber PLONK gehört der Vergangenheit an.

:whistler:
Zuletzt geändert von Lucie am Sa Apr 25, 2009 11:29 am, insgesamt 1-mal geändert.
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vauge
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Beitrag von vauge »

Ich hab jahrelang nur auf ner Konzertgitarre gespielt. Als ich dann mit der Western anfing hat es ne Weile gedauert... ist immerhin 1cm Unterschied. Nach einigen Jahren hab ich dann die Konzertgitarre wieder oft eingesetzt. Da dauerte es auch ne Weile bis ich wieder einigermaßen griffsicher wurde. Inzwischen geht es auf beiden Gitarren, weil ich sie beide regelmäßig spiele.

Was ich damit sagen will: Lass dir etwas Zeit dabei. Man gewöhnt sich an beide Klampfen. Wenn du nach ein paar Monaten immernoch das Gefühl hast das es nicht klappt kannst du über neue Teile nachdenken. Erstmal wüde ich das neue Instrument einfach oft spielen.
musikalische Grüsse

Vauge

http://de.youtube.com/user/GeV0X
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lift_off
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Beitrag von lift_off »

Hallo,

vielen Dank für die Tipps erstmal. Die beiden E-Saiten haben niedergedrückt noch etwa 1 mm Platz bis zum PLONK. Ich finde das a****knapp :evil: . Und dann sind die Bundstäbchen auch noch so schön angeschrägt und hochglanzpoliert. Ich kann dem Abrutschen entgegenwirken, wenn ich mit weniger Druck greife und die Finger so senkrecht wie möglich aufsetze. Entweder habe ich bisher immer geschludert oder man muss wirklich erstmal umlernen. Jetzt probiere ich es die nächsten Wochen weiter und wenn sich kein Erfolg einstellt, werden mal technische Maßnahmen überdacht. Die Idee mit den rechtwinklig abgeschlossenen Bundstäbchen finde ich gut.

Hier mal zwei Bilder vom ersten Bund.

http://www.behrhaven.de/Gitarren/NS1/ns1_14.jpg
http://www.behrhaven.de/Gitarren/NS1/ns1_15.jpg

Wer sich noch mehr Bilder von der Gitarre anschauen möchte:
http://www.behrhaven.de/Gitarren/NS1/ns1_01.jpg
http://www.behrhaven.de/Gitarren/NS1/ns1_02.jpg
http://www.behrhaven.de/Gitarren/NS1/ns1_03.jpg
http://www.behrhaven.de/Gitarren/NS1/ns1_04.jpg
http://www.behrhaven.de/Gitarren/NS1/ns1_05.jpg
http://www.behrhaven.de/Gitarren/NS1/ns1_06.jpg
http://www.behrhaven.de/Gitarren/NS1/ns1_07.jpg
http://www.behrhaven.de/Gitarren/NS1/ns1_08.jpg
http://www.behrhaven.de/Gitarren/NS1/ns1_09.jpg
http://www.behrhaven.de/Gitarren/NS1/ns1_10.jpg
http://www.behrhaven.de/Gitarren/NS1/ns1_11.jpg
http://www.behrhaven.de/Gitarren/NS1/ns1_12.jpg
http://www.behrhaven.de/Gitarren/NS1/ns1_13.jpg


Viele Grüße
Frank
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lift_off
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Beitrag von lift_off »

Da haben wir mal wieder den Beweis. Üben bringt es einfach doch. Nach einem Monat konsequentem Spiel auf der neuen Klampfe gibt es nur noch sehr wenige Ausrutscher. Ist eben doch alles eine Frage der Technik. :P
Bernd C. Hoffmann
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Beitrag von Bernd C. Hoffmann »

Die Finger sollten möglichst immer rechtwinklig aufgesetzt werden. Allerdigns fällt mir auf, dass die Sattelkerben der E-Saiten sehr weit außen liegen. Deshalb würde ich den Sattel auswechseln lassen. Eine Neubundierung lohnt sich nicht => mindestens 150 €.
Liebe Grüße
Bernd
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lift_off
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Beitrag von lift_off »

Ja, ich musste die Druckpunkte der Finger an der Greifhand so ein zwei Millimeter mehr zum Nagel hin verschieben. Ich war schon fast rechtwinkling zugange. Jetzt eben noch mehr.
Die Gitarre befindet sich in einer Preisklasse, bei der sich die 150€ auf jeden Fall lohnen würden. Allerdings kommen viele Spieler mit dem Modell zurecht, so dass ich doch eher einer Fehler bei mir vermutet habe. Nur einen weiteren Fall habe ich ergoogeln können, bei dem der von Dir vorgeschlagene Satteltausch geholfen hat. Das könnte man noch in Erwägung ziehen. Die Bünde können aber so bleiben.

Viele Grüße
Frank
Thirty Strings

Beitrag von Thirty Strings »

Also an deinem Instrumemnt ist der Abstand von E- und e'-Saite schon extrem nah an der Griffbrettkante. Damit könnte ich auch nicht gut spielen. Ich habe schon mit meiner Taylor diesbezügliche Probleme.
Ich würde den Sattel entsprechend austauschen (lassen) und das noch bevor die Bundstäbe an den unteren Bünden deutliche Spielspuren aufweisen.
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lift_off
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Beitrag von lift_off »

Hi,

damit hatte ich damals auch sehr geliebäugelt. Mit der Zeit habe ich es aber auch so hinbekommen. Meine andere Carvin hat die selbe Breite und Stahlsaiten. Damit hatte ich nie Probleme. Es liegt einfach auch an dem etwas dickeren und elastischerem Nylon. Bin auf High Tensions und Carbon umgestiegen. Das hat auch viel geholfen. Ob physisch oder eher psychisch ist ja egal 8) .

Ist alles eine Frage des Willens und der Übung :wink: .

Viele Grüße
Frank
Der Weg ist das Ziel
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bookwood
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Beitrag von bookwood »

Ich mag es, wenn die Bundenden nicht nur gratfrei, sondern auch etwas verrundet sind.
Habe einige Gitarren dafür nacharbeiten lassen. Bei den Nylons brauche ich dann aber
auf der Diskantseite min. 4 mm Abstand zum Griffbrettrand, um gelegentliche "Abstürze"
zu vermeiden. Beim Bass reichen 2-3 mm.
Gruß
von
Ralf
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Silver
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Beitrag von Silver »

interressant, dass dir andere Saiten auch geholfen haben.

erst mal finde ich es löblich wenn dieser hersteller die Saiten soweit spreizt, könnte halt etwas viel des Guten sein,
aber ich glaube dass (neben dem angewöhnten nach außen Druck wie Du schreibst)

hier tatsächlich die Phase der Hauptübeltäter ist, neben dem starken anphasen (was auch für mich gut aussieht) ist dieses anphasen hier sehr weit nach innen weiter gezogen, was das wegrutschen wohl sehr leicht einleitet.

wie schon gesagt wurde wäre das gut zu korrigieren, bei neuem Sattelstäbchen alle Saiten geringfügig nach innen korrigieren.
Oder nur ein bis zwei der wichtigsten Bundstäbchen erneuern.


zu guter Letzt, die ultimative Endlösung: Ein Stäbchen mit einer Nase nach oben :lol: :lol: :lol:

na gut dass sich das Problem einregelt, viel freude mit Deinem geräumigen Griffbrett.
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