Thomastik-Infeld medium

Hier kann man sich über die Verwandten der Gitarre aus der Lautenfamilie austauschen: Mandoline, Mandola, Bouzouki

Moderator: RB

Antworten
Benutzeravatar
RB
Beiträge: 20049
Registriert: Di Feb 08, 2005 11:18 pm
Wohnort: Wetzlar
Kontaktdaten:

Thomastik-Infeld medium

Beitrag von RB »

Auf meine F-Mandoline von Eastman (MD 515) habe ich vor einigen Tagen Saiten von Thomastik-Infeld aufgezogen und will von der Erfahrung hier kurz berichten. Zunächst einmal: Die Länge der Saiten reicht für die lange Mensur einer F-Mandoline aus, wiewohl auf der Packung "Scale Length 34 cm" steht. Erwoben bei Martins Musikkiste, siehe oben.

Bild

Thomastik-Infeld stammt aus Wien und die Hauptbetätigung liegt in der Herstellung von Saiten für Violine, Viola, Chello etc, also den klassischen Saiteninstrumenten. Ein wenig versteckt auf der Website kann man aber auch die Mandolinensaiten finden, die dort hergestellt werden.

Ich wollte schon immer Saiten von Thomastik-Infeld haben, und zwar, weil ich den Namen so gut finde. Man stelle sich vor, man würde auf einer Session oder einem Bluegrass-Treffen nach den Saiten gefragt und könnte als Antwort "Thomastik-Infeld" geben. Ich schaue mir auf Ytupe immer Videos an, in denen Psychologen und Karriereberater Themen diskutieren wie "Wie werde ich endlich interessant für andere Leute" oder "Was Frauen an Männern begehren" und so etwas. Ich habe die ultimative Antwort gefunden. Nimm eine Mandoline mit Saiten von Thomastik-Infeld mit und sofort bist du der Burner und alle schmachten Dich an.

Gut, kleiner Exkurs. In Wahrheit ist diese Mandoline laut, sehr laut. Sie klingt aber recht hart und harsch, gerade, wenn man sie laut spielt. Die neueren Eastmänner gleicher Modellnummer haben nach meiner Erfahrung (mit zwei anderen MD515) einen weicheren, schöneren Klang, sind dabei aber fast genau so laut. Nun meine MD515 ist 15 Jahre alt und da konnte man das in Peking noch nicht so gut wie heute.

Da kamen mir diese Saiten in den Sinn. Sie unterscheiden sich in einem wesentlichen Punkt von den üblichen Mandolinensaiten, wie sie im Bluegrass, Oldtim und irisch verwendet werden, sie sind mit Chromstahl umwunden und "flatwound". Die Medium-Saiten haben ausserdem einen geringeren Zug, als übliche medium-Stärken. In Mandolinenforen wie Mandolin Cafe schreiben die Leute, der Klang werde weicher. Also dachte ich, ich versuche es einmal.

Preis: Um die 30 Steine, das erscheint erst einmal recht straff. Andererseits schreiben alle, von denen ich darüber lesen konnte, daß die Saiten um ein mehrfaches länger leben - die Rede ist dort immer von drei bis viermal so lange. Also gleicht sich das wieder aus.

Ergebnis: Die Lautstärke ist reduziert, nicht allzusehr, aber wahrnehmbar. Der Klang ist tatsächlich deutlich weicher und tut genau dieser Mandoline ausgezeichnet gut. Das Spielgefühl ist wunderbar. Die vielen Slides, die ich spiele, wenn es ein wenig nach BG klingen soll, flutschen dank der blanken Oberfläche einfacher und leichter. Die Saiten spielen sich aufgrund des etwas schwächeren Zugs sehr angenehm.

Die werden bei diesem Instrument wohl Standard werden. Danke fia die Oufmeaksamkeit.
Antworten