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Ortega RMFE 100 AVO

Verfasst: Fr Apr 17, 2015 11:17 am
von Ralle
Hiho Mandomanen,

ich habe mich in diesen used-look verliebt .... und der in dieser Version eingebaute TA könnte sich ebenfalls als praktisch erweisen.

Besitzt jemand vielleicht diese Mandoline und kann etwas über Sound (modern oder eher oldscholl) , Bespielbarkeit, Verarbeitungsqualität und Tonabnehmer berichten.

Im Netz habe ich bis auf ein unpacking-Video nicht viel gefunden :cry:

ciao
Ralle

Ortega

Verfasst: Sa Aug 08, 2015 11:45 am
von barnyard-blues
Moin Ralle,

diese Mandoline kenne ich, sowohl in der akustischen als auch in der
elektrifizierten Version. Beide hatte ich hier im Laden.
Recht gut verarbeitet, nach einem kleinen Setup ein ganz ordentlicher Klang, aber nicht so wirklich der Knaller.
In der Preisklasse gibt es durchaus Alternativen.
Suche Dir ein Testexemplar und urteile selbst...;-)

Verfasst: Sa Aug 08, 2015 12:55 pm
von Angorapython
Ich hatte schon zwei mal so eine in der Hand, ohne Setup! Hab sie beide sehr schnell beiseite gelegt! Bei den billigeren sind meiner Meinung nach die Eastman nicht zu toppen, ich habe aber noch nie eine Loar in Händen gehalten.
Alle anderen billigen, inklusive der billigen Breadlove haben mich nicht angesprochen.
Auch die Washburn hatten nur optisch ihren Reiz, Klang und Verarbeitung fand ich nicht so besonders.

Verfasst: Sa Aug 08, 2015 1:58 pm
von tele
Hallo Ralle,

wenn du dich ein bisschen mit Mandoliinen beschäftigst werden dir schnell zwei Tatsachen klar:

1) Bei einer F-Mandoline bezahlst du eine Menge für einen optisch beeindruckenden aber klanglich wirkungslosen "Scroll". Mehr Klang fürs Geld gibt es bei tropfenförmigen A-Mandolinen.

2) Firmen, die gute Gitarren bauen, müssen nicht zwangsläufig gute Mandolinen herstellen. Im unteren Preisbereich empfohlen werden auf Mandolincafe Eastman, The Loar und Kentucky. Das Einsteigermodel ist die KM 150 von Kentucky.

Für den Preis, den du für die Ortega bezahlen würdest, bekämst du ein A-Modell
von Eastman,Kentucky oder the Loar und könntest dir einen Pickup einbauen lassen.

Auf den used-look und den Scroll müsstest du dann verzichten, aber klanglich würdest du wohl besser dastehen.

https://www.youtube.com/watch?v=kv7_NnF3z3Q
https://www.youtube.com/watch?v=Z1tFwAYVj5Y
https://www.youtube.com/watch?v=NhevlqaVdLw

Verfasst: Sa Aug 08, 2015 4:46 pm
von barnyard-blues
Es gibt gerade von Kentucky ganz üble Gurken.
Als Händler bekommst Du vom Vertrieb den Karton
und dann rieselt Dir alles entgegen...
Von Setup keine Spur, das ist nicht so schlimm, aber wenn Du erstmal anfangen sollst, die Bünde abzurichten...Nee, danke.
Und das ist sogar bei den Top-Teilen so; KM 1000 oder KM 900.

Ich selber schwöre auf Eastman, ganz egal ob F- oder A-Style.
Privat spiele ich eine Eastman 515 - und die liebe ich...;-)

Verfasst: Sa Aug 08, 2015 6:14 pm
von Gitarrenmacher
tele hat geschrieben:
1) Bei einer F-Mandoline bezahlst du eine Menge für einen optisch beeindruckenden aber klanglich wirkungslosen "Scroll". Mehr Klang fürs Geld gibt es bei tropfenförmigen A-Mandolinen.
Na endlich mal eine Kaufempfehlung die jeder versteht. Eine gewagte Hypnose -oder wie heißt das Wort- :roll:

Verfasst: Sa Aug 08, 2015 7:15 pm
von Angorapython
barnyard-blues hat geschrieben:Es gibt gerade von Kentucky ganz üble Gurken.
Als Händler bekommst Du vom Vertrieb den Karton
und dann rieselt Dir alles entgegen...
Von Setup keine Spur, das ist nicht so schlimm, aber wenn Du erstmal anfangen sollst, die Bünde abzurichten...Nee, danke.
Und das ist sogar bei den Top-Teilen so; KM 1000 oder KM 900.

Ich selber schwöre auf Eastman, ganz egal ob F- oder A-Style.
Privat spiele ich eine Eastman 515 - und die liebe ich...;-)
Wenn ich mal in der Nähe bin, komme ich sicher in den Laden!!!
Ist mir schon mal sehr sympathisch, so klare Ansagen!

Verfasst: So Aug 09, 2015 6:42 am
von tele
Na endlich mal eine Kaufempfehlung die jeder versteht. Eine gewagte Hypnose -oder wie heißt das Wort- Rolling Eyes
Mit "Scroll" meine ich die für F-Mandolinen typische Schnecke. Da diese massiv ist, ändert sie nichts an der Größe des Resonanzraums und der Einfluss auf den Klang ist marginal.Viel entscheidender ist die Art des Schalllochs oder der Schalllöcher, ob ovales Schallloch oder F-Löcher.
Was an einer solchen Aussage hypnotisch sein soll, entzieht sich meiner Kenntniss.

Verfasst: So Aug 09, 2015 7:34 am
von Angorapython
Dass A Modelle nicht schlechter klingen als F Modelle ist schon richtig!
Ich hatte mal eine Washburn A, die war meiner Meinung nach wesentlich besser, als die neuen Washburn F Modelle.
Aber ich kann es gut verstehen, wenn man den Scroll will, das ging mir genau so!
Und da kommt zum Tragen, dass relativ billige Modelle zum Teil nur optisch ( auf eine gewisse Entfernung) etwas her geben, klanglich und verarbeitungsmässig jedoch nicht überzeugen.
Ich hatte auch schon sehr schlechte A Modelle in Händen, die das Geld nicht wert sind, außer man sucht Brennholz. Wenn ich das billigste Instrument kaufe und dann noch zuerst neue Mechaniken brauche und die Spielbarkeit durch ein Setup, eventuell mit neuer Bridge hergestellt werden muss, kommt das eventuell auch relativ teuer.

Verfasst: So Aug 09, 2015 9:51 am
von barnyard-blues
tele hat geschrieben:
Mit "Scroll" meine ich die für F-Mandolinen typische Schnecke. Da diese massiv ist, ändert sie nichts an der Größe des Resonanzraums und der Einfluss auf den Klang ist marginal.
So simpel ist die Sache mit den Schnecken nicht...;-)
Es gibt Schnecken, die vollständig hohl sind, Schnecken, die nur
teilweise hohl sind und in der Tat vollmassive Schneckchen.

Je nach Bauart gibt es also schon ein paar klangliche Unterschiede.

Verfasst: So Aug 09, 2015 10:14 am
von Gitarrenmacher
tele hat geschrieben: Mit "Scroll" meine ich die für F-Mandolinen typische Schnecke. Da diese massiv ist, ändert sie nichts an der Größe des Resonanzraums und der Einfluss auf den Klang ist marginal.Viel entscheidender ist die Art des Schalllochs oder der Schalllöcher, ob ovales Schallloch oder F-Löcher.
Was an einer solchen Aussage hypnotisch sein soll, entzieht sich meiner Kenntniss.
Der Scroll ist quasi ein vergrößerter Halsblock. Die Kopfplattenformen sind für gewöhnlich verschieden. Die Deckenwölbung differiert ein wenig. Die Tiefe des Membrangrabens differriert.
Da die Klangerzeugung der einer Violine entspricht, müsste hier wohl ein Geigenbaumeister die Auswirkungen dieser "Kleinigkeiten" auf den Klang erklären bzw. bestätigen.
Die Form der Schalllochs hat zweifellos einen riesigen Einfluß auf den Klang.
Eine F5 oder eine F4, wie diese hier http://gitarrenmacher.de/index.php/offer/instruments sind zwei völlig verschiedene Instrumente.
Bin selber schon gespannt, wie die F4, an der ich schon seit ca. 3-5 Jahren baue klingt, wenn sie denn mal fertig ist. Also im Vergleich zu der A mit F-Loch und der A mit Ovalloch, die ich gebaut habe.

Vielleicht sind aber die feinen Unterschiede im Klang in dem industriellen Einheitsbrei bei so einem komplexen Instrument wirklich kaum noch wahrnehmbar.

Hypothese :!: Entschuldige diesen Lapsus

Verfasst: So Aug 09, 2015 10:15 am
von Gitarrenmacher
barnyard-blues hat geschrieben:
So simpel ist die Sache mit den Schnecken nicht...;-)
Es gibt Schnecken, die vollständig hohl sind, Schnecken, die nur
teilweise hohl sind und in der Tat vollmassive Schneckchen.

Je nach Bauart gibt es also schon ein paar klangliche Unterschiede.
DANKE

Verfasst: So Aug 09, 2015 11:50 am
von Angorapython
Gitarrenmacher hat geschrieben: Vielleicht sind aber die feinen Unterschiede im Klang in dem industriellen Einheitsbrei bei so einem komplexen Instrument wirklich kaum noch wahrnehmbar.
Das glaube ich auch!
Im Vergleich zu hingebungsvoll erzeugten Instrumenten aus Werkstätten mit sehr wenigen Mitarbeitern (in diesem Falle auch Gibson!) schneiden, meiner Erfahrung nach, die Eastman gut ab, ich kann aber nicht sagen, ob Loar auch gut sind, da ich noch nie eine vorfand und selbst in der Hand hatte.
Bei den von mir schon getesteten dabei waren A Modelle, die klanglich voll mithalten konnten, aber auch nicht billiger waren! (Girouard, Pava,...)
Alle anderen billigeren, explizit auch Kentucky waren teils sehr schlecht, allerdings hatte ich auch schon zwei hervorragende Kentucky in der Hand!
(aber keine billigen).
Die Eastman Fabrik ist aber auch nicht direkt groß, da arbeiten nicht so viele Leute!

Verfasst: So Aug 09, 2015 12:47 pm
von tele
"So simpel ist die Sache mit den Schnecken nicht...Wink
Es gibt Schnecken, die vollständig hohl sind, Schnecken, die nur
teilweise hohl sind und in der Tat vollmassive Schneckchen.

Je nach Bauart gibt es also schon ein paar klangliche Unterschiede."

Sicher gibt es bei Modellen mit ansonsten gleichen Specs einige subtlle Unterschiede zwischen A- und F-Mandoline.
Aber ich denke, mit beschränktem Budget ist es sinnvoller sein Geld in gute Hölzer und eine gute Verarbeitung zu investieren, als in einen "1000 Dollar Strap Hanger" :wink:

Mit Pickup gibt es in der Preisklasse der Ortega zum Beispiel dei Eastman 605.
Ich denke, damit fährt man klanglich besser, auch ohne Schnecke.

Verfasst: So Aug 09, 2015 12:54 pm
von Angorapython
Glaub ich auch!