Wieder daheim. Und schön war es.
Wir konnten einen günstigen Parkplatz in aller nächster Nähe bekommen. Das ist in OS ja nicht immer so. Schon gar nicht, wenn die Open Strings laufen. Und, was ich noch viel schöner fand, die Ausstellung war kostenfrei. Genau, wie es hier gesagt wurde. Aber trotzdem finde ich die Angaben der Veranstalter im Internet mehr als verwirrend.
Wir hatten uns ja nun wirklich nicht viel vorgenommen. Auf unserem Programm standen vier Gitarrenbauer, ein paar Tassen Kaffee und ein paar Flaschen Wasser ( die Damen eher Prosecco ). Trotzdem war die Zeit sehr knapp und verging ratzfatz, zumal wir gegen 18 Uhr wieder nach Bremen mussten. Letztlich war bei mir auch eine gesundheitliche Grenze erreicht, bei der mir das Spielen immer schwerer wurde, weil meine Finger immer mehr anschwollen und mein Kreislauf nicht mehr so mitspielen wollte.
Wir haben erwartungsgemäß viele nette Leute getroffen, und ein kleiner Plausch war die ideale Ergänzung zum ausgiebigen Bummel durch die Halle. Die Anwesenheit vieler Leute aus dem Forum ließ dann irgendwann die Idee aufkommen, die Open-Strings in ein inoffizielles Forumstreffen umzubenennen. So weit hergeholt ist die Idee ja nicht: Immerhin ist dieses Forum das beliebteste A-Gitarrenforum im deutschsprachigen Raum mit mehr als 1000 Mitgliedern. Neben den mir bekannten, waren sicher auch sehr viele unerkannte Forumianer anwesend. Hätte es einen Pflichtbutton gegeben, währe unsere mächte Präsenz offenbar geworden
Ich habe mich sehr gefreut, endlich unsere "Hofgitarrenbauer" persönlich kennen zu lernen. Armin, Andreas und Martin hatten ihre schönen Stücke mitgebracht, und ich möchte behaupten, dass ich selten so gute Instrumente in der Hand hatte. John und ich hatten das Privileg, einige dieser hervorragenden Instrumente anspielen zu dürfen, und noch auf dem Weg in die Heimat waren sie noch lange Thema des Gesprächs, an dem sich unsere weibliche Begleitung rege beteiligte.
Eine erhebliche Portion Frust blieb uns jedoch, da wir uns ziemlich über die laute und teilweise nervige Permanent-Dauerbeschallung der Darbietungen auf der kleinen Bühne ärgerten. Dort wurde anscheinend nur demonstriert, dass man auch mit "irgendwas" so laut sein konnte, um auch noch in der letzten Ecke der Halle jede Unterhaltung im Keim zu ersticken. An den bühnennahen Ständen war es besonders schlimm, und einzig der schöne
Anblick der Gitarren konnte nicht gestört werden. Ein
Anhören und Spielen der Gitarren war größtenteils schlichtweg unmöglich.
Sicher, es mag ja auch wichtig sein, dass Aussteller ihre Produkte auf der Bühne zeigen. Doch muss dabei gewährleistet sein, dass an den Ständen der "normale" Beratungs- / Informations- / Verkaufsbetrieb dadurch nicht beeinträchtigt wird. Und ich finde es auch nicht schön, dass jeder, der auf der Ausstellung ist, dieser Darbietung beiwohnen
muss, weil es keine Fluchtmöglichkeit gibt. Also: hoher Punkteabzug für den Veranstalter!
John und ich haben natürlich auch gespielt und gesungen, doch glaube ich, dass wir uns durchaus noch im Rahmen der "Standlautstärke" bewegten, wohingegen an anderen Ständen es durchaus "normal" schien, auch das weitere Umfeld mit dem Können des Künstlers, den Qualitäten des Instruments und der Leistungsfähigkeit des Verstärkers zu beglücken. Dafür gebe ich gerne einen Punkteabzug wegen unkollegialen Verhaltens.
Armins Rio war ein echter Hingucker ( weil - hören war ja nicht ). Ein wirklich herrliches Instrument, welches sogar aus der Gruppe der anderen Dreiergitarren heraussticht. Ich habe mir vorgenommen, mir hier noch einmal eine Hör- und Gefühlsprobe zu gönnen, wenn wir im nächsten Jahr unseren Urlaub planen.
Beim Andreas dachte ich, mich überwältigt in meinem Alter noch die Gier. Nicht nur die Augenweide mit dem Pommelé hat es mir angetan. Die optisch eher schlichte Schwester mit der dunklen Fichtendecke ( 33 Jahre abgelagert ! ) hat mich und auch meine Liebste emotional und akustisch verhaftet. Wirklich ein Jammer, dass wir an diesem Stand nur kurz Testen konnten ( siehe Bemerkung über Geräuschkulisse ). Und auch mein Freund John ist von Andreas Gitarren beeindruckt. Es ist sicher, dass dieses nicht die letzte Begegnung mit seinen Gitarren war
Tja. Martin und seine Deerbridge-Guitars. Eigentlich bedarf es da für mich keinerlei großer Ausführungen. Martin baut als alter Folkie genau das, was ich als alter Folkie spielen will. Punkt. Natürlich bedarf es noch ein paar individueller Anpassungen, aber das ist eigentlich Peanuts.
Nachdem ich eigentlich die
Big Daddy weit oben auf meiner Lustliste hatte, gefolgt von der
Queen Of Hearts, drängelte sich spontan eine ganz andere -von mir bislang kaum beachtete - Hübsche zwischen meine Finger und in mein Herz. Tja, der Stefan nennt sie sein Eigen, so dass sie mir nur kurz sagen konnte: "
Das wäre Dein Gewinn gewesen...". Uiha - ich möchte da mal sagen: Kinders, ich bin auch nur ein Mann
Zumindest hat der Besuch auf Martins Stand unsere Urlaubswünsche für das nächste Frühjahr stark geprägt. Und in Hersbruck soll es - so sagt man in informierten Kreisen - entscheidungsbeeinflussendes Bier geben
Dazu noch ein
30-Sekunden-Open-String-WMV-Schnibbel
Ganz zuletzt konnte ich noch Joe Striebel Guten Tag sagen. Wieder einmal Schade, dass die Zeit so knapp war, weil er in diesem Jahr einige beeindruckende Steelstrings mitgebracht hatte. Leider konnte ich in diesem Jahr nicht mehr als nur ansehen und ein paar Worte wechseln. Also werde ich bei einer Reise in die Münchener Region bei ihm in die Werkstatt schaun.
Nun genug geschrieben. Euch einen schönen Sonntag, den Ausstellern noch viel Spass und Erfolg.
Aus Bremen, der olle