Die Geschichte mit den 2 Mandolinen

Hier kann man sich über die Verwandten der Gitarre aus der Lautenfamilie austauschen: Mandoline, Mandola, Bouzouki

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RB
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Die Geschichte mit den 2 Mandolinen

Beitrag von RB »

Hier ist nun also die Geschichte mit den 2 Mandolinen:

Zum 50sten habe ich mir eine Mandoline gewünscht. Daher hatte ich die Marktlage sondiert, um einen Eindruck zu bekommen, was man nehmen kann. Auf der Geburtstagsfeier habe ich das Köfferchen mit der neu erworbenen Bluegrass-Mandoline zu den Gaben hinzugestellt. Neben vielen Geschenken, für die ich mich bei allen zufällig mitlesenden Schenkern vorsorglich noch einmal herzlich bedanke, gab es da einen Karton, auf dem "zerbrechlich" stand.

Ich öffnete den Karton und meine entzündeten Augen gewahrten das da:

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Ich war sprachlos. Diese alte Mandoline hatte mir ein Bekannter einmal vom Flohmarkt mitgebracht, damals war es allerdings nur ein trauriger Rest mit Rissen in der Decke, fehlenden Mechaniken, Saiten, Saitenhalter und Steg, angberochener Kopfplatte und verschlissenem Griffbrett. Ich hatte sie einem weiteren guten Bekannten gegeben, damit er sie einmal bei Gelegenheit nach und nach restaurieren möge. Allerdings hatte ich das gute Stück fast vergessen. Und jetzt ist sie fast wie neu: Neues Griffbrett mit neuen Bünden, neuer Saitenhalter, neuer Steg aus Ebenholz, neue Mechaniken, die Risse geleimt und die Kopfplatte repariert und mit Furnier versehen. Ein fehlendes Stück Umleimer an einem der Schallöcher wurde nachgebaut und säuberlich eingeklebt.
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Diese Mandoline klingt eher zart und "lyrisch" könnte man sagen. Sie hat aber durchaus auch eine ziemliche Lautstärke. Dabei muß man bei ihr darauf achten, die Decke nicht zu sehr mit der Hand zu bedämpfen, das da merkt man einen ziemlichen Unterschied. Dagegen klingt die Bluegrass-Mandoline eher kehlig, direkt und laut, eben etwas, um gegen ein Emsemble anzuspielen.

Ich wüßte natürlich gerne, wie alt diese Mandoline ist und wo sie herstammt, aber das liegt ziemlich im Dunkeln. Auf einer Daguarrotypie aus dem Jahr 1845 herum habe ich einen Mann gesehen, der eine Gitarre (!) hält, die ähnlich aussieht. Diese Gitarren sollen vornehmlich in Frankreich gebaut worden sein. Wenn jemand da Kenntnisse hat, wäre ich für Hinweise sehr dankbar.

Jedenfalls ist das eine schöne Geburtstagsbescherung, oder ?
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Bushi
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Beitrag von Bushi »

WOW ... und ob das ein schönes Geburtstagsgeschenk ist ...

Bildschön, das Teil, man sieht ihr förmlich an, daß sie "Seele" hat ....
Ich spiele auf:
"The LADY" Washburn D10 CE/B (mit Cutaway !!!)
Harley Benton HBD-112
Fender Squier Strat
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saite
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Beitrag von saite »

Die ist ja wunderschön!!! Hoffentlich erfährst Du noch etwas über die Herkunft, Alter usw..

Kerstin :)
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