Hallo,
die DVD mit den Videos ist zwar noch nicht angekommen, aber ich berichte mal - sonst vergesse ich noch die Hälfte - Ihr wisst - das Alter
Pünktlich war ich am Sa. im Akademiegebäude der Powervoice-Akademie, schön gelegen im nördlichen Niedersachsen oder auch südlich von HH. Das Gebäude ist toll gelegen und war mal vorher ein Hotel. Die einzelnen Zimmer werden jetzt als Gesangsstudios genutzt.
Ein sehr schöner lichtdurchfluteter Raum in Richtung Süden ist der "Hauptunterrichtsraum" für die Gruppe.
Ich wurde freundlich begrüßt von den zwei Coaches, die uns die zwei Tage begleiten sollten, mit dem Hinweis, dass wir nur vier Teilnehmer werden, da zwei verhindert waren und einen späteren Termin wahrnehmen wollten (ohne Geldverlust - das ist schon mal ziemlich "kundenfreundlich").
Gut nach der "üblichen" Vorstellungsrunde und der Runde für Erwartungen, Schwächen, Stärken und Zielen der einzelnen Teilnehmer ging es dann mal los. (klitzekleiner Kritikpunkt - hätte man straffen können)
Die Teilnehmer waren bunt gemischt 2* ♀ und 2* ♂ , Alter: 25,39,42, ich habe mit 52 den Schnitt versaut, zwei "Wiederholungstäter" , zwei "Erstbesucher" von Powervoice, zwei aktive Bandsinger, eine gute Sängerin ohne feste Band und einem absolutem Gesangsamateur - ich, Gesangs-/Musikstile Heavy Metal, Hardrock, Pop und ich mit Blues.
Dann ging es auch schon los mit Singen, der Titel, die man vorbereitet haben sollte. Wie schon oben beschrieben ist die Playbackliste ewig lang und für jeden was dabei, ich hatte meine eignen Sachen dabei.
Das Setting war so, dass man sich auf die diese Bühne stellte und zum Playback vor den Coaches und den anderen Teilnehmern singt:
Für mich gab es folgende Herausforderungen:
- noch nie auf einer Bühne stehend mit Publikum gesungen
- noch nie mit Playback oder Karaoke gesungen
- noch nie mit Mikro und verstärkter Stimme gesungen
GUT - man wächst mit seinen Aufgaben! Ich habe also im Stehen ohne Gitarre, an der ich mich festhalten kann, den Electric-Chair Blues geschmettert. Nach der "Performance" von jedem im Raum Feedback bekommen. Neben den ganzen "technischen" Sachen wie Atmung, gepresste Stimme, war für mich der wesentliche Aspekt : "Soll das nun was fröhliches oder was trauriges sein?" , dass ich irgendwie keine Aussage "rübergebracht" habe.
BTW die Feedbacks waren von allen angemessen, respektvoll, freundlich vorgebracht, so dass das weitere gemeinsame Lernen Spaß gebracht hat.
Danach gab es eine gute Stunde Theorie mit Übungen zum richtigen Atmen.
Wesentliche Erkenntnisse daraus:
- In den Bauch atmen (Bauch beim einatmen rausstrecken, bzw. die Bauchmuskulatur entspannen, damit das Zwerchfell die Gedärme nach unten/vorne verdrängen kann, damit die Lunge möglichst viel Platz bekommt.)
- Nach dem Einatmen die Luftröhre "offen" halten
- Beim Tonerzeugen Bauchmuskeln nutzen, um die Luftabgabe zu kontrollieren
- Wenn man Zeit hat, die verbrauchte Luft wieder auffüllen (nicht erst vorher komplett ausatmen)
- Hals-/Rachenregion entspannt halten
- Beim Singen den Mundraum mit Zunge, Wangen, oberen weichen Gaumen anspannen
Das Ganze wurde immer durch kleine Übungen unterstützt.
Dann war schon Zeit für Mittagspause. Es gibt für die Teilnehmer einen Pausenraum mit Küche in der man notfalls mal 'ne Dose Ravioli (mmhh - lecker) zubereiten kann. Es gibt in der Nachbarschaft auch eine Supermarkt und ein/zwei Restaurants. Ich hatte was zu essen mit.
Nach der Pause wurde die Gruppe getrennt und ich bin mit der einen Teilnehmerin und dem Coach in eines der vielen Studios gegangen um dort an den Songs von Vormittags zu arbeiten.
Das mit dem "in den Bauch" atmen hab ich einigermaßen hinbekommen, dann ging es an den "Ausdruck" - nach kurzer Diskussion ist mein Plan für den Song jetzt: der Refrain "Judge, judge, ...send me to electric chair" leicht ironisch, vielleicht mit einem Augenzwinkern und bittend vorzutragen. Während die Strophen in denen die Frau/Freundin vom Leben zum Tod befördert wird mit Wut, Frust über den Betrug darzubieten.
Die Gesichtsmimik hilft dabei,die Muskeln im Mundraum anzuspannen , s.o.
Nach den Einzelsitzungen ging es zurück in den großen Raum und die gleichen Songs von Vormittags wurden noch mal mit neuer Technik/Interpretation performt.
Ich kann es jetzt nicht für mich sagen (da die Videos noch fehlen) aber bei allen Teilnehmern gab eine Steigerung ihrer Performance von mehr als 200%. Die "Theorie" und die kurze ('ne gute halbe Stunde) Erarbeitung des Songs hat wirklich super erstaunliche Fortschritte für alle Teilnehmer gebracht. (Ich hoffe auch für mich - beurteilen möchte ich das für mich abschließend nach der Videoanalyse).
Nach den Songs wieder Feedback von allen und nun auch vom Chef von's janze Andrés Ballhorn.
Feierabend 1. Tag bzw. anschließend bin ich in die in Hamburger Musikhalle gefahren und habe mich dort auf die Bühne gestellt - ne Witz, ich habe mir das
Ukulele Orchestra of GB angesehen.
2. Tag
Erstmal Theorie wiederholt, dann kam eine Trainingssession mit Andrés Ballhorn himself zum Thema Unterschied Klassischer Gesang / Popgesang mit entsprechenden Übungen, die mich ziemlich gefordert haben und die einige Erkenntnisse gebracht haben, insbesondre, dass ich auch mit meiner Bruststimme doch höher komme, als ich gedacht habe.
Danach kam die Erarbeitung des zweiten Songs. Ich habe mich entschieden für den Mississippi Blues - was im Nachhinein doch ein Fehler war, da ich nicht Textsicher war. Allerdings habe ich hier eingefordert mein eigenes Setting zu übernehmen, nämlich eine Gitarre festhalten (es stand da eine rum, sonst hätte ich meine eigene mitgenommen) und sitzen und mit Notenpult (was ich nun beim Mississippi Blues auch wirklich brauchte). Auch hier hat der Coach mir gut Tipps gegeben, allerdings hatte ich dann einfach auf zu Vieles zu achten.
Nach der Erarbeitung ging es wieder runter in den großen Raum und dann gab es auch schon das "Abschlusskonzert" d.h. jeder hat seine beiden Songs vorgetragen. Abschließend Feedbackrunde. Ab nach Hause.
Fazit:
Für mich haben diese beiden Tage super viel gebracht (gut von nix können auf ein bisschen können ist auch einfach
) Ich habe ein paar einfache Techniken, Tricks, Kniffe erlernt, bei denen ich glaube, das mein Gesang wirklich besser wird.
Erstaunlich bzw. eher beeindrucken für mich waren auch die Fortschritte / Steigerungen der anderen Teilnehmer, sowohl von deren Stimme als auch von ihrer Vortragsweise. Egal auf welchem Niveau die einzelnen Teilnehmer waren - sie haben für sich entsprechende Erkenntnisse gehabt und diese zumindest auch einmal anwenden/umsetzen können.
Natürlich ist das Gelernte nur ein Anfang mit dem Singen ist es wie mit dem Gitarren spielen - üben, üben, üben.
Meine Empfehlung: Kaufen, Kaufen, Kaufen.
Die Videos liefere ich nach.