Plektren / Picks

Hier kann man sich über die Verwandten der Gitarre aus der Lautenfamilie austauschen: Mandoline, Mandola, Bouzouki

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CocoW
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Plektren / Picks

Beitrag von CocoW »

Liebe Freunde der 8saitigen Instrumente,

mich würde mal interessieren, welche Plektren ihr so benutzt - Form, Dicke usw ?

Ich bin derzeit noch am rumexperimentieren. Mein Mandolehrer spielt Bluegrass und hat mir das Jazztone 207 empfohlen, was ich seitdem auch im Unterricht und beim Bluegrass auf meiner f-hole Mando nutze. Ich mag es, hält sich auch gut. Aber für irische Tunes fand ich das noch nie so gut, und für meine Oktavmandoline auch nicht. Deshalb experimentiere ich da gerade mit verschiedenen:

Dunlop in verschiedenen Stärken
Clayton Black Raven in 0.63 finde ich glaube ich ganz gut für die OM zum Strummen
D'andrea 351

Letzteres fand ich für die Mandoline gut für die irischen Sachen. Die dünneren finde ich, klackern immer so. Aber jetzt habe ich mir eine zweite, gebrauchte Mando zugelegt und muss nochmal von vorne anfangen: auf der klingt alles ganz anders. :lol:

Bin gespannt zu hören, mit was ihr so pickt!
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Holger Hendel
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Re: Plektren / Picks

Beitrag von Holger Hendel »

Folgende Stärken von Dunlop MaxGrip sind bei mir im Einsatz: 0,6 , 0,73 , 0,88 , 1 , 1,5mm

Nach Ausflügen zu Horn, Holz, Metall, Knochen, Filz, Kork etc. sind es seit über einem Jahr diese MaxGrip-Pleks mit denen sich alle anderen vergleichen lassen müssen.
www.holgerhendel.com | facebook | youtube | twitch | Heavy Silence - finest acoustic cover
rwe
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Re: Plektren / Picks

Beitrag von rwe »

Ich spiele "mehrzeitlich" Git und Bass mit den Fingern. Plektren kommen bei mir auf der Gitarre selten zum Einsatz, auf der Mandoline nutze ich dann gerne die dreieckigen Heriba (mit den verschiedenen Stärken) oder auch mal mittlere Sharkfins, letztere gerade auf den FOlkmandos, auf der neapolitanischen weniger. Mit den kleinen Plektren komme ich nicht so gut zurecht, deshalb nutze ich die selten.
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tomis
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Re: Plektren / Picks

Beitrag von tomis »

von wegen
wenn ich sie nicht gerade wieder verlegt habe
sonst: was übrigbleibt
mit Blues und Gruß
Thomas
Pick Mac
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Re: Plektren / Picks

Beitrag von Pick Mac »

Als bekennender Plek Junkie habe ich viele, wie in "viel zu viele", Sachen ausprobiert. Ein paar Plektren sind dabei hängengeblieben, zu denen ich jetzt hier was schreiben werde. Generell sekundiere ich dabei Tomis' "Pro Wegen" Aussage. Das soll dabei kein Wegen Commercial werden, auch andere Hersteller bauen gute Picks. Manche kosten mehr, andere weniger. Ich habe auch Bluechips, Dunlops und Henses in meinem "Pick-Teller" liegen, sogar ein oder zwei echte Tortis Picks. Letztlich trifft man seine Wahl nach persönlichem Wohlbefinden. Wert lege ich vor allem auf die jeweilige Form, mehr oder weniger ausgeprägte Spitzen und Kanten und die Dicke eines Picks. Experimentieren lohnt sich!

Disclaimer: Alle Aussagen zum Klang und zur spezifischen Nutzung sind selbstredend auf meinem eigenen Mist und meinen eigenen Erfahrungen und Vorlieben bzw. Meinungen gewachsen und müssen daher nicht übertragbar sein ;-)

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Wegen M100
Ein "echtes" Mandopick. Wenn es nicht einen kräftigen Anschlagsknack braucht, sondern etwas leiser sein kann / darf. Hat mir Oliver Waitze mal im Rahmen meines ersten Workshops in die Hand gedrückt, zu dem ich mit einem viel zu dünnen E-Gitarren Dunlop angetreten war. Ich konnte damit, bis ich es nach über 4 Jahren verloren habe...., sehr schön tremolieren, da es sehr glatt durchzieht und keine ausgeprägte Anschlagsbetonung hat. Eine Folge der abgerundeten Spitzen und Kanten. Dieses Plek muss man nicht sonderlich stark "kanten", sondern kann es recht gerade zur Saite halten und trotzdem einen schönen runden Ton erzielen. Habe ich bis zu seinem Verlust sehr gerne gespielt. Das M150 war mir persönlich zu dick, das hat mich irgendwie gestört. Dafür konnte ich damit besser choppen. Vermutlich ein Vorteil der größeren Dicke bzw. Masse.
Fazit für mich: Sozusagen mein lyrisches Pick der Wahl.

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Wegen Bluegrass 1,4 mm
Ein Gitarrenpick. Hier wird mit einer ausgeprägteren, schärferen Spitze gespielt, also wird gekantet - s.h. das Plek wird etwas schräg zur Saite gehalten. Starke Anschlagsbetonung. Im Ensemble mit den restlichen Bluegrass-Rüpeln hat mir das immer sehr gut gefallen, da es für ein gutes Durchsetzungsvermögen sorgt. Für den Tremolo-Betrieb aber für mich nicht optimal, da es dabei anschlagsseitig etwas "gratig" klingt.
Fazit für mich: Allrounderqualitäten und gleichzeitig ein Pick fürs Grobe. Dicker als 1,4 mm brauche ich es dabei nicht.

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Wegen Dipper 1,2 mm oder waren es doch 1,4 mm ?
Beim ersten Versuch im Laden vor ein paar Jahren hat mich die Form dieses Picks schlicht und ergreifend, aber dafür auch nachhaltig, irritiert und überfordert. Nach dem Verlust des M100 habe ich es erneut versucht und diesmal auch im wahrsten Sinne des Wortes begriffen. Gespielt wird mit der "buckligen" Spitze, nicht mit den beiden ausgeprägteren Spitzen. Dann verhält es sich für mich wie ein echtes Mandopick à la M100. Damit liegt es für mich ziemlich ideal zwischen dem M100 und dem M150. Die Form ist tatsächlich etwas gewöhnungsbedürftig, aber ich mag es nicht mehr missen.
Fazit für mich: Schönes Teil, hat als Ersatz für das M100 dieses für mich übertrumpft. Wobei, vielleicht sollte ich doch nochmal ein M100 zum direkten Vergleich....?

Zum Thema Anschlagshaltung hier noch ein Verweis auf die Herren Thile und Eldritch. Im Video ab ca. 3:50 bis Ende. Besonders auf der Gitarre sehr gut zu hören.

https://www.youtube.com/watch?v=foSTvbBmxhg" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;

Viel Spass beim Ausprobieren und bei der Suche!
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Pick Mac
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Re: Plektren / Picks

Beitrag von Pick Mac »

Vielleicht noch etwas zur besseren Einordnung meiner verschiedenen Vorlieben.

Ich spiele vor allem auf einer F5-artigen F-Hole Mandoline im weiteren Bereich Americana. Also ein bißchen Bluegrass, ein bißchen Old Time, ein bißchen Western Swing, ein bißchen Blues, Fiddle Tunes und Songs. Da gelten die im letzten Post erwähnten Beschreibungen.

In Sachen Irish Trad versuche ich mich auch ab und an, wenn auch nur im Hausgebrauch, mit einer A4-artigen Oval Hole. Dazu verweise ich gerne auf Marla Fibish, die da für mich einen sehr amtlichen Ton hat. Hier erzählt sie sehr charmant über ihre 1922er Gibson A, den Einsatz der Mando im IT und auch über ihr Pick.

https://pegheadnation.com/instruments-g ... -mandolin/" onclick="window.open(this.href);return false;

Ihr Pick ist demnach ein sehr altes und abgespieltes 1 mm Fender Pick. Das schrie für mich wieder nach dem M100 bzw. nach einem echten Mando-Pick. Und siehe da, es funktioniert für mich. Andere Kandidaten in der Richtung könnten vielleicht auch ein Dawg Pick oder ein Hense Mando Pick sein. Herauszustreichen ist, dass auch im Irish eine gewisse Masse zur Tonformung notwendig ist, aber eben weniger als beispielsweise im BG und mit weniger Anschlagsbetonung. Man will ja nicht zu aufdringlich sein. Eine Mandoline ist auch kein Tenor Banjo. Man muss sich gegen viel mehr und dickere Saiten mit dem Pick durchsetzen. Das geht nach meiner Erfahrung nicht mit einem Pick in den Stärken 0.6x - 0.7x. Die machen da nur "Flapp". Die Umkehrung war für mich auch total überraschend. Tenor Banjo mit Mando Picks funktioniert nicht! Da braucht es wirklich die dünnen Plättchen um Jigs und Zeugs klingen zu lassen. Und vor allem um die richtige Technik für die Triplets auf den dünnen Banjosaiten zu lernen. So wie bei den Herren von We Banjo Three:

https://www.youtube.com/watch?v=M5cLBY7yBt8" onclick="window.open(this.href);return false;

Neuerdings bin ich auch ganz frisch wieder Besitzer einer OM. An die muss ich mich auch erst wieder gewöhnen und dafür ein Pick oder zwei oder drei aus meinem etwas zu reichhaltigen Vorrat auswählen. Aber im Zweifelsfall gilt da für mich auch wieder der Grundsatz: Bißchen Masse muss!

Soch, viel zu viel geschrieben nach fast zweijähriger Forenabstinenz und nu hab ich zu dem Thema fertig ;-)

Und wieder: Viel Spass mit Mandos jeglicher Art und Couleur - und bei der Pick-Suche ist der Weg das Ziel!
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tomis
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Re: Plektren / Picks

Beitrag von tomis »

mensch kerl
daß ich von dir mal wieder was lese
von deiner zu reichhaltigen auswahl, würde ich dir gern
ein paar pröbchen abkaufen
wie wäre es mit sendenhorst ?
mit Blues und Gruß
Thomas
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CocoW
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Re: Plektren / Picks

Beitrag von CocoW »

Danke euch allen für den Input!

Besonders aber PickMac für die ausführliche Antwort und die Video-Links. Von Chris Thile gibt's ja noch eins, wo er allein ist und eine Kurzvorlesung nur über Pick Haltung und Anschlag hält, muss ich nochmal suchen. Aber das von dir verlinkte ist auch gut, mit der Haltung der Anschlagshand muss ich nochmal genau drauf achten, weil ich oft so einen Klick-ton habe, vielleicht beschuldige ich umsonst das Pick und es ist nur meine Handhaltung. :whistler:
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RB
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Re: Plektren / Picks

Beitrag von RB »

Dunlop delrin 1 komma 14.
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tired-joe
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Re: Plektren / Picks

Beitrag von tired-joe »

Ich nehme seit vielen Jahren Dunlop Tortex 1.14 mm (die lilafarbenen), sowohl fuer Gitarre als auch Mandoline. Fuer die E-Mandoline (4-saitig) nehme ich ein Dawg Plektrum, weil das einen dunkleren Ton ergibt und ich einen jazzgitarrenaehnlichen Ton damit erreiche.

Joe
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Pick Mac
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Re: Plektren / Picks

Beitrag von Pick Mac »

@Tomis
Gruß zurück! Von denen wird nix verkauft, die haben, wenn auch vielleicht nur eingebildet, alle noch ihre Daseinsberechtigung auf dem Teller, selbst wenn sie nur als Referenz dienen ;-) Wenn ich in Sachen Musik aus dem Haus gehe, habe ich immer eine kleine Pick Dose dabei, wo so etwa 10 Picks drin liegen.

@CocoW
Was ist denn ein Klick-Ton? Bei dem Begriff denke ich eher an das Aufsetzen des Picks auf dem Griffbrett, wenn man weiter oben bzw. schon über dem Hals spielt. Das sorgt dann für so einen musikalisch eher unerwünschten Dudel-tack-dudel-tack Effekt. Das meinst Du aber nicht?

Zum Thema Haltung, und auch Anschlagshaltung, erklärt auch der Pendler in Sachen Mandoline zwischen Kalifornien und Wuppertal, Mr. Mike Marshall, hier zwischen etwa 1:00 und 2:00 die richtige Haltung des Instruments in Hinblick auf den Ton. Also Bein hoch, dann klappt's auch mit dem Anschlagswinkel.

https://www.youtube.com/watch?v=X7vqNh5k96o" onclick="window.open(this.href);return false;

Gruß
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tele
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Re: Plektren / Picks

Beitrag von tele »

Zum Thema Haltung, und auch Anschlagshaltung, erklärt auch der Pendler in Sachen Mandoline zwischen Kalifornien und Wuppertal, Mr. Mike Marshall, hier zwischen etwa 1:00 und 2:00 die richtige Haltung des Instruments in Hinblick auf den Ton. Also Bein hoch, dann klappt's auch mit dem Anschlagswinkel.
Wobei ich es ja, was das Plektrum und seine Haltung angeht, eher mit seiner Gattin Caterina Lichtenberg halte.
Wolle Plektrum zwischen Daumen und ausgestrecktem Zeigefinger. Chris Thile würde das nicht gut heißen!
https://www.youtube.com/watch?v=IbJ1pDmFPL8" onclick="window.open(this.href);return false;
Was mir noch fehlt ist die entsprechende Seiffert-Mandoline.
Da muss ich aber erst noch ein paar überflüssige Gitarren loswerden...
Siemens TT60101 Langschlitz-Toaster
Clatronic WK 3462 Wasserkocher
Androni 7131362 Rasenmäher
Invacare P452E/3 Banjo Rollator
Pick Mac
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Re: Plektren / Picks

Beitrag von Pick Mac »

Ui, das schaut in der Tat ungewohnt für mich aus. Wobei es ja dem Klang mal nicht zu schaden scheint ;-)
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CocoW
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Re: Plektren / Picks

Beitrag von CocoW »

@pick-mac: ich meine den Plastik-auf-Metall Klang, den Thiele auch beschreibt. Aber ich habe das ganze Wochenende Handhaltungen und Picks durchprobiert und bin nie zufrieden. Vielleicht bin ich auch überkritisch. Ich werde mal bei Gelegenheit versuchen, es aufzunehmen und hier reinzustellen.

Zu Mike Marshall: Mein Mando-Lehrer ist selbst Schüler von Mike Marshall und wir zoffen uns mit herrlicher Regelmäßigkeit über die Haltung. Also, immer im Guten (Hellooo, falls du hier mitlesen solltest, macht trotzdem Spaß bei dir und nimms mir nicht übel! :oops: ) Er Aber ich bin halt der Meinung, mit seiner F-Mando ist das super, aber ne A-förmige kann ich so nicht auf dem Bein halten, ich find's eher unbequem. Eine F hält ja quasi durch ihre Form dann auf dem Bein, meine A nicht. Ich experimentiere da noch...Oder falls ich es mal zu einem seiner Workshops schaffen sollte, vielleicht lasse ich mich vom Meister selber dann doch überzeugen?! 8)

Was auch sehr faszinierend ist: er hat mir wie ich ja schon oben geschrieben habe glaub' ich, ein Jazztone Pick empfohlen. Auf meiner alten Mando, f-hole, und zum Bluegrassspielen prima.

Aber jetzt habe ich eine gebrauchte oval hole mit viel wärmerem Klang gekauft - und da klingt's einfach doof. Aber vielleicht sollte ich tatsächlich einfach mal Soundbeispiele für euch aufnehmen, sonst ist die Beschreibung so trocken
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CocoW
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Re: Plektren / Picks

Beitrag von CocoW »

Ich habe heute morgen in aller schnelle mal ein paar Beispiele mit der oval hole und verschiedenen picks aufgenommen. Vielleicht habt ihr ja Lust, euch durchzuhören.

https://soundcloud.com/ildi-co/sets/mando-pick-tests" onclick="window.open(this.href);return false;
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